Titelfoto September 2007
Leukoplastradio

Radio Darmstadt

Mühsam zusammengehalten

September 2007
Dokumentation

Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]

Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]

In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Diffamierung einzelner Personen ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]


Zusammenfassung

Auf dieser Seite werden die Vorkommnisse des Monats September 2007 dokumentiert.

Die Kinderredaktion löst sich nach zweieinhalb Jahren angesichts des kinderfeindlichen Klimas im von Susanne Schuckmann und Benjamin Gürkan zum Wohlfühlsender aufgemotzten Radiobetrieb auf. Die Sendetechnik wird weiterhin nicht gewartet und daher notdürftig mit Klebeband und Hilfskonstruktionen zusammen gehalten. Trotz massiver interner Kritik des Autors dieser Dokumentation werden weiterhin Sendeinhalte aus dem Internet zusammengeklaubt und unbearbeitet und ohne Quellenangabe vorgelesen. Eingehende Pressefaxe werden aufgestapelt, nicht zur Kenntnis genommen und im Altpapiercontainer entsorgt, eingehende redaktionelle Emails nicht einmal abgerufen.


Screenshot der Webseite des A5 in KarlsdorfSamstag, 1. September 2007
Wozu einen Flyer, der doch nicht stimmt?


Dieser Monat beginnt mit einer kompletten Neugestaltung des Programms. Die Flyermacher haben es gewiß gut gemeint und das Programm für heute wahrscheinlich sogar richtig zusammengestellt. Was können sie dafür, daß die Sendenden zum Programm nicht erscheinen und dadurch einen Hänger des Sendecomputers provozieren? Zunächst einmal war von 23.00 bis 3.00 Uhr die Sendung Warmduscher and Friends eingetragen, doch unser DJ Warmduscher erschien genauso wenig wie seine Freunde. Dann hätte unsere russischsprachige Prima-Moderatorin von 9.00–11.00 Uhr auf ihrem neuen samstäglichen Sendeplatz zu hören gewesen sein müssen, aber dort lief einfach die Wiederholung des Vorabendprogramms weiter. Und so kam es wie es kommen mußte: der Sendecomputer geriet um 11.36 Uhr in ein charakteristisches Stottern [1], von dem er schon viereinhalb Minuten später erlöst wurde. Was sich unsere Hörerinnen und Hörer dabei gedacht haben mögen, diesen abgepfiffenen Technosound zum 41. Mal präsentiert erhalten zu haben, sollte einmal eine MA erfragen.

Ausschnitt Titelbild SeptemberflyerSamstag, 1. September 2007
Der letzte seiner Art


Der Programmflyer für den Monat September wurde zum letzten Mal von Vorstandsmitglied Peter Fritscher zusammengestellt. Und diese letzte Ausgabe hat es in sich. Schon das Editorial des Kulturredakteurs Rüdiger G. ist eine Ansammlung vermeidbarer Grammatik– und Rechtschreibfehler, insgesamt etwa derer zwölf. Das Programm selbst, vorausgesetzt die Warmduscher-Fraktion hätte in der Nacht zum 1. September wirklich senden sollen, enthält hingegen nur vier sachliche Fehler. Weshalb der Autor dieser Zeilen dem Flyerteam jedoch eine blitzsaubere Liste der Sendungen seiner Redaktion zuschickt, die dann schlicht übergangen wird, bleibt das Geheimnis der Flyermacher. Manche Sendungsnamen sind wieder einmal falsch geschrieben, so wird aus einem Combat Radio ein Combar Radio. Die Ausrichtung der Sendungsnamen in den Datenzellen folgt genauso wenig einer Regel wie die Graustufendarstellung oder die Fontgröße. Weitere kleinere Inkonsistenzen sollen hier nicht näher ausgeführt werden. Alles in allem eine schlampig zusammengestellte Produktion aus dem Hause RadaR, die sich mit ihren elf genauso schlampig redigierten Vorgängern messen lassen kann. Die Krönung des Ganzen ist jedoch die strukturell falsche Angabe zu den ab und zu vom Sender übernommenen Nachrichten des Deutschlandfunks. Diese falsche Angabe geistert seit Februar 2007 (!) durch alle Programmveröffentlichungen. Unser hochkompetentes Flyerteam hat es nicht bemerkt, ebenso wie das genauso kompetente Vorstandsmitglied für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, Markus Lang. Wen stört da noch die Behauptung auf der Titelseite, daß das Programm auf der sendereigenen Webseite zu finden sei? Dort findet sich am 1. September als „aktuelles Programm“ immer noch das vom Juli. Seien wir also gnädig und lassen es bei rund 29 erkannten sachlichen Fehlern und Designmängeln.

Nachtrag: Die Onlinefassung des Programms wurde am Abend des 3. September hochgeladen (sogar für August und September), während die Papierfassung zu diesem Zeitpunkt noch unverteilt im Sendehaus gesichtet wurde.

Screenshot des abgelesenen OnlineartikelsSamstag, 1. September 2007
Bild bildet


Auch in der heutigen Jugendsendung von YoungPOWER geht die Internetvorlesung weiter. Redakteurin Naina S. mag sich gedacht haben, daß Deutschlands meistverkaufte Tageszeitung die richtige Quelle für ihre überaus langweilig-spannende Meldung zum 30. Chartgeburtstag von media control ist. Aber damit nicht genug: Sie erzählt uns etwas über einen Vier-Dollar-Dieb [quelle], über einen Mann, der sich in seiner Nachtruhe gestört fühlte [quelle], und zuguterletzt wieder etwas aus der Onlineseite einer bildenden Bildzeitung: 40 Fakten rund um den Big Mac; in der Anmutung übrigens hart an der Grenze zur Werbung.

Judith Holofernes hat das Nötige zu dieser Bildungszeitung gesagt. Ob Frau S. jemals darüber nachgedacht hat?

Screenshot des BFR-AudioportalsSonntag, 2. September 2007
Guten Abend


Um 13.00 Uhr begrüßt uns ein gutgelaunter Musikredakteur namens Frank S. mit „Guten Abend“. Da es sich um eine drei Jahre alte Konserve der längst ausgelaufenen Sendereihe Mighty Eighties handelt, stimmt selbstverständlich auch die angegebene Kabelfrequenz nicht mehr. So etwas hätte vor der Wieder­verwendung herausgeschnitten oder zumindest in der Anmoderation der Konserve erwähnt werden müssen. Im Programmflyer war jedoch die Sendung Extra–Lang vermerkt, aber vielleicht waren Ralf D. die Konserven ausgegangen. Um 17.01 Uhr begrüßt uns selbiger Ralf D. zur Sendung der Redaktion Blickpunkt Gesellschaft auf einem Sendeplatz der Auslandsredaktion, um eine Sendung über die Durchkapitalisierung der Krankenhäuser des Medienforums Münster aus dem Juni 2005 anzukündigen. Radio Darmstadt ist eben ein Sender, der den notwendigen Durchblick vermittelt.

Screenshot der Taucher-WebseiteSonntag auf Montag, 2./3. September 2007
Aufgetaucht und nicht geweckt


Zwar nicht im Programmflyer vorgesehen, aber dennoch auf Sendung: DJ Taucher mit seiner adulten Musik. Da der Radiowecker am Montagmorgen zum 44. Mal in diesem Jahr ausfällt, wird die Musik für erwachsene Technofreaks bis um 7.20 Uhr verlängert. Ob da nicht doch ein Radiowecker angemessener gewesen wäre? Sei's drum. So wird tagsüber – wenn auch zeitverschoben – das angekündigte Programm gesendet, aber wenigstens besucht uns heute nicht der einen obskuren Technosound produzierende Hänger des Sendecomputers. Man und frau muß das zu würdigen wissen.

Mikrofonstilleben in Studio 1Montag, 3. September 2007
Warum der Sender dumpf und blechern klingt


Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan hatte zur Vorstandssitzung am 22. August den Antrag auf Anschaffung einer brillianten Klangmaschine gestellt, um den dumpfen und blechernen Sound des Senders transparenter zu gestalten. Neben stehendes Foto zeigt, weshalb der Sender mitunter so klingt, als wäre er einer Konservendose entsprungen. Das Bild ist nicht gestellt, die Situation wurde so am heutigen Montagnachmittag im Sendestudio 1 vorgefunden. An dem hiermit produzierten Sound kann weder ein Kompressor noch ein Limiter irgendetwas retten. Clemens B. schrieb hierzu am Sonntagabend in das Technikbuch:
Mikros haben entweder Kabelbruch, brummen oder sind falsch beschriftet (Gästemikro rot auf grün z.B.).
Faxberg April bis SeptemberMontag, 3. September 2007
Das Ergebnis redaktioneller Arbeit


So sieht es aus, wenn ein halbes Jahr lang die eingehenden Pressefaxe ignoriert werden. Gewiß, der eine oder die andere Sendende mag sich ab und an einmal ein einzelnes Blatt aus dem anwachsenden Stapel genommen haben. Aber beeindruckend ist das schon: Woche um Woche werden die Presseinformationen fein säuberlich abgelagert und dem kollektiven Vergessen zugeführt. Im Verlauf dieser Woche muß sich eine Person dieses Berges erbarmt haben. Am Donnerstag wurde er nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich wurde er zusammen mit einem ebenso beeindruckenden Berg alter Zeitungen im großen Papiercontainer auf dem Hof entsorgt.
Gerüpelkammer im EingangsbereichMontag, 3. September 2007
Gerümpelkammer


Nebenstehendes Bild zeigt vorne das Faxgerät, welches die ignorierten Presseinformationen ausspuckt, und auf dem Tisch das sendereigene Transparent. Dahinter liegen die nicht verteilten Programmflyer vom August und den Faxberg zur Linken. Rechts daneben ein Karton mit den Programmflyern vom September, die dort auch noch am Donnerstag vorgefunden wurden. Der Kartonstapel rechts im Bild enthält rund 200 Aktenordner mit Materialien für die interkulturelle Radiosausbildung. Im Hintergrund stehen aufgestapelt die Anfang des Jahres neu angeschafften Holzstühle.
Screenshot der Webseite von Vicky LeandrosDienstag, 4. September 2007
Fachsimpeleien


