Zum Sinn und Zweck dieser Dokumentation.
Auf dieser Seite werden die Vorkommnisse des Monats Mai 2007 dokumentiert.
So langsam werden die Folgen des im Herbst des Vorjahres initiierten Umwälzungsprozesses deutlich. Der Teil der redaktionellen Arbeit, der senderöffentlich sichtbar ist, liegt brach: Pressemitteilungen und Veranstaltungshinweise, die per Fax oder E–Mail den Sender erreichen, werden geflissentlich ignoriert. Dafür scheint es einigen Sendenden in der kuscheligen Atmosphäre langweilig zu werden und sie nutzen daher die neu angeschafften schnellen Computer für Onlinespiele. Der Programmrat fühlt sich weiterhin weder für Sendelöcher noch für die elektronischen Artefakte zuständig, mit denen Darmstadts Hörerinnen und Hörer beschallt werden. Auf dem Sender wird eine Kabelfrequenz verkündet, die es nicht mehr gibt. Dafür hat der Kabelnetzbetreiber iesy angekündigt, den Sender in das Kabelnetz Mörfelden-Walldorf einzuspeisen. Der Radiowecker schwächelt, was die Artefakte begünstigt, die aufgrund einer unausgereiften Computereinspeisung des wiederholten Programms erscheinen. Die Webseite stellt sich immer noch als wenig aussagekräftig dar. Das war alles schon einmal besser …
Bonmot des Monats:
Frage an einen der Sprecher der Unterhaltungsredaktion: Warum wird seit Monaten ein Trailer [mp3] gespielt, der eine veraltete, nicht mehr vorhandene Kabelfrequenz verkündet?
Antwort: Weil er so schön klingt.
Es geht eben nichts über den schönen Schein. Daher geht es auf dieser Seite weiter mit dem nicht ganz so schönen Sein.
Dienstag, 1. Mai 2007
Kein Flyer in Sicht
Der neue Monat hat begonnen, aber welches Programm der Sender auszustrahlen gedenkt, bleibt ein Geheimnis. Obwohl die neuen Programmflyer schon am 27. April im Sendehaus zu erhalten waren, liegen sie weder im Ständer vor den Studioräumen noch in der zentralen Anlaufstelle im Ticketshop im Luisencenter aus. Wer mangels ausliegendem Flyer ins Internet schaut, wird auf der Webseite von Radio Darmstadt bitter enttäuscht. Das aktuelle Programm ist in diesem modernen Kommunikationsmedium noch bis zum 9. Mai das vom April. Dem Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit, Markus Lang, scheint dies einerlei zu sein.
Dienstag, 1. Mai 2007
Pannen, über die frau gerne lacht
In der Sendung Audiomax präsentiert uns Jasmin B. nicht nur ein Interview zum Arbeitsschutz an der Technischen Universität Darmstadt, sondern auch ihr Verständnis von kollegialem Umgang. Vorgeführt werden zwei Takes, die sie auf der Webseite www.radiopannen.de gefunden hat. Bei der einen Panne kommen sich ein Moderator von SWR3 und eine Moderatorin von SWR4 in die Quere, bei der anderen funktionieren plötzlich die CD–Player nicht mehr und die Moderatorin muß improvisieren. Mag sein, daß Jasmin B. dies alles lustig findet, aber was, denkt ihr, würde geschehen, wenn ich in meiner Sendung die Pannen der Frau B. oder einer ihrer Kolleginnen vorspielen würde? Richtig – ich würde umgehend ein von Audiomax vehement eingefordertes Sendeverbot erhalten. Es ist eben leicht, sich über andere lustig zu machen, doch der Humor endet bei Radio Darmstadt dort, wo es um eine selbst geht.
Mittwoch, 2. Mai 2007
Ausfallserscheinungen
Der seit März allenthalben von seinen Betreibern hochgelobte sogenannte Radiowecker fällt wieder einmal aus. Deshalb stimmt in der Folgezeit das in den noch nicht verfügbaren Programmflyern ausgedruckte Sendeschema nicht mehr. Aber es kommt noch schlimmer: Um halb zwölf verfällt der Sendecomputer ins Stottern [Hörbeispiel (ca. 1 MB)], weshalb um 11.45 Uhr die Aufzeichnung der Sendungen vom Vortag neu gestartet werden muß. Der Grund dieses unregelmäßig wiederkehrenden Computerproblems ist der Technikcrew des Senders nicht bekannt. Wer demnach um 11.00 Uhr eingeschaltet hatte, um die Sendung RadaR Latino zu empfangen, wurde einmal halb und nach dem Ende des Stotterns [1] einmal vollständig mit Aurel Jahns 291111 – radiodarmstadt.de/in-sendeplatz erfreut.
Mittwoch, 2. Mai 2007
Gerne, aber …
Am 20. April hielt TUD-Professorin Heidrun Abromeit ihre Abschiedsvorlesung. Diese wurde für eine Sendung der Redaktion Alltag und Geschichte von Katharina Mann und Norbert Büchner aufgezeichnet. Heute bittet eine Audiomax-Redakteurin im Auftrag ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen Norbert Büchner, eine Kopie des Mitschnitts erhalten zu können. Dieser wäre sicherlich dazu bereit, nur ist es halt schwierig, auf der einen Seite nicht zuletzt von Audiomax ein rechtlich unhaltbares Sendeverbot zu erhalten, andererseits einem Mitglied dieser Redaktion eine Gefälligkeit zu erweisen. [2]
Freitag/Samstag, 4./5. Mai 2007
Heiße Kiste: Vibratoren
Eigentlich hätte nach den Deutschlandfunk-Nachrichten die Friday Night Radioparty laufen sollen. Doch die Jungs gingen lieber auf die Frühjahrsmess. Um Mitternacht kamen zwei Unterhaltungsredakteure in den Sender und stellten fest, daß anstelle der geplanten Sendung die Wiederholung von Darmstadt interkulturell lief. Das geht ja nun wirklich nicht, dachten sie sich, und würgten Johannes Borgetto mitten im Wort ab: "So, genug gebabbelt." Und weil es eine "Super-Sendung", ja gar eine "heiße Kiste" ist, die dort gesendet wurde, wird in der folgenden Stunde Musik eingelegt und Smalltalk geblödelt. Die erste wichtige Frage lautet: "Was machen wir eigentlich die Stunde?" Zum Glück hatten die beiden Moderatoren noch zwei Gästinnen mitgebracht, welche sich über eine "heiße Kiste" unterhalten. Die beiden Frauen erklären den beiden Moderatoren den Sinn des Kaufs und der Nutzung von Vibratoren. Warum auch nicht. Um 1.01 Uhr wird dann die abgewürgte Sendung neu gestartet. Dem Sendeschema ist genüge getan, die Hörerinnen und Hörer werden begeistert gewesen sein. Die gute Absicht wird jedoch durch eine unberechenbare Computertechnik durchkreuzt. Um 13.27 Uhr gerät das Programm ins Stottern [Hörbeispiel (ca. 1 MB)], und wäre nicht zufällig der wegen Verbreitung der Wahrheit vom Programmrat abgemahnte Niko Martin im Sender gewesen, um das Programm neu zu starten, dann hätten wir wohl bis zum Beginn des Liveprogramms um 15.00 Uhr anderthalb Stunden Imageförderung für den Sender betrieben.
