Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]
Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]
In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Diffamierung einzelner Personen ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]
Auf dieser Seite werden die Vorkommnisse des Monats Juni 2007 dokumentiert.
Das Juniprogramm und sein Ambiente bieten zahlreiche Gelegenheiten, den Schein vom Sein zu scheiden. Auf dieser Seite ist nachzulesen, wie karg das Niveau der redaktionellen Arbeit des Senders ist. Ferner werden mit Inbrunst Jingles und Trailer gespielt, die Dinge versprechen, die nicht eintreten oder schlicht wahrheitswidrig sind. Es existiert ein Livestream, der in der Regel selten gehört wird, aber wenn, dann meist von einer Clique, die sich mittels des Streams selbst promotet. Angekündigte Radiowecker fallen häufig aus, was schwere Störungen im Programmablauf verursacht. Darmstadts Lokalpresse schreibt über die unhaltbaren Zustände in der Vereinskasse, während der Programmrat die unhaltbaren Zustände auf dem Sender ignoriert. Die Sendetechnik wird nicht gewartet und die Aussetzer werden immer öfter zu einer unangenehm hörbaren Begleiterscheinung des gesendeten Programms. Die Webseite, der Programmflyer, überhaupt die Öffentlichkeitsarbeit des Senders und seines Trägervereins darben.
Freitag, 1. Juni 2007
Im Netz der Spinne
Der neue Programmflyer erscheint pünktlich und das darin abgedruckte Programm ist diesmal tatsächlich auch schon am 3. Juni auf der Webseite von Darmstadts Lokalsender zu finden. Schauen wir uns das Bild einmal genauer an. Welchen Bezug hat Thomas Haden Church zu Darmstadt? Die Aufnahme entstand in Berlin. Welchen Hype, welchen Starkult bedient der Layouter dieses Flyers? Und welche Mikrofontechnik bevorzugt er hierbei? Das Mikro irgendwo hinhalten, in der Hoffnung, daß einige Fetzen Promotalk aufgefangen werden können? Vielleicht ist es aber auch nur so, daß das Mikro nachträglich hineinmontiert wurde. Aber zu welchem Zweck? Damit Radio Darmstadt auch mal so tun kann, als wäre man ganz wichtig, weil bei den wichtigsten Ideologieproduktionsevents live dabei? Wäre es nicht vernünftiger, sich zunächst den Defiziten des eigenen Radioprogramms zuzuwenden?
Freitag, 1. Juni 2007
Write Fail
Das MiniDisc-Aufnahmegerät in Sendestudio 2 nimmt zwar den eingesprochenen Text auf, speichert ihn jedoch nicht ab. Nach einer gewissen Betriebsdauer ist es unerläßlich, derartig empfindliche Studiogeräte zu warten. Wahrscheinlich wurde die Linse des Lasers schon seit einiger Zeit nicht mehr geputzt. Der sich hier sammelnde Staub wird beim Aufnehmen des Gerätes auf die Linse gebrannt und verhindert so, daß der Laser die Daten sauber auf die MiniDisc schreiben kann. Die hier abgebildete Fehlermeldung ist somit symptomatisch für die Vernachlässigung des Sendeequipments durch die drei (!) Vorstandsmitglieder, welche das Ressort Studio und Technik betreuen.
Freitag auf Samstag, 1./2. Juni 2007
Sex Night Talk
Radio Darmstadt 2.0 – die Kommerzialisierung des Senders schreitet bei seinen Sendeinhalten voran. Die nächtliche Sendung der Unterhaltungsredaktion gerät zum Straßenfeger: Sex sells. Zwei Studiogästinnen ergehen sich in aller voyeuristischen Ausgelassenheit über ihre bevorzugten Sexpraktiken. Nun können die beiden in ihrer Freizeit tun und lassen, worauf sie sexuell Lust haben. Aber welchen Mitteilungswert hat dies für Darmstadts Öffentlichkeit? Ist sexueller Exhibitionismus das neue Markenzeichen des Senders? – Der Abschluß dieser Seltsamkeit erklang standesgemäß: wieder einmal wurde der Promotrailer für den Sender abgedudelt, der eine falsche Kabelfrequenz nennt. Dies ist dem Abdudler bekannt, aber – er findet diesen falschen Trailer einfach schön anzuhören.
Samstag, 2. Juni 2007
Im Bann des Hängers
Pionierarbeit in Sachen innovativer elektronischer Musik leistet der Sendecomputer von Radio Darmstadt. Manche dieser Sequenzen lassen sich wirklich hübsch anhören und für eigene Produktionen verwenden. Meistens ist dieser Sound jedoch absolut nervig [mp3] und hätte schon längst von unserem Vorstands-Kompetenzteam entsorgt werden müssen. Schließlich ist das Problem dieses nach einem festen Muster auftretenden Störgeräuschs seit Ende Februar bekannt. Leider reagieren unsere drei (!) Technikvorstände nicht auf dieses Phänomen, so daß es uns allein in diesem Monat noch weitere sechs Mal heimsuchen wird.
Dieser Hänger des Sendecomputers war auch Anfang September 2007 noch nicht behoben.
Sonntag, 3. Juni 2007
Imagefragen
Zum positiven Erscheinungsbild auch eines nichtkommerziellen Lokalradios gehört seine Außendarstellung. Diese beginnt schon an der Eingangstür zum Sender. Ein angerissenes Plakat (Bildmitte), ein luftig angeklebter Handzettel (links) und ein Federvieh aus Gummi (am Türgriff) sind gewiß dazu angetan, ein ganz bestimmtes Bild vom Sender zu vermitteln. Noch vor einem Jahr konnten die Besucherinnen und Besucher an dieser Türe etwas vorfinden, was sie tatsächlich gebrauchen konnten: eine Übersicht über Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkiten zum Sender.
