Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]
Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]
In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Diffamierung einzelner Personen ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]
Auf dieser Seite werden die Vorkommnisse des Monats März 2008 dokumentiert.
Auch im März müssen die sich häufenden Lücken im Programm ausgefüllt werden. Konserven älterer Sendungen eignen sich hierzu genauso wie das beliebte Hundemagazin. Die Brummschleife ist weiterhin on air und die Sendekriterien des Programmrats sind ein Papiertiger. Dieses Programm wird uns als professionell angepriesen, obwohl unprofessionelle Sendelöcher, fantasierte Inhalte, ja sogar die bewußt vorgetragene Unwahrheit zu vernehmen sind. Ein nächtliches Pfeifkonzert ist wahrscheinlich der Clou dieses Monats. Öffentlichkeits-Vorstand Markus Lang preist uns dieses Projekt als fantastisch an. Willkommen beim Anpreisen von Murks! Wollen wir jedoch nicht unterschlagen, daß es auch Sendungen gibt, die man und frau sich durchaus anhören kann, vorausgesetzt wir ignorieren den mitgelieferten verzerrten Sound des Senders.
Samstag, 1. März 2008
Kurios: ein vorproduzierter Radiowecker
Thomas T., der normalerweise am frühen Samstagmorgen live im Studio sitzt, scheint verhindert zu sein. Seinen Adlatus Nils Z. hat er daher mit der Aufgabe betraut, den von ihm (T.) vorproduzierten Radiowecker zu fahren. Damit scheint Nils Z. völlig überfordert zu sein. Schon der Einstart läßt Schlimmes befürchten, denn der Moderator sagt etwas, was bestenfalls bei knallig laut aufgedrehter Stereoanlage zu erahnen ist. Allerdings ist dies keine gute Idee, die Anlage derart aufzudrehen, denn direkt danach knallt einer oder einem die nachfolgende Musik die Lautsprecher aus den Boxen. Überhaupt gibt sich der im Studio anwesende Moderator alle Mühe, daß die Inhalte schwer verstehbar rüberkommen. So unterlegt er ein ohnehin schlecht ausgepegeltes Telefoninterview mit Lilien-Reporter Bernd S. mit einem Musikteppich. Geistreich ist es auch, den Unterleger für die Verkehrsnachrichten auf voller Lautstärke zu belassen und die wichtigen Informationen ins Mikrofon hineinzuflüstern. Allerdings ist es nicht schade um diese Infos. Denn der Moderator wiederholt mehrfach die wichtige Verkehrsnachricht, daß ein Erdrutsch auf der Autobahn zwischen Kassel und Frankfurt den Verkehr behindere. Dies mag für den aus dem Gießener Raum kommenden Moderator wichtig sein. Für die Menschen in Darmstadt ist dies genauso relevant wie ein Stau an der polnischen Grenze, als es noch einen gab und auch dies in Darmstadts Lokalradio zu vernehmen war.
Der vorproduzierte Teil des Radioweckers entbehrt ebenfalls nicht einer gewissen Sinnlosigkeit. Kann mir ein Mensch verraten, welch tieferer Sinn dahinter steckt, die Wartungsarbeiten an Darmstadts Ampeln für den gesamten Monat März heruntergeleiert zu erhalten? Oder ging es nur darum zu vermitteln, wie aktuell dieser vorproduzierte Radiowecker ist? Im übrigen seien hier die mannigfachen Verstöße gegen Paragraf 2.2 der Sendekriterien vermerkt, nach denen Verlegenheitslaute und Füllwörter zu vermeiden sind. Die exzessiv gesprochenen „öhms“ hätte Herr T. doch bei einer Vorproduktion herausschneiden können, oder? Da fallen die Timing-Probleme von Nils Z. mit dem Jingle vor den Deutschlandfunk-Nachrichten schon gar nicht mehr ins Gewicht. Frage: hat Nils Z. eigentlich das Grundlagenseminar absolviert, bevor er als Selbstfahrer auf die Menschheit losgelassen worden ist?
Die nachfolgende Sendung Lichtblicke entfällt und wird durch eine um zwei Stunden vorgezogene Wiederholung des Vorabendprogramms ersetzt.
Montag, 3. März 2008
Vinyl goes Crazy
Die für 19.00 und 20.00 Uhr vorgesehenen Sendungen Party Monday und Crazy Monday werden durch eine Konserve aus dem Jahr 2004 ersetzt, und zwar durch eine zweistündige Musikbesrieselung namens Vinyl XL. Nun spricht sicher nichts dagegen, eine gute Sendung nach angemessener Zeit wieder ins Programm zu nehmen. Hier geschieht dies jedoch allein aufgrund eines Sendeausfalls und nicht aus Qualitätserwägungen.
Mittwoch, 5. März 2008
Besser leben
Die Redaktion Blickpunkt Gesellschaft bestreitet ihren zweistündigen Sendeplatz zunächst mit einer langatmigen und wenig hörerinnenfreundlich gestalteten Aufbereitung des Bundesverfassungsgerichtsurteils zur Online-Durchsuchung. In der zweiten Sendestunde wird anstelle von Dudelmusik eine auch schon früher gerne eingelegte Folge der inzwischen eingestellten Sendereihe des Medienforums Münster aus dem Jahr 2005 eingespielt. Hier wird eine CD eingelegt (oder eine MP3-Datei abgespielt), die keinerlei Bezug zum heutigen Programm besitzt und die deshalb auch nicht inhaltlich anmoderiert wird. Hier wird eine politische Sendung als reiner Lückenfüller mißbraucht. [2]
Offensichtlich hat hier das Zeitmanagement versagt, denn die Konserve endete eine halbe Minute vor Ablauf der Sendezeit der Redaktion. Weil der Techniker der nachfolgenden Sendung nicht aufpaßt, gibt es zunächst einmal ein halbminütiges Sendeloch. Anschließend wird die Sendung Rapsender gestartet und ihrem Schicksal überlassen. Da der Late Talk um 23.00 Uhr anscheinend vor einigen Wochen aufgegeben wurde, endet auch diese (weil vorproduzierte) Sendung in einem Sendeloch. Nach einer Minute springt immerhin die Sendeloch-Erkennung an und dudelt ein bißchen Mainstream-Musik ab. Die für 23.00 Uhr vorgesehenen Nachrichten des Deutschlandfunks fallen hingegen aus. Um 23.08 Uhr wird dieser Unsinn bemerkt und die Wiederholung des heutigen Abendprogramms (mitten in der wiederholten Sendung!) eingeblendet.