Samstag, 5. Mai 2007
Wo sich die Flyer herumtreiben
Als ich am Freitag mittags beim Ticketshop vorbeigeschaut habe, waren keine Flyer greifbar. Einen Tag später waren sie endlich verfügbar. Sogar im Eingangsbereich zum Sendestudio lagen sie endlich aus. Warum werden eigentlich 5.000 Flyer gedruckt, wenn sie nicht rechtzeitig verteilt werden und zudem noch mehr als 1.000 Exemplare im Sender vor sich hingammeln? Besteht hier vielleicht ein Zusammenhang mit der Maßregelung eines der beiden Flyerverteiler, nur weil dieser es gewagt hatte, auf die korrekte Einhaltung seiner Rechte als Vereinsmitglied zu bestehen?
Montag, 7. Mai 2007
Drei Stunden Nervprogramm
Am Morgen fiel das Radiowecker genannte Musikberieselungsprogramm wieder einmal aus. Die Wiederholung des Programms vom Tag zuvor geriet so aus dem vom Programmflyer vorgegebenen Rhythmus. Pünktlich um halb zwölf beschloß dann noch der Sendecomputer, das Abspielen der Wiederholung der Sendungen vom Vortag gleich ganz einzustellen und in einen Stottermodus zu verfallen. Zwei Stunden und siebenundfünfzig Minuten lang durften sich Darmstadts Hörerinnen und Hörer fragen, für welche Zielgruppe dieses gewiß innovative Programm [Hörbeispiel (ca. 1 MB)] gedacht war. Oder sie schalteten, was wahrscheinlicher ist, einfach ab. Kurz vor halb drei wurde der Computerhänger durch das Einspielen eines einminütigen Sendelochs gestoppt. Danach lief die Sendeloch-Automation an und brachte neun Minuten lang Musik, bis es gelang, die Wiederholung per Computer neu zu starten. Wäre ich das verantwortliche Vorstandsmitglied, dann würde ich darauf dringen, sich auf die Fehlersuche zu begeben. Und solange das Problem nicht erkannt und behoben ist, würde ich auf die altbewährte Wiederholung per DAT–Band zurückgreifen, wohl wissend, daß ich mir womöglich andere ärgerliche Probleme ins Haus hole. Aber das heute gesendete Programm verdient nicht einmal mehr die Bezeichnung Zumutung.
Dienstag, 8. Mai 2007
Wo sind die Kopfhörer?
Der von immer mehr Sendenden beklagte desolate Zustand der Sendetechnik zeigt sich auch in Kleinigkeiten. Solange Katharina Mann und Norbert Büchner die Sendetechnik gewartet hatten, gab es in allen vier Studioräumen immer eine ausreichende Anzahl von Kopfhörern: zwei oder drei in der Vorproduktion, zwei in Studio 2, drei im Sprechraum (für Guest 1, Guest 2 und Announcer, siehe Kästchen an der Decke) sowie fünf oder sechs in Studio 1. Wie auf neben stehendem Bild zu sehen ist, sind Kopfhörer Mangelware geworden, weil sie nicht repariert, sondern auf Halde gelegt werden. Deshalb kratzen unsere Sendenden das zusammen, was sie finden können, und fluchen über fehlende Adapter, die es verhindern, daß sie noch funktionsfähige Kopfhörer auch in die vorgesehenen Buchsen einklinken können. Der daraus resultierende Effekt ist gravierend: Eben weil der Techniker oder die Technikerin mangels Kopfhörer nicht das eigene Sendesignal abhören kann, bemerken sie weder Sendelöcher noch andere technische Probleme. Dies wiederum dient der Imageförderung des Senders und wird von unseren Hörerinnen und Hörern mit Stirnrunzeln oder einem Senderwechsel quittiert. Hinzu kommt, daß unser Bastelteam einzelne Kabelverbindungen zu den kleinen Kästchen an der Decke gekappt hat, so daß beispielsweise der Sprechkontakt vom Vorproduktionsstudio zum Sprechraum nicht mehr möglich ist. Konsequenterweise fehlt dann auch auf dem Vorproduktionsmischpult das benötigte Talkback-Mikrofon.
Dienstag, 8. Mai 2007
Gegen die Langeweile des Sendens
Was tun, wenn es beim Senden wieder einmal langweilig wird? Was tun, wenn es keinen Spaß mehr macht, drei Hits am Stück zu spielen? Die Installation eines Online Poker Programms auf dem Sendecomputer in Studio 2 läßt zumindest den Schluß zu, daß damit auch Poker gespielt werden soll. Ob die für die Anschaffung des Computers genutzten Fördermittel der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk für derlei Vergnügungen vorgesehen waren?
Es gab einen guten Grund, weshalb bis zum letzten Jahr die Studiorechner nicht an das Internet angebunden waren. Diese direkte Verbindung zum weltweiten Netz verführt dazu, eine schlechte Vorbereitung auf die eigene Sendung durch Ablesen beliebiger Internetnews zu kompensieren. Dieses ungefilterte Abkupfern fremder Beiträge entspricht nicht den Grundlagen der journalistischen Sorgfaltspflicht. Das Pokern im Internet ist hier nur die konsequente Fortsetzung dieses Selbstverständnisses redaktioneller Arbeit. Ich glaube nicht, daß hier ein Redakteur nur das Suchtverhalten bei Onlinespielen recherchieren wollte.
Mittwoch, 9. Mai 2007
Ausfälle mit Gottes Segen
Der heutige Radiowecker fällt wieder einmal aus. Dafür gibt es einen Grund, und es ist daher dem vorgesehenen Moderator nicht vorzuwerfen, daß er nicht erscheinen kann. Jedoch hat die zuständige Unterhaltungsredaktion ganz offensichtlich vergessen, daß mit der Beantragung eines Sendeplatzes die Verpflichtung einhergeht, diesen sowohl personell als auch qualitativ zu füllen. Die Webseite der Unterhaltungsredaktion verkündet seit Anfang März stolz: "Der Radiowecker ist wieder da!" Auch hier ersehen wir: mehr Schein als Sein, denn der sogenannte Radiowecker weckt Darmstadt nur an einzelnen Tagen. Die frühere Radiowecker-Redaktion wurde im September 2006 zerschlagen, als sie einige Tage lang den Radiowecker ausfallen ließ. Dieses Schicksal wird der Unterhaltungsredaktion erspart bleiben. Alle schauen weg oder hören nicht hin, um nicht mitbekommen zu müssen, was nicht gesendet wird; es handelt sich eben um eine harmonische Ansammlung von Krähen [3]. Der heutige Radiowecker bestand also in der Wiederholung des Vortagesprogramms. Damit das im Programmflyer abgedruckte Programm auch stimmt, wurde kurz nach 8.00 Uhr die Wiederholung neu gestartet.
Die für 17.00 Uhr geplante Sendung begann erst um 17.09 Uhr. Allerdings konnten wir die evangelikale Missionssendung Amor a la vida zum Ausgleich hierfür nicht nur bis 18.00 Uhr, sondern zusätzlich auch noch von 21.00 bis 23.00 Uhr hören. Amen.
Mittwoch, 9. Mai 2007
Unterschiede
Am heutigen Abend wurde das Programm für den Monat Mai online gestellt. Wurde ja auch langsam Zeit! Der zugehörige Menüpunkt lautete damals Mai Programmflyer Download. Jedoch erhielten wir hiermit nicht den kompletten Flyer, sondern nur das auf einer simplen Exceltabelle basierende PDF des Programmschemas. Für die Februarausgabe wurde der komplette Flyer noch als JPG–Grafikdatei, für den März als PDF hochgeladen. Ohne sich etwas dabei zu denken, wird seither der Menüpunkt als Programmflyer fortgeschrieben, obwohl nur noch ein Teil dieses Flyers hochgeladen wird. Auf der alten Webseite, die Anfang November 2006 gecancelt wurde, gab es nicht nur regelmäßig und vor allem rechtzeitig den gesamten Flyer als PDF, sondern zusätzlich auch noch für jede Woche eine eigene Programmvorschau.
