Der Weg zum Sender
Der Weg zum Sender

Radio Darmstadt

Vorwort

zur Dokumentation des Images von Radio Darmstadt

 

Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein Radar e.V. wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt.

Für Außenstehende ist es gewiß noch schwieriger, persönliche Auseinandersetzungen und inhaltliche Veränderungen auseinanderzuhalten. Der Übergang vom (noch) alternativ bestimmten Hörfunksender zum (mehr) mainstreamigen Musikberieselungsprogramm ist ein schleichender Prozeß. Er benötigt nicht nur Strukturen, welche den Prozeß begünstigen, sondern auch Menschen, die sich zu Protagonistinnen und Protagonisten dieses Prozesses machen. In den Jahren 2004 bis 2006 hat es eine erhebliche Neudurchmischung der Vereinsmitgliedschaft gegeben. Seit einigen Jahren treten in etwa genau so viele Menschen aus dem Verein aus wie in ihn ein. Diese gewissermaßen „natürliche“ Fluktuation wirkt sich im Verlauf mehrerer Jahre aus, weil hiervon nicht nur Menschen am Rand betroffen sind, sondern zunehmend auch Personen, die ursprünglich zum Kern des Vereins und seines ursprünglichen Selbstverständnisses gehörten. Dieses Phänomen dürfte sich auch anderweitig beobachten lassen und ist kein Spezifikum von Radio Darmstadt. Dennoch sind irgendwann einmal die Auswirkungen gravierend, nämlich dann, wenn sich hierdurch Verschiebungen in der aktiven Mitgliedschaft herauskristallisieren.

 

Für die bis Oktober 2006 online vorhandenen Fassung der Webseite von Radio Darmstadt hatte ich folgenden Text verfaßt:

Wir werden oft nach der Anzahl unserer Mitglieder gefragt. Dabei geistern verschiedene Informationen sowohl durch unser Sendehaus wie auch in der Öffentlichkeit herum. Daher hier die ultimative Auswertung unserer Mitglieder-Datenbank. Demnach sind von 1994 bis zum Stichtag am 30. Juni 2005 insgesamt 1331 Menschen und Organisationen eingetreten, 690 sind wieder ausgetreten, so daß wir derzeit 641 Vereinsmitglieder sind.

Einfach [1] ist noch eine Gesamtübersicht zu Eintritten, Austritten und der Anzahl der Vereinsmitglieder von RadaR e. V. in den letzten elf Jahren.

DatumEintritteAustritteBestand
31.12.199419019
31.12.1995914106
31.12.19962345335
31.12.199729432597
31.12.199813363667
31.12.1999100145622
31.12.200012882668
31.12.20017881665
31.12.200291100656
31.12.20035469641
30.06.20042335629
31.12.20044046624
30.06.20054528641 [2]

Hier fällt vor allem auf, daß in der euphorischen Anfangsphase des Radioprojekts der Zulauf sehr hoch war. Doch schon 1998 flachte die Kurve ab und 1999 entzogen die ersten Vereinsmitglieder der Gründungsphase dem Verein ihre Unterstützung. Dies muß nicht einmal eine Absichtserklärung gewesen sein; vielmehr liegt es nahe, daß die ausgetretenen Mitglieder ihren Beitrag zum Gelingen des Projektes als erledigt angesehen haben. Der zusätzliche Schub im Jahr 2000 ist auf eine eigene Mitglieder-Werbekampagne zurückzuführen, um das Mitglied Nummer 1000 begrüßen zu können. Seither treten etwas mehr Mitglieder aus als ein. Ob es sich hierbei um einen generellen Trend handelt, werden wir abwarten müssen. Dennoch ist eines sicher: ohne eine ausreichende Anzahl uns auch finanziell unterstützender Mitglieder ist ein Projekt wie Radio Darmstadt letztlich nicht durchzuführen.

Nun könnte so manche Kritikerin des Programms oder so mancher Kritiker des Projekts auf die Idee kommen, daß unser zugegebenermaßen zuweilen chaotisches Vereinsleben dafür verantwortlich ist, daß uns Mitglieder verlassen. Der „Durchsatz“ ist in der Tat ziemlich hoch. Dennoch scheint es sich hierbei um ein generelles Problem zu handeln, das nicht hausgemacht ist. Die neoliberale Offensive wirkt sich durchaus auch beim finanziellen wie personellen Engagement für unser Projekt eigener Öffentlichkeit aus! Am Beispiel der ebenfalls 1994 gegründeten Initiative Radio Unerhört Marburg läßt sich eine vergleichbare Entwicklung der Mitgliederzahlen ablesen.

DatumEintritteAustritteBestand
Nov. 199435035
Nov. 1995690104
Okt. 199614519230
April 1997205245
Nov. 1997  318
Nov. 1998  351
Nov. 1999  362
Nov. 20008361384
Nov. 20014739392
Nov. 20026092360
Nov. 20033536359
April 20042017362

Quelle : Die überaus informative Quelle und Gebrauchsanleitung für nichtkommerzielles oder gar freies Radio zehn unerhörte jahre, ISBN 3–00–013812–9, € 10,00. Zu beziehen natürlich bei Radio Unerhört Marburg: mail <at> radio–rum.de.