Donnerstag, 6. März 2008
Zweieinhalb Stunden Nullprogramm
Um 12.22 Uhr endet abrupt die Wiederholung des gestrigen Rapsenders. Theoretisch hätte nach einer Minute die Sendeloch-Erkennung das entstandene Nichts erkennen müssen. Zwischen der Theorie und der Praxis besteht bei Radio Darmstadt jedoch ein gewaltiger Unterschied, der sich in diesem Fall daran festmacht, daß die Sendeloch-Erkennung vor einem Jahr schlampig implementiert wurde. Seither erkennt der Sendeloch-Computer Sendelöcher, wo keine sind, aber eben auch – wie heute – Sendelöcher nicht. Das heutige Sendeloch dauert 139 Minuten lang bis 14.41 Uhr. Wahrscheinlich ist zu diesem Zeitpunkt der Techniker bzw. Moderator der nachfolgenden Sendung Impuls für X im Sendehaus erschienen, hat im Abhörradio keinen Sound empfangen, sich vielleicht gar gewundert und ist der Sache auf den Grund gegangen [3].
Der Mister X aus der Hausmeisterfraktion hätte an diesen rund zweieinhalb Stunden seine helle Freude gehabt. Hätte er seine heimische Stereoanlage ein wenig aufgedreht, wären ihm zweieinhalb Stunden Brummschleifensound mit den bei Radio Darmstadt üblicherweise mitgesendeten 50 Hertz entgegengeschwallt. Ich wage die Prophezeiung, daß sich dieser Unfug auch zukünftig auf Darmstadts Lokalradio wiederhören lassen wird, zumal der für die miserable Implementierung der Sendeloch-Erkennung verantwortliche (ehrenamtlich arbeitende) Techniker erst kürzlich auch offiziell (gegen Cash) eingestellt worden ist. Die Moderatorinnen und Redakteure von Radio Darmstadt wünschen ihren Hörerinnen und Hörern für alles, was danach kommt, egal ob Dudelmusik oder ernsthaftem Beitrag, gerne einmal „viel Spaß“. Dem schließe ich mich hier ausdrücklich an. Dieser Sender ist ein richtiger Spaßsender. Eine verantwortungsbewußte Programmgestaltung hört sich anders an.
Im übrigen besteht für jeden lizenzierten Hörfunksender die Verpflichtung, ein moduliertes Sendesignal einzuspeisen. Vielleicht sollte einmal die Bundesnetzagentur darauf hingewiesen werden, daß die Verantwortlichen für Darmstadts Lokalsender nicht über die notwendige technische Kompetenz verfügen, einen nach den gesetzlichen Maßgaben zu gestaltenden Hörfunksender zu betreiben. Eine Brummschleife entspricht jedenfalls nicht den Vorgaben eines sauber modulierten Sendesignals.
In einer dem permanenten Webseitenumgestaltungswahn zum Opfer gefallenen Internetveröffentlichung beschreibt die Bundesnetzagentur die Voraussetzungen für eine Sendefrequenzerteilung:
Dabei muss der Antragsteller u.a. folgende Voraussetzungen erfüllen:
a) Fachkunde … besitzt, wer die Gewähr dafür bietet, dass die bei dem Aufbau und Betrieb des Netzes tätigen Personen über die erforderlichen Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten verfügen.
b) Leistungsfähigkeit … besitzt, wer die Gewähr dafür bietet, dass ihm die für den Aufbau und den Betrieb eines Sendernetzes erforderlichen Produktionsmittel zur Verfügung stehen.
c) Zuverlässigkeit … besitzt, wer die Gewähr dafür bietet, dass er als Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen für die Öffentlichkeit die Rechtsvorschriften einhält. Die bis zum In-Kraft-Treten des neuen Telekommunikationsgesetzes am 22.06.2004 erteilten Lizenzen bleiben wirksam. Die Prüfung eines Antragstellers auf Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit, die vorher bei der Erteilung einer Lizenz geprüft wurde, wird nunmehr im Rahmen des Antrages auf Frequenzzuteilung (§ 55 TKG) vorgenommen. Im Einzelfall können noch weitere Unterlagen zum Nachweis der Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit angefordert werden.
Ich stelle hiermit die Befähigung der Verantwortlichen von Radio Darmstadt, einen den gesetzlichen Grundlagen entsprechenden Sendebetrieb zu gewährleisten, ausdrücklich in Frage. Wer aus persönlich affektgeladenen Gründen das vorhandene und kompetente Fachpersonal entsorgt und durch eine Basteltechnikabteilung ersetzt, darf sich nicht wundern, wenn die Sendetechnik verrückt spielt und die Modulation ins Nichts nichtet.
Samstag, 8. März 2008
Das ist professionelles Radio
So sagt es uns eine Stimme zu Beginn der Jugendsendung YoungPOWER um 17.01 Uhr. Doch die Kollegen vom Radiowecker am Morgen scheinen mit dieser Professionalität so ihre Probleme zu haben. Christian K. sagt ein Tagesprogramm an, das sich schon wenige Minuten später als Makulatur erweist, weil die Moderatorin der Lichtblicke nicht das Licht des Sendestudios erblickt. Die Improvisation der nun folgenden zwei Stunden ist von einer gewissen Erheiterung geprägt, zumindest für einen Beobachter, dem der Inhalt dieser zwei Stunden relativ gleichgültig ist. Wir hören:
Ein bißchen Musik, gefolgt von einer Moderation des Vorstandsmitglieds Peter Fritscher, der den Ausfall der nachfolgenden Sendung Ich such die DDR verkündet. Dem entnehmen wir, weil der DDR-Ausfall in dieser Dokumentation nachzulesen ist, daß aus Gründen, die wir besser nicht erforschen, die 17.00 Uhr-Sendung vom 11. Januar eingespielt wird. Die Androhung von Peter Fritscher, nun eine Stunde deutsche Musik zu spielen, scheint das Radiowecker-Team dermaßen erschreckt zu haben, daß sie ein wenig Stille, gefolgt von ein wenig Musik, der wiederum ein bißchen mehr von dieser Stille folgt, zu Gehör bringen.
Offensichtlich läßt sich die Wiederholung des Freitagabendprogramms nicht ohne Probleme starten, weshalb zur Überbrückung ein Werbetrailer des Kollegen Aurel J. gespielt wird. Das ist mutig, denn Thomas T. mußte schon während des Radioweckers verkünden, daß ein Gerät nicht funktioniert [5]. Der Trailer wird mitten im Gedankengang abgebrochen und – wir glauben es kaum – es wird übergeleitet zur Wiederholungsschiene. Diese beginnt zur Verwirrung der Hörerinnen und Hörer mit einer weiteren Wiederholung, nämlich der Donnerstagssendung der Redaktion treffpunkt eine welt. Ehe wir verstehen, worum es dort geht, beginnt Johannes B. mit dem Migrationsmagazin Darmstadt interkulturell. Wir schreiben inzwischen 9.11 Uhr. Die ausgefallenen Lichtblicke wären programmgerecht um 11.00 Uhr beendet gewesen, weshalb die schon gesendeten (fast) zwei Stunden Wiederholung noch einmal von vorne beginnen, natürlich mit dem Schnipsel [6] vom Donnerstag. Dies – ich gebe es zu – ist alles in allem wahrhaft professionell. Oder das, was sich ein ein Spaßradio betreibender Kindergarten so unter Professionalität vorstellt.