Sonntag, 3. Juni 2007
Offen und geschlossen
Es gibt einmal wieder einen neuen Aushang an der Türe des Sekretariats von Radio Darmstadt. Die von Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan in seinem Personalkonzept von November 2006 versprochenen erweiterten Öffnungszeiten sind noch in weiter Ferne. Damals benötigte er einen objektiven Grund, um die schon beschlossene Entlassung des Kaufmännischen Angestellten zu legitimieren. Der qualifizierte Job soll nun durch zwei bis drei Minijob-Kräfte wesentlich kostengünstiger erledigt werden. Dieses Personalkonzept sah eine Erweiterung der wöchentlichen Erreichbarkeit des Senders von 20 auf 30 bis 40 Stunden vor. Tatsächlich werden per Aushang 22 Stunden (plus zwei nach Vereinbarung) versprochen, von denen zehn gleich wieder ausfallen. Anstatt den Sender publikumswirksam erreichbarer zu machen, ist das genaue Gegenteil der Fall. Tagsüber ist der Sender zumeist verwaist. [mehr]
Sonntag, 3. Juni 2007
Wunderheiler
Bei Radio Darmstadt darf inzwischen jeder ungefiltert seine Meinung sagen. Die Auslandsredaktion hat ohne ernsthafte Nachfrage einen evangelikalen Prediger mit ausreichend Sendeplatz versorgt, damit dieser Wunder verkünden lassen kann. So tritt als Studiogast von Amor a la vida diesmal mit Ekkehard Hornburg ein Mitorganisator einer sogenannten "Heilungs– und Erweckungskonferenz" auf, die am verlängerten Wochenende darauf in Frankfurt stattfinden sollte. Die Blinden können wieder sehen und die Kranken werden wieder gesund. Beten genügt. In einem Sender, in dem seit Monaten eine nicht mehr existierende Kabelfrequenz aus Schönheitsgründen verkündet wird, fällt ein solch ausgemachter Blödsinn natürlich nicht negativ auf. [transkript]
Sonntag, 3. Juni 2007
Hitparade
Seit Anfang des Jahres ist auf dem neuen Sendeplatz an jedem 1. Sonntag eines Monats abends um 19.00 Uhr die Darmstadt-Hitparade zu hören. Während heute die Juniausgabe verkündet wird, findet sich auf der vernachlässigten Webseite von Radio Darmstadt noch der Eintrag zur Aprilausgabe. Diese Seite wird erst am 26. Juni aktualisiert werden. – Wie lieblos die seit Anfang des Jahres mit großem Brimborium gelobte neue Webseite aktualisiert wird, möge auch folgendes Detail verdeutlichen: Dort heißt es in der Rubrik Das aktuelle Programm regelmäßig "[Monat] Programmflyer Download", obwohl in der Regel nicht der Programmflyer, sondern nur das Monatsprogramm zum Anschauen und zum Download angeboten wird. Diese Programmvorschau wird meistens erst nach Monatsbeginn hochgeladen, so auch heute. Die Augustausgabe erscheint sogar erst im September.
Montag, 4. Juni 2007
Emailschwall
Beim Aufruf des für den redaktionellen E–Mail-Verkehrs benutzten Mozilla Thunderbird am heutigen 4. Juni zeigt sich, daß diese Emails seit dem 29. Mai nicht mehr abgerufen worden sind. Wo sich auf der sendereigenen Webseite neben der eingescannten Postkarte von Bodo Bach auch Anfang Juli immer noch die zugehörige Redaktionsanschrift redaktion at radiodarmstadt.de angegeben findet, behauptet auch der Juni-Programmflyer: "E–Mail Adresse, alle Redaktionen: redaktion@radiodarmstadt.de". Diese Angaben sind nicht direkt falsch, nur unehrlich. Denn die dort eingehenden Anfragen, Veranstaltungshinweise und Pressemitteilungen landen im virtuellen Nirwana. [mehr]
Montag, 4. Juni 2007
Unerklärliche Phänomene führen zu einem chaotischen Programmablauf
Während in Studio 1 der Montags-Mix abmoderiert wird, ist Studio 2 durch eine Vorproduktion belegt. Die beiden Moderatorinnen der Sendung Gegen das Vergessen können erst in letzter Sekunde das Studio betreten und haben keine Gelegenheit mehr, das Studio auf seine Funktionsfähigkeit zu überprüfen und für ihre eigenen Bedürfnisse einzurichten. Um 17.00 Uhr übernehmen sie das Sendesignal aus Studio 1. Bei der Übernahme erstirbt trotz geöffnetem Regler die Musik aus Studio 1. Die Technikerin startet nun den Redaktionsjingle von MiniDisc, aber das Gerät verweigert den Dienst. Es kommt zu einem ersten – von den beiden Moderatorinnen nicht zu verantwortenden – Sendeloch. Der Moderator aus Studio 1 übernimmt nach einer Minute das Sendesignal und spielt eine bluesige Coverversion von Come Together ein. Inzwischen haben sich die beiden Moderatorinnen von Gegen das Vergessen Hilfe organisiert. Peter Fritscher und Susanne Schuckmann, die in einem von Benjamin Gürkan durchgeführten Multiplikatoren-Seminar alles über das Radiomachen gelernt haben, um dies anderen Sendenden in speziellen Ausbildungsseminaren weiter zu vermitteln, sind jetzt gefordert, ihr Wissen umzusetzen. Doch auch sie können nicht herausfinden, warum in Studio 2 nichts auf den Sender geht. Nach sechzehn Sekunden hören wir wieder ein kurzes Sendeloch, gefolgt von weiteren Bluestakten und einem diesmal siebzehnsekündigen Sendeloch. Während in Studio 2 beratschlagt wird, wird das Stück in Studio 1 beendet. Der CD–Player ist auf Singlemodus eingestellt, weshalb es zu einem weiteren Sendeloch kommt. Nach knapp einer Minute hätte die automatische Sendeloch-Erkennung einspringen und Musik einspielen müssen. Dies geschieht jedoch nicht, auch hier versagt die Technik. Nach anderthalb Minuten startet Michael Schardt in Studio 1 eine bluesige Coverversion von Dear Prudence. Zwischenzeitlich haben die beiden Moderatorinnen von Gegen das Vergessen beschlossen, ihre Sendung aus Studio 1 zu fahren und sie richten sich dort ein. Doch auch hier werden sie mit den Tücken einer länger nicht von den drei Technikvorständen gewarteten Studiotechnik konfrontiert. Zunächst wird ihr Einführungsjingle auf der Basis der Moorsoldaten zweimal unterbrochen. Im Anschluß an den Jingle sollte ein Stück von CD gestartet werden. Aber auch dieser CD–Player verweigert seinen Dienst, was ein weiteres etwa einminütiges Sendeloch zur Folge hat. Erst zehneinhalb Minuten nach dem regulären Start kann endlich mit der Moderation begonnen werden. [mehr]
Montag, 4. Juni 2007
Einfach nur crazy
Was macht ein Moderator, der eine zweistündige Sendung zu betreuen hat, aber nach einer Stunde zu seinem Kumpel zum Hessentag nach Butzbach düsen will? Er weiß sich zu helfen: er zeichnet die erste Stunde auf und sendet sie gleich noch einmal. So geschehen im Crazy Monday von 19.00 bis 21.00 Uhr.
Dienstag, 5. Juni 2007
Trockensendung
Obwohl aus dem Sendestudio 1 der Bunte Dienstags Mix mit Jürgen M. auf Sendung gehen sollte, scheint ein Schlaumeier die Umschaltung ins andere Studio geholt zu haben. Gesendet wurde dort nichts, so daß nach einem einminütigen Sendeloch Musik aus dem Sendecomputer eingespielt wird. Ob Jürgen M. seine Trockenübung mitbekommen hat, ist nicht überliefert.