Seit Anfang 2004 sind bei gleichbleibend rund 600 Vereinsmitgliedern weit mehr als ein Drittel neu hinzugekommen. Diese haben nicht nur andere Vorstellungen als die Gründungsmitglieder, sondern sind zudem von einer vollkommen anderen Medienlandschaft und Konsumkultur beeinflußt worden. Dementsprechend befinden sie den Verein und das von ihm betriebene Lokalradio als nicht mehr adäquat zu ihren Bedürfnissen. Sie verspüren den Drang, den Sender zu verändern und ihrer eigenen (Jugend–) Kultur anzupassen. Hierbei sind ihnen diejenigen, die den Sender aufgebaut und jahrelang betrieben haben, im Weg – sowohl personell wie „ideologisch“. In den Reihen dieser „Erneuerer“ fehlt es jedoch an sozialer Kompetenz, dieses Problem diskursiv zu lösen, daher schaffen sie Tatsachen durch Verdrängung der ihnen unliebsamen Strukturen, Inhalte, Vorgaben und … Personen.

Hinzu kommt, daß sich im Verlauf mehrerer Jahre die „Unzufriedenen“ mehren, die nur darauf warten, daß sie ihre „alten Rechnungen“ begleichen können. Diese Unzufriedenheit hat ihre Ursache weniger darin, bei der Verteilung der Macht zu kurz gekommen zu sein, sondern ist darauf zurückzuführen, daß es ihnen verwehrt wurde, sich in ihrem Sinne auszutoben.

Beispiele derartiger Unzufriedenheit: der auf sie ausgeübte Druck, Mitgliedsbeiträge zu zahlen oder vereinsinterne Arbeiten auszuführen; das Unterbinden sexistischer Verhaltensweisen; die Androhung des Vereinsausschlusses bei nochmaligem Telefonterror; das Einhaltenmüssen der Studioordnung; Rauch– und Trinkverbote; die Pflicht zur Ausbildung; usw.

Die Unzufriedenheit macht sich an bestimmten Personen fest. Wenn sich dann ein Kristallisationskern bildet, können die Mehrheiten im Verein schnell kippen und lang gehegte Ressentiments bestimmen die Binnenpolitik im Verein. Für eine Kultur des Dialogs und des toleranten Umgangs ist hier kein Platz mehr. Demokratie wird als Mehrheitsherrschaft begriffen; und wenn die Mehrheit etwas entscheidet, dann spielen die Rechte der Minderheit keine Rolle mehr. Das Insistieren auf die Einhaltung bürgerlicher Rechtsnormen wird selbst zum Konfliktgegenstand. Argumente haben wenig Gewicht, solange die Mehrheit weiß, daß sie damit durchkommt.

So stellt sich die Situation bei Radio Darmstadt und seinem Trägerverein RadaR e.V. Ende des Jahres 2006 dar.

 

Qualitätsfragen

Im Sendelizenzantrag vom 24. September 1996 war als Absichtserklärung festgehalten worden:

Lokale, nichtkommerzielle und demokratisch organisierte Radiostationen könnten ein wirksames Mittel gegen die Konzentration von Medienmacht sein. Eigentumsverhältnisse und damit Einflußmöglichkeiten auf das Programm können sich bei kommerziellen privaten Anbietern rasch ändern. Die Organisationsform der Bürgerradios, die sich auf ein breites gesellschaftliches Spektrum stützen, bieten [sic!] in dieser Hinsicht die Gewähr für Kontinuität. Die Gefahr einer Gleichschaltung der Medien in einer Region wird durch NKL deutlich gemindert. NKL wird von vielen Bürgern als Alternative oder Ergänzung zur Lokalpresse ausdrücklich begrüßt.

Nach fast 50 Jahren Erfahrung mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk läßt sich resümieren, daß sich die Rundfunkgesetze in der Praxis als untauglich erwiesen haben, den Rundfunk auf Dauer unabhängig, d.h. parteienfern, und lebendig, d.h. innovativ, zu erhalten. Die Tatsache, daß ungefiltertes, keinen wirtschaftlichen Interessen verpflichtetes, Radio zu hören ist, irgendwo zwischen 88 und 108 Megahertz, bedeutet ein dringend notwendiges Korrektiv in der gegenwärtigen Medienlandschaft. NKL kann durch sein unverwechselbares Programm als dritte Säule des Rundfunkwesens die notwendige Vielfalt sichern helfen. [3]