Sonntag, 9. März 2008
Hunde retten in der Not das Programm
Die für 17.00 Uhr vorgesehene Ausgabe des Raumfahrtjournals fällt wieder einmal aus. Wie gut, daß es Hunde im Sendehaus gibt, genauer gesagt: eine Konserve des Magazins Auf den Hund gekommen. Diese beliebte Notsendung wird heute ganz aktuell mit der zwei Monate alten Januarausgabe eingelegt.
Sonntag, 9. März 2008
Märchenstunde: Fabulieren statt Recherche
Die Sportredaktion stellt sich mangels eines ausgearbeiteten Themas heute wieder einmal selbst vor. Mir ist zwar nicht klar, was noch vorzustellen ist, wenn die drei oder vier Aufrechten der Redaktion immer und immer wieder dazu aufrufen mitzuarbeiten, aber wenn es weiterhilft, warum nicht. Dieter G., der auf den vergangenen Mitgliederversammlungen des Trägervereins von Radio Darmstadt mehrfach vergeblich versucht hat, in den Vorstand gewählt zu werden – er wird hierbei selbst von völlig unbekannten Frischlingen geschlagen –, schwadroniert über die Größe des Vereins. Man sei, so behauptet er, inzwischen bei der „laufenden Mitgliedsnummer 1100 oder irgendwas“ angekommen und habe "sieben- oder achthundert" zahlende Mitglieder. Zu den Mitgliederversammlungen kommen nach seinen Worten immer so siebzig, achtzig, neunzig Mitglieder.
Mit der Realität haben diese Fantasiezahlen nun wirklich nichts zu tun. Zunächst einmal: das Mitglied Nummer 1100 wurde schon im Jahr 2002 begrüßt. Insofern stimmt zwar das „oder irgendwas“, aber diese Aussage zeichnet sich nicht gerade durch journalistisch recherchierte Präzision aus. Auch daß es sieben- oder achthundert zahlende Mitglieder gebe, ist ein reines Hirngespinst. So viele waren es noch nie. Vorstandsmitglied Markus Lang hatte noch für den Februar-Programmflyer die Zahl von „bereits über 550“ Mitgliedern genannt. Man und frau beachte das semantisch vollkommen sinnlose „bereits“! Aber weshalb sollte Dieter G. im hauseigenen Druckwerk etwas nachlesen, was ohnehin nicht stimmt? Die Karteileichen (also: nicht zahlend) nicht mitgezählt, dürfte der Verein derzeit gerade einmal 500 Mitglieder zählen. Dabei waren es tatsächlich einmal über 660; aber das war noch in den Zeiten, als sich die derzeitige Krise des Vereins noch nicht ankündigte. Vollends hanebüchen ist die Aussage von Dieter G. über die Zahl der Vereinsmitglieder zu nennen, die dem Ruf zu einer Mitgliederversammlung folgen. Auf der letzten Mitgliederversammlung am 21. Februar war es nicht einmal die Hälfte des hier fabulierten Wertes (es kamen 31!) und auch auf der vorangegangenen Mitgliederversammlung am 16. November 2007 waren bei der Vorstandsnachwahl gerade einmal 48 zugegen, übrigens auch der Fabulant.
Woraus wir lernen: betrachte alle Fakten, die in Darmstadts Lokalradio genannt werden, mit einem gehörigen Maß an Skepsis. Diese Skepsis fehlte jedoch dem Präsidenten des derzeit finanziell angeschlagenen Darmstädter Traditionsvereins SV 98, als er ahnungslos, weil un- bzw. desinformiert, dem Trägerverein von Radio Darmstadt im vergangenen Herbst angesichts der bevorstehenden Lizenzverlängerung ein Empfehlungsschreiben für die LPR Hessen ausstellte.
Nachtrag: Tags darauf wird ein weiteres Vereinsmitglied seinen Austritt aufgrund der unhaltbaren Zustände im Verein erklären.
Montag, 10. März 2008
Bigottes aus dem Programmrat
Auf der heutigen Programmratssitzung kommt es zu einem Versuch eines unfriendly takeover. Die Unterhaltungsredaktion beantragt für die inzwischen mehrfach ausgefallene Sendung Impuls für X ohne vorherige Absprache einen Sendeplatz der Auslandsredaktion mit der Begründung, dort würde nur Musik laufen. Dies ist donnerstags von 19.00 bis 20.00 Uhr weitgehend der Fall, auch wenn dort ab und zu einige spanische Wortfetzen zu hören sind. Nehmen wir diesen durchaus vorhandenen Wortanteil zum Maßstab, dann müßte die Unterhaltungsredaktion von sich aus gleich mehrere Sendeplätze zur Verfügung stellen. Denn stundenlanges Musikgedudel ist geradezu das Markenzeichen dieser Redaktion.
Ein schon im Gründungsjahr des Trägervereins von Radio Darmstadt im Jahr 1994 beigetretenes Vereinsmitglied beantragt anläßlich der Darmstädter Pfingstmusiktage, einen Gottesdienst mit Musik von Darmstädter Komponisten zu übertragen [7]. Der Programmrat stimmt dafür, wenn nur die Musik, nicht aber der Gottesdienst übertragen wird. Offensichtlich hat die Vereinigung zur Bekämpfung des religiösen Aberglaubens in diesem Gremium eine klare Mehrheit, denn anders ist es nicht zu erklären, weshalb ein eindeutig satzungs- und lizenzwidriger Beschluß gefaßt wird. Selbstverständlich darf ein nichtkommerzielles Lokalradio einen Gottesdienst übertragen [8]. Abgesehen davon geschieht dies faktisch seit elf Jahren auf diesem Sender. Oder was ist die Sendung Gospelrock anderes als ein musikalisch unterlegter Gottesdienst? [9]
Samstag, 15. März 2008
Halbwahrheiten
Radiowecker-Redakteur Thomas T. nutzt sein Lokalradio für seinen ganz persönlichen Kleinkrieg. Er hat sich meinen Vorschlag von der vergangenen Woche zu eigen gemacht und übt jetzt ausgiebig das Verlesen eines eigenen sogenannten „Hörbriefs“ von gut und gerne neun Minuten Länge. Darin stellt er Ansprüche an andere auf, die er selbst nicht bereit ist zu erfüllen. Wer von anderen (zudem ohne Beleg) einfordert, keine Halbwahrheiten zu verbreiten, sollte sich nicht gerade in ein Glashaus setzen. Vielleicht sollte ihm das für die interne Aus- und Weiterbildung zuständige Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan einmal die Grundlagen des Presserechts erklären, bevor es die zuständige Landesmedienanstalt tun muß. Denn T.s Hörbrief enthält etwa sechs vollkommen falsche Tatsachenbehauptungen und einige, welche mit dem Begriff Halbwahrheit noch wohlwollend tituliert wären. Eine entsprechende Gegendarstellung wird im Radiowecker am 5. April ausgestrahlt, jedoch anderthalbfach beschleunigt, damit der Inhalt schwerer zu verstehen ist.