Mittwoch, 6. Juni 2007
Restrisiko hängt sich auf
Wieder einmal besucht der nervige Hänger [mp3] den Sendecomputer von Radio Darmstadt. Am Mittag gegen halb eins verfällt das Programm des von seinem eigenen Promotion-Trailer [mp3] hochgelobten Senders für zwei Stunden ins Stottern. Betroffen war diesmal die vom bermuda.funk aus Mannheim und Heidelberg übernommene Sendung Restrisiko.
Donnerstag, 7. Juni 2007
Der Programmflyer stimmt immer
Zumindest behauptet dies in seinen Sendungen der Lyriker und Liedermacher Gerhard Schönberger. Für den heutigen Fronleichnams-Donnerstag hat die Flyerredakteurin Susanne Schuckmann jedoch den Radiowecker unterschlagen, der donnerstags seit Jahren regelmäßig von Christian Knölker mit einer erlesenen Auswahl von Kalenderblättern und Dauerwiederholungen deutschsprachiger Musiktitel auf dem Sender zu hören ist. Obwohl dieser Moderator ansonsten großen Wert darauf legt, daß nur das Programm gesendet wird, welches im Flyer steht, hält er sich diesmal aus eigenem Interesse nicht an seine eigene Vorgabe.
Freitag, 8. Juni 2007
Zu spät, nicht da, beliebig
Markus Lang, Vorstandsmitglied für die nicht mehr erkennbare Öffentlichkeitsarbeit von Radio Darmstadt und Redaktionssprecher einer Lokalredaktion, die nicht vor Ort ist, aber aus unerfindlichen Gründen dennoch so heißt, hat Schwierigkeiten, Menschen zu finden, die für ihn zur rechten Zeit eine CD mit einer vorproduzierten Sendung einlegen. Deshalb beginnt seine heutige Sendung mit fünf Minuten Verspätung. Und weil es eine Sendung der Lokalredaktion ist, wurde sie vom Medienforum Münster in Westfalen produziert.
Leider kann Petra Schlesinger heute ihren KultTourKalender nicht selbst moderieren. Ihr Vertreter wird um 19.00 Uhr mit dem Problem konfrontiert, daß der Moderator der nachfolgenden Sendung nicht erscheint. Er gibt daher noch ein paar Ausgehtipps und legt dann eine in einer Mappe herumliegende CD mit einer Konserve von Sunday 7pm ein. Diese Konserve wurde jedoch schon mehrfach gefunden und gesendet, aber was macht das schon? Abgesehen davon ist sie schon etwas angestaubt; sie hätte also ruhig einmal durch Frischware ersetzt werden können. Der Moderator dieses "unterhaltsamen Musikmagazins" spielt diesmal drei Hits am Stück unter einem gemeinsamen Oberthema. Eines seiner heutigen Themen lautet Schwachsinnssongs: "Ihr kennt das – Melodien, die einfach keinen Sinn ergeben.": Police – De doo doo doo. Lavinia Jones – Sing It To You (Dee–Doob–Dee Doo). ATC – Around the world.
Angesichts dessen, daß manches auf diesem Sender extrem sinnlos daherkommt, wäre es vielleicht angebracht, sich nicht allzu weit aus seinem Glashaus hinauszulehnen. Nun gehört es selbstverständlich zum guten Ton des Hauses, Andere zu dissen, aber extrem empfindlich auf kleinste Anzeichen möglicherweise gar berechtigter Kritik zu reagieren.
Samstag auf Sonntag, 9./10. Juni 2007
Lustlos
Heute nacht haben die DJs keine Lust auf ihre Sendung und beschließen, daß die Sendung nicht, wie beim Programmrat beantragt, um 9.00 Uhr morgens open endet, sondern schon mitten in der Nacht um 1.00 Uhr. Verantwortung für den eigenen Sendeplatz sieht anders aus.
Sonntag, 10. Juni 2007
Küchenaushang
Das für heute angesetzte Moderationsseminar mit Rüdiger Gieselmann fällt mangels ausreichender Anmeldungen aus. Diese Mitteilung wird an der Küchentüre plaziert, wo diese Nachricht die meisten Sendenden garantiert erst nach Wochen erreicht. Ärgerlich ist der Ausfall schon deshalb, weil sich beim Durchhören durch das Programm von Radio Darmstadt ein erheblicher Ausbildungsbedarf gerade im Bereich sinnvoller und gut vorbereiteter Moderation erweist. Dies scheinen vor allem diejenigen anders zu sehen, bei denen der Bedarf am größten ist. So füllt auch weiterhin sinnloses Geplapper den Äther.
Sonntag, 10. Juni 2007
Völlig losgelöst
Heute wird um 17.00 Uhr nicht etwa die Maiausgabe des Raumfahrtjournals eingelegt, die bei Radio F.R.E.I. in Erfurt schon am 27. Mai zu hören war, sondern noch einmal die Aprilausgabe mit den aktuellen Meldungen aus dem Monat März. Da bei Radio Darmstadt alles so schön bunt und beliebig ist, bemerkt es bestimmt keine und niemand.
Montag, 11. Juni 2007
Der Chef vom Dienst wird vermißt
Programmratssprecher Christian Knölker legt seiner Einladung zur heutigen Programmratssitzung ein Schreiben bei, in dem er einzelne durch die Abschaffung der Institution "Chef vom Dienst" eingetretene Mißstände aufführt. Er fragt: "war die Abschaffung denn so gut???" Mit seinen eigenen Worten belegt er Zustände der redaktionellen Nichtarbeit, wie sie in dieser Dokumentation auch an anderer Stelle aufgeführt worden sind. Insbesondere werden eingehende Faxe und Briefe nicht an die zuständigen Redaktionen oder Redakteurinnen und Redakteure weiterverteilt.
Montag, 11. Juni 2007
Der Programmrat erteilt dem Vorstand einen Auftrag
Die Redaktion Blickpunkt Gesellschaft bringt zur heutigen Programmratssitzung einen Antrag ein, wonach der Vorstand beauftragt wird, die Satzung des Trägervereins so zu ändern, daß der Programmrat in die Satzung aufgenommen wird und sein Sprecher Sitz und Stimme im Vorstand erhält. Es scheint Stimmen im Programmrat zu geben, die der Meinung sind, das Gremium würde tatsächlich einmal etwas Sinnvolles tun, wenn es in der Satzung verankert wird. Umgekehrt wird doch wohl eher ein Schuh daraus: der Programmrat soll endlich einmal nachweisen, daß er etwas Nützliches zum gesendeten Programm beiträgt, erst dann kann über eine Erweiterung seiner Befugnisse ernsthaft nachgedacht werden.
Laut Antrag soll der Programmrat zuständig sein für die Überwachung der Sendequalität und Sendeinhalte, für die Gestaltung des Programms, die Einhaltung der Sendekriterien und des Redaktionsstatuts, sowie die Verbesserung der Sendequalität.