Donnerstag, 10. Mai 2007
Erbauliches
Nachdem die Partyservice-Redaktion ihr Programm um Mitternacht beendet hat, jingelt sie noch ein bißchen herum und spielt den von einem Jugendredakteur entworfenen Werbetrailer für Radio Darmstadt. Wie in den Wochen und Monaten zuvor ist auch heute Nacht immer noch die Angabe der Kabelfrequenz für Groß-Gerau und Weiterstadt enthalten, obwohl in beiden Städten seit Mitte September letzten Jahres unser Programm nicht mehr über dieses Kabelnetz eingespeist wird. Ich hatte hierauf eindringlich auf der Programmratssitzung am 16. April hingewiesen, genutzt hat es offensichtlich nicht. [4] Und so wird munter weiter desinformiert.
Nach dem Trailer werden wir mit den letzten drei Minuten der Audiomax-Sendung vom Dienstag beglückt, bevor wir in die ersten fünf Minuten von Country pur hineinhören dürfen. Erst dann beginnt die Wiederholung des verspätet begonnenen Nachmittagsprogramms vom Vortag mit Predigen und Beten.
Freitag, 11. Mai 2007
Beliebigkeit
Auch heute gibt es keinen Radiowecker. Dies war der Unterhaltungsredaktion jedoch rechtzeitig vorher bekannt, sie hätte also für Ersatz sorgen können. Statt dessen reichte die Verantwortung für den Sender nicht einmal so weit, wenigstens um 8.00 Uhr die Wiederholung neu zu starten und das gesendete Programm an das Sendeschema anzugleichen. Somit haben wir in dieser Woche vier Versionen eines Vormittagsprogramms erhalten. Wahrscheinlich ist es den Hörerinnen und Hörern unseres Senders langsam egal, was sie im Verlauf des Tages serviert bekommen. Eine zuverlässige Prognose läßt sich jedenfalls nicht aus der im Programmflyer abgedruckten Vorschau ableiten.
Wochentag | Radiowecker | Neustart um 8.00 Uhr | Probleme |
Montag | nein | nein | ja, drei Stunden Hänger |
Dienstag | ja | ja | nein |
Mittwoch | nein | ja | nein |
Donnerstag | ja | ja | nein |
Freitag | nein | nein | ja, 21 Minuten Hänger |
Tabelle 1: Radiowecker vom 7.–11.5.2007
Freitag, 11. Mai 2007
Erst ein Hänger …
Um 12.25 Uhr durften die Hörerinnen und Hörer von Radio Darmstadt wieder einmal einundzwanzig Minuten lang dem Sound gewöhnungsbedürftiger elektronischer Musik lauschen – zu Deutsch: der Sendecomputer hatte mal wieder einen Hänger [Hörbeispiel (ca. 1 MB)]. Angeblich hat die Technikcrew eine neue Programmierung für die Wiederholung in Vorbereitung, aber heute scheint sie noch nicht installiert zu sein. Der Hänger tritt (fast) regelmäßig in der 13. Sendestunde der Wiederholung auf. Hier rächt es sich, wenn es keinen Radiowecker gibt.
Freitag, 11. Mai 2007
… dann zwei Sendelöcher
Zum schon nicht mehr zählbar wiederholten Mal ist die Lokalredaktion namens VorOrt nicht vor Ort. Die griechische Sendung Radio Akroama plätschert vor sich hin, sie wurde vom Computer gestartet, so daß keine und niemand im Studio ist. So kommt es, wie es kommen muß, wenn Markus Lang nicht persönlich anwesend ist, um seine Sendung einzulegen: es gibt ein Sendeloch. Und wie es der Zufall will, spricht auch die automatische Sendeloch-Erkennung nicht an, so daß erst einmal drei Minuten absolute Stille herrscht. Dann bedient ein anderes Vereinsmitglied das computergesteuerte MP3-Abspielgerät und läßt den gerade zuletzt gehörten Song noch einmal ertönen. Nach weiteren vier Minuten ist der Titel zu Ende und wir erhalten ein weiteres Sendeloch von diesmal zwei Minuten, ehe mit demselben schon zweimal gehörten Song ein drittes Mal fortgefahren wird. Diesmal wird der Computer auf Dauerbetrieb gestellt, so daß es bis zum KultTourKalender mit Petra S. kein weiteres Sendeloch mehr gibt.
Denken wir kurz nach: Im September 2006 wurde der Radiowecker-Redaktion der Sendeplatz entzogen, weil sie vom 1. bis zum 11. September personalbedingt die Sendung ausfallen lassen mußte, anschließend wurde diese unbotmäßige Redaktion zerschlagen.
Freitag, 11. Mai 2007
Knackpunkte
Etwas ganz anderes ist es natürlich, wenn der eifrige Befürworter dieses Zerschlagens, nämlich das Vorstandsmitglied Markus Lang, immer wieder seine Sendung ausfallen läßt. In diesem Fall greift der Programmrat selbstverständlich nicht ein. Es entstehen dann eben kunstvolle und ganz und gar nicht imageschädigende Sendelöcher. Findet in dieser Redaktion eigentlich keine Kooperation statt oder warum ist die Redaktion nicht in der Lage, ihren Sendeplatz auszufüllen?
# | Freitag | Alternativsendung | Bemerkung |
1 | 10. Februar 2006 | Salsa Radio (Unterhaltungsredaktion) | Führte zu einem Sendeloch von 17 Minuten Länge. |
2 | 4. April 2006 | Restrisiko (bermuda.funk) | |
12. Mai 2006 | Konserve der Redaktion treffpunkt eine welt | Es hätte die Sendung Ich such die DDR (bermuda.funk) laufen sollen, aber der zuständige Redakteur der Wissenschaftsredaktion ist nicht erschienen. | |
3 | 19. Mai 2006 | Konserve der Unterhaltungsredaktion | |
4 | 16. Juni 2006 | unbekannt | |
5 | 28. Juli 2006 | unbekannt | vom CvD im Logbuch vermerkt |
6 | 27. Oktober 2006 | Combat Radio (Musikredaktion) | |
7 | 10. November 2006 | Salsa Radio (Unterhaltungsredaktion) | |
8 | 12. Januar 2007 | Salsa Radio (Unterhaltungsredaktion) | |
9 | 19. Januar 2007 | Salsa Radio (Unterhaltungsredaktion), nach einer Viertelstunde wird Regeneradio (Greenpeace Dresden) gestartet | Markus Lang ruft nach 17.00 Uhr im Sender an, um seine Sendung einlegen zu lassen. |
10 | 9. Februar 2007 | Besser Leben (Medienforum Münster) | Christian K. ruft um 16.57 Uhr im Sender an [5], damit die richtige Sendung noch schnell eingelegt wird. |
11 | 11. Mai 2007 | Radio Akroama (Auslandsredaktion) | Führte zu zwei Sendelöchern von insgesamt 5 Minuten Länge. |
18. Mai 2007 | Bericht aus der Stadtverordnetenversammlung | Erst um 17.06 Uhr wurde die MiniDisc mit der Sendung gestartet. Um 17.12 Uhr wurde bemerkt, daß der falsche Bericht gesendet wurde und somit die Sendung neu gestartet. Dies führte dazu, daß die planmäßige Sendezeit überzogen wurde und der KultTourKalender erst um 18.13 Uhr beginnen konnte. |
Tabelle 2: Vom Programmrat ignorierte Sendeausfälle Knackpunkt (und anderer Freitagnachmittag-Sendungen) 2006 und 2007
Freitag, 11. Mai 2007
Papierstapel
Und so sieht es aus, wenn in der Woche vom 7. bis zum 11. Mai 2007 die Faxe unbearbeitet im Körbchen liegen bleiben. Selbstverständlich bedeutet dies nicht, daß bei Radio Darmstadt die redaktionelle Arbeit brachliegt. Ein solcher Schluß wäre ganz gewiß imageschädigend. Aber welch anderer Schluß läßt sich denn dann daraus ziehen? [6] – Nachtrag, 22. Mai: Die Faxe wurden seither nicht ernsthaft angerührt. Der Papierstapel ist am 22. Mai auf 260 Blatt angewachsen und quoll am 29. Mai endgültig aus dem Faxkorb. Dies nahm dann endlich eine Person zum Anlaß, die Faxe zu entsorgen. Woraus folgt: ganze drei Wochen wurde die Außenwelt ignoriert!
