Titelfoto März 2008
Eine Pfeife für's Programm

Radio Darmstadt

Pfeifkonzert

März 2008
Dokumentation

Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]

Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]

In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Diffamierung einzelner Personen ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]


Zusammenfassung

Auf dieser Seite werden die Vorkommnisse des Monats März 2008 dokumentiert.

Auch im März müssen die sich häufenden Lücken im Programm ausgefüllt werden. Konserven älterer Sendungen eignen sich hierzu genauso wie das beliebte Hundemagazin. Die Brummschleife ist weiterhin on air und die Sendekriterien des Programmrats sind ein Papiertiger. Dieses Programm wird uns als professionell angepriesen, obwohl unprofessionelle Sendelöcher, fantasierte Inhalte, ja sogar die bewußt vorgetragene Unwahrheit zu vernehmen sind. Ein nächtliches Pfeifkonzert ist wahrscheinlich der Clou dieses Monats. Öffentlichkeits-Vorstand Markus Lang preist uns dieses Projekt als fantastisch an. Willkommen beim Anpreisen von Murks! Wollen wir jedoch nicht unterschlagen, daß es auch Sendungen gibt, die man und frau sich durchaus anhören kann, vorausgesetzt wir ignorieren den mitgelieferten verzerrten Sound des Senders.


Radiowecker MaskottchenSamstag, 1. März 2008
Kurios: ein vorproduzierter Radiowecker


Thomas T., der normalerweise am frühen Samstagmorgen live im Studio sitzt, scheint verhindert zu sein. Seinen Adlatus Nils Z. hat er daher mit der Aufgabe betraut, den von ihm (T.) vorproduzierten Radiowecker zu fahren. Damit scheint Nils Z. völlig überfordert zu sein. Schon der Einstart läßt Schlimmes befürchten, denn der Moderator sagt etwas, was bestenfalls bei knallig laut aufgedrehter Stereoanlage zu erahnen ist. Allerdings ist dies keine gute Idee, die Anlage derart aufzudrehen, denn direkt danach knallt einer oder einem die nachfolgende Musik die Lautsprecher aus den Boxen. Überhaupt gibt sich der im Studio anwesende Moderator alle Mühe, daß die Inhalte schwer verstehbar rüberkommen. So unterlegt er ein ohnehin schlecht ausgepegeltes Telefoninterview mit Lilien-Reporter Bernd S. mit einem Musikteppich. Geistreich ist es auch, den Unterleger für die Verkehrsnachrichten auf voller Lautstärke zu belassen und die wichtigen Informationen ins Mikrofon hineinzuflüstern. Allerdings ist es nicht schade um diese Infos. Denn der Moderator wiederholt mehrfach die wichtige Verkehrsnachricht, daß ein Erdrutsch auf der Autobahn zwischen Kassel und Frankfurt den Verkehr behindere. Dies mag für den aus dem Gießener Raum kommenden Moderator wichtig sein. Für die Menschen in Darmstadt ist dies genauso relevant wie ein Stau an der polnischen Grenze, als es noch einen gab und auch dies in Darmstadts Lokalradio zu vernehmen war.

Der vorproduzierte Teil des Radioweckers entbehrt ebenfalls nicht einer gewissen Sinnlosigkeit. Kann mir ein Mensch verraten, welch tieferer Sinn dahinter steckt, die Wartungsarbeiten an Darmstadts Ampeln für den gesamten Monat März heruntergeleiert zu erhalten? Oder ging es nur darum zu vermitteln, wie aktuell dieser vorproduzierte Radiowecker ist? Im übrigen seien hier die mannigfachen Verstöße gegen Paragraf 2.2 der Sendekriterien vermerkt, nach denen Verlegenheitslaute und Füllwörter zu vermeiden sind. Die exzessiv gesprochenen „öhms“ hätte Herr T. doch bei einer Vorproduktion herausschneiden können, oder? Da fallen die Timing-Probleme von Nils Z. mit dem Jingle vor den Deutschlandfunk-Nachrichten schon gar nicht mehr ins Gewicht. Frage: hat Nils Z. eigentlich das Grundlagenseminar absolviert, bevor er als Selbstfahrer auf die Menschheit losgelassen worden ist?

Die nachfolgende Sendung Lichtblicke entfällt und wird durch eine um zwei Stunden vorgezogene Wiederholung des Vorabendprogramms ersetzt.

Ausschnitt ProgrammflyerAnfang März 2008
Geschrumpfte Vielfalt


Ein Vergleich der Programmflyer für März 2008 und März 2006 bringt es an den Tag. Die Zahl der Sendungen ist geschrumpft. Zur Zeit ist es sogar so, daß einzelne Sendeplätze notdürftig gefüllt werden müssen. Dies geschieht in der Regel durch Einzelinitiative einiger weniger Vereinsmitglieder. Der auch im neuen Programmflyer vorzufindende Appell, sich am Programm von Radio Darmstadt zu beteiligen, verhallt weitgehend ungehört (oder in diesem Fall: ungelesen). Eingestellt wurden folgende Sendungen:
Atelier X (Kulturredaktion)
Baj Ganju (Alltag und Geschichte, auf Bulgarisch)
blue note (Musikredaktion)
Check In (Auslandsredaktion)
Electronic RadaR (Musikredaktion)
FriDa (Frauenredaktion)
Friday Night Radioparty (Unterhaltungsredaktion)
Hambastegi (Auslandsredaktion, auf Farsi/Persisch)
Heiner packt die Koffer (Unterhaltungsredaktion)
juke box (Musikredaktion)
Konzertvorschau (Musikredaktion)
Märchenzeit (Kulturredaktion)
Memories (Musikredaktion)
Music Stage (YoungPOWER)
Musical Telegraph (Musikredaktion)
Musikkontraste (Musikredaktion)
Oldies pur (Musikredaktion)
Popsofa (Unterhaltungsredaktion)
POWERnight (YoungPOWER) [1]
Prima (Auslandsredaktion, auf Russisch)
Puls (Auslandsredaktion, auf Russisch)
RadaRkids (Kinderredaktion)
RadaR Playground (Unterhaltungsredaktion)
RadioShow (Unterhaltungsredaktion)
Rock of Ages (Musikredaktion)
Sighs 'n' Screams (Musikredaktion)
SoFA – Soziales, Familie und Arbeit (Alltag und Geschichte)
Soul Food Cafe (Musikredaktion)
Stony Monday (Unterhaltungsredaktion)
UNPO of Sierra Leone (Auslandsredaktion)
Weekend Inspiration (Unterhaltungsredaktion)
wise guy (Kulturredaktion)
Vor zwei Jahren gab es rund 110 Sendungen bei Radio Darmstadt. 32 davon, also rund 30%, sind inzwischen aus dem Programm verschwunden. Dem stehen 22 neue Sendungen gegenüber, von denen etwa acht aus Zweitsendungen schon vorhandener Redakteure und Moderatorinnen bestehen. Laut Programmflyer werden zudem weitere 22 Sendestunden im März durch Konserven oder kurz vor knapp mit Musikteppichen ausgefüllt. Sogar im Programmrat wird das Problem offener Sendeplätze gesehen. Vorstandsmitglied Markus Lang preist allenthalben die Vielfalt von Radio Darmstadt. Aber mit dieser Vielfalt geht es offensichtlich wie mit der Mitgliederzahl bergab.

Montag, 3. März 2008
Vinyl goes Crazy


Die für 19.00 und 20.00 Uhr vorgesehenen Sendungen Party Monday und Crazy Monday werden durch eine Konserve aus dem Jahr 2004 ersetzt, und zwar durch eine zweistündige Musikbesrieselung namens Vinyl XL. Nun spricht sicher nichts dagegen, eine gute Sendung nach angemessener Zeit wieder ins Programm zu nehmen. Hier geschieht dies jedoch allein aufgrund eines Sendeausfalls und nicht aus Qualitätserwägungen.

Screenshot des Audioportals des BFRMittwoch, 5. März 2008
Besser leben


Die Redaktion Blickpunkt Gesellschaft bestreitet ihren zweistündigen Sendeplatz zunächst mit einer langatmigen und wenig hörerinnenfreundlich gestalteten Aufbereitung des Bundesverfassungsgerichtsurteils zur Online-Durchsuchung. In der zweiten Sendestunde wird anstelle von Dudelmusik eine auch schon früher gerne eingelegte Folge der inzwischen eingestellten Sendereihe des Medienforums Münster aus dem Jahr 2005 eingespielt. Hier wird eine CD eingelegt (oder eine MP3-Datei abgespielt), die keinerlei Bezug zum heutigen Programm besitzt und die deshalb auch nicht inhaltlich anmoderiert wird. Hier wird eine politische Sendung als reiner Lückenfüller mißbraucht. [2]

Offensichtlich hat hier das Zeitmanagement versagt, denn die Konserve endete eine halbe Minute vor Ablauf der Sendezeit der Redaktion. Weil der Techniker der nachfolgenden Sendung nicht aufpaßt, gibt es zunächst einmal ein halbminütiges Sendeloch. Anschließend wird die Sendung Rapsender gestartet und ihrem Schicksal überlassen. Da der Late Talk um 23.00 Uhr anscheinend vor einigen Wochen aufgegeben wurde, endet auch diese (weil vorproduzierte) Sendung in einem Sendeloch. Nach einer Minute springt immerhin die Sendeloch-Erkennung an und dudelt ein bißchen Mainstream-Musik ab. Die für 23.00 Uhr vorgesehenen Nachrichten des Deutschlandfunks fallen hingegen aus. Um 23.08 Uhr wird dieser Unsinn bemerkt und die Wiederholung des heutigen Abendprogramms (mitten in der wiederholten Sendung!) eingeblendet.

Visualisiertes SendelochDonnerstag, 6. März 2008
Zweieinhalb Stunden Nullprogramm


Um 12.22 Uhr endet abrupt die Wiederholung des gestrigen Rapsenders. Theoretisch hätte nach einer Minute die Sendeloch-Erkennung das entstandene Nichts erkennen müssen. Zwischen der Theorie und der Praxis besteht bei Radio Darmstadt jedoch ein gewaltiger Unterschied, der sich in diesem Fall daran festmacht, daß die Sendeloch-Erkennung vor einem Jahr schlampig implementiert wurde. Seither erkennt der Sendeloch-Computer Sendelöcher, wo keine sind, aber eben auch – wie heute – Sendelöcher nicht. Das heutige Sendeloch dauert 139 Minuten lang bis 14.41 Uhr. Wahrscheinlich ist zu diesem Zeitpunkt der Techniker bzw. Moderator der nachfolgenden Sendung Impuls für X im Sendehaus erschienen, hat im Abhörradio keinen Sound empfangen, sich vielleicht gar gewundert und ist der Sache auf den Grund gegangen [3].