Das Programm wird ehrenamtlich erstellt und gesendet. Gewisse Mängel an technischer Infrastruktur sind hierdurch genauso zu erklären wie moderative Mängel. Dennoch geht mit dem Begriff des Ehrenamts keinesfalls der Verzicht auf eigene selbst bestimmte qualitative Maßstäbe einher. Insbesondere wird der im Lizenzantrag formulierte Anspruch dadurch verwirklicht, daß die Sendenden über den Sinn ihres Tuns nachdenken. Das bestehende Formatradio ist nicht nur quotenmäßig eine Herausforderung, sondern auch inhaltlich. Hier stellt sich die Frage des Radiodesigns. Eine Alternative zum bestehenden Kommerzfunk muß anders klingen als ein auf das Hervorheben der Werbebotschaft bestimmtes Formatradio. Hieraus ergeben sich wichtige Konsequenzen für die eigene Moderation und die Dynamik des selbst erstellten Programms. Es wäre ein Fehler, wenn Bürgerinnen und Bürger ihr Radio dazu nutzen würden zu zeigen, daß auch sie das können, was sie aus den anderen von ihnen gehörten Programmen kennen. Die publizistische Ergänzung besteht dann darin, sich die Lücken, Unvollkommenheiten und Inkonsistenzen des Formatradios zunutze zu machen und eigene Wege zu beschreiten, das Radio geradezu neu zu erfinden.

Insbesondere die Personen Norbert Büchner, Katharina Mann, Niko Martin und Walter Kuhl standen bei Radio Darmstadt dafür, den Tendenzen zu begegnen, die im eigenen Radio eine Abdudelmaschine eigener Musik sahen. Sie haben hierbei auf verschiedene Weise im Radio interveniert und sind nicht nur auf Gegenliebe gestoßen. Sie haben nicht nur die Frage des eigenen Selbstverständnisses immer wieder aufgeworfen, sondern auch das kritisiert, was technisch, moderativ und inhaltlich nicht haltbar gewesen ist. Insbesondere haben sie die Frage nach dem Sinn jeder einzelnen Programmsequenz aufgeworfen, etwa warum Verkehrsmeldungen aus Norddeutschland im Lokalradio zu hören sind oder einzelne Sendende sich als lernresistent zeigen und darauf hoffen, daß ihnen „die üblichen Verdächtigen“ (nämlich die nun Ausgegrenzten) weiterhelfen. Es würde zu weit führen, dieses Problem hier zu vertiefen. Die von Walter Kuhl publizierten Goldenen Regeln im nichtkommerziellen Lokalradio zeigen auf, mit welchen Problemen ein qualitätsorientiertes Hörfunkprogramm zu kämpfen hat.

Der Programmrat ist zuständig für die Überwachung der Sendeprinzipien. Im Lauf der Jahre hat es sich eingeschlichen, daß die allmonatlichen Sitzungen zu einer zeitverschwenderischen Versammlung zur Vergabe von Sendeplätzen degeneriert sind. Inhaltliche Auseinandersetzungen, die der Qualitätssicherung, von Qualitätssteigerung ganz zu schweigen, dienen, müssen von außen diesem Gremium geradezu aufgedrängt werden und werden in der Regel abgeblockt. Der Autor dieser Dokumentation hat hier jahrelange Anstrengungen unternommen und ab und zu ist es ihm dabei gelungen, wenigstens manches an unsinnigem Wildwuchs zu beschneiden. Mein Sendearchiv enthält eine Fülle an Material, das in jedem Einzelfall den Programmrat zum Handeln hätte anregen müssen. Der Programmrat zieht es jedoch vor, die Augen vor den Mißständen auf dem Sender zu verschließen. Sendelöcher, Werbung und Urheberrechtsverletzung werden nur dann thematisiert, wenn es sich nicht vermeiden läßt; die daraus resultierenden Handlungsanweisungen sind beschränkt. Markus Lang beispielsweise, der im Herbst 2004 einen Werbeagenturbeitrag für die Telekom ausgestrahlt hat, fand im Programmrat genügend Unterstützung, um hierbei unbeschadet davon zu kommen. Der Programmrat ist nicht nur unfähig, journalistische Kriterien zu definieren und umzusetzen, sondern auch eine Ansammlung von Personen, die abgehoben von ihren Redaktionen ihre persönlichen Eitelkeiten und Ressentiments ausleben.

Konsequent gab sich der Programmrat von Radio Darmstadt am 11. September 2006 Sendekriterien, die sehr gut ausdrücken, welch einfältige Form des Journalismus in den Köpfen der Sprecherinnen und Sprecher der Redaktionen zu finden ist. Diese Sendekriterien wurden jedoch nicht dazu verwendet, das Programm qualitativ zu verbessern, sondern dazu, mißliebige Personen kaltzustellen. Kriterien, welche das eigene Image vor die journalistische Sorgfaltspflicht stellen, sagen eine Menge über den eigenen Anspruch an das Radiomachen aus: Kritik daran ist böse und wird auch subjektiv so empfunden.

Diese Dokumentation enthält eine vertiefende Analyse dieser Sendekriterien.