Sonntag, 13. Mai 2007
Sendelöcher: Bilanz
Nach den beiden letzten Sendelöchern am Freitag, die am Samstag mittag noch einmal wiederholt wurden, ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Nach dem Vereinsausschluß von Norbert Büchner und Katharina Mann, durch deren häufige Anwesenheit im Sender nicht nur viele Sendelöcher vermieden, sondern auch eingegrenzt werden konnten, "nichtete das Nichts", wie Unterhaltungsredaktionssprecher Christian K. so treffend zu sagen pflegt, wieder munter vor sich hin. Die sicherlich unvollkommene Auswertung des gesamten Sendevolumens ergibt, daß Radio Darmstadt in den vergangenen acht Monaten mehr als einen gesamten Tag off air gewesen ist:
Monat | Anzahl Sendelöcher | Gesamtzeit | durchschnittliche Dauer |
September 2006 | 8 | 652 Minuten | 81,5 Minuten |
Oktober 2006 | 2 | 140 Minuten | 70 Minuten |
November 2006 | 2 | 280 Minuten | 140 Minuten |
Dezember 2006 | 4 | 50 Minuten | 12,5 Minuten |
Januar 2007 | 9 | 137 Minuten | 15 Minuten |
Februar 2007 | 6 | 120 Minuten | 20 Minuten |
März 2007 | 20 | 38 Minuten | 2 Minuten |
April 2007 | 6 | 304 Minuten | 50,6 Minuten |
Mai 2007 | 9 | 12 Minuten | 1 Minute |
Insgesamt | 63 | 1735 Minuten 28 Stunden, 55 Minuten | 27,5 Minuten |
Tabelle 3: Sendelöcher 9/2006 bis 5/2007
Zu dieser Statistik ist anzumerken: Die doch recht auffällige Verteilung größerer und kleinerer Sendelöcher läßt die Vermutung zu, daß in mehreren Monaten die kleineren Sendelöcher überhört wurden. Andererseits ist zu vermerken, daß aufgrund vorangegangener Erfahrungen der Sender inzwischen gezielt nach Sendelöchern abgehört werden kann. Vorstandsmitglied Matthias Krumrein wird die Tendenz der Sendelochhäufung für bestimmte Sendeplätze bestätigen können. Zudem ist für September bis November die exakte Länge der Sendelöcher nicht überliefert, da es in diesem Zeitraum noch nicht die Möglichkeit gab, die Aufzeichnung als MP3–Files [7] zur systematischen Suche zu nutzen. Zuvor wurde das Programm auf Videoband dokumentiert; und hier ist das nachträgliche Abhören ein doch zeitraubendes Geschäft gewesen.
Montag, 14. Mai 2007
Hänger mit Ansage
Die nächste fast einstündige Nerverei auf dem Sender war fast schon exakt vorauszusagen: Pünktlich [8] um 14.25 Uhr begann das Programm wieder zu stottern [Hörbeispiel (ca. 1 MB)], diesmal für siebenundfünfzig Minuten. Warum sich der Sendecomputer aufhängt, ist derzeit noch unbekannt. Eine ausführliche Chronologie aller Hänger des Sendecomputers befindet sich auf einer eigenen Seite.
Monat | Anzahl | Wochentage | Länge |
Februar 2007 | 1 | MO | 2:19 Stunden |
März 2007 | 6 | DI DO SA | 35 Minuten |
April 2007 | 1 | SA | 8 Minuten |
Mai 2007 | 12 | MO MI DO FR SA | 12 Stunden |
Juni 2007 | 7 | MO MI FR SA | 6:51 Stunden |
Juli 2007 | 10 | MO MI FR SA | 7:30 Stunden |
Insgesamt | 29:18 Stunden |
Tabelle 4: Computerhänger seit Februar 2007
Montag, 14. Mai 2007
Programmrat übernimmt keine Verantwortung
Der wiederholte Ausfall der Knackpunkt-Sendung wird als unerheblich abgetan, die damit verbundenen Sendelöcher ausgesessen. Der Schuldige selbst erklärt, im Programmflyer habe nur "VorOrt" gestanden, und da habe er sich nicht angesprochen gefühlt. Klar – er ist ja auch nur der Redaktionssprecher. Und der Programmrat läßt diese faule Ausrede auch noch durchgehen. Man ist ja unter sich: Krähen [Anspielung].
Nils P. hatte Sonntagnacht unautorisiert vier Stunden gesendet. Hierzu lag keine Genehmigung des Programmrats vor. Macht nichts! Denn Nils quatscht dem Programmrat beide Ohren ab und der läßt es sich gefallen und gibt damit faktisch die Programmhoheit ab.
Die Redaktionssprecherin von Gegen das Vergessen spricht die häufigen Hänger im wiederholten Programm an. Ihr wird nicht geglaubt, daß es ein klar erkennbares Muster gibt. Ob das daran liegt, daß sie eine Frau ist? Somit vergibt sich der Programmrat die Möglichkeit, segensreich auf das Programm einzuwirken. Die Redaktionssprecherin hatte übrigens die Information von mir erhalten. Wieder einmal wird "das zuständige Gremium" informiert und wieder einmal verfällt es in die Starre der drei Affen [Anspielung].
Dienstag, 15. Mai 2007
Sendeausfall wegen Antennenmessung
Das folgende Sendeloch ist regulär und wird in dieser Dokumentation statistisch nicht erfaßt. Aufgrund einer Messung der Telekom-Abteilung für den Rundfunk soll der Sender zwischen 20.00 und 22.00 Uhr für etwa eine halbe Stunde abgeschaltet werden. Diese langfristig geplante Wartungsarbeit liegt außerhalb der Einflußmöglichkeit des Senders. Tatsächlich wird das Programm von 20.03 bis 20.43 Uhr und noch einmal zwei Minuten lang ab 21.01 Uhr durch heftiges Rauschen unterbrochen. Diese nicht gerade unwichtige Information hätte eigentlich auf die Startseite des sendereigenen Webauftritts gehört. Aber eine vernünftige Öffentlichkeitsarbeit gibt es ja ohnehin seit über einem halben Jahr nicht mehr.
Dienstag, 15. Mai 2007
Desorganisierte Desinformation
Um 21.50 Uhr verkündet der Moderator von RadaR Latino eine Kabelfrequenz, die es nicht mehr gibt, nämlich die von Radio Darmstadt im Kabelnetz Groß-Gerau. Woher hat er seine Weisheiten? Ganz einfach: er liest die Information direkt vor seinen Augen von einem auf den Regietisch aufgeklebten Zettel ab. Kaum zu glauben, aber wahr: seit mehr als einem halben Jahr hält es keine und niemand im Sender für nötig, schon gar nicht die hierfür verantwortliche Technikcrew, diesen Aufkleber (links im Bild mit roter Schrift) zu aktualisieren. Die einen wissen es und sehen darüber hinweg, die anderen wissen es nicht, weil sie nicht informiert werden, und quatschen Unsinn. Und das, obwohl Radio Darmstadt von Gesetzes wegen zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung verpflichtet ist. Redaktionelle Arbeit, Recherche gar? Wozu denn – wir haben doch ein Image!