Nacht Montag auf Dienstag, 17./18. März 2008
Pfeifkonzert
Kurz nach Mitternacht verfällt der Sender in eine Art Pfeifkonzert. Eine unsachgemäße technische Verschaltung kombiniert mit einem unsachgemäß eingepegelten Wiederholungsprogramm läßt Radio Darmstadt weltweit über Livestream und im Nahbereich über UKW als ein Pfeifenradio ertönen [mp3]. Rund viereinhalb Stunden lang dürfen wir dieser neuen Variante eines – wie es im Sendehaus heißt – brillianten Ausgangssignals lauschen. Einmal mehr beweisen die Verantwortlichen des Trägervereins von Radio Darmstadt, daß sie die saubere technische Abwicklung des Sendesignals nicht beherrschen. Dies ist umso bitterer, als diese Verantwortlichen erst kürzlich einen bezahlten Techniker eingestellt haben. Offensichtlich ist dieser seiner Aufgabe nicht gewachsen; der Vorwurf der technischen Stümperei ist jedoch nicht an ihn, sondern an diejenigen zu richten, die vor anderthalb Jahren die technische Kompetenz aus dem Verein herausgeschmissen haben. Seither – und das läßt sich über die vergangenen anderthalb Jahre in dieser Dokumentation nachvollziehen – jagt eine technische Kapriole die andere. Der Programmrat als Herr über das Sendegeschehen schweigt zu diesem Desaster und bastelt sich lieber eine neue Geschäftsordnung.
Da fällt es schon fast gar nicht mehr ins Gewicht, wenn die beiden Musikredakteure von Combat Radio nach einem kleineren Sendeloch kurz vor 22.00 Uhr ernüchtert feststellt, daß sowohl der Plattenspieler als auch der alternativ genutzte CD-Player nicht funktionieren. (Was insofern erstaunlich ist, als in der vorhergehenden Sendung Stormy Monday die Plattenspieler noch funktioniert haben. Ich vermute daher, es handelt sich hierbei um einen sogenannten „nicht reproduzierbaren Fehler“.) Von der während des genannten Sendelochs auch visuell sehr schön nachweisbaren Brummschleife reden wir hier besser nicht. [13]
Mittwoch, 19. März 2008
Den Einstieg verpaßt?
Den Einstieg zur italienischen Sendung Tiramisú bildet das Herunterfahren der Wiederholung des Vorabendprogramms, gefolgt von einem einminütigen Sendeloch. Immerhin hat die automatische Sendeloch-Erkennung aufgepaßt und ein bißchen Dudelmusik eingespielt. Weil dieses Sendeloch exakt um 17.00 Uhr beginnt, spielt Nachtmoderator Nils P. um Mitternacht gleich mehrmals die Wiederholung des heutigen Abendprogramms ein, weil sich wundert, daß er nichts hört: „Ja, und die Wiederholung funktioniert mal wieder nicht.“ Dabei funktioniert sie bestens. Aber woher soll Nils P. das auch ahnen? Hätte er jedoch wie jeder kluge Redakteur vor dem Abfahren der Wiederholung zunächst per Vorhöre den Startpunkt des Programms gesucht, wäre ihm dieses Malheur nicht passiert. Hätte es noch, wie bis Januar 2007, einen Chef oder eine Chefin vom Dienst gegeben, dann hätte dieser oder diese eine entsprechende Nachricht hinterlassen. So rächt es sich eben an allen Ecken und Enden, den Sender von unnötigem (personellen) Ballast zu befreien und ihn zu verschlanken – neoliberales Personalmanagement pur! Bemerkenswert unsinnig der Kommentar beim Anfahren der gefundenen Wiederholung: „Den Rechner neu starten, hilft dann wohl.“ Es hätte auch geholfen, den Rechner einfach weiterlaufen zu lassen. Nach einer Minute endete ja sieben Stunden zuvor das Sendeloch auch von selbst.
Freitag, 21. März 2008
Sprung in der Platte
In der Wiederholung des Vorabendprogramms springt der Sendecomputer mitten in der zweiten Sendestunde unmotiviert eine ganze Stunde vor. Dafür beginnt der Radiowecker um sechs Minuten zu spät. Der Moderator droht für den Samstags-Radiowecker den Kollegen Thomas T. an. Hoffen wir, daß ganz regulär der am 4. Samstag eines Monats von der Auslandsredaktion gestaltete Radiowecker zu hören ist. [14]
Sonntag, 23. März 2008
Zwei Sinnlosigkeiten ergeben ein Sendeloch
Aus unerfindlichen Gründen wird nach dem Ende der DJ-Zone um 3.00 Uhr in der Nacht nicht der Wiederholungscomputer gestartet, sondern es werden die für die Dokumentation vorgesehenen Audiodateien mittels Winamp gestartet. Ganz korrekt werden für die folgenden sechs Stunden bis zum planmäßigen Beginn der türkischen Sendung Radara Yakalananlar sechs Audiodateien (pro Sendestunde eine) einprogrammiert. Aber wer sagt, daß Hacer Y. pünktlich im Sendehaus erscheint? Die Beobachtung des Beginns des Liveprogramms am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr zeigt, daß es in den vergangenen Wochen und Monaten selten einen exakten Einstart gegeben hat. Heute rächt sich das, denn um 9.00 Uhr endet die Musikeinspielung der letzten Audiodatei und wir hören ein wunderschönes Sendeloch. Zum Glück springt nach einer Minute die Sendeloch-Erkennung an, bevor Hacer Y. mit siebenminütiger Verspätung türkische Musik einblendet. Im Gegenzug dauert Hacer Y.s heutige Sendung ausnahmsweise vier Stunden und ersetzt ab 11.00 Uhr das italienische Magazin Una Domenica Italiana. Doch wie der Anfang, so auch das Ende: Den Übergang zur nachfolgenden Sendung Hallo Darmstadt markiert ein zehnsekündiges Sendeloch.
Sonntag, 23. März 2008
Die Zeit ist ein beliebiger Ort
Um 17.00 Uhr begrüßt uns Gehörgang-Moderator Michael S. mit der Ansage, es sei jetzt genau 17.00 Uhr. Er sagt es jedoch auch in der Wiederholung um 23.05 Uhr, ganz zu schweigen vom Montagmorgen und vom Montagmittag. Regel 1.10 der vom Programmrat beschlossenen Sendekriterien, an die sich ohnehin keine und niemand hält, besagt jedoch, Angaben zur Sendezeit in wiederholten Sendungen tunlichst zu unterlassen. Prompt hören wir denselben Moderator um 19.00 Uhr in einer Konserve seiner Sendung Vinyl XL. Diesmal verkündet er, heute sei der 5. Sonntag im Monat. Solange der Sender wenigstens noch weiß, von welchem Ort er sendet, ist ja alles gut.
Sonntag, 23. März 2008
Hacer läßt es brummen für Mister X
Auch die letzte Livesendung des Tages wird von Hacer Y. moderiert. Ihre Studiogästin trägt Gedichte vor (bestimmt sehr hübsch, aber ich verstehe Türkisch nicht so gut) und zwischen den einzelnen Versen hören wir auch ohne jede Verstärkung das von Mister X geleugnete Phänomen in unendlich schöner Reinheit – die Brummschleife! Ich möchte die Leserinnen und Leser dieser Dokumentation an diesem Erlebnis teilhaben lassen, für das – das möchte ich ausdrücklich betonen – weder die Moderatorin noch ihre Studiogästin verantwortlich sind. [mp3]. Danke Hacer!