Der Mister X aus der Hausmeisterfraktion hätte an diesen rund zweieinhalb Stunden seine helle Freude gehabt. Hätte er seine heimische Stereoanlage ein wenig aufgedreht, wären ihm zweieinhalb Stunden Brummschleifensound mit den bei Radio Darmstadt üblicherweise mitgesendeten 50 Hertz entgegengeschwallt. Ich wage die Prophezeiung, daß sich dieser Unfug auch zukünftig auf Darmstadts Lokalradio wiederhören lassen wird, zumal der für die miserable Implementierung der Sendeloch-Erkennung verantwortliche (ehrenamtlich arbeitende) Techniker erst kürzlich auch offiziell (gegen Cash) eingestellt worden ist. Die Moderatorinnen und Redakteure von Radio Darmstadt wünschen ihren Hörerinnen und Hörern für alles, was danach kommt, egal ob Dudelmusik oder ernsthaftem Beitrag, gerne einmal „viel Spaß“. Dem schließe ich mich hier ausdrücklich an. Dieser Sender ist ein richtiger Spaßsender. Eine verantwortungsbewußte Programmgestaltung hört sich anders an.

Im übrigen besteht für jeden lizenzierten Hörfunksender die Verpflichtung, ein moduliertes Sendesignal einzuspeisen. Vielleicht sollte einmal die Bundesnetzagentur darauf hingewiesen werden, daß die Verantwortlichen für Darmstadts Lokalsender nicht über die notwendige technische Kompetenz verfügen, einen nach den gesetzlichen Maßgaben zu gestaltenden Hörfunksender zu betreiben. Eine Brummschleife entspricht jedenfalls nicht den Vorgaben eines sauber modulierten Sendesignals.

Die Bundesnetzagentur schreibt

In einer dem permanenten Webseitenum­gestaltungswahn zum Opfer gefallenen Internetveröffentlichung beschreibt die Bundesnetzagentur die Voraussetzungen für eine Sendefrequenzerteilung:

Dabei muss der Antragsteller u.a. folgende Voraussetzungen erfüllen:

a) Fachkunde … besitzt, wer die Gewähr dafür bietet, dass die bei dem Aufbau und Betrieb des Netzes tätigen Personen über die erforderlichen Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten verfügen.

b) Leistungsfähigkeit … besitzt, wer die Gewähr dafür bietet, dass ihm die für den Aufbau und den Betrieb eines Sendernetzes erforderlichen Produktionsmittel zur Verfügung stehen.

c) Zuverlässigkeit … besitzt, wer die Gewähr dafür bietet, dass er als Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen für die Öffentlichkeit die Rechtsvorschriften einhält. Die bis zum In-Kraft-Treten des neuen Telekommunikationsgesetzes am 22.06.2004 erteilten Lizenzen bleiben wirksam. Die Prüfung eines Antragstellers auf Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit, die vorher bei der Erteilung einer Lizenz geprüft wurde, wird nunmehr im Rahmen des Antrages auf Frequenzzuteilung (§ 55 TKG) vorgenommen. Im Einzelfall können noch weitere Unterlagen zum Nachweis der Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit angefordert werden.

Ich stelle hiermit die Befähigung der Verantwortlichen von Radio Darmstadt, einen den gesetzlichen Grundlagen entsprechenden Sendebetrieb zu gewährleisten, ausdrücklich in Frage. Wer aus persönlich affektgeladenen Gründen das vorhandene und kompetente Fachpersonal entsorgt und durch eine Basteltechnikabteilung ersetzt, darf sich nicht wundern, wenn die Sendetechnik verrückt spielt und die Modulation ins Nichts nichtet.

Ausschnitt aus einem De'Lacy-VideoSamstag, 8. März 2008
Über gute Vorschläge sind wir immer dankbar …


Mit diesen Worten fordert Radiowecker-Moderator Thomas T. sein Auditorium auf, seinem Radiowecker auf die Sprünge zu helfen. Dem Manne kann geholfen werden. Zunächst einmal schlage ich vor, daß dieser Moderator seine Leseübungen nicht vor einem weltweit versammelten Publikum abhält, sondern im stillen Kämmerlein. Es ist einfach quälend, sich das Vorlesen eines im Internet vorzufindenden längeren Textes von jemandem anhören zu müssen, der erkennbar nicht vorlesen kann. Thomas T. ist ein erfahrener Radiomoderator, er ist seit elf Jahren dabei. In dieser Zeit hätte er einmal in sich gehen können und darüber nachdenken, warum er seinem Publikum so etwas antut. Seine Vorleseübungseinheit bestand aus einem Offenen Brief des Präsidenten des insolvenzgefährdeten Fußballvereins SV Darmstadt 98, Hans Kessler. Dem ging folgender Redeschwall voraus:
Ja, das war Musik von Hideaway … von De'Lacy, genau, De'Lacy mit Hideaway. Und – der Präsident vom SV Darmstadt 98 heißt Horst Kessler, nicht Hans Kessler. Ich tu mich lieber selber hier an dieser Stelle korrigieren, bevor das wieder andere über Internet tun, ja? Die sollen lieber mal … öhm sich an die eigene Nase fassen. Aber gut. Wer sonst keine anderen Hobbies hat, muß halt … öhm das so irgendwie ausdrücken. Kein Problem an dieser Stelle, würde ich sagen. Kommen wir also zum Thema, zum Offenen Brief von Herrn Hans Kessler, dem Präsidenten […]
Offensichtlich hat Thomas T. ein Problem, sonst würde er nicht so darauf herumreiten. Ansonsten gibt er den Großen Konfusionator. Die Sängerin mit dem Musiktitel zu verwechseln, ist so normal, wie den Vornamen des Lilien-Präsidenten erst recht falsch wiederzugeben. Hier drückt sich die arme gequälte Seele aus, die im Bestreben, sich keine Blöße zu geben, erst recht zu Freudsch motivierten Versprechern greift. Im übrigen sei darauf hingewiesen, daß unser Morgenmoderator gegen die Sendekriterien seines Vereinsvorstands Benjamin Gürkan verstößt. Dieser hatte dem Programmrat zum Abnicken als Punkt 1.14 folgenden Text vorgegeben:
Interne Kritik zunächst intern äußern

Kritik an Personen, Strukturen, Sendungen oder anderen internen Gremien von Radio Darmstadt ist zunächst intern an den oder die zuständigen Redakteur/In, den Programmrat, den Vermittlungsausschuss oder den Vorstand zu richten. Erst wenn keine Abhilfe zu schaffen ist oder das Problem intern nicht gelöst werden kann, kann von der Möglichkeit Gebrauch gemacht werden, Missstände und Konflikte öffentlich zu machen und zu senden. Auch hier gilt dann die Maßgabe der journalistischen Sorgfalt.
Wenn dem Herrn T. meine Internet-Einträge nicht gefallen, ist er nach Maßgabe der radiointernen Richtlinien gezwungen, zunächst den Weg der internen Konfliktbereinigung schreiten. Hierzu gibt es die auch auf der RadaR-Webseite verbreiteten Mechanismen zur Konfliktregelung im Verein. Es ist immer wieder bemerkenswert, wie wenig die Sendenden bei Radio Darmstadt die eigenen Regeln beherzigen, deren Einhaltung sie von anderen bei Strafe von Vereinsausschlüssen, Sendeverboten und Hausverboten einfordern. Bigotte Welt am Steubenplatz. [4]

So sieht ein professionelles Radio aus.Samstag, 8. März 2008
Das ist professionelles Radio


So sagt es uns eine Stimme zu Beginn der Jugendsendung YoungPOWER um 17.01 Uhr. Doch die Kollegen vom Radiowecker am Morgen scheinen mit dieser Professionalität so ihre Probleme zu haben. Christian K. sagt ein Tagesprogramm an, das sich schon wenige Minuten später als Makulatur erweist, weil die Moderatorin der Lichtblicke nicht das Licht des Sendestudios erblickt. Die Improvisation der nun folgenden zwei Stunden ist von einer gewissen Erheiterung geprägt, zumindest für einen Beobachter, dem der Inhalt dieser zwei Stunden relativ gleichgültig ist. Wir hören:

Ein bißchen Musik, gefolgt von einer Moderation des Vorstandsmitglieds Peter Fritscher, der den Ausfall der nachfolgenden Sendung Ich such die DDR verkündet. Dem entnehmen wir, weil der DDR-Ausfall in dieser Dokumentation nachzulesen ist, daß aus Gründen, die wir besser nicht erforschen, die 17.00 Uhr-Sendung vom 11. Januar eingespielt wird. Die Androhung von Peter Fritscher, nun eine Stunde deutsche Musik zu spielen, scheint das Radiowecker-Team dermaßen erschreckt zu haben, daß sie ein wenig Stille, gefolgt von ein wenig Musik, der wiederum ein bißchen mehr von dieser Stille folgt, zu Gehör bringen.

Offensichtlich läßt sich die Wiederholung des Freitagabendprogramms nicht ohne Probleme starten, weshalb zur Überbrückung ein Werbetrailer des Kollegen Aurel J. gespielt wird. Das ist mutig, denn Thomas T. mußte schon während des Radioweckers verkünden, daß ein Gerät nicht funktioniert [5]. Der Trailer wird mitten im Gedankengang abgebrochen und – wir glauben es kaum – es wird übergeleitet zur Wiederholungsschiene. Diese beginnt zur Verwirrung der Hörerinnen und Hörer mit einer weiteren Wiederholung, nämlich der Donnerstagssendung der Redaktion treffpunkt eine welt. Ehe wir verstehen, worum es dort geht, beginnt Johannes B. mit dem Migrationsmagazin Darmstadt interkulturell. Wir schreiben inzwischen 9.11 Uhr. Die ausgefallenen Lichtblicke wären programmgerecht um 11.00 Uhr beendet gewesen, weshalb die schon gesendeten (fast) zwei Stunden Wiederholung noch einmal von vorne beginnen, natürlich mit dem Schnipsel [6] vom Donnerstag. Dies – ich gebe es zu – ist alles in allem wahrhaft professionell. Oder das, was sich ein ein Spaßradio betreibender Kindergarten so unter Professionalität vorstellt.