 

Die Neuerfindung des Rades

Das Rad ist eine bewährte Technologie, dessen Ursprünge in die Jungsteinzeit zurückreichen. Unserem neuen innovativen Team liegt sehr viel daran, die vorgefundenen Strukturen und deren sichtbare Erscheinungsformen zu verändern. Dieser jugendliche Drang, alles für falsch zu halten, was die Älteren ihnen vorgesetzt haben, ist nur allzu verständlich und entspricht althergebrachten gesellschaftlichen Mustern. Das bedeutet jedoch nicht, daß alles, was diese neue Generation vorfindet, auch schlecht oder unbrauchbar ist. Allein, da sie alles neu machen wollen, können sie dem Bestehenden per se nichts Gutes abgewinnen. Also wird das alte Rad weggeworfen und ein neues designed und gebaut. Diese Dokumentation wird zeigen, daß das neue Rad erhebliche Designmängel aufweist und noch ziemlich holprig daherkommt.

Ein Beispiel? Die althergebrachte weitgehend analoge Technik ist nicht mehr zeitgemäß, weil: heutzutage ist digital in. Also wird der Sendeablauf computerisiert, mit der Folge von vollkommen neuen Formen des Programmausfalls und von Artefakten [mp3] auf dem Sender, die auch bei wohlwollender Prüfung nicht mehr als neue Musik durchgehen würden. Noch ein Beispiel? Die Räumlichkeiten im Sendehaus erscheinen unpraktisch. Also zieht das Sekretariat aus dem großen Raum im hinteren Teil des Bürotrakts ganz nach vorne in eine kleine Butze, in der zuvor die Werkstatt untergebracht war. Monate später stellt man dann fest, daß die Werkstatt vielleicht doch besser im jetzigen Vorproduktionsstudio untergebracht und deshalb ein neuer kostenträchtiger interner Umzug angesagt sei. Auch stellt sich heraus, was man und frau sich schon vorher hätte denken können, daß der neue Sekretariatsraum irgendwie ein bißchen zu klein geraten ist. Ein anderes Beispiel? Bleiben wir beim Sekretariat. Die bisherige Halbtagsstelle wird gestrichen, weil man und frau den Beschäftigten loswerden will. Diese Stelle soll in drei Minijob-Stellen umgewandelt werden. Doch wen einstellen? Nun, vier Monate nach der Entlassung ist keine neue Arbeitskraft eingestellt worden und die Arbeit dümpelt mit zeitweiligen chaotischen Dissonanzen vor sich hin. Schlimmer noch: wo früher tagsüber ein Ansprechpartner da war, laufen nun Anrufe und Besuchergruppen ins Leere. Der Sender ist nicht mehr erreichbar. Ein letztes Beispiel? Mit dem Rausschmiß von Katharina Mann stellte sich das Problem: wer gestaltet den Flyer? Nun, unserer Erneuerer-Crew erfand auch hier das Rad, pardon: den Flyer neu. Nur daß dieser ungemein fehlerbehaftet ist, oftmals zu spät erscheint, aber dafür schön bunt aussieht. – Und von dieser neuen Sorte Rad gibt es im Sendehaus noch eine Menge mehr zu bewundern.

 

Qualitative Kritik

Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer.

Sofern in dieser Dokumentation Kritik am bestehenden Vorstand in Bezug auf Finanzfragen, die Studiotechnik oder die Außenwirkung in Programmflyer und Webseite geäußert wird, bezieht sie sich auf die Kriterien der eigenen Vorstandsarbeit. Vorkommnisse, wie sie in der Dokumentation zuhauf thematisiert werden, sind in der Amtszeit des Autors dieser Dokumentation nicht vorgekommen.

Als Schatzmeister des Vereins hat er den Umzug aus dem damaligen kleinen Hinterhofstudio in der Bismarckstraße 3 in die geräumigen Räumlichkeiten am Steubenplatz 12 maßgeblich vorangetrieben. Die damalige Kassenprüfung bescheinigte ihm nach äußerst gründlicher und kritischer Prüfung auf der Mitgliederversammlung eine vorbildliche Kassenführung, was angesichts des damaligen Ausgabenvolumens von rund 100.000 DM eine klare Aussage ist. In seiner Amtszeit als Vorstand für Studio und Technik wurde das erste Sendestrudio komplett renoviert und das zweite Sendestudio auf einem qualitativ hohen Stand eingerichtet. Die folgenden zwei Jahre betreute er die Herausgabe des Programmflyers und die Webseite des Vereins bzw. Radios. Der Flyer zeichnete sich durch eine außerordentliche Sorgfalt im Inhalt und Layout aus, die Webseite bestach anerkanntermaßen durch ihren Informationsgehalt, der zudem regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht wurde. Dies sind Vorgaben, an denen sich der derzeitige Vorstand – wie die Dokumentation beweist – die Zähne ausbeißt.

In dieser Dokumentation wird also von Anderen nicht mehr eingefordert als das, was der Autor selbst als Vorleistung erbracht hat.