Nacht von Sonntag auf Montag, 23./24. März 2008
Sechs ist sieben, sieben ist acht
Kurioses geschieht im Laufe dieser Nacht. Kurz nach 5.00 Uhr am Morgen hören wir den Beginn der Wiederholung der 23.00 Uhr-Nachrichten des Deutschlandfunks, die mittendrin von einem Sendeloch abgebrochen werden. Nach einer Minute springt die Sendeloch-Erkennung an und spielt bis zum verspäteten Beginn des Radioweckers um 7.05 Uhr Dudelmusik ein. Wahrscheinlich hat zu diesem Zeitpunkt ohnehin keine und niemand zugehört.
Ich habe einige Zeit gebraucht, um zu verstehen, welcher Murks hierfür verantwortlich war. Aber es gibt eine ganz einfache und vor allem einleuchtende Erklärung. Die Moderatorin der letzten Livesendung am Sonntagabend, immerhin die frisch gewählte Sprecherin der Auslandsredaktion, hat Probleme mit der Arithmetik. Zunächst einmal: weshalb startet sie nicht den Sendecomputer, auf dem die zu wiederholenden Abendsendungen aufgezeichnet worden sind? Warum bastelt sie sich statt dessen ein eigenes Programm zurecht und erstellt eine Playlist mit den zu wiederholenden sechs Sendestunden? Das wäre zwar merkwürdig, aber ergibt noch irgendwie einen Sinn. Aber jetzt kommt die knifflige Frage: weshalb wurden die Deutschlandfunk-Nachrichten am frühen Morgen angespielt und weshalb endeten diese in einem Sendeloch?
Ganz einfach: Hacer Y. ging davon aus, daß der Radiowecker um 6.00 Uhr beginnt, wobei sie vergaß, daß der Radiowecker an einem Feiertag schon seit 1997 erst um 7.00 Uhr startet (wenn der Redakteur pünktlich erscheint). Was macht die schlaue Frau daher? Sie versucht folglich, eine siebte Sendestunde einzuprogrammieren, anstatt Winamp mit einer Repeat-Schleife zu versehen. Klugerweise nahm sie hierzu die um 23.00 Uhr beginnenden Stunde. Klug deshalb, weil die Audiodatei dieser Stunde zum Zeitpunkt des Einprogrammierens in die Playlist gerade einmal drei oder vier Minuten Deutschlandfunk-Nachrichten enthielt – und sonst nichts. Folglich wurde kurz nach 5.00 Uhr die siebte einprogrammierte Sendestunde auch nur drei oder vier Minuten angespielt; es folgte konsequent das schon bekannte Sendeloch. Ich frage mich allen Ernstes, was sich die Redakteurin dabei gedacht hat. Oder lag ihr noch das Brummen ihrer eigenen Sendung in den Ohren?
Montagmorgen, 24. März 2008
Verständnislos
Vermutlich verständnislos schaut Radiowecker-Moderator Bülent D. auf diese seltsame Programmierung. Ohne sich viel dabei zu denken, startet er hiermit das Unternehmen Wiederholung. Aus Gründen, die nur Eingeweihte nachvollziehen können, beginnt die Playlist mit dem letzten einprogrammierten Stück – und das sind die abgebrochenen Deutschlandfunk-Nachrichten. Das kann nicht sein, denkt er sich und löscht den Unsinn. Dann hören wir anstelle der Wiederholung der Kultursendung Gehörgang die zweite Stunde der türkischen Musik- und Gedichtsendung vom Sonntagabend, ehe um 10.00 Uhr korrekt mit der Wiederholung des RadaR Sportplatzes fortgefahren wird.
Ostermontag, 24. März 2008
Die Tricktechnik
Um 17.00 Uhr sollte eigentlich eine Stunde Themenradio aus der Redaktion Alltag und Geschichte gesendet werden. Doch es ist keine und niemand im Sender, weshalb die Wiederholung des Vorabendprogramms fortgesetzt wird. Nur wenige Sekunden später endet der wiederholte RadaR Sportplatz von gestern und der Sendecomputer beschließt, er könne nicht gleichzeitig abspielen und aufnehmen. Deshalb generiert er ein Sendeloch. Aufmerksam, wie unsere Sendeloch-Erkennung diesmal ist, spielt sie vorgabegemäß Dudelmusik ein. Nach nur zwei Hits am Stück überkommt den Computer das kalte Grausen und er stoppt das Hitradio. Wieder hören wir eine Minute lang gar nichts, bis der Sendeloch-Computer bemerkt, daß er soeben ein Sendeloch produziert hat. Es geht doch nichts über die innovative Tricktechnik bei Radio Darmstadt! Um 17.09 Uhr wird daher die Dudelei wieder aufgenommen, die erst um 18.00 Uhr beendet wird.
Nacht Montag auf Dienstag, 24./25. März 2008
Und nun haben wir ein kleines technisches Problem
So hören wir den Redakteur und Moderator Mark S. sprechen, als er sich bemüht, nach den Nachrichten des Deutschlandfunks gegen 23.05 Uhr die Wiederholung des Abendprogramms zu starten. Offensichtlich ist dieses Problem doch etwas größer, denn anders ist es nicht zu erklären, weshalb die Sendenden bei Radio Darmstadt in den letzten Tagen ihre liebe Mühe und Not mit dem Sendecomputer hatten. Vielleicht sollten die Ressortchefs Gürkan und Egerlandt einmal die geballte Kompetenz ihrer Technikbastelabteilung auf dieses Phänomen ansetzen.
Wenn wir schon dabei sind: vermutlich gibt es auch Probleme mit mindestens einem CD-Player, denn Mark S. versucht nach dem mißlungenen Versuch, den Sendecomputer zum Laufen zu bekommen, ein bißchen Musik einzuspielen. Sein Kommentar läßt erahnen, daß hierzu ein wenig Glück gehört. Ich bin immer wieder erstaunt, wie unter der Ägide dieses Vorstands zwei absolut funktionsfähige Sendestudios binnen eines Jahres derart desolat heruntergewirtschaftet werden konnten. [mp3] [16]
Die erste eigentlich zu wiederholende Sendestunde fällt den widrigen Umständen zum Opfer, was nicht weiter schlimm ist, weil sich in ihr die innovative Tricktechnik ausgetobt hatte. Um 23.16 Uhr folgen die restlichen fünf zu wiederholenden Sendestunden. Wir ahnen es schon. Das nächste hörbare Problem ertönt zu Ende der ersten Wiederholungssession gegen 04.16 Uhr. Erst nichtet ein wenig das Nichts, dann sprudelt der Sendecomputer Dudelmusik aus. Kurz darauf erscheint Radiowecker-Moderator Christian K. im Sendehaus und wundert sich über das wunderliche Gedudel. Um 04.23 Uhr versucht er daher, die Wiederholung neu zu starten, und erntet die wunderlichen Töne, die schon Mark S. fünf Stunden zuvor äußerst merkwürdig fand. Deshalb spult er den Beginn der Wiederholung vor und startet mitten in Rüdiger G.s nickelodeon ein. Für die wenigen Hörerinnen und Hörer von Radio Darmstadt, die nach all den Monaten voller technischer und programmlicher Eskapaden noch immer am Radiogerät aushalten, wird der Unterschied zum sonst üblichen Programm kaum erkennbar gewesen sein.