Mittwoch, 16. Mai 2007
Man und frau gewöhnt sich mit Schaudern daran …
… daß zur Mittagszeit eine exquisite Form elektronischer Musik in die laufende Sendung hineinplatzt. Heute unterbricht der Hänger [Hörbeispiel (ca. 1 MB)] um 11.35 Uhr Aurel Jahns Offenes Haus. Der Sendecomputer wird um 12.10 Uhr neu gestartet.
Mittwoch, 16. Mai 2007
Italienischer Restaurantführer
Der Moderator der italienischen Sendung Tiramisú grüßt seinen breit gestreuten Bekanntenkreis und verweist gezielt auf ein Restaurant in Dietzenbach, ein Hotel in Darmstadt und eine Pizzeria, bei der ich trotz mehrmaligem Anhören immer noch nicht weiß, wo sie zu finden sein soll. Die Anmutung dieser mehrfach in die Sendung eingestreuten kulinarischen Hinweise läßt darauf schließen, daß das im Hessischen Privatrundfunkgesetz und der Sendelizenz ausgesprochene Werbeverbot zumindest haarscharf gestreift wird. Zwar kann man und frau die mehrfache Anpreisung der Wahl einer Miss Italia in Dietzenbach bei gutem Willen noch als Veranstaltungshinweis umdeuten, aber schon bei der ausführlichen Vorstellung des Hotels Garda in Darmstadt mitsamt seiner Restauration fällt es mir schwer, daran noch zu glauben. Vielleicht versteht ihr ja besser Italienisch als ich; deshalb hier ein Ausschnitt [mp3].
Donnerstag, 17. Mai 2007
Verwirrung
An einem Feiertag ist der Radiowecker morgens von 7.00 bis 9.00 Uhr zu hören. Anschließend wird die Wiederholung neu gestartet und läuft planmäßig sechs Stunden lang bis 15.00 Uhr. An jedem Donnerstag ist mitten in der Wiederholungsschiene um diese Zeit die Livesendung Impuls für X zu hören, so auch heute. Nach deren Ende hätte aufgrund des Feiertages theoretisch die Wiederholung des Vorabendprogramms neu gestartet werden können. Der Programmflyer sieht jedoch ab 16.00 Uhr die Wiederholung von En Woog vor, weshalb die beiden Moderatoren es vorzogen, um 15.00 Uhr den Regler für die Wiederholung runterzuziehen und um 16.00 Uhr wieder hochzuziehen. Und hier rächte sich gleich das nicht durchdachte Wiederholungsprogramm mit einem Hänger des Sendecomputers [mp3]. Der Techniker von Impuls für X reagiert unverzüglich und startet das Wiederholungsprogramm neu. Dumm nur, daß in der Abmoderation als folgende Sendung En Woog angekündigt worden war, denn jetzt läuft Tiramisú.
Nachzutragen bliebe für diesen Donnerstag, daß der Moderator der Redaktion treffpunkt eine welt vorzeitig das Sendehaus verlassen hat, wohingegen seine Nachfolgerin eine halbe Stunde zu spät kam. Die Folge: um 19.04 Uhr gab es mal wieder ein kleines Sendeloch, denn die Sendeloch-Erkennung spielte nach einer Minute Mainstream-Musik ein. Um 19.33 Uhr begann dann die russischsprachige Sendung Prima.
Freitag, 18. Mai 2007
Webauftritt: inkonsequent
Mit dem Redesign der Webseite des Senders wurden im März 2007 auch neue Features eingeführt, so zum Beispiel eine eigene Seite zur Darmstadt Hitparade. Ein ehemaliger Jugendredakteur und Marco W. führen die von Florian Z. eingeführte und von Michael S. lange Jahre betreute Sendung fort. Offensichtlich fand es der Jugendredakteur wichtig, daß diese lokale Chartsendung auch an prominenter Stelle auf der sendereigenen Webseite zu finden war. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wäre da nicht der Umstand, daß sich diese Unterseite durch sträfliche Nicht-Aktualität auszeichnet. Schon bei der Einführung der Seite im März war noch die Hitparade vom Februar zu finden, obwohl die Hitparade für März schon gesendet war. Schlimmer noch ist der derzeitige Zustand. Obwohl die Deadline für das Voten zur Juni-Hitparade am 16. Mai abgelaufen ist, finden wir auf der Webseite von Radio Darmstadt immer noch die inaktuelle Hitparade vom April [13]. Woraus folgt: unsere Spielkinder sollten vielleicht nicht nur neue Features einspielen, sondern sie auch konsequent pflegen. Ansonsten wird aus der redesignten Seite schnell eine Lachnummer. – Übrigens: Der Jugendredakteur hatte sich einmal bei mir darüber beschwert, daß die von mir betreute alte Fassung der Webseite voller Text und ohne viele buntige Bildchen gewesen sei. Soweit ich weiß, ist er für die Einbindung der Darmstadt Hitparade in die neue Pastellversion verantwortlich. Daher meine Frage an ihn: Wo sind denn jetzt die von dir eingeforderten Bildchen geblieben? Ich sehe nur Bodo Bach und sonst nix.
Samstag, 19. Mai 2007
Oberbürgermeister Walter Hoffmann gerät ins Stottern
Darmstadts Lokalradio verballhornt [15] den von Christian K. aufgezeichneten Auftritt von Darmstadts OB in der Stadtverordnetenversammlung am Dienstag, den 15. Mai. Um 11.35 Uhr hängt sich der Sendecomputer auf [Hörbeispiel (ca. 1 MB)] und läßt den Redner exakt drei Stunden und sechs Minuten herumstottern. Erstaunlicherweise hört keine und keiner der rund 200 Sendenden bei Radio Darmstadt das eigene Programm. Anders ist es nicht zu erklären, daß es erst der Moderator des um 15.00 Uhr beginnenden polnischen Magazins Bigos ist, der den Hänger durch das Einspielen von Musik ablöst. Allerdings kommt es nach dem ersten Musikstück zu einem kleinen mehrsekündigen Sendeloch, dem das unvorhergesehene Einspielen einiger polnischer Vokabeln folgt. [mp3]
Samstag, 19. Mai 2007
Neckische Spielchen
Sehr beliebt ist bei einigen Sendenden das sinnlose Verändern der redaktionellen Arbeitsumgebung. Dieser Monitor wurde so konfiguriert, daß die Buchstaben und Ziffern aufgrund der Farb– und Schrifteinstellungen erraten werden müssen. Dies grenzt an Sabotage.