Im heutigen Radiowecker erhält Christian K. Verstärkung durch Bülent D. als Co–Moderator. Beide unterhalten sich ausgiebig über die Bahnsteigsanzeigen des Südbahnhofs und des Bahnhofs in Eberstadt; und Christian K. läßt es sich nicht nehmen, seine erlesene Sammlung von Eisenbahnmusiktiteln immer wieder aufs Neue abzududeln, obwohl sie seinen Hörerinnen und Hörern längst auf die Nerven gehen. Heute ist es der Zug nach Nirgendwo [2]. Aber es könnte auch die Intercity-Linie Nummer 4 sein oder die Zeit der Züge. Es geht dann umweltpolitisch weiter mit benzinfressenden Accessoires in Autos, sowie über Sexismus in der Werbung. Hierzu spielt Christian K. in epischer Breite O–Töne von der Eröffnung der Ausstellung Der Frauenzoo der Werbung am 31. August ein. Dagegen ist auch nichts zu sagen, außer vielleicht, daß in der Kürze die Würze liegt. Derart ausführliche inhaltliche Beiträge gehören eigentlich auf einen eigenen Sendeplatz. Aber die Frauenredaktion FriDa hat aufgrund der für sie unhaltbaren Zustände im Sender Anfang April 2007 ihre Tätigkeit eingestellt und die Lokalredaktion ist nicht flexibel genug, einen derart wertvollen inhaltlichen Beitrag zeitnah zu Gehör zu bringen. Bemerkenswert ist jedoch das emphatisch vorgetragene Engagement der beiden Moderatoren gegen die sexistische Zurschaustellung von Frauen als geldbringende Werbeträgerinnen, welches konterkariert wird durch das gedankenlos eingespielte Lied Manolito von Vicky Leandros. Darin heißt es unter anderem:
Er ist ein Macho so wie er im Buch steht
der nichts von Schüchternheit hält
auf einmal spüre ich in seiner Nähe
das mir so etwas gefällt
er ist die Waffe die mich bedroht
er [unverständlich] in mir
und wenn er sich auf ganz bestimmte Art bewegt
dann weiß ich, dass ich verlier.
Laut ihres eigenen Redaktionsstatuts wäre die Musikredaktion seit mehr als zehn Jahren gefragt gewesen, dem Sender Thesen zum Umgang mit sexistischem Liedgut vorzulegen. Doch dies hätte womöglich das Selbstverständnis der männlich dominierten Redaktion berührt.

Logo von DissentDienstag, 4. September 2007
Alternativer Lizenzantrag


Die Sendelizenz für den Trägerverein von Radio Darmstadt ist am 31. Dezember 2006 ausgelaufen. Seither duldet die LPR Hessen auf Geheiß der Hessischen Staatskanzlei alle sieben hessische nichtkommerzielle Lokalradios. Nach Inkrafttreten des novellierten Hessischen Privatrundfunkgesetzes [pdf] können die Sendelizenzen verlängert oder neu ausgeschrieben werden. Angesichts der in dieser Dokumentation aufgeführten Zulassungsmängel des Darmstädter Lokalradios stellt der im März 2007 gegründete Verein Dissent – Medienwerkstatt Darmstadt einen Antrag auf Zuerteilung der in der Frequenzsatzung [pdf] vorgesehenen Sendefrequenz (also der 103,4 MHz) für das Stadtgebiet Darmstadt.

Kabelfrequenz 97 MegahertzDienstag, 4. September 2007
Kabelpanne


Der Moderator der heutigen Nachtausgabe von Gospelrock berichtet von einer Kabelfrequenz für Groß-Gerau und Weiterstadt, die es schon seit einem Jahr nicht mehr gibt. Und warum tut er das? Weil die vom selbsternannten Kommunikationsdesigner Benjamin Gürkan neugestaltete Kommunikationskultur dazu geführt hat, daß ein Mitglied seiner eigenen Musikredaktion bis heute noch nichts davon gehört zu haben scheint, daß die 97,0 Schnee von gestern ist. Erleichtert werden derartige immer wieder auf dem Sender zu hörende Pannen durch die Beschriftung auf dem Regietisch. Was man rot auf weiß geschrieben sieht, muß einfach stimmen.
Screenshot der Webseite von The KnackMittwoch, 5. September 2007
Radiowecker I: Realitätsbissen


Der Radiowecker am Mittwochmorgen verspricht regelmäßig falsche, halbgare oder einfach nur unverständliche Informationen. So wird heute Silke W. gleich um 6.01 Uhr eiskalt erwischt. Peter Fritscher fragt das Dämlichste, was in einer Morgensendung gefragt werden kann, nämlich nach dem Titel des nun zu spielenden Musikstücks. Das bringt Silke W. aus der Fassung:
Emm … den Song … emm … Woke Up This Morning … nein, von Reality Bites: The Knack.
Dazu muß dann die Hörerin oder der Hörer wissen, daß es zum Film Reality Bites (deutsch: Voll das Leben) aus dem Jahr 1994 einen Soundtrack mit My Sharona von The Knack gegeben hat. Anschließend folgt dann das schon vorgedachte Woke Up This Morning von Alabama 3. Diese kleine Moderation zu Beginn der Sendung macht deutlich, wie sinnlos das Moderationselement Ansage eines Musiktitels im nichtkommerziellen Lokalradio ist. Über die Beweggründe, im Formatradio Musiktitel anzukündigen, um das Publikum bis zur nächsten Werbung durchzuschleppen, hat Wolfgang Hagen in seinem Buch Das Radio über die Geschichte und Theorie des Hörfunks in Deutschland und den USA das Notwendige geschrieben. Dieses Buch sollte Standardlektüre bei Radio Darmstadt werden, bevor Elemente des kommerziell orientierten Formatradios unreflektiert kopiert werden.

Screenshot der Webseite des Verkehrswarndienstes der Hessischen PolizeiMittwoch, 5. September 2007
Radiowecker II: Die Wikipedia


Um 6.10 Uhr gibt uns Silke W. einen Überblick auf die heutigen Namenstage: Roswitha, Albert, Bertin, Gerald, Maria Theresia, Hermine, David und Laurenz. In dieser einmalig speziellen Zusammenstellung findet sie sich tatsächlich auf der Tagesseite zum 5. September in der Wikipedia. Daß es auch andere Namenstagslisten gibt und daß es innerhalb wie außerhalb der verschiedenen Konfessionen sehr unterschiedliche Ansichten über die jeweilig gültigen Namenstage gibt, verrät uns die ausgezeichnete Ableserecherche nicht. In seinem nachfolgenden Beitrag über Werner Herzog kann sich Peter Fritscher wohl einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: „weil Wikipedia ist eine der unzuverlässigsten Quellen“. Vielleicht sollte er dieses Wissen dem Kultur– und Unterhaltungs­redakteur Michael S. mitteilen, der in seinen Musiksendungen so gerne aus der Wikipedia vorträgt.

Kurz darauf erscheint das Programmelement Verkehrsnachrichten. Vor einigen Jahren gab es noch einen Konsens in der Unterhaltungsredaktion über das Sendegebiet und die Sinnhaftigkeit des Verkehrsmeldungsgebietes. Doch bei einem Vorstand, der jedes Rad neu erfindet, verschwindet auch dieses Wissen. Folglich meldet uns Peter Fritscher die Sperrung einer Anschlußstelle auf der Autobahn von Würzburg nach Frankfurt, die man oder frau aus Darmstadt nur auf Umwegen erreichen kann. Alsdann folgt die Anschlußstelle Fernwald bei Gießen. Silke W. bedankt sich folgerichtig bei ihm „für den Verkehr“, denn: „es war mal wieder sehr gute Sache“. Sinnloses Geplapper mit fehlenden Artikeln gehört zu dieser Morningshow als Markenzeichen dazu.

Screenshot der Sprite-WebseiteMittwoch, 5. September 2007
Radiowecker III: Content 2.0


Um 6.21 Uhr berichtet Peter Fritscher über einen Sprite Clip Battle, einen Videowettbewerb für eine durch Nutzerinnen und User erstellte Sprite-Werbung:
Sprite hat sich nämlich gedacht, ja gut, wir machen aus diesem Werbespot eine user generate content-Sache, also das heißt, daß verschiedene User sich ein Video zusammenbasteln können, um mit dieser Musik halt Sprite verkörpern soll.
Alles klar? Deshalb noch einmal mit Mitschreiben:
Und weil jeder mitmachen kann, ist es ja eine user generate content Web 2.0. Also, jemand, der das weiß. Ok.
Nachdem also keine und niemand verstanden hat, was er uns sagen will, wird nun der Song zur Werbung gespielt. Vielleicht sollte sich unser Ausbildungsteamer erst einmal seine Moderation in einem leicht verständlichen Deutsch aufschreiben und dann möglichst ohne Leiereffekt vortragen. Vielleicht versteht er dann auch selbst, was er sagt. Es ist nämlich Aufgabe des Moderators, für klar verständliche Informationen zu sorgen und nicht, seine Hörerinnen und Hörer mit sinnlosen Wortbröckchen abzuspeisen. Das sind also die von Benjamin Gürkan ausgebildeten ausgebufften Profis, welche die Aus– und Weiterbildung bei Radio Darmstadt voranbringen sollen.

Mittwoch, 5. September 2007
Radiowecker IV: Nutzlos und neu aufgesetzt


Woher Silke W. heute ihre Sammlung des Wissens, das die Welt nicht braucht, entnommen hat, ist nicht eindeutig zu klären. Fakt ist, daß sich alle Weisheiten von Silkes kleiner Welt im Internet finden lassen. Zum Beispiel ihre erste Weisheit, wonach Frauen fast doppelt so viel blinzeln wie Männer, findet sich auf derselben Weisheitsseite wie die Toilette, die erstmals in Hitchcocks Psycho gespült worden ist. Nun kann frau das auch Recherche nennen, so lange in den nutzlosen Seiten des Webs herumzusurfen, bis sie dreimal dieselben voneinander abgeschriebenen Nutzlosig­keiten findet und deshalb glaubt, ihrer journalistischen Sorgfalts­pflicht genüge getan zu haben. Ich sehe das anders. Umso mehr verwundert es mich, daß sie auch Artikel für die Presse im Rhein-Main-Gebiet schreibt.

Aber es werden auch ernsthaftere Themen angerissen: Silke W. bespricht ein Buch, Koray E. gibt etwas wieder, was sich wie eine Zusammen­fassung eines des Darmstädter Echo zum Rauchverbot [2a] anhört, und Susanne Schuckmann interviewt die Darmstädter Frauenbeauftragten Sabine Eller über die Ausstellung Der Frauenzoo der Werbung, die schon im gestrigen Radiowecker thematisiert und durch O–Töne der Eröffnung angereichert worden war. Mehr oder weniger aktuelle Sportnachrichten von Koray E. beenden diesen ernsthafteren Teil der Sendung.