Zusammengefaßt: Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. In den knapp sieben Jahren seiner Vorstandstätigkeit hat er durchaus erfolgreich versucht, das qualitative Niveau des Senders anzuheben. Eine von der LPR Hessen in Auftrag gegebene Image– und Akzeptanzuntersuchung aus dem Jahr 2000 nannte als wesentliche Problempunkte moderative Inkompetenz der Sendenden sowie technische Pannen bis hin zu kompletten Sendeausfällen. Diese Kritikpunkte konnten weitgehend ausgeräumt werden, der Erfolg dieser qualitativen Anstrengung ist meßbar. Während für das Jahr 2000 ein „weitester Hörerkreis“ [4] von 7% der Gesamtbevölkerung gemessen wurde, waren es vier Jahre später doppelt so viele Hörerinnen und Hörer [5].

Die Anstrengung hatte ihren Preis: wer Qualität einfordert, verstößt gegen das Selbstverständnis eines Spaßradios, welches nämlich den Sendenden, nicht den Hörerinnen Spaß bereiten soll. Die Folge: die Urheber(in) dieser Bemühungen um ein besser hörbares Erscheinungsbild, das sich dennoch dem Mainstream verweigert, wurden aus dem Verein ausgeschlossen, ihre Beschäftigungsverhältnisse wurden gekündigt, zudem wurden sie mit Sende- und Hausverboten überzogen.

 

Lizenzfragen, Lizenzverstöße

Die Dokumentationsseiten werden noch einen weiteren zur Besorgnis anregenden Sachverhalt belegen. Der Sender mutiert in seiner Anmutung immer mehr in Richtung kommerzieller Vorbilder. Der Anteil der Musiksendungen ist allein von August 2006 bis August 2007 um 5% gestiegen, von August 2001 bis August 2007 sogar um 18%. Neue Themenradiosendungen sind selten. Die Frauenredaktion FriDa hat sich im April 2007 aufgelöst, die politisch anspruchsvolle Redaktion Alltag und Geschichte ist seit Anfang 2007 von drei willkürlich verhängten Sendeverboten betroffen. Dies wirkt sich auf das Gesamtgefüge aus, wobei Alltag und Geschichte bislang die Sendeplätze ihrer von Sendeverboten betroffenen Redaktionsmitglieder hauptsächlich durch Austauschbeiträge befreundeter freier Radios abdecken konnte. Wenn jedoch etwas im Sender gefördert wird, dann sind es DJ–Sendungen. Hier ist als bemerkenswertes Phänomen festzuhalten, daß einzelne DJs, deren Sendungen beim kommerziellen Lokalradio Sunshine Live eingestellt wurden, mit ihrem Anhang zu Radio Darmstadt übergewechselt sind. Einzelne dieser Personen sprechen ganz offen ihre Sympathie für eine Kommerzialisierung des Darmstädter Lokalsenders aus. (Als sie nicht nach ihren Vorstellungen mit dem Sender herumspielen konnten, sind sie wieder gegangen. Vielleicht war ihnen der dort inzwischen angerichtete Murks auch zu popelig.)

Diese Kommerzialisierung wird jedoch auch durch den Vorstand selbst aktiv gefördert. Erst nach dem Abhören der Audiodokumentation des Sendejubiläums am 3. Februar 2007, die ich im September 2007 vorgenommen habe, ist mir bewußt geworden, wie dreist teilweise in diese Richtung gearbeitet wird. Zu diesem „Tag der Offenen Tür“ hatten einzelne Vereinsmitglieder mit Wissen des Vorstandes vom lokalen Einzelhandel Backwaren, Wurstwaren, einen Käsesalat und eine regelmäßige Pizzalieferung organisiert. Dieses Sponsoring fand sich im gesendeten Programm wieder. Insgesamt acht Mal wurden diese lokalen Sponsoren im gesendeten Programm benannt [mp3]. Angesichts dessen, wie gering dieses Sponsoring materiell ausgefallen ist, muß man oder frau eher festhalten, daß sich der Sender spottbillig verkauft hat.

Während beim Sendejubiläum eine aktive Rolle des Vorstandes sehr wahrscheinlich ist, gilt dies für andere Sendungen nicht. So hat am 18. Dezember 2006 einer der neuen DJs Werbung für einen befreundeten Reiseveranstalter und auch gleich für seine eigene DJ–Tätigkeit betrieben [mehr]. Ein Mitglied der Auslandsredaktion hat am 16. Mai 2007 auffällig für Veranstaltungen in einem Hotel in Darmstadt und einem Restaurant in Dietzenbach geworben. Von der Anmutung her war es ganz klar ein Verstoß gegen die Werberichtlinien, aber das sollte vielleicht eine Person mit ausreichenden italienischen Sprachkenntnissen beurteilen.