Sonntag, 20. Mai 2007
Wenig Lifestyle, viel Gemisch
Das Sonntagsprogramm wird kurzfristig geändert. Geplant waren von 11.00 bis 13.00 Uhr Una Domenica Italiana auf Italienisch, von 13.00 bis 15.00 Uhr das evangelikale Missionsradio El amor a la vida und von 15.00 bis 17.00 Uhr die Unterhaltungssendung Lifestyle Melange. Die beiden letzteren Sendungen entfallen jedoch. Fiore P. verlängert seinen Part bis 15.00 Uhr und legt dann – möglicherweise aus purer Verzweiflung – eine CD aus dem Fach der Auslandsredaktion ein. Es handelt sich vermutlich um Zaza-Musik; wobei hier anzumerken ist, daß Sendungen auf Zazaki schon seit einigen Jahren nicht mehr auf diesem Sender zu hören sind. Das Problem mit dieser CD ist jedoch nicht ihre unklare und zufällige Herkunft, sondern ihr abruptes Ende um 16.04 Uhr. Da zu diesem Zeitpunkt sich keine und niemand für den ordnungsgemäßen Sendeablauf verantwortlich fühlt, kommt es zum Sendeloch und zum Einsatz der Sendeloch-Automation, die aus dem großen Fundus x–beliebiger Mainstream-Mucke irgendetwas einspielt. Auf den Inhalt kommt es hier schon längst nicht mehr an. Verantwortlich für diesen Unfug ist die Unterhaltungsredaktion. Und damit der Quatsch noch quätscher wird, erschallt ab 16.56 Uhr die Stimme des Kulturredakteurs Rüdiger Gieselmann aus dem Radio, weil sein Techniker es unterlassen hat, bei der Sprechprobe den zugehörigen Regler geschlossen zu halten. Das Ganze endet in einem weiteren Sendeloch und dem daraus resultierenden erneuten Anfahren der Sendeloch-Erkennung.
Montag, 21. Mai 2007
Erneut fast drei Stunden Nervprogramm
Erwartungsgemäß hängt sich der Sendecomputer um 11.29 Uhr auf und verharrt zwei Stunden und dreiundvierzig Minuten in seinem stotternden Zustand. Es scheint so, als wären Vorstand und Programmrat nicht willens und in der Lage, diese vermeidbare Nerverei abzustellen. Ob dies daran liegt, daß sich mehrere Vorstandsmitglieder der elektronischen Musik verschrieben haben? Eine reale Sendesekunde wird hierbei um den Faktor 200 verlängert. [Hörbeispiel (ca. 1 MB)]
Dienstag, 22. Mai 2007
Unökologische Geldverschwendung
Noch immer warten rund 600 Programmflyer für den Monat Mai darauf, unter die Leute gebracht zu werden. Diese Aufnahme entstand am heutigen Tag und dokumentiert, daß auch drei Wochen nach Monatsbeginn 12% der gedruckten Auflage im Sendehaus vor sich hinschimmelt.
Mittwoch, 23. Mai 2007
Neues Wiederholungsmuster
Der Sendecomputer führt ein Eigenleben (oder ist vielleicht auch nur schlampig programmiert worden?) und spielt das Wiederholungsprogramm nicht im gewohnten 6–Stunden-Zyklus ab. Nach 2 Stunden und 39 Minuten beginnt die Wiederholung des Vorabendprogramms von neuem. Immer an derselben Stelle wird Janis Joplin zweimal in der Nacht und zweimal am Vormittag und Mittag abgewürgt, wo sie sich doch so viel Mühe gegeben hatte, die Sendung von Audiomax musikalisch zu begleiten. Offensichtlich diente diese merkwürdige Aktion dazu, die sechsstündige Wiederholungsschleife um dreißig Sekunden zu verkürzen. Denn am Ende der Schleife ertönt regelmäßig der Einleitungsjingle für die Deutschlandfunk-Nachrichten um 23.00 Uhr. Und dieser Jingle ist in der Wiederholung logischerweise sinnlos. Diese Sinnlosigkeit hätte natürlich gleich bei Einführung der computergesteuerten Wiederholung mit bedacht werden können … – Wie auch immer: nachdem ich einen aus der Technikcrew auf die um über drei Stunden verkürzte Wiederholung hingewiesen hatte, wurde im zweiten Anlauf das neue Feature korrekt implementiert.
Donnerstag, 24. Mai 2007
Background Vocals
Am Ende ihres dreistündigen Auslebens kindlicher Phantasien – Susanne Schuckmann und Peter Fritscher feierten 30 Jahre Star Wars – bereitete der Techniker kurz vor Mitternacht das Mischpult für das Einstarten der Wiederholung vor. Er zog schon einmal den passenden Regler hoch, und wer ganz genau hingehört hat, konnte unseren Freund, den Hänger, im Hintergrund stottern hören. Souverän schaltete der Techniker dieses elektronische Phänomen umgehend ab.
Freitag, 25. Mai 2007
Kabelempfang in Mörfelden-Walldorf
Nach Modernisierungsarbeiten im Kabelnetz stellt der Betreiber iesy die für nichtkommerzielle Lokalradios reservierte Frequenz 99,85 MHz in Mörfelden-Walldorf dem Darmstädter Lokalradio zur Verfügung. [quelle]
Da dürfen wir doch gespannt sein, wann die täglich mehrfach abgespielte falsche Kabelfrequenz für Groß-Gerau und Weiterstadt durch die Angabe einer neuen, dafür richtigen Kabelfrequenz ersetzt wird.
Montag, 28. Mai 2007
Ist doch egal, was läuft
Laut Programmflyer, der bekanntlich nach Aussage von Gerhard Schönberger immer stimmt, war folgendes Programm für die Nacht von Sonntag auf Montag vorgesehen:
23–24 Gehörgang ** 0–1 RadaR Sportplatz ** 1–3 RadaR Aktiv ** 5–7 Seyhanla Şiir Akşamı ** 7–9 Radiowecker ** 9–10 Gehörgang ** usw.
Statt dessen lief bis 4.00 Uhr nachts eine Techno-Sendung, die im Programmrat nach Erscheinen des Programmflyers beschlossen worden war, und zwar open end, was bedeutet: wenn die DJs keine Lust mehr haben, wird die Wiederholung des Vorabendprogramms gestartet. Also hätte ab 4.00 Uhr mit Gehörgang begonnen werden müssen oder, plangemäß, mit der zweiten Stunde der abendlichen türkischen Sendung, damit das Programmschema stimmt. Derjenige, der die Wiederholung gestartet hat, ist einer der Sprecher der Unterhaltungsredaktion und dachte deshalb offensichtlich anders darüber. Daher begann die Wiederholung mit einer Sendung seiner Redaktion, nämlich RadaR Aktiv. Damit nach dem zum wiederholten Male ausgefallenen Radiowecker das im Programmflyer ausgedruckte Programm wieder stimmte, wurde Gehörgang nicht nur zwischen 8.00 und 9.00 Uhr gesendet, sondern mit dem Neustart der Wiederholung gleich darauf noch einmal von 9.00 bis 10.00 Uhr. Der Wildwuchs bei Radio Darmstadt macht vor dem Programm längst nicht mehr Halt.
Unachtsam war hingegen der Techniker der Kulturredaktionssendung Über Adorno um 17.55 Uhr: In Studio 2 lief noch die vom Freien Sender Kombinat in Hamburg übernommene Aufzeichnung von Lorettas Leselampe. Der Techniker holte sich das Sendesignal in Studio 1, wobei er einen schon geöffneten Regler einfach geöffnet ließ. Nur handelte es sich eben nicht um den Regler für das Sendesignal aus Studio 2, wie er vielleicht dachte, wenn er überhaupt etwas gedacht hat, sondern um das noch munter vor sich her laufende Wiederholungsprogramm vom Vorabend. Somit kamen wir noch einmal für fünf Minuten in den Genuß von RadaR Aktiv, bevor Rüdiger G. über Adorno philosophieren durfte.
Montag, 28. Mai 2007
Bergeweise Informationen …
Seit drei Wochen stapeln sich Faxe auf Faxen, ohne daß sie zur Kenntnis genommen werden. Keine und niemand hält es bis heute für nötig, diese Berge abzutragen, zu verteilen oder zumindest abzuheften. Erst am darauf folgenden Mittwoch war dann offensichtlich die Bürokraft damit beauftragt worden, den überquellenden Faxkorb zu entleeren. Und wohin?