Sonntag, 9. März 2008
Hunde retten in der Not das Programm


Die für 17.00 Uhr vorgesehene Ausgabe des Raumfahrtjournals fällt wieder einmal aus. Wie gut, daß es Hunde im Sendehaus gibt, genauer gesagt: eine Konserve des Magazins Auf den Hund gekommen. Diese beliebte Notsendung wird heute ganz aktuell mit der zwei Monate alten Januarausgabe eingelegt.

BöllenfalltorstadionSonntag, 9. März 2008
Märchenstunde: Fabulieren statt Recherche


Die Sportredaktion stellt sich mangels eines ausgearbeiteten Themas heute wieder einmal selbst vor. Mir ist zwar nicht klar, was noch vorzustellen ist, wenn die drei oder vier Aufrechten der Redaktion immer und immer wieder dazu aufrufen mitzuarbeiten, aber wenn es weiterhilft, warum nicht. Dieter G., der auf den vergangenen Mitgliederversammlungen des Trägervereins von Radio Darmstadt mehrfach vergeblich versucht hat, in den Vorstand gewählt zu werden – er wird hierbei selbst von völlig unbekannten Frischlingen geschlagen –, schwadroniert über die Größe des Vereins. Man sei, so behauptet er, inzwischen bei der „laufenden Mitgliedsnummer 1100 oder irgendwas“ angekommen und habe "sieben- oder achthundert" zahlende Mitglieder. Zu den Mitgliederver­sammlungen kommen nach seinen Worten immer so siebzig, achtzig, neunzig Mitglieder.

Mit der Realität haben diese Fantasiezahlen nun wirklich nichts zu tun. Zunächst einmal: das Mitglied Nummer 1100 wurde schon im Jahr 2002 begrüßt. Insofern stimmt zwar das „oder irgendwas“, aber diese Aussage zeichnet sich nicht gerade durch journalistisch recherchierte Präzision aus. Auch daß es sieben- oder achthundert zahlende Mitglieder gebe, ist ein reines Hirngespinst. So viele waren es noch nie. Vorstandsmitglied Markus Lang hatte noch für den Februar-Programmflyer die Zahl von „bereits über 550“ Mitgliedern genannt. Man und frau beachte das semantisch vollkommen sinnlose „bereits“! Aber weshalb sollte Dieter G. im hauseigenen Druckwerk etwas nachlesen, was ohnehin nicht stimmt? Die Karteileichen (also: nicht zahlend) nicht mitgezählt, dürfte der Verein derzeit gerade einmal 500 Mitglieder zählen. Dabei waren es tatsächlich einmal über 660; aber das war noch in den Zeiten, als sich die derzeitige Krise des Vereins noch nicht ankündigte. Vollends hanebüchen ist die Aussage von Dieter G. über die Zahl der Vereinsmitglieder zu nennen, die dem Ruf zu einer Mitgliederversammlung folgen. Auf der letzten Mitgliederversammlung am 21. Februar war es nicht einmal die Hälfte des hier fabulierten Wertes (es kamen 31!) und auch auf der vorangegangenen Mitgliederversammlung am 16. November 2007 waren bei der Vorstandsnachwahl gerade einmal 48 zugegen, übrigens auch der Fabulant.

Woraus wir lernen: betrachte alle Fakten, die in Darmstadts Lokalradio genannt werden, mit einem gehörigen Maß an Skepsis. Diese Skepsis fehlte jedoch dem Präsidenten des derzeit finanziell angeschlagenen Darmstädter Traditionsvereins SV 98, als er ahnungslos, weil un- bzw. desinformiert, dem Trägerverein von Radio Darmstadt im vergangenen Herbst angesichts der bevorstehenden Lizenzverlängerung ein Empfehlungsschreiben für die LPR Hessen ausstellte.

Nachtrag: Tags darauf wird ein weiteres Vereinsmitglied seinen Austritt aufgrund der unhaltbaren Zustände im Verein erklären.

Vor der StudiotürMontag, 10. März 2008
Ich bin nicht da


Montagsmix-Redakteur Michael G. erzählt als Überleitung zum folgenden Programm folgende Geschichte:
Also, alle wollen sie mich hier raus haben. Ich geh ja nun auch gleich. Denn Walter Kuhl steht schon direkt vor der Studiotür und wird gleich hier das Ruder übernehmen. In knapp zwei Minuten wird es so weit sein: neue Ausgabe von Alltag und Geschichte. […].
Also, ich muß schon sagen, daß ich ein wenig überrascht war, diese Aussage um 16.58 Uhr auf der Frequenz von Radio Darmstadt zu vernehmen. Nun hat sich der Redakteur gewiß nichts Böses dabei gedacht, dieses seine Moderation ein wenig auflockernde Geflunker von sich zu geben. Tatsache ist jedoch, daß der Vorstand des Trägervereins an seinem affektgesteuerten Hausverbot festhält und dem Redakteur die vorproduzierte Sendungs-CD längst vorlag. In einer solchen Situation wird dem Publikum eine den Tatsachen nicht entsprechende Situation vorgegaukelt. Wie habe ich das zu verstehen? Wünscht sich Michael G., daß das Hausverbot aufgehoben wird und erklärt öffentlich diesen Wunsch zur Wirklichkeit? Dies würde immerhin bedeuten, daß der Trägerverein von Radio Darmstadt doch nicht so monolithisch dasteht, wie es die „geschlossene Mehrheit“ des Vorstands gerne hätte und nach innen und außen kommuniziert.

Dennoch ist festzuhalten: Hier wie bei der Mitgliederfabuliererei am gestrigen Sonntag liegen klare Verstöße gegen die Gürkanschen Sendekriterien vor. So heißt es schon in Paragraf 1.1 zur journalistischen Sorgfaltspflicht:
Alle zu sendenden Beiträge bei Radio Darmstadt müssen mit journalistischer Sorgfalt erstellt worden sein.
Eine Selbstverständlichkeit, sollte man und frau meinen. Aber wir sind hier bei Radio Darmstadt, und da kann die Wahrheit schon einmal aus Imagegründen unter den Teppich gekehrt werden.

Screenshot CMS der Pfingstmusiktage DarmstadtMontag, 10. März 2008
Bigottes aus dem Programmrat


Auf der heutigen Programmratssitzung kommt es zu einem Versuch eines unfriendly takeover. Die Unterhaltungsredaktion beantragt für die inzwischen mehrfach ausgefallene Sendung Impuls für X ohne vorherige Absprache einen Sendeplatz der Auslandsredaktion mit der Begründung, dort würde nur Musik laufen. Dies ist donnerstags von 19.00 bis 20.00 Uhr weitgehend der Fall, auch wenn dort ab und zu einige spanische Wortfetzen zu hören sind. Nehmen wir diesen durchaus vorhandenen Wortanteil zum Maßstab, dann müßte die Unterhaltungsredaktion von sich aus gleich mehrere Sendeplätze zur Verfügung stellen. Denn stundenlanges Musikgedudel ist geradezu das Markenzeichen dieser Redaktion.

Ein schon im Gründungsjahr des Trägervereins von Radio Darmstadt im Jahr 1994 beigetretenes Vereinsmitglied beantragt anläßlich der Darmstädter Pfingstmusiktage, einen Gottesdienst mit Musik von Darmstädter Komponisten zu übertragen [7]. Der Programmrat stimmt dafür, wenn nur die Musik, nicht aber der Gottesdienst übertragen wird. Offensichtlich hat die Vereinigung zur Bekämpfung des religiösen Aberglaubens in diesem Gremium eine klare Mehrheit, denn anders ist es nicht zu erklären, weshalb ein eindeutig satzungs- und lizenzwidriger Beschluß gefaßt wird. Selbstverständlich darf ein nichtkommerzielles Lokalradio einen Gottesdienst übertragen [8]. Abgesehen davon geschieht dies faktisch seit elf Jahren auf diesem Sender. Oder was ist die Sendung Gospelrock anderes als ein musikalisch unterlegter Gottesdienst? [9]

Screenshot der Webseite zur SendungDonnerstag, 13. März 2008
Sendungsausfall als Lehrstoff?


Zum wiederholten Male fällt die Sendung Impuls für X des Vorstandsmitglieds Peter Fritscher und seines Freundes Stefan M. aus. Statt dessen plätschert die Wiederholung des Vorabendprogramms weiter vor sich hin. Peter Fritscher ist einer der von Benjamin Gürkan ausgebildeten Teamer des Vereins:
Unsere internen Ausbildungen sind auch sehr gut und besuchenswert! [10]
Ich frage mich bloß, ob der seine Sendungen achtlos ausfallen lassende Teamer ein derart unkollegiales Verhalten auch bei seinem nächsten Ausbildungseinsatz am Wochenende vom 25. zum 27. April 2008 als basics vermitteln wird.
Plakatwerbung Weitsicht FestivalFreitag, 14. März 2008
Noch mehr Fantasiezahlen


Im heutigen KultTourKalender darf sich der Multivisions-Referent Dieter Glogowski in epischer Breite über sein 4. Weitsicht Festival im Darmstadtium ausbreiten. Mehr noch als die unkritische Moderation, ja eher noch der begeisterte Zuspruch zu diesem kommerziellen Event, ist die Präsentation von Fantasiezahlen über die Unterdrückungspraxis in China [11] zu kritisieren. Da ist von 4500 Falun-Gong-Anhängern die Rede, denen
wurde bei fast lebendigem Leib die Organe rausgeschnitten
und anschließend wurden die Leichen verbrannt. Ich würde hier gerne wissen, was fast lebendig bedeutet. Eine Leiche ist in der Regel ein toter Körper, oder? Unabhängig davon gibt es keine seriöse Quelle, die diese Zahl bestätigt; und wie die Praxis des chinesischen „Organhandels“ funktioniert, ist ebensowenig geklärt. Deutlicher wird diese Form der Desinformation an der Aussage Dieter Glogowskis, 15 Millionen Han-Chinesen seien nach Tibet zwangsumgesiedelt worden und würden 4 1/2 Millionen Tibeterinnen und Tibeter majorisieren. Ist schon diese Zahl vollkommen aus der Luft gegriffen, so ist zudem zu fragen, ob die angebliche Zwangsumsiedlung nicht eher Ausdruck der gigantischen chinesischen Binnenmigrationswelle ist, von der auch Tibet und die angrenzenden Regionen nicht verschont bleiben. Die tibetische Exilregierung – und schon dies ist sicherlich eine einseitige Darstellung – spricht von 6 Millionen Tibetern und 7 1/2 Millionen Chinesen. Natürlich kann man aus Propagandagründen Zahlen aufplustern, aber dies sollte die Redakteurin der Sendung besser der Sekte Falun Gong und der seltsamen Menschenrechtsorganisation IGFM überlassen. Doch bei Radio Darmstadt nimmt man und frau es mit der Realität zuweilen halt nicht so genau. [12]