Screenshot der Webseite des Cielo ClubsMittwoch, 5. September 2007
Radiowecker V: Clubnachrichten und Programmhinweise


Gegen 7.41 Uhr bricht dann das Chaos aus, weil vier Personen den Wetterbericht mit den Veranstaltungshinweisen vermischen. Peter Fritscher als Wetterexperte erklärt uns:
Bis zum Mittag wird's stabile Temperaturen geben, so bis fünfzehn, maximal sechzehn Grad.
Was habe ich mir darunter vorzustellen? Werden die kühlen Morgentemperaturen bis zum Mittag beibehalten oder gibt es am Mittag Temperaturen, die nur am Mittag stabil sind, oder was? Kommen wir zu den Ausgehtipps am Freitagabend. Hier geht es zunächst in den ans Bahngelände verlegten Orange Club. Daran schließt sich ein bemerkenswertes Gespräch unserer Informationsbörse an.
Peter: Im Orange Club, also jetzt im Orange Club, ist doch jetzt dieser Celine Club da, oder?
Koray: Da kommt ein neuer Club rein, glaube ich.
Peter: Seit letzter Woche schon.
Koray (erstaunt): Hat er schon geöffnet?
Peter: Ja.
Koray: Ich war noch nicht da. Ich weiß das nicht. [unverständlich] ganz was Neues drin.
Susanne: Celine, die Sängerin? Die hören [unverständlich] nur Celine?
Peter: Celine oder Cil oder … keine Ahnung, irgendwas mit C und irgendwas mit L und irgendwas mit I.
Koray: Ihr könnt euch die Kombination selber zuhause ausmalen, was man mit den drei Buchstaben denn alles für Wörter bilden kann, die Sinn machen.
Mag ja sein, daß man und frau derart Unwissen verbreitendes Geplauder in einer abendlichen Partylabersendung unterbringen kann, aber dies ist der Radiowecker, und die Hörerinnen und Hörer möchten vom Unwissen unseres Dream Teams verschont bleiben. Übrigens: diese neue Location heißt Cielo Club.

Alsdann gibt uns Silke W. Einblicke in das Wochenendfernsehprogramm. Sie kündigt den Film Blow an und wird von Koray E. unterbrochen, der sie fragt, ob der Film nicht schon am vergangenen Sonntag zu sehen war. Nun ist der Einwurf nicht ohne Berechtigung, hat doch Silke schon einmal eine Veranstaltung angekündigt, die schon vorbei war. Doch hier irrt Koray, RTL 2 wird den Film tatsächlich erst am kommenden Sonntag bringen. Dann tritt der von Silke W. angehimmelte Filmexperte Peter Fritscher auf den Plan: „Es gibt zwei Verfilmungen.“ Eine davon mit Johnny Depp. Und die zweite? Das Internet weiß nichts davon.

Doch das Beste kommt auch bei Radio Darmstadt als Folge dramaturgischer Steigerung einer absurden Dynamik zum Schluß. Susanne Schuckmann verliest das Tagesprogramm des Senders. Vor ihr liegt der Programmflyer für den August und sie hat die letzte Woche aufgeschlagen vor sich liegen. Also erzählt sie uns das Programm vom 29. August [mp3], bis sie stockt.
Huch, was guckst du mich so an? Ich hab den falschen Flyer. Aber es stimmt trotzdem. Da bin ich ja beruhigt. Und von 21 bis 23 Uhr von der Kulturredaktion Birdland.
Peter Fritscher unterbricht. Er weiß zufälligerweise genau, daß heute Abend der Rapsender, eine der, wie er sagt, top shows zu hören sein wird. Das hindert Susanne Schuckmann nicht daran, auch noch die letzte Sendung des falschen Abends zu verlesen, bis sie endlich begreift, daß heute der 5. September und nicht der 29. August ist. Anstatt noch einmal das richtige Programm zu verkünden, verwirrt sie noch ein bißchen mehr, indem sie einzig die 50. Folge der Sendung Recht im Alltag der Redaktion Blickpunkt Gesellschaft von 19.00 bis 21.00 Uhr ansagt. Sehr empfehlenswert, sagt sie, weil, das sagt sie nicht, sie als Schattenmitglied mit der Redaktion verbandelt ist. Da soll noch eine oder einer durchblicken.
Logo Vielfalt tut gutDonnerstag, 6. September 2007
Fluglärm und andere Stimmen


Moderator Christian K. verliest im heutigen Radiowecker eine aktuelle Pressemitteilung der Bundesvereinigung gegen Fluglärm [pdf]. Auch wenn er sich die darin vertretene Position zu eigen macht, so hat er eine verlesene Pressemitteilung als solche zu kennzeichnen. Im weiteren Verlauf seiner Morgensendung weist er auf die Ausstellung Der Frauenzoo der Werbung im Luisencenter hin und spielt einige seiner O–Töne, die er bereits am Dienstag eingespielt hatte, noch einmal an. Nach den um halb sieben übernommenen Nachrichten des Deutschlandfunks erhält wieder Darmstadts Sozialdezernent Jochen Partsch das Wort. Am gestrigen Mittwoch hatte dieser Darmstadts Projekte im Programm Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus öffentlich vorgestellt. Im Anschluß daran verliest Co–Moderator Bülent D. auszugsweise die vom Bundesfamilien­ministerium erstellten Programm­beschreibungen. Als Gegengewicht zu diesem Beschwichtigungs­programm zitiert er einen Artikel von Matthias Drobinski zum Aktionismus der Anständigen aus der Süddeutschen Zeitung.
Screenshot von der Kalenderblatt-Webseite der Deutschen WelleDonnerstag, 6. September 2007
Kalenderblattkurzfassung


Christian K. sei angeraten, bei seiner gerafften Fassung der Kalenderblätter der Deutschen Welle die Daten dennoch genau wiederzugeben. So liest er zwar im Kalenderblatt als Todesjahr von Franz Josef Strauß das Jahr 1988, sagt aber 1968. Wie eine solche geraffte Fassung aussieht (bzw. sich anhört [mp3]), sei im Folgenden wiedergegeben:
6.9.1953: Adenauers Politik bestätigt
Aus den zweiten Nachkriegswahlen zum deutschen Bundestag ging die CDU/CSU mit 45,2 Prozent der Stimmen als überlegener Sieger hervor. Dabei konnten die Christdemokraten einen Gewinn von 14,2 Prozent gegenüber den ersten Wahlen von 1949 verbuchen. Der amtierende Bundeskanzler Konrad Adenauer sah in diesem Ergebnis eine Bestätigung seiner Politik der Westintegration nach der blutigen Niederschlagung des Volksaufstands vom 17. Juni in der DDR. Adenauers zweite Amtszeit war vom Thema „Wiederbewaffnung“ geprägt, führte 1955 zum Beitritt der Bundesrepublik zur NATO und zum Aufbau der Bundeswehr. Nach großen Stimmenverlusten bei der Bundestagswahl 1961, die zur Koalition mit der FDP führten, trat Adenauer am 15. Oktober 1963 als Bundeskanzler zurück. [3]
Kopfhörer mit abgeplatztem DeckelringDonnerstag, 6. September 2007
Kopfhörer


Der ungepflegte Zustand der beiden Sendestudios hat Auswirkungen auf das Verhalten der Sendenden. Immer wieder werden Kopfhörer auf den Regietisch geknallt oder sie fallen rein zufällig auf den Boden. Manchmal fallen dann nur die Seitenringe ab, meist jedoch brechen Kabel oder andere Kleinteile. Deshalb können am heutigen Donnerstagmittag nur fünf Exemplare im Sendehaus angetroffen werden. Dies erscheint viel. Doch wenn wir bedenken, daß alleine in Sendestudio 1 deren fünf, im Sprechraum deren mindestens drei, im Sendestudio 2 deren zwei und im Vorproduktionsstution ein weiterer Kopfhörer benötigt werden, dann wird nicht einmal die halbe Sollstärke erreicht. Der Grund: defekte Kopfhörer werden nicht repariert; statt dessen wird die Anschaffung neuer Exemplare erwogen. Die Wegwerfmentalität hat längst den Vorstand des Trägervereins von Radio Darmstadt erreicht. Selbstverständlich könnte man und frau die benötigten Ersatzteile recht preisgünstig einkaufen und sich einen Nachmittag lang kommunikativ zum gemeinsamen Löten zusammensetzen. Doch wenn die LPR Hessen die Ersatzbeschaffung zu 80% aus Rundfunkgebühren finanziert, dann ist es eben einfacher, neue Kopfhörer zu bestellen, als die durchaus noch funktionstüchtigen Exemplare wiederherzurichten.

Fehlende Kopfhörer wirken sich unmittelbar auf den Sound des Senders aus. Wenn nicht mehr mitgehört werden kann, wie man oder frau sich selbst auf Sendung bringt, dann fallen kleinere Sendelöcher, schlecht ausgepegelte Moderationen oder brummendes Studioequipment nicht auf. Der Sound erscheint dann dumpf und blechern.

Zur Kopfhörerproblematik schrieb mir das Vorstandsmitglied Peter Fritscher am 3. Juli, also vor gut zwei Monaten:
Das die Kopfhörer nicht repariert sind, sehe ich nicht so, es sind Kopfhörer genügend repariert … Das keine neuen Kopfhörer bestellt sind, sehe ich als Fehler von meiner Seite. Ich habe mich erst letzten Monat in das Bestell-Verfahren neuer Techniken eingearbeitet und auch mit der LPR telefoniert. Das Problem wird hoffentlich so schnell wie möglich behoben und in Zukunft schneller abgewickelt.
Kompetenz! Ich sehe und höre allenthalben Kompetenz. Genauer gesagt: ich höre den Sender brummen und die Sendenden über die ihnen vorgesetzte Technik fluchen. Oder die daraus resultierenden kleineren Pannen und Sendelöcher.
Ende der Telefonleitung in Studio 2Donnerstag, 6. September 2007
Blickpunkt Studio


Wie es der Zufall will, tagt heute die Redaktion Blickpunkt Gesellschaft und empfindet den technischen Zustand der Studios alles andere als zufriedenstellend. In einer Email an das Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan hält Redaktionssprecher Manfred H. als Mängel fest:
Die Redaktion bemängelt folgenden Zustand in den Studios und im Vorprodbereich

ein eingeschränkt funktionierende CD–Player
im mittleren MD–Player steckt seit Monaten die Jingl–MD fest
bis auf den roten Kopfhörer und den Kopfhörer bei dem Mischpult funktioniert kein weiterer Kopfhörer
die säule für die Türklingel und Telefonate etc. wurde mit Klebeband gesichert

in Studio 2 bestehen folgende Mängel
eine durchgeschnittene Hybridleitung, damit entfällt die Möglichkeit der von Telefoninterviews
ein defekter CD–Player
im Vorprodbereich fehlen 2 CD–Player

Die Redaktion bittet um eine Erläuterung, wie dieser Zustand in der nächsten Zeit (3–5 Monate) behoben wird und welche Mittel hierfür zur Verfügung stehen. Wir möchten uns zu den Ursachen nicht äußern, regen jedoch eine umfassende Behebung dieser Mängel an, die den weiteren Sendebetrieb beeinträchtigen können. Über eine Rückantwort bis zum 01.10.2007 würden wir uns freuen. [4]
Die Ursachen, zu denen sich die Redaktion Blickpunkt Gesellschaft vorsichtshalber lieber nicht äußern will, liegen auf der Hand. Unter der aktiven Mitwirkung einzelner Redaktionsmitglieder wurden die beiden in der Studiotechnik als einschlägig kompetent bekannten Katharina Mann und Norbert Büchner aus dem Verein herausgeworfen. Seither brummt der Sender und macht der Sendecomputer, was er will. Die Studiotechnik liegt in der Hand einer Bastelcombo und die verantwortlichen Gremien Vorstand und Programmrat zeigen sich ihrer Verantwortung nicht gewachsen.