Ein ganz anderes Phänomen schleicht sich durch verschiedene Sendungen, nämlich die Nutzung des Internets als Nachrichtenquelle. Bar jeder journalistischen Sorgfalt werden häufig Teile oder gar ganze Texte abgelesen, selbstverständlich ohne Quellenangabe oder Kennzeichung als Zitat. Diese Methode ist nicht etwa nur bei jüngst hinzugekommenen Vereinsmitgliedern zu beobachten, sondern auch bei einzelnen Redakteuren, die seit über zehn Jahren on air sind. Dieser Zustand – beispielhaft dokumentiert für die Monate Juli, August und September 2007 – wird verschärft dadurch, daß seit Anfang 2007 ein ungefilterter Internetzugang auch in den Sendestudios bereit steht. Dies erspart die Vorbereitung der eigenen Sendung, weil mit ein paar Mausklicks jede gewünschte beliebige, meist nicht lokale Information bereit steht. Dieses Mediennutzungsverhalten geht zu Lasten der lokalen Information, weil diese meist durch aufwendige Recherche beschafft werden muß.

»»  Zu den Internetvorlesungen von Radio Darmstadt siehe auch die Dolumentationsseite Plagiate? Plagiate!

Daß sich seit Frühjahr 2007 etwa zwei Jahre lang ein evangelikaler Missionar mitunter stundenlang im Sendebetrieb breitgemacht hatte, kümmerte die Verantwortlichen wenig und paßt zum Bild. Immerhin ist es im Frühsommer 2007 gelungen, die vollkommen irrealen Heilsversprechen dieses Missionars [mehr] auf Deutsch zu unterbinden. Was dieser Prediger jedoch auf Spanisch zum Besten gibt, entzieht sich jeglicher Kontrolle. Ich möchte hier betonen, daß ich grundsätzlich ein Gegner einer Inhaltskontrolle muttersprachlicher Sendungen bin. In meiner Vorstandszeit habe ich das so gehalten, daß ich mit den Moderatoren und Redakteurinnen der jeweiligen Sendungen im Gespräch war und daher wußte, was diese zu senden pflegten. Diese informelle Kenntnisnahme fehlt seit Herbst 2006. Wahrscheinlich könnte nicht einmal das zuständige Gremium Programmrat eine qualifizierte Aussage zu den Inhalten der muttersprachlichen Sendungen bei Radio Darmstadt abliefern, die über die darin verwendete Sprache hinausgeht. Bemerkenswert war in diesem Zusammenhang das Eingeständnis des (deutschgeborenen) stellvertretenden Redaktionssprechers der Auslandsredaktion auf die Frage, was denn der Prediger seiner Redaktion inhaltlich senden würde. Er wußte es nicht.

Die Qualität eines Programms wird nicht nur durch den sich darin widerspiegelnden Journalismus ausgedrückt, sondern auch durch die sendetechnischen Vorgaben. Natürlich müssen hier im nichtkommerziellen lokalen Hörfunk Abstriche gemacht werden, weil Zeit, finanzielle Ressourcen und zuweilen auch die Man– und Womanpower im Ehrenamt fehlt. Dennoch gab es bis Anfang 2006 technische Standards, die sich sehen und vor allem hören lassen konnten. Mit der Entsorgung bestimmter den Sender prägender Persönlichkeiten ging nicht nur deren Wissen um bestimmte Zusammenhänge verloren, sondern auch das Verständnis verantwortungsbewußten Handelns. Anders ist es nicht zu verstehen, daß der Sender seit spätestens Februar 2007 brummt, weil die neue Technikbastelcrew beim ohnehin schon chaotischen und den Sender lahmlegenden Einbau der neuen Sendeloch-Erkennung gleich auch noch eine Brummschleife integriert hat. Die Beschwerden über nicht funktionierende Geräte, ja inzwischen Studios nehmen zu. Statt dessen kümmern sich die drei Technikvorstände um den Einbau neuer innovativer Techniken und Einrichtungen, welche den von ihnen hofierten DJs zugute kommen sollen, so etwa bei der Beschaffung eines Kompressor/Limiters, damit der Sound des Senders genauso fett klingt wie der kommerzieller Anbieter.

 

Kostenfragen

Die Kündigung zweier Honorarverhältnisse, die Kündigung eines existierenden Beschäftigungsverhältnisses, der Ausschluß von zwei Vereinsmitgliedern und der noch nicht vollzogene eines dritten, sowie die Auseinandersetzung um die ausgesprochenen Sendeverbote – all das kostet Geld. Geld des Vereins. Ganz nach Gutsherrenart handelt der Vorstand (mit Unterstützung einer breiten Mehrheit in der Mitgliederversammlung) so, daß die juristischen Folgen der beschlossenen Maßnahmen ins Geld gehen. Keines der Vorstandsmitglieder und erst recht kein Vereinsmitglied würde genauso handeln, wenn es das eigene Geld wäre, was hier auf dem Spiel steht. Das bedeutet: einzelne Vereinsmitglieder leben auf Kosten des Vereins, der dafür bluten muß, ihre ganz persönlichen Ressentiments, ihre Gehässigkeiten, ihren Neid, ihr Beleidigtsein und ihre narzisstischen Bedürfnisse aus.