Radiowecker MaskottchenSamstag, 15. März 2008
Halbwahrheiten


Radiowecker-Redakteur Thomas T. nutzt sein Lokalradio für seinen ganz persönlichen Kleinkrieg. Er hat sich meinen Vorschlag von der vergangenen Woche zu eigen gemacht und übt jetzt ausgiebig das Verlesen eines eigenen sogenannten „Hörbriefs“ von gut und gerne neun Minuten Länge. Darin stellt er Ansprüche an andere auf, die er selbst nicht bereit ist zu erfüllen. Wer von anderen (zudem ohne Beleg) einfordert, keine Halbwahrheiten zu verbreiten, sollte sich nicht gerade in ein Glashaus setzen. Vielleicht sollte ihm das für die interne Aus- und Weiterbildung zuständige Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan einmal die Grundlagen des Presserechts erklären, bevor es die zuständige Landesmedienanstalt tun muß. Denn T.s Hörbrief enthält etwa sechs vollkommen falsche Tatsachenbehauptungen und einige, welche mit dem Begriff Halbwahrheit noch wohlwollend tituliert wären. Eine entsprechende Gegendarstellung wird im Radiowecker am 5. April ausgestrahlt, jedoch anderthalbfach beschleunigt, damit der Inhalt schwerer zu verstehen ist.

PfeifeNacht Montag auf Dienstag, 17./18. März 2008
Pfeifkonzert


Kurz nach Mitternacht verfällt der Sender in eine Art Pfeifkonzert. Eine unsachgemäße technische Verschaltung kombiniert mit einem unsachgemäß eingepegelten Wiederholungsprogramm läßt Radio Darmstadt weltweit über Livestream und im Nahbereich über UKW als ein Pfeifenradio ertönen [mp3]. Rund viereinhalb Stunden lang dürfen wir dieser neuen Variante eines – wie es im Sendehaus heißt – brillianten Ausgangssignals lauschen. Einmal mehr beweisen die Verantwortlichen des Trägervereins von Radio Darmstadt, daß sie die saubere technische Abwicklung des Sendesignals nicht beherrschen. Dies ist umso bitterer, als diese Verantwortlichen erst kürzlich einen bezahlten Techniker eingestellt haben. Offensichtlich ist dieser seiner Aufgabe nicht gewachsen; der Vorwurf der technischen Stümperei ist jedoch nicht an ihn, sondern an diejenigen zu richten, die vor anderthalb Jahren die technische Kompetenz aus dem Verein herausgeschmissen haben. Seither – und das läßt sich über die vergangenen anderthalb Jahre in dieser Dokumentation nachvollziehen – jagt eine technische Kapriole die andere. Der Programmrat als Herr über das Sendegeschehen schweigt zu diesem Desaster und bastelt sich lieber eine neue Geschäftsordnung.

Da fällt es schon fast gar nicht mehr ins Gewicht, wenn die beiden Musikredakteure von Combat Radio nach einem kleineren Sendeloch kurz vor 22.00 Uhr ernüchtert feststellt, daß sowohl der Plattenspieler als auch der alternativ genutzte CD-Player nicht funktionieren. (Was insofern erstaunlich ist, als in der vorhergehenden Sendung Stormy Monday die Plattenspieler noch funktioniert haben. Ich vermute daher, es handelt sich hierbei um einen sogenannten „nicht reproduzierbaren Fehler“.) Von der während des genannten Sendelochs auch visuell sehr schön nachweisbaren Brummschleife reden wir hier besser nicht. [13]

CvD-Platz 2006Mittwoch, 19. März 2008
Den Einstieg verpaßt?


Den Einstieg zur italienischen Sendung Tiramisú bildet das Herunterfahren der Wiederholung des Vorabendprogramms, gefolgt von einem einminütigen Sendeloch. Immerhin hat die automatische Sendeloch-Erkennung aufgepaßt und ein bißchen Dudelmusik eingespielt. Weil dieses Sendeloch exakt um 17.00 Uhr beginnt, spielt Nachtmoderator Nils P. um Mitternacht gleich mehrmals die Wiederholung des heutigen Abendprogramms ein, weil sich wundert, daß er nichts hört: „Ja, und die Wiederholung funktioniert mal wieder nicht.“ Dabei funktioniert sie bestens. Aber woher soll Nils P. das auch ahnen? Hätte er jedoch wie jeder kluge Redakteur vor dem Abfahren der Wiederholung zunächst per Vorhöre den Startpunkt des Programms gesucht, wäre ihm dieses Malheur nicht passiert. Hätte es noch, wie bis Januar 2007, einen Chef oder eine Chefin vom Dienst gegeben, dann hätte dieser oder diese eine entsprechende Nachricht hinterlassen. So rächt es sich eben an allen Ecken und Enden, den Sender von unnötigem (personellen) Ballast zu befreien und ihn zu verschlanken – neoliberales Personalmanagement pur! Bemerkenswert unsinnig der Kommentar beim Anfahren der gefundenen Wiederholung: „Den Rechner neu starten, hilft dann wohl.“ Es hätte auch geholfen, den Rechner einfach weiterlaufen zu lassen. Nach einer Minute endete ja sieben Stunden zuvor das Sendeloch auch von selbst.

Pegelmesser im roten BereichMittwoch, 19. März 2008
Der Power Sender … plärrt


Das heutige Ungerer Spezial entpuppt sich als eine laut daherschwallende Unterhaltungssendung von Thomas T. Damit auch alle Hörerinnen und Hörer sofort wissen, was Sache ist, beginnt Herr T. nach einem Einstiegsjingle so:
Ja, mit Ungerer Spezial. Mein Name ist Thomas T. Guten Abend. Ja, und jetzt kommt gute Musik hier auf'm Äther von De Blue Boy, und das Ding heißt „Remember Me“. Guten Abend.
Ein guter Abend reicht wohl nicht, weshalb er sich mit dem sendungsnamensgebenden Studiogast Andy U. einige Minuten später noch einmal begrüßen muß. So als ob sich die beiden, die schon seit ewig und drei Tagen zusammenhocken, zuvor noch nicht gesehen und daher zunächst einmal einige floskelhafte Förmlichkeiten zu erledigen haben. Warum dies auf dem Äther geschehen muß und nicht während der folgenden musikalischen Untermalung, wissen wohl nur die beiden Herren Moderatoren. Auf gut Deutsch: Es handelt sich um eine typische Verlegenheitsmoderation. Dann startet der erste Song, an dessen Ende Thomas T. in gespielte Ekstase ausbricht:
Ja, ja, ja, ja, ja! Das war De Blue Boy und „Remember Me“.
Welchen Kommerzsender mag er hier mehr schlecht als recht kopieren? Ich kenne mich da nicht so aus, zumal ich von einem nichtkommerziellen, sich sogar als „frei“ bezeichnenden Lokalradio eigentlich keine schlechte Kopie eines schlechten Programms erwarte. Zu einem derart schlechten Programm gehören fast schon zwangsläufig unsinnige Zeitangaben. So verkündet Herr T. im Brustton der Überzeugung, es sei jetzt 21.05 Uhr, was stimmt, und in der Wiederholung am Donnerstag sei es dann 12.05 Uhr. Seltsam nur, daß in der nächtlichen Wiederholung am besagten Donnerstag die Uhr nirgends die zwölfte Stunde erreicht hat und die (falsche) Zeitansage am Mittag schon um 12.01 Uhr zu hören war. Wie soll ich das nennen? Desinformation? Es gibt eben einen guten Grund, die Ansage von Uhrzeiten im zu wiederholenden Programm zu vermeiden, und genau aus diesem guten Grund hat Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan die Regel 1.10 in seine auch von Herrn T. zu beherzigenden Sendekriterien aufgenommen:
Sofern die entsprechende Sendung wiederholt wird, dürfen keine Zeitangaben in der Sendung gegeben werden.
Diese Erkenntnis hat sich offensichtlich noch nicht bis nach Gießen herumgesprochen, weshalb Herr T. einfach irgendetwas schwätzt, um die peinliche Stille zwischen zwei Musiktiteln zu überbrücken. Sodann spielt Thomas T. den nächste Musiktitel an. Mittendrin geht das Geschwalle weiter.
Power Musik bei einem Power Sender. Radio Darmstadt mit Genesis und „Mama“. Ungerer Spezial mit Thomas T. und dem Studiogast Andy U. Hey!
Und das ist alles in einer Lautstärke, bei der die roten Balken auf dem Pegelmesser im Sendestudio zu glühen beginnen. Der hierdurch erzeugte verzerrte Sound ist an den Radiogeräten bestens zu empfangen. Thomas T. führt hier gehorsamst das aus, was Vorstandsmitglied Markus Lang in seiner Einleitung zum Programmflyer für Februar treffend so umschrieben hat:
Wer hätte das vor elf Jahren gedacht, dass es auch noch 2008 aus den Lautsprechern „Radio Darmstadt – machen Sie uns an“ plärren würde.
Wohl wahr! Der Sender plärrt. Es ist Zeit, ihn abzuschalten. So einen Krach tut sich doch kein vernünftiger Mensch an.

Das war die gute Nachricht. Die andere lautet: Thomas T. wird jetzt auch mittwochs im Radiowecker zu hören sein. Das ist insofern erstaunlich, als Herr T. bei seinem Einstart in seine Sendung am heutigen Mittwochabend nicht einmal wußte, wie die Umschaltung von Sendestudio 2 zu Sendestudio 1 funktioniert. Hat der Mann überhaupt durch ein von Benjamin Gürkan geleitetes internes Ausbildungsseminar seine Sendelizenz erhalten? Als er den Sender (nicht zuletzt aufgrund der Anforderung zur Ausbildung ?) Anfang 2002 verlassen hatte, fehlten ihm jedenfalls die notwendigen Ausbildungseinheiten.