Der Antrag ist ein schlechter Scherz. Diejenigen, die jahrelang eine Verbesserung der Sendequalität eingefordert haben, wurden entweder aus dem Verein ausgeschlossen und/oder mit Sendeverboten belegt. Die gesendeten Inhalte interessieren den Programmrat bislang nicht; wenn es darum geht, problematische Inhalte zu diskutieren, muß das zuständige Gremium Programmrat mühsam zum Jagen getragen werden. Die im September 2006 beschlossenen Sendekriterien genügen nicht einmal den Anforderungen des Presserechts; und das Redaktionsstatut wird schon derzeit nicht vom Programmrat eingehalten. Dort heißt es unmißverständlich, daß Nichtmitglieder das Recht zum Senden besitzen. Nichtsdestotrotz hat der Programmrat im Januar 2007 ein Sendeverbot für bestimmte Nichtmitglieder beschlossen. Fazit: mit diesem Antrag wird Hochstapelei betrieben.
Montag, 11. Juni 2007
Schwerer Eingriff in die Arbeit der Kinderredaktion
Das am 27. April neu gewählte Vorstandsmitglied Peter Fritscher teilt dem Programmrat mit, es sei ein Hausverbot für Daniel F., einen der ehrenamtlichen Betreuer der Kinderredaktion, ausgesprochen worden. F. habe sehr viele Sendungen mit den Kindern gemacht, will aber kein Mitglied bei RadaR werden. Er sagte, die Kinder sind die Sendenden, er betreut diese nur. Ist das Verhalten von Daniel nicht vereinsschädigend? Die Antwort, die ich hier gebe, ist: wer Kindern Medienkompetenz verleiht, handelt im Sinne und nicht gegen den Verein. Ein Vorstand, der dieses nützliche Verhalten mit einem Hausverbot abstraft, hat offensichtlich kein ernsthaftes Interesse an der Vermittlung von Medienkompetenz.
Der Programmrat diskutiert unterschiedliche Aspekte. Einerseits ist F.s Arbeit wichtig für das Fortbestehen der Kinderredaktion. Andererseits schaffen wir einen Präzedenzfall, auf den sich andere ständig Sendende berufen könnten, um sich die Vereinsbeiträge zu ersparen. Niko Martin beantragt im Namen der Redaktion Alltag und Geschichte, der Programmrat solle den Vorstand bitten, das Hausverbot aufzuheben. Der Programmrat stimmt diesem Antrag mehrheitlich zu.
Der Vorstand schert sich jedoch nicht darum, was der Programmrat möchte, und bleibt bei seiner harten und im Grunde kinderfeindlichen Linie. Dies führt im September zur Auflösung der Kinderredaktion.
Montag, 11. Juni 2007
Uneinsichtig und nachtretend
Niko Martin beantragt ferner, das ungerechtfertigte Sendeverbot gegen Walter Kuhl aufzuheben. Der Programmrat argumentiert, Kuhl habe gefälligst eine geänderte Erklärung an den Programmratsverteiler zu schicken. Schließlich habe er, so das Protokoll, "gegen das Prinzip Keine öffentliche Kritik der Sendenden untereinander auf dem Sender verstoßen. Kritik untereinander und an Sendungen ist zulässig. Aber in keiner Rundfunkanstalt hauen sich die Redaktionen gegenseitig Verrisse ihrer Sendungen über den Sender um die Ohren." Offensichtlich lebt der Programmrat in einer abgeschlossenen Einöde ohne Zugang zu audiovisuellen Medien. Denn ein abendlicher Blick in das Fernsehprogramm lehrt, daß beispielsweise die Sendung Scheibenwischer einzelne Kolleginnen und Kollegen der ARD genauso disst, wie dies Stefan Raab allwöchentlich zum Besten gibt. Aber darum geht es nicht. Der Programmrat hält die öffentliche Kritik an unhaltbaren Zuständen auf dem Sender, die er – der Programmrat – zu verantworten hat, für vereinsschädigend. Anstatt die deutlich hörbaren Mißstände wie Hänger des Sendecomputers, ausfallende Sendungen, technische und moderative Inkompetenz abzuschaffen (auch auf dieser Programmratssitzung nicht!), bestraft er denjenigen, der versucht, den Hörerinnen und Hörern diese Mißstände soziologisch zu erklären. – Selbstverständlich weigert sich der Programmrat in einem weiteren Beschluß unter Verletzung des Redaktionsstatuts und der Sendelizenz weiterhin, Katharina Mann und Norbert Büchner Sendungen einreichen zu lassen. Dieser Vorgang ist zur Zeit bei der zuständigen Medienaufsicht anhängig.
Montag, 11. Juni 2007
Susanne Schuckmann hat keine Lust mehr
Vorstandsmitglied Peter Fritscher beschwert sich im Namen seiner Kollegin über den regelmäßig verspäteten oder versäumten Eingang der für die Erstellung des Programmflyers notwendigen Informationen. Wenn da nichts komme, mache sie keinen Flyer mehr, dann wird halt keiner gedruckt. Diesen Streß hätte sich Frau Schuckmann ersparen können. Aber anstatt eine fähige Flyerproduzentin zu halten, hat sie diese im September 2006 widerrechtlich aus dem Verein ausgeschlossen und muß nun für die Folgen ihres Handelns einstehen. Doch sie pienst lieber herum. Entsprechend peinlich ist seit Oktober 2006 das Erscheinungsbild des Flyers.
Dienstag, 12. Juni 2007
Tschüss, Mikro
Die Moderatorin des Studierendenmagazins Audiomax verabschiedet sich von ihrem Mikrofon. Vielleicht sollte sie sich in Zukunft besser am Mikrofon von ihren Hörerinnen und Hörern verabschieden. Die wundern sich sonst. Hinzuzufügen ist jedoch, daß sich die Sendungen von Audiomax durch ausgesprochen vielfältige und interessante Beiträge aus dem universitären Alltag auszeichnen.
Freitag, 15. Juni 2007
Mittagspause
Pünktlich zur Mittagszeit gibt es ein knapp einminütiges Sendeloch. Sechs Sekunden zuvor begann die Aufzeichung der mittwöchlichen Sendung von Recht im Alltag. Das Sendeloch wurde mit der Einspielung irgendwelcher Musik beendet, bevor fünfzig Sekunden später dann doch das richtige Wiederholungsprogramm anlief. Dasselbe Phänomen trat schon gegen 6.00 Uhr am Morgen auf.