Wie hoch die Kosten dieser Maßnahmen ausfallen werden, ist noch ungewiß. Bislang [Stand: September 2007] sind in etwa angefallen:

In der Summe sind demnach angelaufene Kosten nicht unbeträchtlich geblieben, zumal sich seit 2008 weitere Gerichtsverfahren anschlossen. Die spannende Frage ist hier natürlich, ob die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk diese vollkommen unnötigen Rechtskosten für förderfähig hält. Die Förderung nichtkommerzieller Lokalradios geschieht immerhin über einen gesetzlich vorgegebenen Anteil an den Rundfunkgebühren.

 

Bildzitate

Diese Dokumentation illustriert angesprochene Inhalte zuweilen mittels Screenshots ausgewählter Webseiten. Um urheberrechtliche Fragen von vornherein anzusprechen, erkläre ich, daß es sich hierbei um urheberrechtlich zulässige Bildzitate handelt. Diese Screenshots erfüllen einzig und allein den Zweck der Dokumentation; eine Aneignung fremden geistigen Eigentums ist hiermit nicht verbunden. Sollte ein Rechteinhaber dies anders sehen, ist er oder sie aufgefordert, mich direkt zu kontaktieren (Kontakt siehe Impressum). Eine eventuelle Abmahnung entspricht somit nicht dem wirklichen oder mutmaßlichen Willen des Abgemahnten.

 

Persönlichkeitsrechte

In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbar gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Diffamierung einzelner Personen ist hiermit nicht beabsichtigt. Wer dennoch eine Diffamierung in diese Texte hineinliest, hat die Intention dieser Dokumentation nicht verstanden. Die in diesen Texten herausgestellte Bedeutung einzelner Personen ist vor dem jeweiligen Zusammnenhang zu betrachten.

Die in der Dokumentation genannten Personen sind als Personen des öffentlichen Lebens zu betrachten. Sie treten als (ehrenamtliche) Journalistinnen und Journalisten auf und sind zum Teil auch in anderen Medien präsent. Sie können sich demnach nicht hinter dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht verstecken, weil ihr hier dokumentiertes und analysiertes Handeln selbst der Öffentlichkeit zugänglich ist. Dennoch wird mit der namentlichen Nennung einzelner Personen keinesfalls eine Herabwürdigung oder gar Diffamierung beabsichtigt. Für Beleidigungen oder Beschimpfungen, selbst wenn sie als Kommentar gekennzeichnet worden wären [6], ist in dieser Dokumentation kein Platz. Schmähkritik ist nicht die Absicht der Dokumentation. Die Schärfe der Kritik steht in Relation zum Verhalten und zu den inhaltlichen Äußerungen der jeweiligen Personen. Dort, wo eine Namensnennung nichts zur Sache tut, wird der Nachname durch den Anfangsbuchstaben wiedergegeben oder der Name vollständig verfremdet.

Soweit Dokumente aus dem Vereinsleben und aus der Radiopraxis zitiert oder wiedergegeben werden, handelt es sich um eine für die Gesamtdarstellung notwendige Dokumentation. Darüber hinaus ist das Privatleben außerhalb von RadaR und Radio Darmstadt tabu. Sicherlich ließe sich hierbei der Charakter der einen oder anderen Person, die in dieser Dokumentation auftritt, profilierter herausstellen. Es gibt jedoch Grenzen, die nicht überschritten werden sollten.

 

Eine persönliche Bemerkung

Es ist unvermeidlich, wenn nach zehn Jahren ständiger Beleidigungen, Beschimpfungen und Verleumdungen manche Äußerung nicht die vielleicht gebotene sachliche Tönung beibehält. Dafür ist zu viel geschehen, was keine und niemand meiner Leserinnen und Leser dieser Dokumentation einfach so hinuntergeschluckt hätte. Ich verzichte an dieser Stelle auf eine Publikation all dieser unsäglichen Schmähschriften, die ganz offensichtlich zum guten Ton dieses Vereins gehören. Im Falle einer juristischen Auseinandersetzung bin ich aber gerne bereit, auch diese Werke des imagefördernden Umgangs miteinander zu veröffentlichen.

Schmutzwäsche? Nein. Ich weigere mich nur, den Dreck unter den Teppich zu kehren. Nur durch das Ansprechen von Mißständen können diese auch beseitigt werden. Das bei Radio Darmstadt vorherrschende Prinzip der drei Affen führt nicht einmal mehr zum Stillstand, sondern nur noch zu Regression.

Ich habe in den Jahren 1997 bis 2007 eine Menge an Zeit, Geld und Energie in dieses Projekt hineingesteckt. Das war kein Selbstzweck, insbesondere nicht die Befriedigung irgendwelcher narzisstischer Bedürfnisse oder gar das Gieren nach Macht (gemeint ist: Herrschaft, Macht hat grundsätzlich jede und jeder). Macht interessiert mich nur insoweit, wie hierdurch Menschen befähigt werden können, für ihre eigenen Interessen auf emanzipatorische Weise einzustehen. Radio Darmstadt war solch ein Projekt, das über den Tellerrand der neoliberal verordneten Freiheit hinausschaute. Diese Zeiten sind vorbei. Dieser Sender ist mitten in der Gesellschaft angekommen und entfaltet heute keine produktive Kraft, Gegenöffentlichkeit zu ermöglichen, zu bündeln oder gar zu organisieren. Wenn nicht gerade die ins Mikrofon gesprochenen Inhalte vom Monitor des Studiorechners aus dem Internet abgelesen werden, dann erschöpft sich der redaktionelle Gehalt so mancher Sendung auf die Aussage: „Es geht jetzt weiter mit Musik.“