Freitag, 21. März 2008
Sprung in der Platte


In der Wiederholung des Vorabendprogramms springt der Sendecomputer mitten in der zweiten Sendestunde unmotiviert eine ganze Stunde vor. Dafür beginnt der Radiowecker um sechs Minuten zu spät. Der Moderator droht für den Samstags-Radiowecker den Kollegen Thomas T. an. Hoffen wir, daß ganz regulär der am 4. Samstag eines Monats von der Auslandsredaktion gestaltete Radiowecker zu hören ist. [14]

Screenshot der Webseite zu Radara YakalananlarSonntag, 23. März 2008
Zwei Sinnlosigkeiten ergeben ein Sendeloch


Aus unerfindlichen Gründen wird nach dem Ende der DJ-Zone um 3.00 Uhr in der Nacht nicht der Wiederholungscomputer gestartet, sondern es werden die für die Dokumentation vorgesehenen Audiodateien mittels Winamp gestartet. Ganz korrekt werden für die folgenden sechs Stunden bis zum planmäßigen Beginn der türkischen Sendung Radara Yakalananlar sechs Audiodateien (pro Sendestunde eine) einprogrammiert. Aber wer sagt, daß Hacer Y. pünktlich im Sendehaus erscheint? Die Beobachtung des Beginns des Liveprogramms am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr zeigt, daß es in den vergangenen Wochen und Monaten selten einen exakten Einstart gegeben hat. Heute rächt sich das, denn um 9.00 Uhr endet die Musikeinspielung der letzten Audiodatei und wir hören ein wunderschönes Sendeloch. Zum Glück springt nach einer Minute die Sendeloch-Erkennung an, bevor Hacer Y. mit siebenminütiger Verspätung türkische Musik einblendet. Im Gegenzug dauert Hacer Y.s heutige Sendung ausnahmsweise vier Stunden und ersetzt ab 11.00 Uhr das italienische Magazin Una Domenica Italiana. Doch wie der Anfang, so auch das Ende: Den Übergang zur nachfolgenden Sendung Hallo Darmstadt markiert ein zehnsekündiges Sendeloch.

Sonntag, 23. März 2008
Die Zeit ist ein beliebiger Ort


Um 17.00 Uhr begrüßt uns Gehörgang-Moderator Michael S. mit der Ansage, es sei jetzt genau 17.00 Uhr. Er sagt es jedoch auch in der Wiederholung um 23.05 Uhr, ganz zu schweigen vom Montagmorgen und vom Montagmittag. Regel 1.10 der vom Programmrat beschlossenen Sendekriterien, an die sich ohnehin keine und niemand hält, besagt jedoch, Angaben zur Sendezeit in wiederholten Sendungen tunlichst zu unterlassen. Prompt hören wir denselben Moderator um 19.00 Uhr in einer Konserve seiner Sendung Vinyl XL. Diesmal verkündet er, heute sei der 5. Sonntag im Monat. Solange der Sender wenigstens noch weiß, von welchem Ort er sendet, ist ja alles gut.

Historisches RadiogerätSonntag, 23. März 2008
Hacer läßt es brummen für Mister X


Auch die letzte Livesendung des Tages wird von Hacer Y. moderiert. Ihre Studiogästin trägt Gedichte vor (bestimmt sehr hübsch, aber ich verstehe Türkisch nicht so gut) und zwischen den einzelnen Versen hören wir auch ohne jede Verstärkung das von Mister X geleugnete Phänomen in unendlich schöner Reinheit – die Brummschleife! Ich möchte die Leserinnen und Leser dieser Dokumentation an diesem Erlebnis teilhaben lassen, für das – das möchte ich ausdrücklich betonen – weder die Moderatorin noch ihre Studiogästin verantwortlich sind. [mp3]. Danke Hacer!

Nacht von Sonntag auf Montag, 23./24. März 2008
Sechs ist sieben, sieben ist acht


Kurioses geschieht im Laufe dieser Nacht. Kurz nach 5.00 Uhr am Morgen hören wir den Beginn der Wiederholung der 23.00 Uhr-Nachrichten des Deutschlandfunks, die mittendrin von einem Sendeloch abgebrochen werden. Nach einer Minute springt die Sendeloch-Erkennung an und spielt bis zum verspäteten Beginn des Radioweckers um 7.05 Uhr Dudelmusik ein. Wahrscheinlich hat zu diesem Zeitpunkt ohnehin keine und niemand zugehört.

Ich habe einige Zeit gebraucht, um zu verstehen, welcher Murks hierfür verantwortlich war. Aber es gibt eine ganz einfache und vor allem einleuchtende Erklärung. Die Moderatorin der letzten Livesendung am Sonntagabend, immerhin die frisch gewählte Sprecherin der Auslandsredaktion, hat Probleme mit der Arithmetik. Zunächst einmal: weshalb startet sie nicht den Sendecomputer, auf dem die zu wiederholenden Abendsendungen aufgezeichnet worden sind? Warum bastelt sie sich statt dessen ein eigenes Programm zurecht und erstellt eine Playlist mit den zu wiederholenden sechs Sendestunden? Das wäre zwar merkwürdig, aber ergibt noch irgendwie einen Sinn. Aber jetzt kommt die knifflige Frage: weshalb wurden die Deutschlandfunk-Nachrichten am frühen Morgen angespielt und weshalb endeten diese in einem Sendeloch?

Ganz einfach: Hacer Y. ging davon aus, daß der Radiowecker um 6.00 Uhr beginnt, wobei sie vergaß, daß der Radiowecker an einem Feiertag schon seit 1997 erst um 7.00 Uhr startet (wenn der Redakteur pünktlich erscheint). Was macht die schlaue Frau daher? Sie versucht folglich, eine siebte Sendestunde einzuprogrammieren, anstatt Winamp mit einer Repeat-Schleife zu versehen. Klugerweise nahm sie hierzu die um 23.00 Uhr beginnenden Stunde. Klug deshalb, weil die Audiodatei dieser Stunde zum Zeitpunkt des Einprogrammierens in die Playlist gerade einmal drei oder vier Minuten Deutschlandfunk-Nachrichten enthielt – und sonst nichts. Folglich wurde kurz nach 5.00 Uhr die siebte einprogrammierte Sendestunde auch nur drei oder vier Minuten angespielt; es folgte konsequent das schon bekannte Sendeloch. Ich frage mich allen Ernstes, was sich die Redakteurin dabei gedacht hat. Oder lag ihr noch das Brummen ihrer eigenen Sendung in den Ohren?

Montagmorgen, 24. März 2008
Verständnislos


Vermutlich verständnislos schaut Radiowecker-Moderator Bülent D. auf diese seltsame Programmierung. Ohne sich viel dabei zu denken, startet er hiermit das Unternehmen Wiederholung. Aus Gründen, die nur Eingeweihte nachvollziehen können, beginnt die Playlist mit dem letzten einprogrammierten Stück – und das sind die abgebrochenen Deutschlandfunk-Nachrichten. Das kann nicht sein, denkt er sich und löscht den Unsinn. Dann hören wir anstelle der Wiederholung der Kultursendung Gehörgang die zweite Stunde der türkischen Musik- und Gedichtsendung vom Sonntagabend, ehe um 10.00 Uhr korrekt mit der Wiederholung des RadaR Sportplatzes fortgefahren wird.

Sendestunde 17 Uhr visualisiertOstermontag, 24. März 2008
Die Tricktechnik


Um 17.00 Uhr sollte eigentlich eine Stunde Themenradio aus der Redaktion Alltag und Geschichte gesendet werden. Doch es ist keine und niemand im Sender, weshalb die Wiederholung des Vorabendprogramms fortgesetzt wird. Nur wenige Sekunden später endet der wiederholte RadaR Sportplatz von gestern und der Sendecomputer beschließt, er könne nicht gleichzeitig abspielen und aufnehmen. Deshalb generiert er ein Sendeloch. Aufmerksam, wie unsere Sendeloch-Erkennung diesmal ist, spielt sie vorgabegemäß Dudelmusik ein. Nach nur zwei Hits am Stück überkommt den Computer das kalte Grausen und er stoppt das Hitradio. Wieder hören wir eine Minute lang gar nichts, bis der Sendeloch-Computer bemerkt, daß er soeben ein Sendeloch produziert hat. Es geht doch nichts über die innovative Tricktechnik bei Radio Darmstadt! Um 17.09 Uhr wird daher die Dudelei wieder aufgenommen, die erst um 18.00 Uhr beendet wird.

Verschlossenes SendehausOstermontag, 24. März 2008
Nicht zugangsoffen


Am heutigen Nachmittag widerlegt Radio Darmstadt einmal mehr die von Vorstandsmitglied Markus Lang mantramäßig vorgebrachte Behauptung, zugangsoffen zu sein. Eine vom Autor dieser Dokumentation zwangsweise vorproduzierte Sendung über die Auswirkungen von Hartz IV (auch in Darmstadt) lag den Verantwortlichen zum Einlegen um 17.00 Uhr rechtzeitig vor. Doch zu dieser Zeit war keine Person im Sendehaus. Erst kurz vor 18.00 Uhr erschien Vorstandsmitglied Peter Fritscher, der schon seit dem 8. Februar darüber in Kenntnis gesetzt war, daß der Trägerverein am heutigen Montagnachmittag die Zugangsoffenheit durch das Einlegen besagter vorproduzierter Sendung herzustellen habe. In der nun folgenden Kultursendung nickelodeon, deren Bestreben darin liegt, Fernsehfilme zu empfehlen, erklärt Kulturredaktionssprecher Rüdiger G. (nicht ganz wahrheitsgemäß):
Meine Damen und Herren! Die Sendung nach uns ist auch gesichert. Warum die Sendung vor uns, Kapital – Verbrechen, nicht gesendet worden ist, wissen wir nicht. Aber nach uns – ich habe bereits Marcus B. gesichtet – kommt die Sendung T-Bone-Talk. Eine zweistündige Sendung, auf die Sie sich freuen können. [15]
Hat ihm sein Techniker Peter Fritscher nicht erzählt, weshalb die Sendung ausgefallen ist und was er, also Fritscher, damit zu tun hat? Denn der wußte es schließlich ganz genau, weil es ihm ein Anrufer gegen 18.00 Uhr gesteckt hat. Sieht so die Heimlichtuerei des Vorstands gegenüber seinen Vereinsmitgliedern aus? Es hat so den Anschein.