Sonntag, 17. Juni 2007
Air Check
Das von Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan neu erstellte interne Aus– und Weiterbildungskonzept wird mit einem sogenannten Basicseminar erstmals durch die teamenden Vorstandsmitglieder Susanne Schuckmann und Peter Fritscher umgesetzt. Am Sonntagnachmittag beendet eine einstündige Livesendung diese Ausbildungseinheit. Hierbei treten deutlich hörbare Schwachstellen auf, die nicht den Auszubildenden, sondern der Ausbilderin und dem Ausbilder zuzuschreiben sind. Insbesondere sinnlos gespielte Jingles und Trailer, sowie moderative Plaudereien bestimmen die unter Zeitdruck konzipierte Sendestunde, die daher zu mehr als drei Vierteln aus dem gedankenlosen Abdudeln irgendwelcher Musik besteht. [langfassung]
Montag, 18. Juni 2007
Diesmal erwischt es Rüdiger Gieselmann
Heute spielt der Sendecomputer den allseits beliebten (weil sonst längst entfernten) Hänger erst um 15.25 Uhr für zwei Minuten ein [mp3]. Der Kulturredakteur Rüdiger Gieselmann muß seinen Theaterklatsch vom Sonntag zuvor noch einmal wiederholen. Oder – um präziser zu sein – er erzählt uns dieselben schöngeistigen Dinge gleich zwei Mal innerhalb einer Stunde.
Dienstag, 19. Juni 2007
Der Duft Tunesiens
Sonya R. führt für ihren Duft Tunesiens ein Telefoninterview mit dem Business Analyst und Schriftsteller Amor Ben Hamida über sein neuestes Buch Mit arabischen Grüssen. Hierin wendet sich der Autor einerseits an bikulturelle Paare, andererseits an Touristinnen und Touristen, welche die Einstellungen und Gedanken der Menschen in und aus Nordafrika besser verstehen lernen möchten. Sonya R. nennt dem Autor wie auch ihrer tunesisch-arabischen Community den voraussichtlichen Zeitpunkt der Wiederholung ihrer Sendung am folgenden Mittwoch.
Mittwoch, 20. Juni 2007
Faxstapelexpansion
Obwohl Radio Darmstadt sich gegenüber der Außenwelt zunehmend abschottet, erhält der Sender weiterhin Pressemitteilungen, Veranstaltungshinweise oder einfach auch nur Spam per Fax. Doch wohin mit all diesem Papier, das ohnehin kaum eine oder jemand zur Kenntnis nimmt? Ende Mai legte eine Minijob-Bürokraft aus dem überquellenden Faxkörbchen einen neuen Faxstapel an, den sie in den Deckel eines Papierkartons deponierte. Böse Zungen lästerten schon damals, daß auf den ersten bald ein zweiter und ein dritter folgen werde. Das bisherige Ablagesystem mit vier Faxordnern wird ohnehin nicht weiter benutzt; die sich darin befindlichen Pressefaxe aus dem vergangen Jahr ziehen unerbittlich Staub an. Mitte Juni ist es soweit: Neben dem ersten Faxstapel (rechts im Bild) wird tatsächlich ein zweiter sichtbar (links im Bild). Diese Papierablage findet jedoch keine weitere Nutzung. [mehr]
Mittwoch, 20. Juni 2007
Peinliches Mittagskonzert
Der heutige Hänger des Sendecomputers startet um 12.26 Uhr [mp3] und wird erst nach anderthalb Stunden behoben. Amor Ben Hamida erhält hiermit einen eindringlich peinlichen Eindruck des wahren Images von Radio Darmstadt, denn es wird zum angegebenen Zeitpunkt nicht Der Duft Tunesiens wiederholt. Statt dessen knallen dem in der Schweiz lebenden Autor die technoartigen Artefakte unseres Sendecomputers ins Ohr. Sonya R.s tunesischer, algerischer und marokkanischer Bekanntenkreis ist entsetzt – diese Hörerinnen und Hörer im lokalen Verbreitungsgebiet hat Radio Darmstadt für immer verloren!
Mittwoch, 20. Juni 2007
Schönklang
Da dem Moderator der evangelikalen Missionssendung Amor a la Vida ein vorläufiges Sendeverbot erteilt wurde, muß sein stellvertretender Redaktionssprecher für ihn einspringen. Weshalb dieser erfahrene Radiomoderator nichts Besseres zu tun weiß, als einen unsinnigen Werbetrailer für den Sender einzuspielen [mp3], bleibt sein Geheimnis. Er weiß ganz genau, daß die darin verbreitete Kabelfrequenz für Groß-Gerau und Weiterstadt schon seit neun Monaten nicht mehr existiert. Im Studio betreut er sendetechnisch die Gruppe La Big Band de Cuba. Besonders blödsinnig wird es dann zu Ende der Sendung. Der Techniker und Abmoderator der Sendung verkündet als nachfolgende Sendung En Woog mit Frank S.: "als Gast hat er heute Ulrike Maier". Das ist glatt gelogen! Denn er startet anschließend die nebenstehend abgebildete Aufzeichung der Maisendung.
Mittwoch, 20. Juni 2007
Stadtlauf Jinglemania
Erneut überträgt die Jugendredaktion YoungPOWER den alljährlichen Darmstädter Stadtlauf im Radio. Hierzu hat die Crew einige Werbejingles gebastelt, von denen einer in mehreren Variationen verkündet: "Live alle Infos zum Stadtlauf nur auf Radio Darmstadt." [mp3] Was wir in den drei Abendstunden statt dessen geboten bekommen, sind einige gelungene Interviews mit Siegerinnen und Siegern, eine Menge teenagerhafte Anmache untereinander und fast keine genauen Informationen und schon gar nicht zu allen Siegerinnen, Zweit– oder gar Drittplazierten. Die Ansage "alle Infos" ist nicht nur übertrieben, sie ist einfach falsch. Hier wird Kommerzradio in seiner puren Dummheit kopiert, weshalb das in der Sendung mindestens neunzehnmal verkündete Versprechen nicht eingehalten werden kann. Radio Darmstadt ist von Gesetzes wegen zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung verpflichtet; hierzu gehört auch eine wahrheitsgemäße Eigenpromotion. Ich habe nichts dagegen, wenn die Kids von Young Power sich ihr eigenes Vergnügen rund um die Außenübertragung zum Stadtlauf schaffen; ich habe auch nichts dagegen, wenn die Sendung extrem selbstreferenziell gerät. Aber ich finde es beschämend, wenn ein Sender, der einmal angetreten ist, anders sein zu wollen als hirnlose Kommerzdudelei, sich immer mehr den realen Vorbildern der heutigen Medienkultur anbiedert. Das gilt nicht nur für Young Power, das gilt auch für andere Redaktionen und Verantwortliche im Sender.