Screenshot der Webseite des Produktionsstudios des HundemagazinsSonntag, 9. September 2007
Löcher und Hunde


Am heutigen Sonntagnachmittag entspricht das gesendete Programm keineswegs den Vorgaben. Nach dem Ende von Hallo Darmstadt fallen wir um 15.01 Uhr in ein kleines und eigentlich zu vernachlässigendes 20–sekündiges Sendeloch, das von einem Musiktitel abgelöst wird. Am Ende dieses Titels fallen wir wieder ins Loch, bevor nach einer Minute Stille die Sendeloch-Erkennung beliebige Mainstream-Musik einspielt. Im Programmflyer wird jedoch die Sendung Auslandsredaktion SPECIAL angekündigt. Vielleicht ist das Nichterscheinen der Redaktion das Spezielle daran. Die Musik dudelt also munter vor sich hin und wir fragen uns schon, weshalb dem Sender nichts Besseres einfällt, als den Äther mit dem zu beschallen, was wir ohnehin tagtäglich auf allen anderen Wellen um die Ohren gehauen bekommen, da passiert es: der diese Musik einspeisende Computer stellt jäh die Arbeit ein. Es ist 16.23 Uhr, und wir empfangen erneut Stille, doch nicht sehr lange. Pünktlich wie ein Uhrwerk bemerkt der Sendeloch-Erkennungscomputer nach einer Minute, daß er gerade erst seinen Dienst eingestellt hat, und er startet erneut mit Dudelmusik. Dasselbe Spiel um 16.58 Uhr.

Screenshot der Audiofiles zu den besprochenen Sendestunden

Für 17.00 Uhr wird das Raumfahrtjournal vom Freien Radio in Erfurt angekündigt, doch passend zum Status des Senders hören wir nun eine Wiederholung der Aprilausgabe von Auf den Hund gekommen. Wozu wir dann eigentlich einen Programmflyer benötigen, wenn der Sender nicht in der Lage ist, ein konsistentes und stimmiges Programm zu servieren, wollen wir einfach einmal offen lassen. Doch auch um 23.04 Uhr erklingen nach den Deutschlandfunk-Nachrichten nicht, wie im Programmflyer vorgesehen, die elektronischen Beats von DJ Taucher, sondern es beginnt die Wiederholung des Abendprogramms mit dem schon bekannten Hundemagazin.

Knöpfe auf dem MischpultMontag, 10. September 2007
Filternde Knöpfe


Das Darmstädter Echo berichtet über die Verleihung des Umweltdiploms an 205 Schülerinnen und Schüler am vergangenen Samstag. Auch bei Radio Darmstadt fand durch das Engagement einzelner Vereinsmitglieder ein zum Diplom führendes Projekt statt:
Katharina hat bei Radio Radar einen Bericht zum Umweltschutz aufgenommen. „Dort gibt es viele Knöpfe, mit denen man Fehler aus Texten oder aufgeregtes Zittern aus der Stimme filtern kann“, erzählt sie beeindruckt. Im Rahmen eines Projektes zum Artenschutz hat Katharina eine Fledermaus kennen gelernt. [41]
Dieses Projekt fand nicht gerade die Unterstützung des Vorstands. Die von der LPR Hessen für genau dieses Projekt bewilligten Gelder zur Förderung der Medienkompetenz wurden bislang noch nicht ausgezahlt.
Buchcover Per Anhalter durch die GalaxisMontag, 10. September 2007
Hundetechno


Zum 42. Mal ist am heutigen Mittag der Hänger des Sendecomputers mit seinem charkteristischen Stottern [5] zu hören. Diesmal ist hiervon die Sendung Auf den Hund gekommen betroffen, und zwar drei Stunden und sechsundzwanzig Minuten lang, also von halb zwölf bis kurz vor drei Uhr am Nachmittag [mp3]. Wenn wir berücksichtigen, daß die Antwort auf die große Frage nach dem Leben, dem Universum und allem anderen zweiundvierzig lautet, dann wurde heute die Frage nach dem Sinn des nichtkommerziellen Lokalradios in Darmstadt beantwortet.

Am Abend gibt es eine neue Ausgabe von Stormy Monday. Hier ist wieder einmal eine Vorlesung aus dem Internet angesagt, diesmal beispielsweise zu Carlos Santana, Teil 1 und Carlos Santana, Teil 2 [A5a], natürlich ohne Quellenangabe.

Screenshot der Baustellenseite der RadaRkidsMontag, 10. September 2007
Kinderfeindlich


Die Kinderredaktion löst sich auf. Eine Betreuerin und zwei der bisherigen drei Betreuer hören nach einer zuweilen nervenaufreibenden Auseinandersetzung mit dem Vorstand um die Fortführung des Projekts auf. Der vierte Betreuer hatte ein Hausverbot erhalten, denn er wollte nicht Mitglied des Trägervereins von Radio Darmstadt werden. Unter diesen Umständen sahen alle vier keine Möglichkeit, dieses 2005 von Simon Hülsbömer angestoßene und vom damaligen Vorstandsmitglied Niko Martin aktiv geförderte Projekt weiter fortzuführen. Allen an diesem medienpädagogisch wertvollen Projekt Beteiligten sei hiermit herzlich gedankt. Ab heute sieht die Zukunft der Medienarbeit mit Kindern bei Radio Darmstadt sehr düster aus. Zweieinhalb Jahre konnten bei uns Kinder für Kinder Programm gestalten, ohne den Vorgaben von Erwachsenen folgen zu müssen.

Das kinderfeindliche Klima war jedoch schon vorher zu spüren. Das Vorstandsmitglied Markus Lang opponierte schon im vergangenen Jahr ganz offen gegen die Kinderredaktion. Vor einigen Wochen legte eine Redakteurin der Redaktion Alltag und Geschichte eine vorproduzierte Sendung eines Redaktionskollegen ein. Diese Sendung war etwa 80 Minuten lang, die Sendezeit der Redaktion betrug jedoch zwei Stunden. Da die Redakteurin schnell wieder zu ihrem nur wenige Monate alten Kind nach Hause zurückwollte, verließ sie sich auf die Sendeloch-Erkennung und kündigte zu Beginn der Sendung vorsorglich die einminütige Stille an. Hierfür erhielt sie eine Abmahnung. Die Sendeloch-Erkennung dürfe nur in Notfällen aktiviert werden, so der Programmrat. Die Betreuung eines Kindes fällt im als kinderfeindlich bekannten Deutschland nicht unter die Kategorie Notfall, wohl hingegen, wenn Vorstandsfrau Susanne Schuckmann eine CD einlegt und den Sender verläßt. Zwei Minuten später trat das von ihr durch technische Inkompetenz verursachte Sendeloch ein. Dies war offensichtlich ein Notfall, denn Frau Schuckmann erhielt keine Abmahnung durch den Programmrat ausgesprochen.

Das Vorstandsteam um Susanne Schuckmann, Markus Lang, Benjamin Gürkan und Stefan Egerlandt hat es somit innerhalb nur eines Jahres geschafft, gleich vier Redaktionen zu zerschlagen: die Radiowecker-Redaktion im Herbst 2006, die Partyservice-Redaktion im Frühjahr 2007, im April 2007 löste sich die Frauenredaktion FriDa nicht zuletzt als Reaktion auf die Vorstandspolitik auf, und nun die Kinderredaktion. Derart destruktiv war bislang noch kein Vorstandsteam tätig gewesen. Mal sehen, wann sie sich an die fünfte heranwagen …

Screenshot der Webseite des Instituts für SozialforschungDienstag, 11. September 2007
Frankfurter Schule


Besonders kreativ ist Moderator Christian K. bei seiner heutigen Ausgabe von Wie lese ich ein urheberrechtlich geschütztes Kalenderblatt so vor, daß es keine und niemand merkt. Ab 6.21 Uhr beglückt er uns mit den verschiedenen Ereignissen zum 11. September und findet auch den heutigen Eintrag zu Theodor Adorno. Er hangelt sich am Text entlang und gibt uns, vorsorglich ohne Nennung der Quelle, seine neuesten historischen Erkenntnisse preis:
1938 floh er vor den Nazis nach New York, wo er das Institut für Sozialforschung gründete und '41 nach Adorno übersiedelte.
Hier rächt es sich, keine Ahnung von der Materie zu haben und mit dieser Ahnungslosigkeit zu versuchen, eigene konsistente Sätze aus dem Kalenderblatt-Quelltext herauszuklauben. Das geht schief, so wie heute. Ein Beweis mehr dafür, daß das Ablesen aus dem Internet zu Verwirrung und Desinformation führt. Hierfür ist der Sender inzwischen einschlägig bekannt. Der sinnlos zusammengeraffte Text lautet im Original:
1938 emigrierte er vor den Nationalsozialisten nach New York. Er wurde Mitglied des Instituts für Sozialforschung und arbeitete am Princeton Radio Research Project mit. Von 1941 bis 1949 lebte Adorno in Los Angeles.
Screenshot der Pressemeldung auf dafacto.deDienstag, 11. September 2007
Münchner und Darmstädter Quiz


Wenn jemand im Jahr 1945 geboren wurde, wird er heute …? Nein, versucht bitte nicht, es auszurechnen. Unser Moderator Christian K. gibt das Kalenderblatt zu Franz Beckenbauer wieder und macht ihn hierbei zweimal 67 Jahre alt.