Nacht Montag auf Dienstag, 24./25. März 2008
Und nun haben wir ein kleines technisches Problem


So hören wir den Redakteur und Moderator Mark S. sprechen, als er sich bemüht, nach den Nachrichten des Deutschlandfunks gegen 23.05 Uhr die Wiederholung des Abendprogramms zu starten. Offensichtlich ist dieses Problem doch etwas größer, denn anders ist es nicht zu erklären, weshalb die Sendenden bei Radio Darmstadt in den letzten Tagen ihre liebe Mühe und Not mit dem Sendecomputer hatten. Vielleicht sollten die Ressortchefs Gürkan und Egerlandt einmal die geballte Kompetenz ihrer Technikbastelabteilung auf dieses Phänomen ansetzen.

Wenn wir schon dabei sind: vermutlich gibt es auch Probleme mit mindestens einem CD-Player, denn Mark S. versucht nach dem mißlungenen Versuch, den Sendecomputer zum Laufen zu bekommen, ein bißchen Musik einzuspielen. Sein Kommentar läßt erahnen, daß hierzu ein wenig Glück gehört. Ich bin immer wieder erstaunt, wie unter der Ägide dieses Vorstands zwei absolut funktionsfähige Sendestudios binnen eines Jahres derart desolat heruntergewirtschaftet werden konnten. [mp3] [16]

Die erste eigentlich zu wiederholende Sendestunde fällt den widrigen Umständen zum Opfer, was nicht weiter schlimm ist, weil sich in ihr die innovative Tricktechnik ausgetobt hatte. Um 23.16 Uhr folgen die restlichen fünf zu wiederholenden Sendestunden. Wir ahnen es schon. Das nächste hörbare Problem ertönt zu Ende der ersten Wiederholungssession gegen 04.16 Uhr. Erst nichtet ein wenig das Nichts, dann sprudelt der Sendecomputer Dudelmusik aus. Kurz darauf erscheint Radiowecker-Moderator Christian K. im Sendehaus und wundert sich über das wunderliche Gedudel. Um 04.23 Uhr versucht er daher, die Wiederholung neu zu starten, und erntet die wunderlichen Töne, die schon Mark S. fünf Stunden zuvor äußerst merkwürdig fand. Deshalb spult er den Beginn der Wiederholung vor und startet mitten in Rüdiger G.s nickelodeon ein. Für die wenigen Hörerinnen und Hörer von Radio Darmstadt, die nach all den Monaten voller technischer und programmlicher Eskapaden noch immer am Radiogerät aushalten, wird der Unterschied zum sonst üblichen Programm kaum erkennbar gewesen sein.

Einwurf der Sendungs-CD SonntagnachtDienstag, 25. März 2008
Der Ritter der Sendelizenz


Im Gegensatz zu Vorstandsmitglied Peter Fritscher, dem am gestrigen Abend die Zugangsoffenheit zu Radio Darmstadt offensichtlich nicht so wichtig war – sonst wäre er eine Stunde früher erschienen und hätte die vorproduzierte Sendungs-CD eingelegt –, bemüht sich Radiowecker-Redakteur Christian K. telefonisch und per eMail darum, wenigstens in der morgendlichen Wiederholung des Vorabendprogramms die im Briefkasten des Senders schlummernde Sendungs-CD zu integrieren. Leider sind seine Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt. So ruft er heute am frühen Morgen zweimal beim von der Zugangsoffenheit ausgesperrten Walter Kuhl an, um an eine weitere Kopie der schon im Sender vorliegenden Sendungs-CD zu gelangen. Allerdings meldet sich hier nur ein Anrufbeantworter, weil Walter Kuhl aus leidvoller Erfahrung weiß, daß Christian K. zu jeder beliebigen Tags- und Nachtzeit wegen meist unwichtiger Probleme aus dem Sendehaus anzurufen und damit seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Bett zu holen pflegt. Ein Tip von mir: Sollte es wieder einmal ein Problem mit der Zugangsoffenheit bei Radio Darmstadt geben – und das ist ziemlich wahrscheinlich –, empfehle ich, den hierfür verantwortlichen Vorstand aus den Federn zu holen. Da trifft es wenigstens die Richtigen.

Da Christian K. aufgrund der Lektüre meiner Dokumentation von der gestern zu hörenden Trickschaltung Kenntnis erlangt hat, startet er nicht die Wiederholung über den Sendecomputer, sondern stellt das Programm so mit einzelnen Audiodateien zusammen, daß anstelle der mißglückten 17 Uhr-Sendung eine weitere Ausstrahlung von nickelodeon erfolgt. Er kann ja nicht ahnen, daß hierdurch vier weitere Male die nicht korrekte Meldung verbreitet wird, man wisse nicht, weshalb die Sendung Kapital – Verbrechen ausgefallen sei.

Zum Tonstudio der DTSFMittwoch, Donnerstag und Freitag, 26. bis 28. März 2008
Ausfallerscheinungen


Das italienische Magazin Tiramisú fällt am Mittwochnachmittag einem italienischen Musikteppich zum Opfer. Ab 21.00 Uhr hören wir Jazz mit Ralf, eine vorgeplante Notsendung für einen freien Sendeplatz, den der Programmrat nicht loswerden konnte. Am Donnerstagnachmittag gibt es wieder einmal keinen Impuls für X. Zwei Stunden später startet das Liveprogramm um 17.00 Uhr mit einer einminütigen Gedenkstille, ehe die Sendeloch-Automation die eigentlich fällige Nachrichtenausgabe der Hörzeitung durch Dudelmusik ersetzt. Dieser Ausfall wird das gesamte Wiederholungsprogramm in Mitleidenschaft ziehen. Um Mitternacht beginnt die Wiederholung nicht mit der ausgefallenen Sendung, sondern mit dem nachfolgenden treffpunkt eine welt. Dessen Redakteur Johannes B. hatte voreilig verkündet, sein heutiges Magazin werde nachts um 1.00 und morgens um 9.00 Uhr wiederholt. Er kann ja nicht ahnen, daß das um 17.00 Uhr aufgezeichnete Sendeloch zu Beginn der Wiederholungssession zum Ummodeln des Nachtprogramms führt. Deshalb hören wir kurz nach 5.00 Uhr morgens das Sendeloch noch einmal, ehe die Sendeloch-Erkennung bis zum Radiowecker eine andere Playlist abdudelt. Nach dem Radiowecker steigen wir zunächst mitten in die Wiederholung des treffpunks eine welt ein, ehe wir Latinoklänge bei El amor a la vida vernehmen. Um 9.00 Uhr wird – um dem im Programmflyer ausgedruckten Programm genüge zu tun –, die Wiederholung des Vorabendprogramms noch einmal mit dem treffpunkt eine welt gestartet. Ich weiß ja nicht, was sich unsere Hörerinnen und Hörer bei so viel Durcheinander denken. Vielleicht hören sie auch einfach nicht mehr zu. Dabei könnten sie um 14.00 Uhr für eine weitere, außerplanmäßige Wiederholung der t1w-Sendung einschalten. Als Frage bleibt: war niemand im Sendehaus, um die Hörzeitung am Donnerstag um 17.00 Uhr einzulegen oder wurde einmal mehr vergessen, sich das Sendesignal ins Studio 1 zu holen?

Rette dein Radio mit einem Plagiat

Der derzeit noch amtierende Programmratssprecher Ralf Donath hatte sich freiwillig anerboten, den vom Programmrat anderweitig nicht zu belegenden Sendeplatz am 4. Mittwoch eines Monats mit Konserven seiner Sendereihe Jazz mit Ralf auszufüllen. Am 26. März 2008 hören wir daher zwei einstündige Sendungen über die Bands Kraan und Spyro Gyra.

Die erste Sendestunde besitzt einen Wortanteil von immerhin 4%. Sie wird eingeleitet mit den Worten, es werde die Band Kraan vorgestellt. Diese „Vorstellung“ besteht im wesentlichen aus drei Teilen. Erstens: dem An- und Absagen von Musiktiteln. Zweitens: dem Vorlesen dreier Einträge aus dem Gästebuch von Kraan. Drittens: dem Vorlesen eines Textes über Kraan ohne Quellenangabe. Letzteres nennt man und frau Plagiat. Dumm nur, daß der vorgelesene Text im Internet zu ergoogeln ist [17]. Plagiate verstoßen nicht nur gegen das geltende Urheberrecht, sondern sind auch sonst moralisch verwerflich. Ralf Donath gaukelt somit seinem Publikum vor, eigene Recherche betrieben zu haben; dabei gibt er ohne Angabe von Quellen allein die Recherche Dritter wieder. Nachdem es bei Radio Darmstadt im Jahr 2007 eine Auseinandersetzung über den dort verbreiteten Plagiarismus gegeben hatte, hätte der Jazz-Redakteur diese Sendung doch wohl aus dem Verkehr ziehen müssen, oder?

Dies ist auch deshalb besonders bemerkenswert, weil Ralf Donath auf dem Programmflyer für März als Programmverantwortlicher gegenüber der zuständigen Landesmedienanstalt genannt wird. Wir können daraus den Schluß ziehen, daß sich das für das Programm und dessen Inhalte verantwortliche Gremium, nämlich der Programmrat, eine Person zu seinem Sprecher erwählt hat, der Maßstäbe in Sachen Programmqualität setzt. Keinesfalls zufällig ist es, daß ausgerechnet unser Plagiateur daran beteiligt gewesen ist, dem Verfasser dieser Dokumentation ein Sendeverbot auszusprechen, weil dieser in einer Weihnachtssendung die Wahrheit über diesen Sender verbreitet hatte. Daß Ralf Donath mit seiner Jazz-Sendung gegen die von ihm selbst Ende Januar 2008 mitbeschlossenen Sendekriterien verstößt, paßt ins Bild. Hier hätte er noch einmal in der von Benjamin Gürkan erstellten Beschlußvorlage nachlesen können, was eigentlich Allgemeingut jedes Redakteurs sein sollte:

1.5 Urheberrechte beachten

Bei der Verwendung von fremden Materialien sind die Urheberrechte der jeweiligen Urheber zu beachten und ggf. eine Sendegenehmigung einzuholen. Sofern fremde Beiträge gesendet werden, muss die Quelle und/oder der Urheber genannt werden.