Mittwoch auf Donnerstag, 20./21. Juni 2007
Wie es uns beliebt
Weil die Sondersendung vom Stadtlauf mit Genehmigung des Programmrats eine Stunde länger dauert, beschließt der Moderator der beiden nachfolgenden Sendungen eigenmächtig, einfach um eine Stunde zu überziehen und bis 1.00 Uhr zu senden. Normalerweise hätte dies beim Programmrat beantragt werden müssen, aber da dem Programmrat das Programm ohnehin egal zu sein scheint, spielt es keine Rolle, wenn unsere neue DJ–Fraktion kommt und geht, wann es ihr beliebt. Damit die Zeitüberschreitung keiner und niemandem so richtig auffallen kann, wird die nächtliche Wiederholung des Abendprogramms gleich so programmiert, daß die fehlende Stunde ausgeklammert wird. Dies wird am morgigen Donnerstag dazu führen, daß nach dem Radiowecker um 8.00 Uhr eine falsch programmierte Wiederholung beginnt [mehr]. Daß um 23.00 Uhr auch gleich noch die fest eingeplanten Nachrichten vom Deutschlandfunk ausfallen, ist hierbei fast schon nebensächlich. Wen interessiert's? Kleiner Hinweis: es gibt hierzu einen Vertrag mit dem Deutschlandradio.
Mittwoch auf Donnerstag, 20./21. Juni 2007
Nächtliche Transparenz
Unsere DJs haben nach ihrer zweistündigen Sendung nicht nur die Programmierung der Wiederholung manipuliert, sondern auch ihre Sendung hochgeladen. Alsdann verlassen sie das Sendehaus, ohne sich um laufende Rechner, hochgezogene Rolläden oder Helligkeit verströmende Lichter zu kümmern. In ihrer Egozentrik verdeutlichen sie ihr Desinteresse am Sender über dessen Instrumentalisierung für die eigenen Interessen hinaus.
Freitag, 22. Juni 2007
Eine Stunde Elektrosmog
Der heutige Hänger des Sendecomputers startet um 12.25 Uhr [mp3] und wird erst nach etwas mehr als einer Stunde behoben.
Samstag, 23. Juni 2007
Radiowecker fällt aus, der Hänger nicht
An jedem 4. Samstag eines Monats berieselt die Auslandsredaktion morgens den Sender mit einem Musikteppich, der vorgibt, ein Radiowecker zu sein. Heute jedoch nicht. Deswegen kommt der heutige Hänger des Sendecomputers pünktlich um 11.34 Uhr [mp3] und wird erst nach knapp einer Stunde behoben.
Samstag, 23. Juni 2007
Pokerrunde
Während Faxstapel und redaktionelle Emails wenig Interesse wecken, entwickelt sich der Sender zu einer kleinen Spielhölle. Der hier dokumentierte Download mehrerer Pokerprogramme mündet in einer Installation selbiger Programme auf dem Rechner im zweiten Sendestudio: Poker Stars, PKR und Tony G Poker. Wir wollen besser nicht darüber philosophieren, ob es sich hierbei um ein mit Rundfunkgebühren gefördertes Internetcafé handelt.
Sonntag, 24. Juni 2007
Tauchen in Musik
Zu Beginn seiner nächtlichen DJ–Sendung ist DJ Taucher noch nicht mit dem Aufbau fertig. Folglich erklärt einer der drei Sprecher der Unterhaltungsredaktion: "Bis dahin gibt's ein bißchen Musik." Darauf wären wir nun wirklich nicht gekommen, danke für den Hinweis! Nach fünf Stunden hat der DJ dann keine Lust mehr und die Wiederholung des Vorabendprogramms beginnt.
Montag, 25. Juni 2007
Erziehung zur Verantwortungslosigkeit, Teil 1
Die Programmplanung sieht vor, daß nach der Jugendkultursendung Äktschn! eine Sendung namens U–Red Spezial folgt. Offenbar wußte die Unterhaltungsredaktion bei Redaktionsschluß des Juni–Programmflyers noch nicht, was sie mit ihrem Sendeplatz anfangen sollte. Anders ist es nicht zu erklären, daß keine und niemand aus der Redaktion erscheint, um qualifiziertes Programm abzuliefern. Die logische Folge: um 19.01 Uhr gibt es das erste Sendeloch. Nach einer Minute schaltet sich die Sendeloch-Erkennungssoftware ein und dudelt Musik ab. Weitere anderthalb Stunden später scheint diese Einspielung ohne programmierte Anweisung gewesen zu sein, denn nun erfolgt das zweite Sendeloch. Wiederum nach einer Minute startet die Einspielung erneut. Um 21.02 Uhr gelingt es dann dem Professor Progresso, der das nachfolgende open house der Musikredaktion betreut, sich – mit einiger technischer Seltsamkeit – auf den Sender zu bringen. Es zeigt sich, daß das Wissen um die automatische Einspielung eines beliebigen und ganz gewiß nicht lokalkulturellen Programms dazu verführt, sich nicht länger verantwortungsbewußt um die eigenen redaktionellen Sendeplätze zu kümmern. Man und frau weiß ja: die Technik nimmt einer und einem die eigene Verantwortung ab. Und schließlich ist es ja egal, was gesendet wird, oder? Nachstehend eine visuelle Darstellung dieser Spezialsendung der Unterhaltungsredaktion.
Mittwoch, 27. Juni 2007
Weitere zwanzig Minuten Elektropop
Der heutige Hänger des Sendecomputers erscheint pünktlich um 11.35 Uhr [mp3] und wird vom im Sender anwesenden Mitarbeiter einer externen Einrichtung nach zwanzig Minuten bemerkt.
Mittwoch, 27. Juni 2007
Ein Mitglied sucht Informationen und findet sie nicht
Ein langjähriges Vereinsmitglied, welches den neuen Vorstandskurs der Ausgrenzung nicht länger durch seine Mitgliedschaft legitimieren möchte, sucht am heutigen Mittwoch händeringend nach Informationen zur Öffnungszeit des Sekretariats. Auf der sendereigenen Webseite findet sich ein Link auf diese Information derart versteckt, daß keine und niemand je auf die Idee kommen würde, dort zu suchen. Zur vereinsinternen Informationspolitik gehört es, derart wichtige Informationen nur dort anzuschlagen, wohin die meisten Vereinsmitglieder nur ganz selten kommen, nämlich an die Sekretariatstüre. Das nutzt Berufstätigen, die nicht eben mal vorbeikommen wollen, um festzustellen, daß mal wieder keine und niemand anwesend ist, herzlich wenig. [dokumentation]
Mittwoch, 27. Juni 2007
Der Vorstand tagt
Von sechs Vorstandsmitgliedern sind drei anwesend. Das Protokoll geht Anfang Juli über den internen Verteiler. Dem Protokollanten wird ein Deutschkurs empfohlen. Beispiele aus dem Protokoll: "Im Internet soll weiterhin die Programmstruktur abbilden." –"Die AG wird von Peter vorgesetzt." – "Ergebnis soll in die Mitglieder-Zeitung erwähnt werden."
Wichtige Ergebnisse: Es soll Ende des Monats ein Fest im Hof geben. Die Musikredaktion möchte im September ein Konzert veranstalten; hierfür werden tausend Euro plus Plakat– und Flyerkosten bewilligt. Es werden die Vorstandsberichte für eine Mitgliederzeitung angemahnt, die schon im März hätten vorliegen sollen.