In der zweiten Sendestunde des heutigen Radioweckers liest er die Pressemeldung zum 8. Darmstädter Bauernmarkt 1:1 vor. Ob die nachfolgende Werbebotschaft noch durch die Sendelizenz gedeckt ist, möge die für die Medienaufsicht zuständige LPR Hessen entscheiden:
Ein Regio-Quiz der Interessengemeinschaft Odenwald belohnt die Frühaufsteher, denn die regionalen Kartoffel– und Apfelköniginnen verteilen von 10.30 Uhr bis 12.15 Uhr Quizkarten. Den heimatkundlich und kulinarischen Regio-Kennern winken attraktive Preise: vom Luxuswochenende für zwei auf dem Mossauer Waldhubenhof, VIP–Karten für die Eröffnung der Odenwälder Kartoffelwochen, ein „Schäferstündchen“ und vieles mehr.
Aber nicht einmal das heutige Tagesprogramm wird zu Ende des Radioweckers richtig vorgelesen. Der neue Moderator Bülent D. kennt das Programm und den Sender noch nicht so richtig, und so sei es ihm nachgesehen. Andererseits hätte er seinen Co–Moderator nachfragen müssen, wenn er die Bedeutung der Abkürzung DI nicht versteht. So verkündet er für 16.00 Uhr den Bunten DJ–Mix. Also, alles was recht ist: aber die DJs haben den Sender noch nicht zu jeder Tages– und Nachtzeit übernommen.

Dienstag, 11. September 2007
9/11


Der Moderator des offenen Sendeplatzes wird „heute am 9.11.“ weder einen Beitrag zu den Twin Towers noch einen zur Darmstädter Brandnacht verlesen, sondern die Augustausgabe von Restrisiko senden. Tja, wenn nine eleven einfach eingedeutscht wird, geraten auch die Tage und Monate durcheinander.

Mittwoch, 12. September 2007
Absage


Der heutige Radiowecker wird von Silke W. und Peter Fritscher bestritten. Neben Film–, Buch– und Fernsehtips erfahren wir auch etwas über das Energiesparen. In der Abmoderation wird das Tagesprogramm von Radio Darmstadt verlesen. Bei Silke und Peter beginnt es um 17.00 Uhr. Daß zwischendurch neun Stunden lang das Programm des gestrigen Nachmittags und Abends wiederholt wird, findet keine Erwähnung. Vielleicht ist es einfach so, daß Wiederholungen als minderwertig angesehen werden. Dabei ist festzuhalten: manche unserer Wiederholungen sind gehaltvoller als das sinnlose Geplapper, das zuweilen live zu hören ist.

Screenshot der Webseite von Warner Bros. zum FilmstartMittwoch, 12. September 2007
Anne Haigis und Hairspray


Es spricht nichts dagegen, wenn Moderatorin Antje in der schwul-lesbischen Sendung Andersrum ihre Vorliebe für die Musikerin Anne Haigis in aller epischen Breite auslebt. Weshalb hält sie sich dann jedoch brav an die Texte auf der Webseite der Künstlerin, anstatt ihre eigene Gedanken zu formulieren und ihre Vorliebe auch ihren Hörerinnen und Hörern nahezubringen? Das Ablesen aus dem Internet ersetzt die eigene Arbeit und belegt mangelnde journalistische Distanz. Um ins Internet zu schauen, benötigen wir kein Lokalradio, auch wenn die Sängerin in den kommenden Wochen mehrfach im Sendegebiet oder in dessen Nähe zu sehen und zu hören sein wird. Allerdings ist hier anzumerken, daß sich auch in anderen Medien Journalistinnen und Journalisten bei Konzertankündigungen der Pressekits der Veranstalter oder Agenturen bedienen. Es gibt jedoch keinen Grund, derart schlechten Gefälligkeitsjournalismus nachzuahmen, zumal für Antje womöglich nicht einmal eine Pressekarte herausspringt. Kleiner Tip: Radio Darmstadt hat einen Akkreditierungsbeauftragten (bzw.: 2007 gab es ihn noch).

Etwas anders ist das Strickmuster bei der Vorstellung des Remakes des Kinofilms Hairspray. Da John Travolta, Anhänger der als homophob angesehenen Scientology, mitspielt, kann es nicht die Promoseite von Warner Brothers sein, die abgelesen wird. Der hierzu von Antje vorgelesene Text findet sich an einigen Fundstellen, etwa hier, im Internet und verrät wiederum das Fehlen jeglicher journalistischer Distanz und eigener Recherche. Mag sein, daß dieser Film für Schwule und Lesben ein Muß darstellt; aber warum geht Antje dann nicht selbst in den Film und bespricht ihn anschließend, anstatt die Lobhudeleien anderer Medien wiederzugeben? Die Sendung würde glatt an Glaubwürdigkeit gewinnen.

Beilage zum StrategieseminarMittwoch, 12. September 2007
Einladung zum Strategieseminar


Mit heutigem Datum, aber erst in der Folgewoche zugestellt, ergeht eine Einladung an die Mitglieder des Trägervereins von Radio Darmstadt zu einem Strategieseminar [pdf]. In den Anfängen des Senders gab es diese Einrichtung alljährlich, um gemeinsam die nächsten Schritte zu planen und vorzubereiten. Das bislang letzte Strategieseminar fand im Januar 1999 in den damaligen Studioräumlichkeiten in der Hindenburgstraße statt und war äußerst schwach besucht. Acht Jahre später soll nun diese durchaus sinnvolle Gelegenheit zum gemeinsamen Überlegen, Planen und Visionen Spinnen wiederbelebt werden. Vollkommen unklar jedoch ist, weshalb sich die Mitgliedschaft begeistert auf das in der Einladung präsentierte konfuse Programm stürzen sollte. Innerhalb des Senders wurde keinerlei Diskussion über die Zukunft des Senders angefacht, nicht einmal eine kritische, vor allem selbstkritische Bestandsaufnahme wurde bislang vorgenommen. So werden die Vereinsmitglieder aus heiterem Himmel mit einer Idee beglückt, die vor allem in den Köpfen der Vorstandsmitglieder Susanne Schuckmann und Markus Lang herumspukt. Aber vielleicht erscheinen ja die Massen … Ich hätte für das Seminar jedenfalls einige Anregungen:
1.  Eine Arbeitsgruppe zur Programmqualität, welche die Mißstände auf dem Sender offensiv angeht: Desinformation, die vom Vorstand genehmigte Werbung auf dem Sender (am 3. Februar 2007), die Vorleseeinheiten aus dem Internet, die Wichtigkeit von Britney Spears und ähnlichen Sternchen, der fehlende Lokalbezug, gerade außerhalb des kulturellen und sportlichen Bereichs.

2.  Eine Arbeitsgruppe, welche sich einer Reform des Programmrats annimmt. Der Programmrat ist in seinem derzeitigen Zustand ein unnützes Gremium, in dem Einzelpersonen ihre persönlichen Animositäten austragen und bestenfalls Programmplätze hin– und herschieben. Zur Frage der Programmqualität hat dieses Gremium bislang nur seine lächerlichen Sendekriterien herausgebracht, welche vier Fünftel aller Sendenden nicht einmal kennen.

3.  Eine Arbeitsgruppe, welche mit der technischen Konfusion auf dem Sender aufräumt. Seit (wahrscheinlich) Februar brummt der Sender. Der Sendecomputer gibt in unschöner Regelmäßkeit sein Stotterprogramm zum Besten. In den Studios funktionieren immer mehr Geräte nicht mehr; gleichzeitig werden die neuen DJs mit allerlei technischem Schnickschnack hofiert.

4.  Eine Arbeitsgruppe, die sich des in den vergangenen zwölf Monaten miserabel gestalteten Programmflyers und der noch miserableren Webseite annimmt und die nicht Designfragen den Vorzug vor Inhalten gibt.

5.  Eine Arbeitsgruppe, die dafür sorgt, daß noch auf der nächsten Mitgliederversammlung im Oktober oder November 2007 der derzeitige inkompetente Vorstand abgesetzt wird. Hierzu bedarf es Männer und Frauen, die eine Vision eines qualitätsvollen, ambitionierten und gleichzeitig demokratischen Lokalradios entwickeln, dem das, was in der Stadt vor sich geht, wichtiger ist als Britney Spears, ein DJ aus Atlanta (Georgia, USA) oder Silkes kleine Welt.
Sollte das Strategieseminar keine derartigen Visionen entwickeln, dann muß festgehalten werden, daß RadaR e.V. mit seinem Lokalradio in seinem derzeitigen Zustand nicht lizenzfähig ist.

Zum Schluß noch ein paar Schmankerl: Die Einladung enthält einige bezeichnende Schnitzer. Erstens: warum unterschreibt Markus Lang seine Einladung nicht? Zweitens: wo ist die RadaR-Schrift geblieben? Wurde sie bei der Neuinstallation des Sekretariatsrechners vergessen? Drittens: Warum ziert das Schreiben eine Voice-Mailbox, die nie abgehört wird, obwohl es in der Fußzeile heißt: „Außerhalb der Bürozeiten ist unsere Voice-Mailbox (06151) 8700-114 geschaltet.“ Geschaltet schon. Inzwischen sind dort seit März 2007 34 neue und nie abgehörte Nachrichten aufgelaufen. So viel zum Thema Erreichbarkeit des Senders.

Zuletzt noch eine Frage: Welcher Dödel hat der Einladung zum Strategieseminar ein Überweisungsformular für eine „Spende RadaR Umbau“ beigelegt? Warum sollte irgendein Vereinsmitglied spenden, wenn er oder sie nicht einmal informiert worden ist, wofür das gespendete Geld verwendet werden soll?

Screenshot der Webseite von José MontasDonnerstag, 13. September 2007
Evangelisierung


Missionar José Montas bestreitet in Wiederholung und Livesendung ein Drittel des heutigen Tagesprogramms: 00–01 * 04–06 * 08–09 * 12–15 * 19–20 Uhr. Nachdem im Frühjahr seine auf Deutsch vorgetragenen Inhalte sogar im normalerweise an Sendeinhalten uninteressierten Programmrat auf Kritik gestoßen waren, verlegt sich Montas mit seinem Team darauf, nur noch auf Spanisch zu predigen.