Dienstag, 25. März 2008
Der Ritter der Sendelizenz
Im Gegensatz zu Vorstandsmitglied Peter Fritscher, dem am gestrigen Abend die Zugangsoffenheit zu Radio Darmstadt offensichtlich nicht so wichtig war – sonst wäre er eine Stunde früher erschienen und hätte die vorproduzierte Sendungs-CD eingelegt –, bemüht sich Radiowecker-Redakteur Christian K. telefonisch und per eMail darum, wenigstens in der morgendlichen Wiederholung des Vorabendprogramms die im Briefkasten des Senders schlummernde Sendungs-CD zu integrieren. Leider sind seine Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt. So ruft er heute am frühen Morgen zweimal beim von der Zugangsoffenheit ausgesperrten Walter Kuhl an, um an eine weitere Kopie der schon im Sender vorliegenden Sendungs-CD zu gelangen. Allerdings meldet sich hier nur ein Anrufbeantworter, weil Walter Kuhl aus leidvoller Erfahrung weiß, daß Christian K. zu jeder beliebigen Tags- und Nachtzeit wegen meist unwichtiger Probleme aus dem Sendehaus anzurufen und damit seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Bett zu holen pflegt. Ein Tip von mir: Sollte es wieder einmal ein Problem mit der Zugangsoffenheit bei Radio Darmstadt geben – und das ist ziemlich wahrscheinlich –, empfehle ich, den hierfür verantwortlichen Vorstand aus den Federn zu holen. Da trifft es wenigstens die Richtigen.
Da Christian K. aufgrund der Lektüre meiner Dokumentation von der gestern zu hörenden Trickschaltung Kenntnis erlangt hat, startet er nicht die Wiederholung über den Sendecomputer, sondern stellt das Programm so mit einzelnen Audiodateien zusammen, daß anstelle der mißglückten 17 Uhr-Sendung eine weitere Ausstrahlung von nickelodeon erfolgt. Er kann ja nicht ahnen, daß hierdurch vier weitere Male die nicht korrekte Meldung verbreitet wird, man wisse nicht, weshalb die Sendung Kapital – Verbrechen ausgefallen sei.
Mittwoch, Donnerstag und Freitag, 26. bis 28. März 2008
Ausfallerscheinungen
Das italienische Magazin Tiramisú fällt am Mittwochnachmittag einem italienischen Musikteppich zum Opfer. Ab 21.00 Uhr hören wir Jazz mit Ralf, eine vorgeplante Notsendung für einen freien Sendeplatz, den der Programmrat nicht loswerden konnte. Am Donnerstagnachmittag gibt es wieder einmal keinen Impuls für X. Zwei Stunden später startet das Liveprogramm um 17.00 Uhr mit einer einminütigen Gedenkstille, ehe die Sendeloch-Automation die eigentlich fällige Nachrichtenausgabe der Hörzeitung durch Dudelmusik ersetzt. Dieser Ausfall wird das gesamte Wiederholungsprogramm in Mitleidenschaft ziehen. Um Mitternacht beginnt die Wiederholung nicht mit der ausgefallenen Sendung, sondern mit dem nachfolgenden treffpunkt eine welt. Dessen Redakteur Johannes B. hatte voreilig verkündet, sein heutiges Magazin werde nachts um 1.00 und morgens um 9.00 Uhr wiederholt. Er kann ja nicht ahnen, daß das um 17.00 Uhr aufgezeichnete Sendeloch zu Beginn der Wiederholungssession zum Ummodeln des Nachtprogramms führt. Deshalb hören wir kurz nach 5.00 Uhr morgens das Sendeloch noch einmal, ehe die Sendeloch-Erkennung bis zum Radiowecker eine andere Playlist abdudelt. Nach dem Radiowecker steigen wir zunächst mitten in die Wiederholung des treffpunks eine welt ein, ehe wir Latinoklänge bei El amor a la vida vernehmen. Um 9.00 Uhr wird – um dem im Programmflyer ausgedruckten Programm genüge zu tun –, die Wiederholung des Vorabendprogramms noch einmal mit dem treffpunkt eine welt gestartet. Ich weiß ja nicht, was sich unsere Hörerinnen und Hörer bei so viel Durcheinander denken. Vielleicht hören sie auch einfach nicht mehr zu. Dabei könnten sie um 14.00 Uhr für eine weitere, außerplanmäßige Wiederholung der t1w-Sendung einschalten. Als Frage bleibt: war niemand im Sendehaus, um die Hörzeitung am Donnerstag um 17.00 Uhr einzulegen oder wurde einmal mehr vergessen, sich das Sendesignal ins Studio 1 zu holen?
Der derzeit noch amtierende Programmratssprecher Ralf Donath hatte sich freiwillig anerboten, den vom Programmrat anderweitig nicht zu belegenden Sendeplatz am 4. Mittwoch eines Monats mit Konserven seiner Sendereihe Jazz mit Ralf auszufüllen. Am 26. März 2008 hören wir daher zwei einstündige Sendungen über die Bands Kraan und Spyro Gyra.
Die erste Sendestunde besitzt einen Wortanteil von immerhin 4%. Sie wird eingeleitet mit den Worten, es werde die Band Kraan vorgestellt. Diese „Vorstellung“ besteht im wesentlichen aus drei Teilen. Erstens: dem An- und Absagen von Musiktiteln. Zweitens: dem Vorlesen dreier Einträge aus dem Gästebuch von Kraan. Drittens: dem Vorlesen eines Textes über Kraan ohne Quellenangabe. Letzteres nennt man und frau Plagiat. Dumm nur, daß der vorgelesene Text im Internet zu ergoogeln ist [17]. Plagiate verstoßen nicht nur gegen das geltende Urheberrecht, sondern sind auch sonst moralisch verwerflich. Ralf Donath gaukelt somit seinem Publikum vor, eigene Recherche betrieben zu haben; dabei gibt er ohne Angabe von Quellen allein die Recherche Dritter wieder. Nachdem es bei Radio Darmstadt im Jahr 2007 eine Auseinandersetzung über den dort verbreiteten Plagiarismus gegeben hatte, hätte der Jazz-Redakteur diese Sendung doch wohl aus dem Verkehr ziehen müssen, oder?