Im Tagesordnungspunkt 11 alias Finanzen wird ausgeführt: "Die Gerichtskosten / Abfindungen belaufen sich seit den letzten drei Monaten auf 1653,32 Euro, den meisten Teil hat bisher Walther Kuhl verursacht. – Die Gesamtkosten belaufen sich auf mittlerweile ca. 4000 Euro." Wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich um Kosten, die durch satzungswidrige Vereinsausschlüsse und unbegründete Kündigungen entstanden sind. Was mit Gesamtkosten gemeint ist, erschließt sich nur den Fachkundigen. Hiermit scheinen alle seit September 2006 aufgelaufenen Kosten als Folge der Ausgrenzungsbeschlüsse der Vorstandsmehrheit gemeint zu sein. Die "Operation Qualitätsfreies Radio" war so gesehen noch recht preisgünstig zu haben.
Nicht behandelt werden im Vorstandsprotokoll so wichtige Fragen wie die technische Murkserei auf dem Sender oder die Anfrage des Finanzamtes nach dem Kassenbericht für 2006 aufgrund des Zeitungsartikels am 1. Juni.
Mittwoch, 27. Juni 2007
Keine Kunst im Untergrund
Da die Kultursendung Art underground um 20.00 Uhr ausfällt, beschließen zwei anwesende Sendende, die Leere durch Musik zu überbrücken. Ganz und gar nicht zufälligerweise enthält die Programmierung des Sendecomputers keine einzige inhaltliche Themensendung. Durch derartige Maßnahmen bewegt sich Radio Darmstadt unaufhaltsam hin zum Musiksender.
Mittwoch auf Donnerstag, 27./28. Juni 2007
Eigenmächtige Programmverlängerung
Laut Programmflyer und Programmratsbeschluß hätte unsere DJ–Fraktion um Mitternacht die Wiederholung starten sollen. Statt dessen wurde wie in der Woche zuvor in Anwesenheit eines der drei Redaktionssprecher der Unterhaltungsredaktion vermutlich per Winamp eine nicht autorisierte Wiederholung des Abendprogramms gestartet. Der komplette Sendeblock von 20.00 bis 24.00 Uhr wurde ab Mitternacht neu gestartet, also auch die Musikberieselungs-Ersatzsendung für das ausgefallene Art underground. Die für Mitternacht geplante Wiederholung von Tiramisú begann daher erst um 4.00 Uhr morgens. Schleichend wird dem Programmrat die Hoheit über das zu sendende Programm entzogen. Der Programmrat schweigt hierzu. Die für 23.00 Uhr vorgesehenen Nachrichten des Deutschlandfunks wurden wieder einmal nicht eingespielt.
Freitag, 29. Juni 2007
Das soll wohl lustig sein!
Am heutigen Freitag gibt es ausnahmsweise tatsächlich einmal ein Programm, das sich Radiowecker nennt. Damit wir nicht allzu verwundert darüber sind, dürfen wir zunächst dreizehn Minuten lang einer Endlosschleife lauschen, die aus einem Jingle mit einem krähenden Hahn besteht, unterfüttert mit den Worten: "Um sieben Uhr geht's los. Heute eine Stunde länger schlafen." [mp3] Wenn der Unsinn [2] schon Methode hat, dann hier. Anstatt tatsächlich um sieben Uhr loszulegen, beginnt dieser Radiowecker dann doch schon um viertel nach sechs. Das inhaltliche Niveau bessert sich jedoch nicht. Um sieben Uhr beispielsweise unterhalten sich beide Moderatoren über ihr Kalenderblatt zu Oriana Fallaci, das einfach aus dem Internet abgelesen wird. Weil das nun doch zu auffällig ist, versprechen sie hoch und heilig, sie würden nicht einfach aus dem Internet ablesen. Die Namen der beiden Moderatoren seien hier taktvoll verschwiegen, sie sind dem Autor dieser Dokumentation wohlbekannt.
Ende Juni 2007
Verwunderung
Der Vorstand des Trägervereins von Radio Darmstadt teilt der Medienaufsicht der LPR Hessen mit, daß er kein Gespräch am Runden Tisch im Hinblick auf die vom Programmrat ausgesprochenen Sendeverbote gegen Walter Kuhl, Katharina Mann und Norbert Büchner wünscht. Insbesondere gibt sich der Vorstand verwundert, daß Niko Martin der LPR Hessen diesen Vorschlag unterbreitet habe. Deshalb zur Klarstellung: der Vorstand hatte auf seiner Sitzung am 28. März 2007 genau diesen Vorschlag beschlossen, was Niko Martin als damaliges Vorstandsmitglied am 17. April im Interesse des Vereins der LPR Hessen als Mediationsangebot unterbreitet hatte. Es scheint, als habe der Vorstand hier die LPR Hessen zum zweiten Mal in diesem Jahr angelogen. [3]
Samstag, 30. Juni 2007
Heinerfestradio unerwünscht
Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan möchte die Außenpräsenz des Senders stärken und bietet daher an diesem Wochenende zwei Außenübertragungs-Seminare an. Nach einer theoretischen Einweisung soll es einen Praxisteil mit einer Liveübertragung vom Heinerfest geben. 1995 und 1996 hatte die damalige Radioinitiative das Heinerfest genutzt, um sich während eines Veranstaltungsradios für den Dauersendebetrieb zu qualifizieren. Dieses Jahr zeigen die Sendenden keinerlei Interesse an der Außenpräsenz. Das Seminar fällt mangels Anmeldungen aus, ebenso die imagefördernde Außenpräsenz des Darmstädter Lokalsenders. Statt dessen dudelt der Sender mit Mainstream-Mucke vor sich hin und nennt dies Let's Fezz 2 Night.
Für 21.00 Uhr sieht der Programmflyer eine Sendung mit dem Titel "Donat(h)–WM" vor, der in seiner Anspielung nur Insidern verständlich ist. Diese Sendung fällt genauso aus wie die Übertragung vom Heinerfest. Sie wird ersetzt durch die Wiederholung der zu Anfang des Monats live ausgestrahlten Jubiläumsfolge der tiefsinnigen Musiksendung Journey Into Sound. Wer auch immer diese Sendung eingelegt hat, hat dem Sender etwas Gutes getan. Kein dummes Geschwätz, dafür interessante und ungewöhnliche Musik.