Die Sendung über Kraan wurde am 8. April 2006 bei Radio Unerhört Marburg ausgestrahlt. Die zweite Sendestunde von Jazz mit Ralf bildet eine am 9. Oktober 2004 in Marburg gesendete Vorstellung der Band Spyro Gyra. Hier liegt der Wortanteil sogar bei nur 1,6%! Der Grund ist einleuchtend, denn er wird von Ralf Donath eigens benannt: Ihm lägen sehr wenige Informationen vor und deshalb könne er nicht viel über die Band erzählen. Statt dessen werde er Alben und Musiktitel auflisten. Das scheint der Wesenskern seiner redaktionellen Arbeit zu sein. Vielleicht müssen wir uns glücklich schätzen, nicht ein weiteres Plagiat vorgesetzt erhalten zu haben. Andererseits gab es schon 2004 Informationen auf der englischen Wikipedia; mehr noch: die Band hatte schon damals eine eigene informative Webseite!

Der Clou dieser zweiten Sendestunde besteht jedoch in einem mitproduzierten kleinen Sendeloch, unterbrochen von der Anweisung „Schnitt“. Nun kommt es auch in den besten Sendern vor, daß ein unterlassener Schnitt on air geht, doch hier liegen zwischen der Erstausstrahlung und der Zweitverwertung mehr als drei Jahre. Hätte Ralf Donath hier nicht ausreichend Zeit gehabt, den von ihm schon in Marburg verbreiteten Schnittfehler nachträglich auszubügeln? Oder ist es bei Radio Darmstadt vollkommen egal, was auf den Sender geht?

WM Jubel Frankfurt 2006Samstag, 29. März 2008
Die große Not-WM


Die Wochentage in der fünften Woche eines Monats sind häufig für offene Sendeplätze oder nicht näher spezifizierte Sendungen vorgesehen; was dann läuft, entscheidet sich recht spontan. Angekündigt im Programmflyer ist für das Abendprogramm eine vierstündige Große ??? WM. Diese sieht sich in der Nachfolge einer angeblich legendären Sandwich-WM 2006, einer kommentierten Hörfassung eines Fußballspiels 2006 und der eher ins Peinliche abgleitenden Jahresendsendungen Wir üben Silvester. Heute werden Hörerinnen und Hörer gesucht, die sich in einem vierstündigen Marathon um Eintrittskarten für die Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz balgen. Zum Leidwesen des Moderators ruft in der ersten Sendestunde nur eine Person an, so daß nicht einmal die erste Runde des Turniers stattfinden kann. Auch der Stimmenimitator des Senders steht nicht für weitere virtuelle Teilnehmer zur Verfügung. So muß zu Beginn der zweiten Sendestunde die große Fragezeichen-WM abgeblasen werden.

Doch was senden in den verbleibenden drei Stunden bis zum Beginn der DJ-Zone? Hier hilft Redaktionskollege Christian K. aus der Patsche, der zufälligerweise auch Mitglied der Lokalredaktion ist. Am Donnerstag fiel der Nachrichtenteil der Hörzeitung aus bislang unbekannten Gründen aus. Auf Wunsch des Lokalredakteurs wird nun die Hörzeitung eingelegt, die auch in vergangenen Zeiten schon öfter als Notsendung herhalten mußte. Zunächst wird der schon am Donnerstag gesendete Feuilletonteil der Hörzeitung eingelegt. Der „brandaktuelle“ Nachrichtenteil, so der im Sendestudio moderierende Unterhaltungsredakteur, werde noch nachgereicht. Doch gegen viertel vor zehn ereilt den Moderator das Malheur, daß er den Feuilletonteil nochmals startet. Er bemerkt den Fehler und spielt kurz darauf den Nachrichtenteil ein. Wie brandaktuell Radio Darmstadt tatsächlich ist, ergibt sich aus dem Intro und dem Abspann der Hörzeitung:
Herzlich willkommen zur 1276. Ausgabe. Redaktionsschluß war Ostersamstag, der 22. März 2008.

Sie hörten Berichte und Nachrichten über die interessantesten Ereignisse der vergangenen Woche in der Region Darmstadt. Wir melden uns wieder um 20.00 Uhr mit dem Feuilletonteil der Hörzeitung, heute mit einem Schaufenster zum 60. Geburtstag von Andrew Lloyd Webber.
Schnell quasselt unser Moderator dazwischen, das stimme nicht ganz, denn der Feuilletonteil sei schon gebracht worden. Kurz darauf hören wir eine Frauenstimme, die uns im Brustton der Überzeugung verkündet, sie habe zu Beginn dieser vierstündigen Sendung vergeblich versucht, telefonisch durchzukommen, aber die Leitungen seien belegt gewesen. Offensichtlich gehören derartige Verbalfakes zum guten Ton bei Radio Darmstadt. Unserem Moderator ist diese offenkundige Lüge dann doch zu starker Tobak und er korrigiert: Das könne nicht sein, es habe nur eine Person angerufen.

Dennoch stellt sich hier die Frage, wie alt die Nachrichten des Senders sein mögen, wenn schon die „brandaktuellen“ Meldungen älter als eine Woche sind. Dieses Aufmotzen oller Kamellen ist wirklich enervierend, aber typisch für das Image dieses Senders.

Sonntag, 30. März 2008
Hast du Hunde in der Not, ist der Sender nicht ganz tot


Der RadaR Sportplatz am Sonntagabend besteht aus einem kurzen Sportnachrichtenblock. Fehlt es an Themen, fehlt es am Personal? Wie auch immer – praktischerweise gibt es ja das Hundemagazin, das immer dann eingelegt wird, wenn die redaktionellen Inhalte fehlen. In den vergangenen neun Monaten wurde insgesamt zehnmal eine Konserve der Sendung Auf den Hund gekommen zum Kaschieren von Programmlücken eingelegt. Der heutige Sportmoderator erzählt uns zwar, das Hundemagazin werde gespielt, weil es sich großer Beliebtheit erfreue. Doch da eine entsprechende, gar repräsentative Umfrage fehlt, handelt es sich wieder einmal um das Schönreden eines Problems.

Montag, 31. März 2008
Nachricht in der Schleife


Nach Ablauf des gegen 23.05 Uhr gestarteten sechsstündigen Wiederholungsblocks hören wir überraschenderweise die Wiederholung der Nachrichten des Deutschlandfunks, bevor der Sender eine Schweigeminute einlegt. Anschließend spult der Sendeloch-Computer knapp 40 Minuten Dudelmusik ab, ehe wir noch einmal den Mini-Sportplatz mit anschließendem Hundegebell hören. Wieso konnten die Nachrichten aufgezeichnet werden und weshalb wurden sie automatisch wiederholt? Ersteres sollte nicht geschehen und zweiteres ist laut Kooperationsvertrag untersagt.

Visualisierte Brummschleife heuteMontag, 31. März 2008
Prophetisches


Die heutige Ausgabe der Sendereihe Kapital – Verbrechen muß aufgrund eines bestehenden Hausverbots vorproduziert werden. Da der Redakteur dieser Sendung mit dem Verfasser dieser Dokumentation identisch ist, kennt er die Schwachstellen des Senders und klärt sein Auditorium über die Gründe möglicher technischer Pannen auf:
Und wenn wir schon über Beschämung reden: Für die möglicherweise während dieser Sendung oder in der Wiederholung zu vernehmenden Brummschleifen, tonalen Verzerrungen oder technischen Pannen bin nicht ich verantwortlich. Dies ist allein das Werk einer Beschämung, die sich darin ausdrückt, das kundige Fachpersonal entsorgt zu haben, ohne die Folgen für den Sound des Senders zu bedenken. Radio Darmstadt möchte so klingen, daß man und frau sich dessen schämen muß.
Schon während der Erstausstrahlung am Montagnachmittag ist ein leichtes Zerren auf einem der beiden Stereokanäle zu vernehmen. Irgendein Spielkind scheint zudem bei geöffentem Regler im Sendestudio am Computer gearbeitet zu haben, denn das charakteristische „Pling“ einer Windows-Anwendung ist gleich mehrfach im Radio zu vernehmen. Im Anschluß an diese Sendung erfolgt eine kurze Anmoderation der folgenden Kultursendung, ehe das Nichts wieder einmal – diesmal zweieinhalb Minuten lang – ein wenig herumnichtet. Während dieses von der Sendeloch-Erkennung nicht erkannten Sendelochs ist ein unseren aufmerksamen Hörerinnen wohlbekanntes Brummen zu vernehmen. Die Technikbastler des Senders scheinen sich offensichtlich ebensowenig für den von ihnen angerichteten Murks zu schämen wie Vorstand und Programmrat.

Und wenn man oder frau dann denkt, es könne nicht mehr schlimmer kommen, dann beweist dieser Sender, daß es auch für diesen Murks noch eine Steigerungsform gibt (siehe den Eintrag zum 1. April).