Dies ist auch deshalb besonders bemerkenswert, weil Ralf Donath auf dem Programmflyer für März als Programmverantwortlicher gegenüber der zuständigen Landesmedienanstalt genannt wird. Wir können daraus den Schluß ziehen, daß sich das für das Programm und dessen Inhalte verantwortliche Gremium, nämlich der Programmrat, eine Person zu seinem Sprecher erwählt hat, der Maßstäbe in Sachen Programmqualität setzt. Keinesfalls zufällig ist es, daß ausgerechnet unser Plagiateur daran beteiligt gewesen ist, dem Verfasser dieser Dokumentation ein Sendeverbot auszusprechen, weil dieser in einer Weihnachtssendung die Wahrheit über diesen Sender verbreitet hatte. Daß Ralf Donath mit seiner Jazz-Sendung gegen die von ihm selbst Ende Januar 2008 mitbeschlossenen Sendekriterien verstößt, paßt ins Bild. Hier hätte er noch einmal in der von Benjamin Gürkan erstellten Beschlußvorlage nachlesen können, was eigentlich Allgemeingut jedes Redakteurs sein sollte:
1.5 Urheberrechte beachten
Bei der Verwendung von fremden Materialien sind die Urheberrechte der jeweiligen Urheber zu beachten und ggf. eine Sendegenehmigung einzuholen. Sofern fremde Beiträge gesendet werden, muss die Quelle und/oder der Urheber genannt werden.
Die Sendung über Kraan wurde am 8. April 2006 bei Radio Unerhört Marburg ausgestrahlt. Die zweite Sendestunde von Jazz mit Ralf bildet eine am 9. Oktober 2004 in Marburg gesendete Vorstellung der Band Spyro Gyra. Hier liegt der Wortanteil sogar bei nur 1,6%! Der Grund ist einleuchtend, denn er wird von Ralf Donath eigens benannt: Ihm lägen sehr wenige Informationen vor und deshalb könne er nicht viel über die Band erzählen. Statt dessen werde er Alben und Musiktitel auflisten. Das scheint der Wesenskern seiner redaktionellen Arbeit zu sein. Vielleicht müssen wir uns glücklich schätzen, nicht ein weiteres Plagiat vorgesetzt erhalten zu haben. Andererseits gab es schon 2004 Informationen auf der englischen Wikipedia; mehr noch: die Band hatte schon damals eine eigene informative Webseite!
Der Clou dieser zweiten Sendestunde besteht jedoch in einem mitproduzierten kleinen Sendeloch, unterbrochen von der Anweisung „Schnitt“. Nun kommt es auch in den besten Sendern vor, daß ein unterlassener Schnitt on air geht, doch hier liegen zwischen der Erstausstrahlung und der Zweitverwertung mehr als drei Jahre. Hätte Ralf Donath hier nicht ausreichend Zeit gehabt, den von ihm schon in Marburg verbreiteten Schnittfehler nachträglich auszubügeln? Oder ist es bei Radio Darmstadt vollkommen egal, was auf den Sender geht?
Sonntag, 30. März 2008
Hast du Hunde in der Not, ist der Sender nicht ganz tot
Der RadaR Sportplatz am Sonntagabend besteht aus einem kurzen Sportnachrichtenblock. Fehlt es an Themen, fehlt es am Personal? Wie auch immer – praktischerweise gibt es ja das Hundemagazin, das immer dann eingelegt wird, wenn die redaktionellen Inhalte fehlen. In den vergangenen neun Monaten wurde insgesamt zehnmal eine Konserve der Sendung Auf den Hund gekommen zum Kaschieren von Programmlücken eingelegt. Der heutige Sportmoderator erzählt uns zwar, das Hundemagazin werde gespielt, weil es sich großer Beliebtheit erfreue. Doch da eine entsprechende, gar repräsentative Umfrage fehlt, handelt es sich wieder einmal um das Schönreden eines Problems.
Montag, 31. März 2008
Nachricht in der Schleife
Nach Ablauf des gegen 23.05 Uhr gestarteten sechsstündigen Wiederholungsblocks hören wir überraschenderweise die Wiederholung der Nachrichten des Deutschlandfunks, bevor der Sender eine Schweigeminute einlegt. Anschließend spult der Sendeloch-Computer knapp 40 Minuten Dudelmusik ab, ehe wir noch einmal den Mini-Sportplatz mit anschließendem Hundegebell hören. Wieso konnten die Nachrichten aufgezeichnet werden und weshalb wurden sie automatisch wiederholt? Ersteres sollte nicht geschehen und zweiteres ist laut Kooperationsvertrag untersagt.
Wochentag | Datum | von / bis | Sendeschiene | Vorfall | Hintergrund | Dauer |
Mittwoch / Donnerstag | 06./07.02. | 23.00 03.03 | Wiederholung | Sendeloch | Nach der vorproduzierten 21.00 Uhr-Sendung erschien keine und niemand im Sendehaus. Die Sendeloch-Erkennung sprang nicht an. | 4h 03min |
Donnerstag | 21.02. | 15.00 15.10 | Impuls für X | Matschsound | Um 14.11 Uhr erkannte die Sendeloch-Erkennung korrekt ein Sendeloch. Bei Beginn der live gefahrenenen 15.00 Uhr-Sendung schaltete sich die Sendeloch-Erkennung nicht ab und mußte manuell stillgelegt werden. | 0h 10min |
Mittwoch | 27.02. | 12.58 18.05 | Wiederholung / Liveprogramm | Matschsound | Um 12.58 Uhr sprang die Sendeloch-Erkennung an, obwohl kein Sendeloch vorlag. Sie schaltete sich trotz eines anliegenden Sendesignals bis 18.05 Uhr nicht ab und mußte manuell stillgelegt werden. | 5h 07min |
Donnerstag | 06.03. | 12.22 14.41 | Wiederholung | Sendeloch | Die laufende Wiederholung wurde unterbrochen. Die Sendeloch-Erkennung sprang nicht an. | 2h 19min |
Dienstag | 18.03. | 00.05 04.26 | Wiederholung | Pfeifkonzert | Möglicherweise eine verschaltungstechnisch erzeugte Rückkopplung. | 4h 21min |
Summe | 5 Vorfälle | diverse | Ursache: Technische Probleme aufgrund fehlerhafter Implementierung neuer Features. | 16h 00min |
»» [1] Im Juni 2011 wies mich der (ehemalige?) Redaktionssprecher von Young Power darauf hin, daß die Power Night keineswegs eingestellt worden sei. Aus den Programmflyern des Jahres 2008 ergibt sich jedoch kein Hinweis auf diese Sendung, so daß sie zu diesem Zeitpunkt als eingestellt gelten mußte. Nach 2008 gab es allerdings die eine oder andere Revitalisierung.
»» [2] Es handelt sich hierbei um die „Besser Leben“-Sondersendung Die Durchkapitalisierung der Krankenhäuser und ihre Folgen vom Mai 2005.
»» [3] Per Ferndiagnose würde ich sagen, daß … aber nein, das lasse ich doch einmal die ach so kompetenten Spezialisten des Senders herausfinden.