Samstag, 30. Juni 2007
Niemand hört zu, aber das zwei Tage lang
Der Livestream von Radio Darmstadt ist ein Feature, das ein großer Hype umgibt. Genutzt wird er jedoch nur selten. Eindeutig belegt ist dies für heute abend um 23.00 Uhr. Die Statusseite zum Stream verkündet: keine und niemand hört zu, dies jedoch seit 47 Stunden, 49 Minuten und 4 Sekunden. Glaube das, wer will! Eine Auswertung der tatsächlichen Hörgewohnheiten zeigt in etwa folgendes Nutzungsmuster: Zu mehr als 90% der Sendezeit hängen ein, vielleicht zwei Computer am Stream. Nur wenn eine bestimmte Community oder Clique ein besonderes Interesse daran hat, den Stream zu empfangen oder zu verbreiten, dann werden es mehr Nutzerinnen und Nutzer. An der Darmstadt Hitparade beispielsweise haben die Bands ein Interesse, die hierüber von einem ehemaligen Jugendredakteur, sowie von Marco und Chappi promotet werden. Noch größer ist das Interesse unserer nächtlichen DJs, den Sender als Plattform für ihre eigene Promotion zu nutzen. Anstatt ein popeliges Internetradio aufzumachen, klingt es doch viel professioneller, wenn ein richtiges Radio ihre Beats verbreitet. Ansonsten haben die DJs kein Interesse an diesem Sender. Deswegen wird das Sendehaus gerne auch mit voller Beleuchtung verlassen, nachdem man die Programmierung der Wiederholung zum eigenen Gunsten manipuliert hatte. Wichtig ist der Stream noch für die migrantische Community, aber auch hier hält sich die Begeisterung eher in Grenzen. Wer also denkt, ein Livestream sei ein alternativer Übertragungsweg zum terrestrischen Radio, kann diese Flause getrost vergessen. In der Regel hört keine und niemand unserem Radio per Livestream zu. Vielleicht liegt das aber auch am Programm mit seinen Hängern und Tücken.
Samstag, 30. Juni 2007
Uninteressante Playlist
Seit Anfang April können Hörerinnen und Hörer, sofern sie das Feature auf der Webseite des Senders überhaupt finden, einzelne gehörte Songs gezielt nachschlagen. Radio Darmstadt stellt hierfür mittels einer Playlist eine Auflistung gespielter Songs zur Verfügung. Zwei grundsätzliche Probleme begleiten dieses innovative Feature: erstens wurde es nur für das Liveprogramm programmiert, obwohl durch einen ausgeklügelten Algorithmus auch das Wiederholungsprogramm abgefragt werden könnte. Und zweitens: die meisten Sendenden stellen keinen Song ein, das Feature ist für sie ohne jedes Interesse. Die statistische Auswertung für den Monat Juni ergibt folgendes niederschmetternde Bild:
Sechs (Mai: 7) Sendungen haben an zehn (Mai: 15) Terminen 134 (Mai: 323) Tracks in die Playlist eingegeben. Diese Daten wurden von sechs Personen hochgeladen. Der Anteil der in die Playlist eingetragenen Titel ist somit im Vergleich zum Mai auf uninteressante 2% gesunken. Auch hier produziert der Sender wohl wieder einmal mehr Schein als Sein.
Samstag, 30. Juni 2007
Bilanz: Tagsüber bleibt das Programm undurchschaubar
Durch diverese technische Eskapaden und mangelnden Einsatz für ein Programm, das sich Radiowecker nennt, ist das morgendlich und mittäglich gesendete Programm von Radio Darmstadt für die Hörerinnen und Hörer zu einer vollkommen undurchschaubaren Angelegenheit geworden. Verschärft wird die Situation durch gut gemeinte, aber angesichts der Umstände sinnlose Angaben im abendlichen Liveprogramm, etwa wenn Audiomax verkündet. Ihre Sendung werde am folgenden Tag von 10.00 bis 11.00 Uhr wiederholt. Das ist nach Maßgabe des Programmschemas richtig gedacht, wird aber tags darauf durch die Praxis als unsinnig desavouiert. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Einblick in Anspruch und Wirklichkeit im Programm von Radio Darmstadt. Hierbei wird untersucht, ob es einen Radiowecker gab oder nicht und ob das nachfolgende Programm von 8.00 bzw. 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr den Vorgaben entsprochen hat.
Monat | Programmflyer korrekt? | gesendetes Programm korrekt? | geplante Radiowecker | tatsächliche Radiowecker | Hänger Sendecomputer | Zuverlässigkeit |
März | an 27 von 31 Tagen | an 22 von 31 Tagen | an 23 Morgen | an 20 Morgen | 6 | 79% |
April | an 28 von 30 Tagen | an 25 von 30 Tagen | an 22 Morgen | an 20 Morgen | 1 | 88% |
Mai | an 30 von 31 Tagen | an 19 von 31 Tagen | an 24 Morgen | an 13 Morgen | 10 | 58% |
Juni | an 28 von 30 Tagen | an 20 von 30 Tagen | an 22 Morgen | an 12 Morgen | 7 | 61% |
Tabelle: Entsprach das Morgen– und Mittagsprogramm von März bis Juni 2007 den Vorgaben?
Wir können (als Beispiel für den Juni) hieraus ersehen: Für 28 der 30 Tage des Monats stimmte die Programmvorschau, aber an nur 20 Tagen wurde das vorgesehene Programm auch gesendet. Das lag zum Teil an ausgefallenen Radioweckern, zum Teil an den Hängern des Sendecomputers, mitunter auch an anderen technischen Problemen. Deshalb waren im Mai zwar 22 morgendliche Radiowecker vorgesehen, aber gerade einmal die Hälfte, nämlich 12, wurden auch ausgestrahlt. In der Summe bedeutet dies, daß man und frau dreimal pro Woche damit rechnen kann, daß irgendein Programm gesendet wird, nur nicht das, was zu erwarten gewesen wäre.
[1] Um möglichen Mißverständnissen vorzubeugen: der Begriff des Stotterns ist nicht diskriminierend gemeint. Er beschreibt jedoch exakt das Hörerlebnis, wenn sich der Sendecomputer aufhängt. Es wäre hingegen nichts dagegen einzuwenden, wenn Menschen mit Sprachschwierigkeiten ein nichtkommerzielles Lokalradio dazu nutzen, sich zu artikulieren.
[2] Böse Zungen haben aus ähnlichem Grund schon vor Jahren behauptet, daß der gerne verwendete Kürzel U–Redaktion für Unsinns-Redaktion steht. Zur Ehrenrettung der Redaktion sei hier angemerkt, daß diese Redaktion auch Sendungen verantwortet, die keineswegs als unsinnig zu bezeichnen sind, sondern tatsächlich unterhalten und teilweise sogar ein tiefsinniges Niveau aufweisen.
[3] Dieser Zusammenhang ergibt sich aus einem Schreiben der LPR Hessen an den Autor dieser Dokumentation vom 7. September 2007. Hier wäre von Interesse, welches Vorstandsmitglied gegenüber der LPR Hessen auf die beschriebene wahrheitswidrige Weise vorstellig geworden ist.
Diese Seite wurde zuletzt am 19. Februar 2010 aktualisiert. Links auf andere Websites bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur. © Walter Kuhl 2001, 2007, 2010. Die Wiedergabe, auch auszugsweise, ist nur mit dem Einverständnis des Verfassers gestattet.
URL dieser Seite : https://www.waltpolitik.de/radiodar/radar706.htm