Im Radiowecker kommt Christian K. kaum noch zu Wort. Sein neuer Co–Moderator Bülent D. nimmt das Heft in die Hand und gibt, ab und zu von Musik unterbrochen, eine anderthalbstündige Presseschau zur gestrigen Regierungserklärung von Angela Merkel. Die Kalenderblätter fallen somit aus. Bemerkenswert ist der Patzer in der zweiten Sendestunde. Anstelle der um 7.30 Uhr einzuspielenden Nachrichten des Deutschlandfunks wird der gerade laufende Musiktitel zu Ende gespielt. Anschließend „nichtet das Nichts“, wie Christian K. zu bemerken pflegt, bevor die Sendeloch-Erkennung das Nichts bemerkt und wieder Musik zu Gehör bringt. Um 7.33 Uhr bemerken es auch unsere beiden Moderatoren und schalten zu den Nachrichten um.

Eingang zum Studio der Darmstädter Tonband- und StereofreundeDonnerstag, 13. September 2007
Verschuldete Lücke


Um 17.45 Uhr strahlt Radio Darmstadt wieder einmal ein einminütiges Sendeloch aus. Grund: die Kinderredaktion sendet nicht mehr in der Viertelstunde zwischen dem Nachrichtenteil der Hörzeitung und dem treffpunkt eine welt. Vorstandsmitglied Markus Lang, der auch Sprecher der Lokalredaktion VorOrt ist, hat offensichtlich seine Redaktion nicht davon in Kenntnis gesetzt, daß sich die Kinderredaktion hat auflösen müssen. Normalerweise hätte die Hörzeitung ab sofort wieder eine volle Stunde Programm abliefern müssen.

Freitag, 14. September 2007
Nicht geweckt, mal wieder still und original


Zwar gibt es heute wieder einmal keinen Radiowecker, aber immerhin wird ausnahmsweise die Wiederholung des gestrigen Abendprogramms um 8.00 Uhr sendeschemakonform neu gestartet. Das Programm plätschert dann vor sich hin, bis um 16.56 Uhr die griechische Musiksendung Radio Akroama abrupt durch ein Sendeloch gestoppt wird. Nach einer Minute meldet sich der Musikteppich des Sendecomputers, ehe um 17.00 Uhr Christian K. aus der gestrigen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung berichtet und die zugehörigen O–Töne einspielt. Eine Stunde später gibt es endlich einmal wieder einen KultTourKalender mit Petra Schlesinger, dem Original.

Winamp-Einstellung in Studio 1Montag, 17. September 2007
Programm-Manipulation


Der heutige Montag ist ein Beispiel für die Tendenz dieses Senders, das Programmschema und das laut Programmflyer vorgesehene Programm willkürlich über den Haufen zu werfen. Hierzu trägt nicht nur bei, daß die Techno-Sendung mit DJ Taucher als open end vorgesehen ist, sondern auch, daß zusätzlich der Radiowecker zum wiederholten Male ausfällt. Allein dies würde allenfalls eine Verschiebung der zu wiederholenden Sendungen des Vorabends bewirken. Doch unsere DJs haben noch eine Überraschung in petto. Sie starten die nächtliche Wiederholung nicht über den Sendecomputer, sondern programmieren per Winamp direkt am Studiorechner ein ihnen genehmes Programm. Deswegen dürfen wir gegen halb eins am Mittag erstaunt zur Kenntnis nehmen, daß wir drei Stunden lang von Technoklängen beschallt werden. Vorausgesetzt, die Taucher-Sendung Adult Music hätte wie geplant bis 6.00 Uhr stattgefunden und ihr wäre ein Radiowecker gefolgt, dann hätten wir ein Programm gehabt, welches der linken Spalte der nachfolgenden Tabelle entspricht. Tatsächlich jedoch wurde ein Programm gesendet, welches der rechten Spalte der nachfolgenden Tabelle entspricht.

Das Programm wurde manipuliert, und das nicht zum ersten Mal. Das neben stehende Foto zeigt den Winamp-Player in Sendestudio 1 so, wie er am heutigen Nachmittag gegen 15.00 Uhr angetroffen wurde. Zu erkennen sind zwei einprogrammierte Stunden Mellomania, gefolgt von einer Stunde Svd Identity 807 und erst dann der kompletten Wiederholungs-Schiene. Auf genau diese Weise ist das Programm ab 12.25 Uhr zu hören gewesen.

StundeSollIst
23DLF-Nachrichten
Adult Music
DLF-Nachrichten
23.04  RadaR Classix
23.26  Adult Music
00Adult MusicAdult Music
01Adult MusicAdult Music
02Adult MusicAdult Music
03Adult MusicAdult Music
03.26  Musikus (2. Stunde) [6]
04Adult MusicMusikus (2. Stunde)
Kammerflimmern
05Adult MusicKammerflimmern
06RadioweckerKammerflimmern
06.26  Theaterklatsch
07RadioweckerTheaterklatsch
07.26  RadaR Sportplatz
08TheaterklatschRadaR Sportplatz
08.26  Musikus
09RadaR SportplatzMusikus
10MusikusMusikus
10.26  Kammerflimmern
11MusikusKammerflimmern
12KammerflimmernKammerflimmern
12.25  Mellomania, Stunde 1
13KammerflimmernMellomania, Stunde 1
13.26  Mellomania, Stunde 2
14TheaterklatschMellomania, Stunde 2
14.26  SvD Identity 807
15RadaR SportplatzSvD Identity 807
15.29  Theaterklatsch
16Bunter Montags MixBunter Montags Mix

Tabelle 1: Links sind die Vorgaben des Programmschemas zu sehen, rechts das manipulierte Programm.

Dienstag, 18. September 2007
Ein Moderator entdeckt die Wikipedia


Der Radiowecker mit Christian K. und Bülent D. bringt eine Neuerung. Christian K. probiert sich nicht mehr alleine nur an den Kalenderblättern der Deutschen Welle, nein, er kann sogar aus der Wikipedia vorlesen, wie gewohnt ohne Quellenangabe. Das heutige Geburtstagskind ist Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble [hier] und [hier]. Sein Kollege hält uns wieder einen längeren Vortrag, diesmal zu den Sicherheitswahnvorstellungen der Minister Schäuble und Jung.

Studio 2Dienstag und Mittwoch, 18./19. September 2007
Das zweite Sendestudio verabschiedet sich


Unterhaltungsredakteur Christian K. stellt nach seinem Radiowecker am Dienstagmorgen fest:
seit Sonntag (16.) läßt sich das Sendesignal in Studio 2 nicht mehr holen. Auch das entsichern in Studio 1 ermöglicht dies nicht. Somit kann nur aus Studio 1 gesendet werden, wo der einzige Denon–MD-Player oft Error 77 zeigt und der einzig richtig funktionierende Sony lange Annahme– und Auswurfzeiten (über 15 sec) hat.
Jetzt springt der Defekteteufel auch schon auf das zweite Studio über. Technikvorstand Stefan Egerlandt bemerkt hierzu am Mittwochnachmittag:
Hallo,

Christian K. hat tatsächlich recht mit der defekten Studioumschaltung. Gestern soll es angeblich noch einige Male funktioniert haben, heute morgen als ich mit Aurel J. und Daniel L. nach einigen Technikdingen geschaut habe ging es jedoch überhaupt nicht mehr.

Das bedeutet, sie fällt nun ein paar Tage für uns alle aus, wer unbedingt aus Studio 2 senden möchte wird gezwungen sein in Studio 1 den Regler von Studio 2 hochzuziehen. Ansonsten kann Studio 2 auch noch für sämtliche Vorproduktionen genutzt werden.

Das Hybrid in Studio 2 funktioniert nun auch wieder.

Das Telefon in der Sprecherkabine benötigt ein neues Telefonkabel, das besorge ich die Tage noch.

Schreibt mir doch bitte kurz, welche CD Player einen Tick haben, damit ich mal alle aufmachen kann am Wochenende die einen defekt haben könnten, dafür muss ich aber auch noch ein paar Materialien besorgen.

Sagt euren Redaktionsmitgliedern bitte bescheid, das Studio 2 nur bedingt einsatzbereit ist, damit es zu keinen Sendelöchern kommt. Ich werde einen Zettel aufhängen sobald sich die Lage bessern wird. [7]
Die Lage wird sich nicht bessern. Aber das ist meine ganz persönliche, wenn auch sachlich begründete Meinung.
HerrngartenMittwoch, 19. September 2007
Teemo Toys


Der heutige Radiowecker mit Peter Fritscher und Silke W. beginnt leicht verspätet um 6.02 Uhr nach einem zwanzigsekündigen Sendeloch. Dieses kleine Sendeloch muß nicht der Unachtsamkeit des Technikers oder der Technikerin entsprungen sein, sondern kann durchaus mit dem immer desolater werdenden Zustand der Sendestudios zusammenhängen. Bevor sie ihre Hörerinnen und Hörer begrüßen, wünschen sie ihrem Sender: „Guten Morgen, Radio Darmstadt.“ Einige Minuten später verkündet Silke W. nach einem Blick in die Wikipedia die heutigen Namenstage: „Albert, Bertold, Igor, Torsten, Timotheus“. Sie führt den in ihrer Quelle abschließend genannten Mykhaylo nicht auf, möglicherweise weil sie nicht weiß, wie sie den Namen aussprechen soll. Wenn diese Vermutung richtig ist, dann hätte sie besser auch auf Timotheus verzichtet, denn sie spricht das eu wie ein deutsches eu aus und nicht als zwei Vokale e–u. Abgesehen davon hat Timotheus nur in der Wikipedia am 19. September Namenstag, überall sonst im Internet am 26. Januar oder auch am 22. August. Überhaupt ist der Eigenname der schlimmste Feind des Moderators oder der Moderatorin und bedarf daher der besonderen Aufmerksamkeit. Diese wäre auch angebracht gewesen, als Peter Fritscher das heutige Kalenderblatt vorstellt. Vor sechzehn Jahren wurde die als Ötzi bekannte Mumie im Gletschereis gefunden, die sich heute nicht etwa im Archäologiemuseum von Bozen befindet, sondern von Bozzen, ausgesprochen mit einem kurzen offenen o. Ein wenig peinlich wird es dann, wenn Silke W. auch im wiederholten Anlauf ihre Probleme mit dem Bandnamen Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick and Tich zum Besten gibt.