Mittwoch, 30. Mai 2007
… werden fein säuberlich gestapelt
Die drei Wochen lang unbeachteten Faxe werden nicht einfach im nächstbesten Papierkorb entsorgt. Statt dessen wird ein neuer Stapel angelegt, keinen Meter vom Faxgerät entfernt. Eingebettet zwischen einem provisorischen Postkarton und einem provisorischen Flyerdepot lagern die Pressefaxe in einer provisorischen Papierschachtel. Dort finden sie sicherlich gebührend Beachtung. Und wenn das Faxkörbchen wieder überquillt, läßt sich gewiß eine zweite Papierschachtel auf der ersten aufbauen.
Mittwoch, 30. Mai 2007
Erst kommt keiner, dann einer, den wir nicht hören wollen, dann wieder keiner
Der morgendliche sogenannte Radiowecker fiel wieder einmal aus. Nachdem am Montag nach einem ebensolchen Ausfall immerhin noch das Programm um 9.00 Uhr neu gestartet wurde, damit es mit dem im Programmflyer abgedruckten übereinstimmte, schien dies heute mal wieder vollkommen egal zu sein. Das war es in gewisser Weise auch, denn:
Um 11.34 Uhr wurde die Wiederholung des von Aurel Jahn am Vornachmittag gestalteten Offenen Hauses jäh durch den langsam lästigen Hänger [Hörbeispiel (ca. 1 MB)] gestoppt. Aurel hatte eine Klasse der Gutenbergschule aus Eberstadt im Studio, die über ihr soziales Engagement berichtete. Nach 57 Minuten nerviger Stotterei wurde der Sendecomputer neu gestartet. Bemerkenswert ist, daß laut Anwesenheitsliste seit halb 12 das Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit im Hause war. Ihm ist es offensichtlich gelungen, die schlechte Öffentlichkeitsarbeit des stotternden Senders geflissentlich zu überhören. Weiter so!
Laut Programmvorschau hätte um 18.00 Uhr das Offene Haus der Kulturredaktion stattfinden sollen. Das Haus war tatsächlich offen, denn es erschien keine und niemand. Irgendwer muß dann eine CD eingelegt haben, damit wenigstens irgendetwas abgedudelt wird.
Donnerstag, 31. Mai 2007
Ein Gimmick will gefüttert sein
Seit Anfang April können Hörerinnen und Hörer, sofern sie das Feature auf der Webseite des Senders überhaupt finden, einzelne gehörte Songs gezielt nachschlagen. Radio Darmstadt stellt hierfür mittels einer Playlist eine Auflistung gespielter Songs zur Verfügung. Zwei grundsätzliche Probleme begleiten dieses innovative Feature: erstens wurde es nur für das Liveprogramm programmiert, obwohl durch einen ausgeklügelten Algorithmus auch das Wiederholungsprogramm abgefragt werden könnte. Und zweitens: die meisten Sendenden stellen keinen Song ein. Die statistische Auswertung für den Monat Mai ergibt folgendes niederschmetternde Bild:
Sieben Sendungen haben an fünfzehn Terminen 323 Tracks in die Playlist eingegeben. Diese Daten wurden von sechs oder sieben Personen hochgeladen. Im Mai gab es schätzungsweise 215 Livesendungen und weitere 300 Wiederholungssendungen. Gespielt wurden schätzungsweise 5000 Tracks. Der Anteil tatsächlich zur Verfügung gestellter Titel liegt somit irgendwo im marginalen Niemandsland von ungefähr 5%. Auch hier produziert der Sender wohl wieder einmal mehr Schein als Sein.
Donnerstag, 31. Mai 2007
Bilanz: Tagsüber ist das Programm undurchschaubar
Durch diverse technische Eskapaden und mangelnden Einsatz für ein Programm, das sich Radiowecker nennt, ist das morgendlich und mittäglich gesendete Programm von Radio Darmstadt für die Hörerinnen und Hörer zu einer vollkommen undurchschaubaren Angelegenheit geworden. Verschärft wird die Situation durch gut gemeinte, aber angesichts der Umstände sinnlose Angaben im abendlichen Liveprogramm. Beispielsweise wenn Audiomax verkündet, ihre Sendung werde am folgenden Tag von 10.00 bis 11.00 Uhr wiederholt. Das ist nach Maßgabe des Programmschemas richtig gedacht, wird aber tags darauf durch die Praxis als unsinnig desavouiert. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Einblick in Anspruch und Wirklichkeit des Programms von Radio Darmstadt. Hierbei wird untersucht, ob es einen Radiowecker gab oder nicht und ob das nachfolgende Programm von 8.00 bzw. 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr den Vorgaben entsprochen hat.
Monat | Programmflyer korrekt? | gesendetes Programm korrekt? | geplante Radiowecker | tatsächliche Radiowecker | Hänger Sendecomputer | Zuverlässigkeit |
März | an 27 von 31 Tagen | an 22 von 31 Tagen | an 23 Morgen | an 20 Morgen | 6 | 79% |
April | an 28 von 30 Tagen | an 25 von 30 Tagen | an 22 Morgen | an 20 Morgen | 1 | 88% |
Mai | an 30 von 31 Tagen | an 19 von 31 Tagen | an 24 Morgen | an 13 Morgen | 10 | 58% |
Tabelle 5: Entsprach das Morgen– und Mittagsprogramm im März, April und Mai 2007 den Vorgaben?
Wir können (als Beispiel für den Mai) hieraus ersehen: Für 30 der 31 Tage des Monats stimmte die Programmvorschau, aber an nur 19 Tagen wurde das vorgesehene Programm auch gesendet. Das lag zum Teil an ausgefallenen Radioweckern, zum Teil an den Hängern des Sendecomputers, mitunter auch an anderen technischen Problemen. Deshalb waren für Mai zwar 24 morgendliche Radiowecker vorgesehen, aber gerade einmal die Hälfte, nämlich 13, wurden auch ausgestrahlt. In der Summe bedeutet dies, daß man und frau dreimal pro Woche damit rechnen kann, daß irgendein Programm gesendet wird, nur nicht das, was zu erwarten gewesen wäre.
Zum Abschluß des Monats noch ein kleines Desiderat: Anstatt die Deutschlandfunk-Nachrichten einzuspielen, zog der Moderator der Kultursendung den Regler für die Wiederholung hoch. Und was bekamen wir da zu hören? Richtig, unseren Freund, den Hänger [Hörbeispiel (ca. 1 MB)]. Bis nach anderthalb Minuten dann doch lieber die vorgesehene Wiederholung des Abendprogramms neu gestartet wurde.
[1] Um möglichen Mißverständnissen vorzubeugen: der Begriff des Stotterns ist nicht diskriminierend gemeint. Er beschreibt jedoch exakt das Hörerlebnis, wenn sich der Sendecomputer aufhängt. Es wäre hingegen nichts dagegen einzuwenden, wenn Menschen mit Sprachschwierigkeiten ein nichtkommerzielles Lokalradio dazu nutzen, sich zu artikulieren.
[2] Der Eintrag wurde auf Bitte der Betroffenen geändert.
[3] Siehe hierzu auch den Online–Artikel Hackordnung.
[4] Es ist im Laufe der Jahre häufiger vorgekommen, daß mir vorgehalten wurde, ich hätte den zuständigen Gremien oder wahlweise irgendwem doch Bescheid sagen sollen, anstatt die Defizite öffentlich zu kommunizieren. Hier haben wir wieder einmal das Musterbeispiel für diese Art fauler Ausrede, sich um nichts kümmern zu müssen. Ich rede mir im Programmrat den Mund fusselig, und es wird weiter sinnlos herumgejingelt, als ob es vollkommen egal wäre, ob die gesendeten Inhalte der Wahrheit entsprechen oder auch nicht. Beispiele für diese Haltung finden sich in dieser Dokumentation zuhauf.