 

Ausschnitt ProgrammflyerJanuar bis März 2008
Ein fantastisches Projekt


Vorstandsmitglied Markus Lang schreibt im Editorial des Programmflyers für März (damals auch auf der Startseite der sendereigenen Webseite zu finden) ganz euphorisch folgende bemerkenswerte Worte:
Nehmen Sie sich unser Sendeprogramm mal vor und hören Sie rein, ich glaube Sie werden überrascht sein. Übrigens, Sie können Ihr (Bürger-)Radio auch unterstützen, werden Sie Mitglied bei Radio Darmstadt. Mit einem kleinen Beitrag unterstützen Sie dieses fantastische Projekt, dass vielen Menschen (und Meinungen) eine Stimme in Darmstadt gibt.
Oder auch nicht [18]. Denn gerade Markus Lang hat sich seit vergangenem Jahr sehr für gezielte Sende- und Hausverbote stark gemacht, deren Rechtmäßkeit bestenfalls sehr zweifelhaft ist. Vielleicht ist hier weniger an ein fantastisches und eher an ein fantasiertes Projekt zu denken. Denn in der Tat können die Darmstädterinnen und Darmstädter vom Programm ihres Lokalsenders sehr überrascht werden. Beispielsweise, wenn das Nichts nichtet oder gleich zwei Sendequellen parallel sprudeln, so daß im Radiogerät nur noch ein Soundmatsch ankommt. Deshalb hier eine kleine Übersicht über die fantastischen Begebenheiten auf dem Sender:
WochentagDatumvon / bisSendeschieneVorfallHintergrundDauer
Mittwoch / Donnerstag06./07.02.23.00
03.03
WiederholungSendelochNach der vorproduzierten 21.00 Uhr-Sendung erschien keine und niemand im Sendehaus. Die Sendeloch-Erkennung sprang nicht an.4h 03min
Donnerstag21.02.15.00
15.10
Impuls für XMatschsoundUm 14.11 Uhr erkannte die Sendeloch-Erkennung korrekt ein Sendeloch. Bei Beginn der live gefahrenenen 15.00 Uhr-Sendung schaltete sich die Sendeloch-Erkennung nicht ab und mußte manuell stillgelegt werden.0h 10min
Mittwoch27.02.12.58
18.05
Wiederholung / LiveprogrammMatschsoundUm 12.58 Uhr sprang die Sendeloch-Erkennung an, obwohl kein Sendeloch vorlag. Sie schaltete sich trotz eines anliegenden Sendesignals bis 18.05 Uhr nicht ab und mußte manuell stillgelegt werden.5h 07min
Donnerstag06.03.12.22
14.41
WiederholungSendelochDie laufende Wiederholung wurde unterbrochen. Die Sendeloch-Erkennung sprang nicht an.2h 19min
Dienstag18.03.00.05
04.26
WiederholungPfeifkonzertMöglicherweise eine verschaltungstechnisch erzeugte Rückkopplung.4h 21min
Summe 5 Vorfälle diverseUrsache: Technische Probleme aufgrund fehlerhafter Implementierung neuer Features.16h 00min

 

ANMERKUNGEN

 

Mittels eines Klicks auf die Nummer der jeweiligen Anmerkung geht es zur Textpassage zurück, von der aus zu den Anmerkungen verlinkt wurde.

 

»» [1]   Im Juni 2011 wies mich der (ehemalige?) Redaktions­sprecher von Young Power darauf hin, daß die Power Night keineswegs eingestellt worden sei. Aus den Programmflyern des Jahres 2008 ergibt sich jedoch kein Hinweis auf diese Sendung, so daß sie zu diesem Zeitpunkt als eingestellt gelten mußte. Nach 2008 gab es allerdings die eine oder andere Revitalisierung.

»» [2]   Es handelt sich hierbei um die „Besser Leben“-Sondersendung Die Durchkapitalisierung der Krankenhäuser und ihre Folgen vom Mai 2005.

»» [3]   Per Ferndiagnose würde ich sagen, daß … aber nein, das lasse ich doch einmal die ach so kompetenten Spezialisten des Senders herausfinden.

»» [4]   Regel 1.14 ist hingegen gegen den Autor dieser Dokumentation nicht herbeizuziehen, da dieser in den vergangenen elf Jahren unermüdlich versucht hatte, derartige Probleme intern anzusprechen, damit sie gelöst werden. Da bei RadaR e.V. das Niveau der argumentativen Auseinandersetzung gering, das der affektgeladenen hingegen sehr hoch ist, bleibt als Schluß zu ziehen: eine interne Sozialkompetenz im Umgang mit (berechtigter!) Kritik ist kaum zu erkennen. Daher auch diese Dokumentation.

»» [5]   Auch dies ein Verstoß gegen die Sendekriterien. Benjamin Gürkans Regel 1.13 besagt: „Keine Fehlerberichte senden – Falls es während der Sendung zu technischen Ausfällen oder sonstigen Problemen kommen sollte, müssen Kommentare On Air über diese Pannen vermieden werden.“ Dem stimme ich zu. Was interessiert es das Auditorium, wenn ein CD-Player nicht so will wie der Sendende? Aber hier geht es ja wohl eher um das Image des Senders: Hoffentlich bemerkt keine und niemand, wie professionell unsere Technik nicht gewartet wird.

»» [6]   Bevor Benjamin Gürkan und seine leidlich kompetente Technikcombo daran gingen, die Sendetechnik umzukrempeln, wurde die Wiederholung des Programms mittels eines DAT-Recorders gefahren. Hierzu gab es die Maßgabe, daß die Sendenden, welche die Wiederholung zu starten hatten, exakt den Anfangspunkt der ersten zu wiederholenden Sendung per Vorhöre zu suchen hatten, um den Schnipselsalat zu vermeiden. Inzwischen ist die computergesteuerte Fassung der Wiederholungseinspielung so weit verbessert worden, daß ein analoger Umgang möglich ist. Auch hier könnte per Vorhöre der Einstartpunkt gesucht und gefunden werden. Allerdings ist hier anzumerken, daß in der modernen Computerwelt immer noch viele Menschen mit einfachen Computereingaben überfordert sind. Von diesen zu erwarten, daß sie etwas komplexere Gedanken in komplexeres Handeln umsetzen, ist daher unsinnig. Aber unsere neoliberal sozialisierten Computerspielkinder gehen von sich selbst aus und denken, alle anderen Menschen müßten genauso ticken wie sie selbst. Dies ist eine grobe Fehleinschätzung, weshalb eine unsaubere Implementierung bestimmter technischer Features erst recht das auf dem Sender zu hörende Chaos provoziert und verschlimmbessert.

»» [7]   Von der Webseite Konzerte im evangelischen Darmstadt 2008 führt ein unvollständig gesetzter Link zu diesen Musiktagen ins Datennirvana. Ebenfalls schlägt der Versuch fehl, über die direkte Angabe der URL zu weiteren Informationen zu gelangen, weil ein bereits installiertes Content Management System darauf wartet, konfiguriert und mit Inhalt versorgt zu werden. [entdeckt am 20. März 2008]

»» [8]   Das Hessische Privatrundfunkgesetz wie auch die am 3. Dezember 1996 erteilte Sendelizenz sehen hier ausdrücklich keine programmliche Einschränkung vor. Im Redaktionsstatut von Radio Darmstadt, auf das sich die Sendelizenz bezieht, steht zwar, daß institutionell organisierte kirchliche Gruppen keine Redaktionen gründen dürfen, benennt ansonsten jedoch keine gewollte Einschränkung der demokratischen Meinungsbildung. Paragraf 2 dieses Redaktionsstatuts sieht es sogar als Recht und Pflicht der Redaktionen an, „die demokratische Meinungsvielfalt zu gewährleisten“. Insofern handelt es sich bei dem heute verabschiedeten Antrag eindeutig um einen undemokratischen Beschluß. Markus Lang als auf der Programmrats­sitzung anwesendes Vorstandsmitglied hätte daher diesen rechtlich bedenklichen Beschluß verhindern müssen. Ob ihn das überfordert hat?

»» [9]   Die Form und Gestaltung eines Gottesdienstes ist schließlich jeder Glaubensrichtung freigestellt.

»» [10]   Benjamin Gürkan am 14. März 2008.

»» [11]  Daß die Volksrepublik China ein repressives Regime ist, steht außer Frage. Gerade deshalb ist sie ein beliebter Handelspartner und wurde und wird von den Regierungen Kohl, Schröder und Merkel hofiert. Einer wirklich demokratischen Regierung, welche die Freiheit des Kapitals zugunsten ihrer Bürgerinnen und Bürger auch nur ein wenig einschränkt, wird es hingegen so ergehen wie der venezolanischen Regierung unter Hugo Chávez: Mediale, politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung einer an ihren Privilegien interessierten antidemokratischen Opposition.

»» [12]  Siehe hierzu meine Sendung Menschenrechte vom 17. August 2005. Anlaß für diese Sendung war eine Sendung der Redaktion treffpunkt eine welt, in welcher eine krude Mischung aus Falun Gong- und IGFM-Inhalten verkündet wurde. An Fantasiezahlen mangelte es auch bei dieser t1w-Darstellung nicht.

»» [13]  Vielleicht tue ich dem Sender ja auch Unrecht. Vielleicht ist er ja Opfer des merkwürdigen Brummens geworden, den zu erforschen sich die Interessengemeinschaft zur Aufklärung des Brummtons e.V. (IGZAB) als Aufgabe gestellt hat.

»» [14]  Der Radiowecker am Samstag wurde dann doch ganz planmäßig von Elik P. gestaltet.

»» [15]  Die seither eingestellte Sendung heißt TiBu-Talk. Aber weshalb sollte ein Mitglied des Programmrats so etwas wissen? Hauptsache, mal wieder das Image des Senders schön geredet.

»» [16]  Ich habe da so eine Ahnung, woher dieses mehrfach zu hörende Geräusch stammt. Ob das die Bastelabteilung herausfinden kann?

»» [17]  Eine etwas vollständigere Fassung des abgelesenen Textes findet sich hier. Die Zusammenstellung der verlesenen Textstellen läßt jedoch vermuten, daß nicht das Original, sondern eine für das Finkenbach-Festival leicht gekürzte Adaption verwendet worden ist.

»» [18]  Der fantastische Charakter ergibt sich auch aus dem Gedankengang, daß ein nichtkommerzielles Lokalradio mit einem qualitativen Anspruch durchaus ein fantastisches Projekt sein könnte. Im Lizenzantrag von 1996 wurden die entsprechenden inhaltlichen Vorgaben auch programmatisch festgezurrt. Allerdings haben sich die neue Führungsriege und ihr Anhang spätestens seit Sommer 2006 von diesen Vorgaben verabschiedet. Das qualitative Niveau, das sich bei einer repräsentativen Umfrage im Frühjahr 2004 in einem weitesten Hörerkreis von rund 14% widerspiegelte, ist seither systematisch konterkariert worden. Dies findet sich auch in (mir bekannten) Aussagen aus der Darmstädter Politik wieder, wenn Darmstadts Lokalradio die gesellschaftliche Relevanz abgesprochen wird. Das von Markus Lang imaginierte fantastische Projekt findet zur Zeit nur in der vergeistigten Welt statt.


Diese Seite wurde zuletzt am 5. Juni 2011 aktualisiert. Links auf andere Websites bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur. Die Links auf die Webseite von Radio Darmstadt sind als Zeitzeugnis zu verstehen, da die Spielkinder des Trägervereins zwischen 2006 und 2011 einen Relaunch nach dem anderen ausprobiert haben. Dabei sind ältere Dokumente unrettbar verschwunden. ©  Walter Kuhl 2001, 2008, 2011. Die Wiedergabe, auch auszugsweise, ist nur mit dem Einverständnis des Verfassers gestattet.

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