Heute verrät uns Silke endlich, woher sie ihre kleine Welt entnimmt: aus der Zeitschrift Neon und aus der Wikipedia. Nicht hingegen verraten uns Peter und Silke, woher sie ihre Veranstaltungstips für Freitag haben. Peter Fritscher kündigt die Teilnahme von Radio Darmstadt an der Langen Nacht der Musen an:
Peter: Und ihr könnt auch hier bei Radio Darmstadt vorbeischauen. Wir haben hier 'ne tolle Ausstellung über die Radiogeschichte und ganz viele Bilder. Und wenn ihr herkommt, könnt ihr auch mal ins Radio. Wir haben auch ein Sonderprogramm am Freitag. Also da seid ihr herzlich eingeladen dazu. Ansonsten, hast du noch irgendwas Freitag?

Silke: Ja, am Freitag feiert der Herrengarten 30–jähriges Jubiläum. Das bedeutet: ab 14 Uhr 30 kann man … können alle Familien mitmachen und es geht von 14 Uhr 30 bis in den Abend hinein und mit dem Motto Musik und Tanz. Also, es ist ordentlich was los.
Peters Ausführungen zur Musennacht entstammen wahrscheinlich dem zugehörigen Programmheft. Den dort abgedruckten Text zu Radio Darmstadt habe ich jedoch für die Lange Nacht der Musen des Jahres 2006 verfaßt! Da sind wir mal gespannt, ob das angekündigte Beiprogramm auch ausgestellt wird. Peter Fritscher sitzt im Vorstand des Trägervereins. Weiß er etwa nicht, was am Freitag in den Senderäumen stattfinden wird? Silke hingegen kann zwar leidlich lesen, aber nicht so recht verstehen. In der Pressemeldung [8] geht es um das 30–jährige Jubiläum des Aktivspielplatzes im Herrngarten! Der Herrngarten, der eben nicht Herrengarten heißt, ist schon ein paar Jahrhunderte älter. Es lohnt sich eben auch im nichtkommerziellen Journalismus, die beliebig vorgetragenen Inhalte etwas genauer durchzulesen, um sie zu verstehen.

Mischpult mit PanoramareglerMittwoch, 19. September 2007
Automatisiertes Eigenleben


Während Kulturredakteur Frank S. im Begriff war, seinen Kollegen Rüdiger G. mit seinem verspäteten Nachruf auf den letztes Jahr am 30. August verstorbenen Nagib Mahfuz zu Gehör zu bringen, sprang plötzlich die Sendeloch-Erkennung an. Diese begleitete eine Viertelstunde lang das Programm von En Woog mit laut dröhnender Mainstreammusik. Frank S. im Studio bekam hiervon nichts mit, und ein Chef oder eine Chefin vom Dienst, die außerhalb des Sendestudios das Programm hätten abhören können, wurde im Februar 2007 abgeschafft. Warum sprang die Sendeloch-Erkennung an, obwohl es draußen an den Radiogeräten deutlich hörbar kein Sendeloch gab? Nun, aus Gründen, die noch herauszufinden wären, stand der Panoramaregler (siehe Foto) des verwendeten Mischpultzuges so verdreht, daß das Signal, welches das Mischpult verließ, sich für die Sendeloch-Erkennung wie ein Sendeloch anhörte. Hier rächt sich die von unserer Technikbastelcrew verwendete nicht durchdachte Sparlösung, die im März 2007 implementiert wurde: die Sendeloch-Erkennung fragt nur einen der beiden Stereokanäle ab; und wenn aus Panoramagründen eine Minute lang nichts auf dem einen, sehr wohl aber auf dem anderen Kanal anliegt, dann knallt dir die eingespielte Mucke das Hirn raus.

Screenshot der VBG-WebseiteMittwoch, 19. September 2007
Seltsamer Hinweis


Mit heutigem Datum schreibt die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft dem ehemaligen Vorstandsmitglied und ebenso ehemaligen Kaufmännischen Angestellten des Vereins als „gesetzlichen Vertreter der/des RadaR e. V.“. Es handelt sich um einen Hinweis zur fristgerechten Einreichung des Entgelt­nachweises [pdf]. Im Schreiben heißt es hierzu weiter: „Sie haben den Entgelt­nachweis des vergangenen Jahres nicht bzw. nicht fristgerecht eingereicht.“ Dies finde ich doch sehr verwunderlich. Denn erstens würde es mich schon interessieren, wie die VBG an meine Privat­anschrift gelangt ist, und zweitens finde ich es spannend, daß der Trägerverein von Radio Darmstadt den Entgeltnachweis immerhin schon mit fünfmonatiger Verspätung eingereicht hat (woher ich das weiß? Recherche!). Wie auch immer: das organisatorische Chaos, das nach der ohne Grund ausgesprochenen Kündigung des Verfassers dieser Dokumentation ausgebrochen ist, geht zu Lasten der vier Vorstandsmitglieder, die systematisch meine Ausgrenzung betrieben haben. Nun geht es hier im konkreten Fall um einen recht unscheinbaren Betrag von rund 150 Euro. Bemerkenswert ist das jedoch schon, denn Vorstandsfrau Susanne Schuckmann hatte im Dezember 2006 mit knallharter Fristsetzung von ihrem damaligen Beschäftigten eine ausführliche Beschreibung seiner Tätigkeit abverlangt und auch erhalten. Es scheint so, als habe dieses Schreiben monatelang in der Privatwohnung dieser Vorstandsfrau herumgeschlummert, anstatt als Hilfe für die Bürotätigkeit der Minijob-Sekretärinnen des Vereins zu dienen.

Screenshot der Webseite der SüdhessenwocheDonnerstag, 20. September 2007
Die Spannung steigt


In der heutigen Ausgabe des Anzeigenblatts Südhessenwoche findet sich ein Artikel zur 7. Langen Nacht der Musen [pdf]. Dort heißt es zur Musennacht bei Radio Darmstadt:
Wer will, kann sich von den musikalischen Überraschungen der Akademie für Tonkunst inspirieren lassen, zu Afromusic mit karibischen Cocktails und afrikanischem Essen in der Bessunger Knabenschule tanzen oder „RadaR“, Darmstadts Radio, besuchen, um sich das Studio des Rundfunk­senders persönlich anzuschauen. Das Live-Programm von der Langen Nacht der Musen wird von 19 bis 1 Uhr gesendet (103,4 MHz).
Von einer Ausstellung zur Rundfunk­geschichte oder der gezeigten Fotokunst ist hier nicht die Rede. Dennoch gibt uns Christian K. im Radiowecker ab 7.51 Uhr den Tip, diese Ausstellung zur Rundfunkgeschichte zu besuchen.

Offensichtlich verbreitet unser Unterhaltungsredakteur ähnlich viel Wirrnis wie sein Kollege aus dem Vorstand am Vortag. Doch K. weiß noch mehr zu berichten. Im Tagesprogramm kündigt er für 17.45 Uhr die Sendung der Kinderredaktion an, obwohl er als Programmrats­mitglied eigentlich wissen müßte, daß diese Redaktion sich vor anderthalb Wochen aufgelöst hat. Aber weil es im Programmflyer so noch drinsteht, wird stur und ohne Nachdenken abgelesen. Doch auch ein ehrenamtlich betriebenes nichtkommerzielles Lokalradio besitzt nicht die Lizenz zur Desinformation.

Freitag, 21. September 2007
Der ganz normale Ausfall


Zum schon gar nicht mehr zählbaren wiederholten Male fällt der Radiowecker am Morgen aus. Hierdurch verschiebt sich das geplante Tagesprogramm um mehrere Stunden. Um 15.00 Uhr hören wir nicht etwa die griechische Musiksendung Radio Akroama, sondern eine vom stellvertretenden Sprecher der Auslandsredaktion gestaltete Folge von Jazz mit Ralf. Um 17.00 Uhr spielt Lokalredakteur Markus Lang in der Sendung Knackpunkt Podcasts aus seiner Heimatstadt Groß-Umstadt ein. Radio Darmstadt bemüht sich seit Jahren um eine Frequenz für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und hofft derzeit darauf, daß die Landesmedienanstalt ihr eine derartige Frequenz in absehbarer Zukunft verschafft. Innerhalb einiger Eingeweihter wird ganz offen über die 97,0 MHz geredet und auch darüber, wie man der LPR Hessen ein Studio im Landkreis Darmstadt-Dieburg vorzugaukeln gedenkt. Wo diese rare Frequenz herkommen soll, ist eine spannende Frage. Hierzu müßte eigentlich die Frequenzsatzung der LPR Hessen geändert werden.

Ausschnitt aus dem Programmheft zur Langen Nacht der MusenFreitag, 21. September 2007
Wer ist verantwortlich für die nicht vorhandene Öffentlichkeitsarbeit?


Seit einem halben Jahr ist Markus Lang als Vorstandsmitglied zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei Radio Darmstadt. Er ist daher mitverantwortlich für den miserablen Zustand der sendereigenen Webseite und erst recht für den zum Teil stümperhaft zusammengestückelten Programmflyer. Jetzt kommt heraus, daß er nicht einmal zu den öffentlichkeitswirksamen Events, an denen Radio Darmstadt teilnimmt, einen stimmigen eigenen inhaltlichen Beitrag geleistet hat. In das Programmheft zur 7. Langen Nacht der Musen wurde derselbe Text noch einmal übernommen, den der von ihm aus Vorstandsamt und Job rausgeworfene damalige Vorstand für Öffentlichkeits­arbeit Walter Kuhl ein Jahr zuvor zur 6. Langen Nacht eingereicht hatte. Die Ankündigung auf Seite 34
Am Musenabend werden die Studiotüren geöffnet und die Besucher/innen in das gar nicht so große Geheimnis des Radiomachens eingeführt. Neben einer Ausstellung zur Rundfunkgeschichte zeigen wir ästhetisch anspruchsvolle Fotografien einer langjährigen RadaR Moderatorin. Wir bieten Speisen und Getränke für unsere Gästinnen und Gäste an.
stimmt daher auf jeden Fall nicht. Weder darf Norbert Büchner seine interessante Rundfunksammlung zeigen noch wird Petra Schlesinger wie im vergangenen Jahr ihre Fotokunst präsentieren. Man und frau muß sich ernsthaft fragen, ob Markus Lang nur deshalb auf Vorstandssitzungen geht, um ihm nicht genehme Vereinsmitglieder rauszuschmeißen oder aus ihren Jobs zu feuern. Eine darüber hinaus gehende Tätigkeit ist kaum feststellbar.