[5] Christian K. jagte hierbei den Chef vom Dienst durch das gesamte Sendehaus. Das zentrale Telefon war wahrscheinlich in eines der Sendestudios umgeleitet worden. Dort ist es stumm geschaltet, kann also nicht außerhalb der Studios wahrgenommen werden. Deshalb wählt K. eine der internen Durchwahlen. Der CvD hört irgendwo ein Telefon klingeln und versucht, sich zu orientieren. Als er das Telefon geortet hatte, begibt er sich zu diesem Raum; da hört das Klingeln auf. Kurz darauf klingelt ein weiteres Telefon in einem anderen Raum. Wiederum begibt sich der CvD dorthin und wieder hört das Klingeln auf, bevor der CvD es erreicht hat. Und so geht das ein paar Male weiter, bis der CvD es aufgibt und an seinen Platz zurückkehrt. Irgendwann kommt K. auf die Idee, das Telefon in der Vorhalle anzuwählen und kann dann endlich durchgeben, wo die von Markus Lang vorgesehene Sendung aufzufinden sei. Dies ist ein typisches Beispiel für die Art und Weise, wie die Lokalredaktion, die nicht vor Ort ist, andere Sendende ungeniert für sich arbeiten läßt. – Die CD, mit der Sendung trägt sinnigerweise die Aufschrift: "ca. 55 min. / bitte mit Musik überbrücken oder nachfolgender Sendung Bescheid sagen". Was nicht anderes bedeutet als daß Markus Lang es seinen Radiokolleginnen und –kollegen zumutet, die Lücke im Programm zu füllen, die er durch das Aufspielen von ausreichend Musik gar nicht erst hätte entstehen lassen müssen.
[6] Selbstverständlich wird bei Radio Darmstadt redaktionell gearbeitet. Schon das Ablesen einer angeblichen News aus dem Internet stellt einen Akt redaktioneller Tätigkeit dar. Es geht also eher um den qualitativen Aspekt dieser Arbeit. Wenn Radio Darmstadt als Lokalradio lizenziert ist, dann sollte sich das auch in der redaktionellen Arbeit wiederfinden. Auf der kulturellen Ebene besteht hier gewiß wenig Grund zur Klage, denn durch die Kulturredaktion wird das Gebiet weiträumig abgedeckt. Viele Veranstaltungshinweise und erst recht viele lokalpolitische Informationen werden durch diese redaktionelle Tätigkeit jedoch nicht erfaßt. Die beiden einzigen, die (Stand: Mitte des Jahres 2007) regelmäßig die Faxstapel durchzuschauen scheinen, sind die Moderatoren des montäglichen und dienstäglichen Nachmittags-Begleitprogramms von 16.00 bis 17.00 Uhr. Christian K. holt sich für seine Radiowecker zumindest die städtischen Presseinformationen auf seinen Rechner. Das war's dann aber auch.
Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan hat den Mangel durchaus im Blick. Er schlägt daher den Aufbau eines computergestützten Redaktionssystems vor. Dieses muß jedoch auch gefüttert und verwaltet werden. Das Problem ist wahrscheinlich weniger die Verteilung der hereinkommenden Nachrichten, Meldungen und Veranstaltungshinweise. Denn schon zu den Zeiten, als es noch Chefinnen und Chefs vom Dienst gab, die nachmittags die eingehenden Pressefaxe sichten sollten, lag das Problem nicht in der Verteilung (das natürlich auch, denn unsere täglich wechselnden CvDs wußten oftmals nicht, was sie mit dem Faxkörbchen anfangen sollten, und hefteten den Inhalt deshalb einfach ab), sondern darin, daß diese Informationen fast nirgends aufgenommen und verarbeitet werden. Elik P. berichtet, daß er einmal bewußt Radio gehört hat, um herauszufinden, ob die von ihm weitergeleiteten Pressefaxe in irgendeiner Weise wieder im gesendeten Programm auftauchen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Allerdings könnte es durchaus sein, daß sich die meisten Sendenden ihre eigenen Informationskanäle aufgebaut haben, weshalb sie auf die zentrale Verteilung von Meldungen nicht angewiesen sind. Angesichts dessen, wie beliebig oftmals schnell etwas aus dem Internet gesogen wird, bestehen an dieser Interpretation doch erhebliche Zweifel.
Daraus folgt jedoch nicht, daß sich der Sender nur um sich selbst dreht. Viele der eingehenden Meldungen sind schlicht Material für den Papierkorb. Radio Darmstadt ist kein Verlautbarungsorgan für als redaktionelle Presseartikel getarnte Werbung. Spam kommt auch aus dem Faxgerät und darf daher ignoriert werden. Nur – es ist die systematische Art und Weise, wie eingehende Meldungen liegen bleiben, die bedenklich stimmt und die zumindest Zweifel an der Qualität der redaktionellen Arbeit sät. Eine ausführliche Darstellung dieser seltsamen Vorstellung von redaktioneller Tätigkeit findet sich hier.
[7] Ich möchte an dieser Stelle doch einmal ausdrücklich lobende Worte für unsere Technikcrew finden, die mit der Aufzeichnung des gesendeten Programms als MP3–Dateien ein wirklich sinnvolles neues Feature in den Sendealltag integriert hat. Daß auch diese Aufzeichnung in den ersten Wochen teilweise von geradezu grauenhafter Qualität gewesen ist, ist allerdings typisch für das damit verbundene unsystematische und undurchdachte Herangehen an die neue Radkonstruktion [Anspielung].
[8] Es gibt ein zeitliches Muster, nach dem sich der Sendecomputer aufhängt. Es ist in dieser Dokumentation auf einer eigenen Seite aufgeführt.
[9] Fußnote wird nicht verwendet.
[10] Fußnote wird nicht verwendet.
[11] Ein besonderer Dank geht hier an Clemens B., dem ich die entsprechenden Hinweise verdanke. Clemens ist in keinster Weise mit dieser (meiner) Webseite verbandelt.
[12] Selbstverständlich hat sich dieser Redakteur nichts dabei gedacht, mit Ausnahme vielleicht der Überlegung, daß bei einem solchen Aushang unbedingt vorhandenes Papier recycelt werden muß. Wir sind ja neuerdings so fürchterlich öko, daß beim Verlassen des Sendehauses alle Lichter brennen, alle Computer brummen und alle Drucker online bleiben. Aus Gründen des Datenschutzes ist die Rückseite des für Zeitungsträgerinnen und Einsteiger gedachten Einladungsschreibens hier nicht abgebildet, aber sie liegt dem Autor der Dokumentation vor.
[13] Die Sommerpause dauerte noch länger. So war die zum 1. Juli 2007 erstellte Version mit der Hitparade vom Juni 2007 noch am 21. September 2007 zu sehen. Erst dann wurde so langsam auf die Hitparade vom Oktober vorbereitet.
[14] Das Copyright für das Schaubild zur Sitzverteilung der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung liegt bei der Stadt Darmstadt.
[15] Das Verballhornen von gesendeten Beiträgen von Redaktionskolleginnen und –kollegen ist nach Maßgabe der am 11. September 2006 verabschiedeten Sendekriterien des Programmrats strengstens verboten. Allerdings gilt dieses Verbot nur für zum Abschuß freigegebene Personen. Ansonsten kann auf diesem Sender gegen die einfältigen Sendekriterien nach Lust und Laune verstoßen werden, wie eine Analyse dieser Sendekriterien zeigt.
Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung („das Image“) ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]
Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]
In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Schmähung einzelner Personen oder gar des gesamten Radiosenders ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]
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