»» [4] Regel 1.14 ist hingegen gegen den Autor dieser Dokumentation nicht herbeizuziehen, da dieser in den vergangenen elf Jahren unermüdlich versucht hatte, derartige Probleme intern anzusprechen, damit sie gelöst werden. Da bei RadaR e.V. das Niveau der argumentativen Auseinandersetzung gering, das der affektgeladenen hingegen sehr hoch ist, bleibt als Schluß zu ziehen: eine interne Sozialkompetenz im Umgang mit (berechtigter!) Kritik ist kaum zu erkennen. Daher auch diese Dokumentation.
»» [5] Auch dies ein Verstoß gegen die Sendekriterien. Benjamin Gürkans Regel 1.13 besagt: „Keine Fehlerberichte senden – Falls es während der Sendung zu technischen Ausfällen oder sonstigen Problemen kommen sollte, müssen Kommentare On Air über diese Pannen vermieden werden.“ Dem stimme ich zu. Was interessiert es das Auditorium, wenn ein CD-Player nicht so will wie der Sendende? Aber hier geht es ja wohl eher um das Image des Senders: Hoffentlich bemerkt keine und niemand, wie professionell unsere Technik nicht gewartet wird.
»» [6] Bevor Benjamin Gürkan und seine leidlich kompetente Technikcombo daran gingen, die Sendetechnik umzukrempeln, wurde die Wiederholung des Programms mittels eines DAT-Recorders gefahren. Hierzu gab es die Maßgabe, daß die Sendenden, welche die Wiederholung zu starten hatten, exakt den Anfangspunkt der ersten zu wiederholenden Sendung per Vorhöre zu suchen hatten, um den Schnipselsalat zu vermeiden. Inzwischen ist die computergesteuerte Fassung der Wiederholungseinspielung so weit verbessert worden, daß ein analoger Umgang möglich ist. Auch hier könnte per Vorhöre der Einstartpunkt gesucht und gefunden werden. Allerdings ist hier anzumerken, daß in der modernen Computerwelt immer noch viele Menschen mit einfachen Computereingaben überfordert sind. Von diesen zu erwarten, daß sie etwas komplexere Gedanken in komplexeres Handeln umsetzen, ist daher unsinnig. Aber unsere neoliberal sozialisierten Computerspielkinder gehen von sich selbst aus und denken, alle anderen Menschen müßten genauso ticken wie sie selbst. Dies ist eine grobe Fehleinschätzung, weshalb eine unsaubere Implementierung bestimmter technischer Features erst recht das auf dem Sender zu hörende Chaos provoziert und verschlimmbessert.
»» [7] Von der Webseite Konzerte im evangelischen Darmstadt 2008 führt ein unvollständig gesetzter Link zu diesen Musiktagen ins Datennirvana. Ebenfalls schlägt der Versuch fehl, über die direkte Angabe der URL zu weiteren Informationen zu gelangen, weil ein bereits installiertes Content Management System darauf wartet, konfiguriert und mit Inhalt versorgt zu werden. [entdeckt am 20. März 2008]
»» [8] Das Hessische Privatrundfunkgesetz wie auch die am 3. Dezember 1996 erteilte Sendelizenz sehen hier ausdrücklich keine programmliche Einschränkung vor. Im Redaktionsstatut von Radio Darmstadt, auf das sich die Sendelizenz bezieht, steht zwar, daß institutionell organisierte kirchliche Gruppen keine Redaktionen gründen dürfen, benennt ansonsten jedoch keine gewollte Einschränkung der demokratischen Meinungsbildung. Paragraf 2 dieses Redaktionsstatuts sieht es sogar als Recht und Pflicht der Redaktionen an, „die demokratische Meinungsvielfalt zu gewährleisten“. Insofern handelt es sich bei dem heute verabschiedeten Antrag eindeutig um einen undemokratischen Beschluß. Markus Lang als auf der Programmratssitzung anwesendes Vorstandsmitglied hätte daher diesen rechtlich bedenklichen Beschluß verhindern müssen. Ob ihn das überfordert hat?
»» [9] Die Form und Gestaltung eines Gottesdienstes ist schließlich jeder Glaubensrichtung freigestellt.
»» [10] Benjamin Gürkan am 14. März 2008.
»» [11] Daß die Volksrepublik China ein repressives Regime ist, steht außer Frage. Gerade deshalb ist sie ein beliebter Handelspartner und wurde und wird von den Regierungen Kohl, Schröder und Merkel hofiert. Einer wirklich demokratischen Regierung, welche die Freiheit des Kapitals zugunsten ihrer Bürgerinnen und Bürger auch nur ein wenig einschränkt, wird es hingegen so ergehen wie der venezolanischen Regierung unter Hugo Chávez: Mediale, politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung einer an ihren Privilegien interessierten antidemokratischen Opposition.
»» [12] Siehe hierzu meine Sendung Menschenrechte vom 17. August 2005. Anlaß für diese Sendung war eine Sendung der Redaktion treffpunkt eine welt, in welcher eine krude Mischung aus Falun Gong- und IGFM-Inhalten verkündet wurde. An Fantasiezahlen mangelte es auch bei dieser t1w-Darstellung nicht.
»» [13] Vielleicht tue ich dem Sender ja auch Unrecht. Vielleicht ist er ja Opfer des merkwürdigen Brummens geworden, den zu erforschen sich die Interessengemeinschaft zur Aufklärung des Brummtons e.V. (IGZAB) als Aufgabe gestellt hat.
»» [14] Der Radiowecker am Samstag wurde dann doch ganz planmäßig von Elik P. gestaltet.
»» [15] Die seither eingestellte Sendung heißt TiBu-Talk. Aber weshalb sollte ein Mitglied des Programmrats so etwas wissen? Hauptsache, mal wieder das Image des Senders schön geredet.
»» [16] Ich habe da so eine Ahnung, woher dieses mehrfach zu hörende Geräusch stammt. Ob das die Bastelabteilung herausfinden kann?
»» [17] Eine etwas vollständigere Fassung des abgelesenen Textes findet sich hier. Die Zusammenstellung der verlesenen Textstellen läßt jedoch vermuten, daß nicht das Original, sondern eine für das Finkenbach-Festival leicht gekürzte Adaption verwendet worden ist.
»» [18] Der fantastische Charakter ergibt sich auch aus dem Gedankengang, daß ein nichtkommerzielles Lokalradio mit einem qualitativen Anspruch durchaus ein fantastisches Projekt sein könnte. Im Lizenzantrag von 1996 wurden die entsprechenden inhaltlichen Vorgaben auch programmatisch festgezurrt. Allerdings haben sich die neue Führungsriege und ihr Anhang spätestens seit Sommer 2006 von diesen Vorgaben verabschiedet. Das qualitative Niveau, das sich bei einer repräsentativen Umfrage im Frühjahr 2004 in einem weitesten Hörerkreis von rund 14% widerspiegelte, ist seither systematisch konterkariert worden. Dies findet sich auch in (mir bekannten) Aussagen aus der Darmstädter Politik wieder, wenn Darmstadts Lokalradio die gesellschaftliche Relevanz abgesprochen wird. Das von Markus Lang imaginierte fantastische Projekt findet zur Zeit nur in der vergeistigten Welt statt.
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