Der Übergang zum Musiksender ist schleichend, aber dafür irreversibel. [7]

Anmerkung : Diese Dokumentation gibt die Zustände bei Radio Darmstadt wieder. Vergleichbare Probleme oder gar Mißstände sind aus den anderen sechs hessischen nichtkommerziellen Lokalradios nicht bekannt.

 

Wichtiger Hinweis

Diese Dokumentation wird sicherlich nicht nur Freundinnen und Freunde finden. Selbstverständlich steht es jeder in dieser Dokumentation aufgeführten Person frei, eine eigene Sicht der Ereignisse zu haben und diese auch zu publizieren. Ich habe mich darum bemüht, die notwendige Sorgfalt walten zu lassen, so daß die Darstellung nach bestem Wissen und Gewissen wahrheitsgemäß ist. Fehler sind jedoch menschlich und daher unvermeidlich. Berechtigten Interessen an einer Abänderung einzelner Passagen oder Ausführungen werde ich selbstverständlich nachkommen. Ich bin auch bereit, eine Gegendarstellung zur jeweiligen Seite in diese Dokumentation zu übernehmen. Ich behalte mir jedoch vor, jede Einsendung, jede E–Mail und erst recht jedes Dokument zu publizieren, das mir rechtliche Schritte androht oder mit dem gegen mich vorgegangen wird. Ich habe kein Problem mit der Öffentlichkeit. Bei mir wird es nicht – wie seit Spätsommer 2006 bei RadaR e.V. und Radio Darmstadt üblich – heißen: »Davon darf nichts an die Öffentlichkeit.« [8]

 

ANMERKUNGEN

 

[1]   Was hier als einfach zitiert wird, findet seine hier nicht wiedergegebene Fortsetzung in einer etwas komplizierten differenzierten Aufschlüsselung der Mitgliederstruktur. Der im Zitat entworfene Gedankengang war auf der Originalseite vertieft worden.

[2]   Die Zahl der Mitglieder betrug Mitte 2006 knapp über 600. Realistisch betrachtet dürfte sich der Mitgliederbestand zum 30.06.2007 bei unter 550 Personen oder Organisationen bewegt haben. Hierbei wird veranschlagt, daß wie in den Vorjahren alleine die zahlenden Mitglieder gezählt werden. Der Verfasser dieser Dokumentation kennt eine Liste von Personen oder Organisationen, die schon Ende 2006 dem Vorstand zur Beratung über den satzungsgemäßen Ausschluß bei Nichtzahlung des Mitgliedsbeitrags vorlag. Diese Liste umfaßte über 30 Mitglieder, inzwischen dürften weitere 20 Mitglieder den Verein aufgrund seiner Neuausrichtung verlassen haben.

[3]   Lizenzantrag von RadaR e. V. vom 24. September 1996, Seite 8

[4]   Als „weitester Hörerkreis“ werden diejenigen Personen im Verbreitungsgebiet eines Senders bezeichnet, die in den vergangenen 14 Tagen mindestens einmal den Sender gehört haben.

[5]   Im Zusammenhang mit der Darmstädter Oberbürgermeisterwahl im März 2005 fand eine repräsentative Befragung der Wahlberechtigten statt. Eine der gestellten Fragen bezog sich auf die Rezeption des Senders.

[6]   Der Programmrat von Radio Darmstadt erstellte am 11. September 2006 Sendekriterien [pdf], die das Selbstverständnis eines unprofessionell arbeitenden Senders treffend wiedergeben. Dort heißt es unter anderem: „Beschimpfungen vermeiden, oder diese (wenn unbedingt notwendig) deutlich als 'Kommentar' kennzeichnen“.

[7]   Siehe hierzu den visualisierten Vergleich zwischen der Programmleistung des Senders im August 2006 und im August 2007. Der Anteil des live gesendeten Musikprogramms erhöhte sich erheblich, wohingegen der Anteil der wiederholten Musikprogramme leicht zurückging. Opfer dieser Umschichtung waren vor allem die Magazinsendungen, aber auch die Stunden des „Themenradios“. Mit der besonderen Schwerpunktsetzung auf ein thematisch orientiertes Vollprogramm hatte der Trägerverein von Radio Darmstadt 1996 die Sendelizenz beantragt.

[8]   Diese Lebensweisheit jeder bürokratischen Organisation mit ihren eingebauten Demokratiedefiziten findet sich auf unterhaltsame Weise bestens dargestellt im Kriminalroman Verschlossen und verriegelt von Maj Sjöwall und Per Wahlöö aus dem Jahr 1972 (deutsch: 1975).

 


 

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