Ausstellung zur Rundfunkgeschichte mit Norbert Büchner 2005Freitag, 21. September 2007
Gähnende Leere


An Radio Darmstadt geht die Lange Nacht der Musen vorbei. Wo noch 2004 etwa 400, im Jahr 2005 selbst bei unangenehm regnerischem Wetter über 200 Besucherinnen und Besucher sich gerne die Sendestudios zeigen lassen wollten und dabei auch eine spannende Ausstellung zur Rundfunkgeschichte gezeigt bekamen (siehe neben stehendes Foto), herrscht am heutigen Abend die Tristesse vor. Als ich gegen Viertel nach neun das Sendehaus betrete, treffe ich dort gerade einmal eine Gästin und einen Gast an, die sich von Christian F. das gähnend leere Sendehaus zeigen lassen. Kulturredakteur Wolfgang R. saß beschäftigungslos am Empfang und sein Redaktionskollege Michael S. mühte sich mangels mannigfaltiger Livereportagen von den Musenorten durch das Programmheft, indem er die anderen interessanten Events der Musennacht vorstellte. Ansonsten: ganz tote Hose. So weit ist Radio Darmstadt inzwischen heruntergewirtschaftet worden, daß es keine und niemanden mehr interessiert. Nur zum Vergleich: 2004 und 2005 fanden zeitweise drei bis vier Führungen gleichzeitig mit jeweils acht bis zwölf Personen statt! Ein Lob an die letzten drei Vereinsmitglieder, die RadaR noch nach außen vertreten, und Schande über den nicht anwesenden Vorstand!

Nachtprogramm bei Radio XFreitag auf Samstag, 21./22. September 2007
Volles Leben bei Radio X


Während bei Radio Darmstadt die Tristesse vorherrscht, feiert am selben Abend Radio X in Frankfurt aus vollen Zügen sein zehnjähriges Sendejubiläum. Weit mehr als 600 Gästinnen und Gäste reden, tanzen und feiern auf mindestens vier Ebenen. Was für ein Unterschied! Herzlichen Glückwunsch, Radio X!

Screenshot der Webseite von Results GermanySamstag, 22. September 2007
Weltkindertag ohne Kinder


Nachdem sich die Kinderredaktion vor zwei Wochen mangels Unterstützung aus Vorstand und Verein und angesichts eines Hausverbots für einen der Betreuer hatte auflösen müssen, findet zum Weltkindertag am Vormittag ein sogenanntes Rundgespräch zum Nichtrauchen und Kinderschutz in den Räumen des Senders statt. In seiner Ankündigung verweist der Redakteur von treffpunkt eine welt Heinrich R. auf hochkarätige Gästinnen und Gäste: Staatssekretär Andreas Storm (ist verhindert), Stadtrat Klaus Feuchtinger, Kinder– und Jugendarzt Dr. Markus Landzettel, Dr. Hoffmann vom Gesundheitsamt, Willi Kiefer vom städtischen Eigenbetrieb EAD, Dr. Markus Hoschek als SPD-Stadverordneter, Theo Ludwig als FDP-Stadtverordneter, sowie Dr. Inge Landzettel als Stadtverordnete für Bündnis 90/Die Grünen. Als Veranstalterinnen werden genannt: Lucrecia Edinger-Herraiz, Initiatorin der Kampagne, Ulrike Bonitz-Reus, Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Dr. Inge Landzettel, Ärztin, sowie als Gesprächsleiterin Ruth Ruhemann von der Splittergruppe RESULTSgermany [9]. Wer von diesen Personen wirklich erschienen ist, werden wir vielleicht aus dem Darmstädter Echo erfahren. Nun ist es sicherlich sinnvoll, wenn Kinder lernen, nicht zu rauchen. Thematisiert Heinrich R. beim Rundgespräch auch das kinderfeindliche Ambiente bei Radio Darmstadt? [10]

Die Stundenuhr für zwei SendestundenSonntag, 23. September 2007
Was man und frau bei Radio Darmstadt so alles lernen kann


Vorstandsmitglied Peter Fritscher und YoungPOWER-Redakteur Christoph A. leiten das dreitägige Aus– und Weiterbildungsseminar an diesem Wochenende. Fünf Männer und drei Frauen erhalten ihre Grundlagenausbildung. Zum Abschluß dieser Ausbildung müssen sie in einer Livesendung das Gelernte umsetzen. Hierbei ist nicht nur die Beherrschung der Studiotechnik, sondern auch moderatives Können, Recherche und der kluge Aufbau des eigenen Beitrags gefragt. Anhand der Performance dieser zweistündigen Sendung lassen sich Rückschlüsse auf die Fähigkeiten der beiden Teamer ziehen.

Das Grummeln beim Zuhören beginnt schon mit dem ersten Beitrag. Die Suchmaschine ist schon scharf geschaltet und erwischt den Moderator beim Ablesen eines Textes über die Geschichte des Griesheimer Zwiebelmarktes. Auch beim zweiten Beitrag über das Felsenmeer oberhalb von Reichenbach im Odenwald lassen sich einzelne Sprachbausteine wiederfinden. Nach weiteren zwei ohne Zuhilfenahme des Internets verfaßten Beiträgen ertönt doch tatsächlich der Promotrailer [mp3] mit der seit einem Jahr abgeschalteten Kabelfrequenz für Groß-Gerau! Kurz darauf wird uns ein weiterer Beitrag aus dem Internet vorgelesen, der fast schon einen Hauch von Werbung für das Biken mit der Harley in Thailand versprüht. Spätestens hier ist zu fragen, ob die Ausbildungseinheit Presserecht wieder einmal unterschlagen wurde.

Anweisungen zum Schreiben fürs HörenSonntag, 23. September 2007
Anweisungen für einen Teamer, der's selbst nicht blickt


Es scheint so, als werde auf den neuen, eigens von Benjamin Gürkan konzipierten Ausbildungsseminaren Wert darauf gelegt, den alten und neuen sendenden Vereinsmitgliedern nahezubringen, daß sie unbesorgt von allen Seiten des Internets ihre Beiträge zusammenklauen dürfen, falls die Zeit einmal wieder zu knapp ist, sich gewissenhaft vorzubereiten. Anders ist es nicht vorstellbar, mit welcher Dreistigkeit in einer Ausbildungssendung, die das Gelernte zum Ausdruck bringt, aus dem Internet vorgetragen wird. Offensichtlich haben weder Peter Fritscher noch Christoph A. einen Begriff von Presse– und Urheberrecht. Weshalb Benjamin Gürkan diese beiden dann auf ein Grundlagenseminar losläßt, ist unverständlich. Daß dann auch noch der unsinnige Werbetrailer für den Sender zum Einsatz kommt, paßt zum Bild. Wenn man und frau bedenkt, daß ich auf einer Programmratssitzung im April (!) noch einmal dringend darauf hingewiesen habe, diesen Trailer zu vermeiden, dann zeigt sich hier: Desinformation ist unser Geschäft.

Dieses Seminar bringt neben der offenkundigen Bereitschaft zum Lizenzbruch auch einen eher belustigenden Aspekt zum Ausdruck. Allen Ernstes steht auf dieser Tafel:
Deutlich reden. Logischer Satzbau. Klare Struktur. Roter Faden. Spannung aufbauen. Information bündeln.
Man und frau vergleiche diese aufgeschriebenen Floskeln mit dem moderativen Slapstick, den der Teamer Peter Fritscher seit Anfang August 2007 an jedem Mittwochmorgen aufführt. Sinnlose Sätze mit gebündelter Desinformation ohne jede Struktur. Das einzig Spannende ist hier nur herauszufinden, welchen Quark er denn heute serviert. Ich erinnere hier beispielsweise an die wirren Ausführungen zum Celine Club (5. September), an die angeblichen Mafiafilme (8. August), an seine meisterlich fehlerhafte Darstellung der Mission der Voyager 2 (22. August) oder an die von ihm am vergangenen Mittwoch angekündigte Ausstellung zur Radiogeschichte und an die vielen Bilder, die im Sendehaus während der Langen Nacht der Musen seiner Auskunft nach zu besichtigen seien. Und solche Menschen bilden bei Radio Darmstadt aus … – Naja, das ist dann wohl die Zukunft dieses Senders.
Screenshot der Startseite von Radio Aktiv FMMittwoch bis Freitag, 26./28. September 2007
Für kommerzielle Interessen ausgenutzt?


In einem Radioforum wird über das Verhältnis von Radio Darmstadt und Radio Aktiv FM in München diskutiert:
Chris4981: wirklich neu ist, dass der Ex–SSL Mitarbeiter „Thilo Markwort“ alias Warmduscher Programmchef ab 1.12. bei Radioaktiv.FM wird.

KlausD: … und inzwischen scheint auch DJ Taucher mit seiner Adult Music bei Radio Aktiv–FM gelandet zu sein. Wandern jetzt alle ehemaligen SSL–DJs von RAdAR (Radio Darmstadt) weiter zu Aktiv–FM oder versucht es da jemand zweigleisig „durch die Hintertür“?

Chris4981: Die sind meines Wissens doch alle bei SSL gekündigt oder? Mellow Mania ist ja jetzt auch umgezogen von SSL auf Radioaktiv.

nicki6478: Soweit ich das sehe, laufen die Sendungen sowohl auf RADAR als auch auf RadioAktiv?! Warum sollte man nicht diverse Sendungen auf meheren Sendern bringen?

KlausD: Ich sagte ja : [quote]oder versucht es da jemand zweigleisig „durch die Hintertür?ldquo; [/quote], wobei mich interessieren würde, ob da bei beiden Sendern die gleiche Sendung gefahren wird (produziert in München bzw. Darmstadt und dann beim andere Sender nur „wiederholt“?) [quote]Warum sollte man nicht diverse Sendungen auf meheren Sendern bringen?[/quote] RadioAktiv ist kommerziell, RAdAR ein NKL = nicht-kommerziell !! (… oder ist Guido Häußler etwa inzwischen auch in Darmstadt aktiv???)

Th.Hemer: Warmduscher & Friends wurde in Darmstadt live für Radio Darmstadt und Aktiv FM Live gleichzeitig produziert.

gustje: Guten Tag zusammen, ich lese hier schon seit ein paar Wochen interessiert mit und bin langsam wirklich verwundert. Mal abgesehen davon, werter Herr Hemer, dass Sie mit Ihrer letzten Aussage erneut Ihr Unwissen bestätigt haben, frage ich mich folgendes: Sie gehen ja nicht nur hier im ukwtv–Forum mit einer wahnsinnigen Energie gegen RadioAktiv vor. Ich als Laie frage mich da natürlich, wie kommts? Hat Ihnen dieser Herr Häußler persönlich etwas getan? Würde mich über eine Antwort und Erklärung freuen.

nicki6478: So weiß ich das auch! Ist ja kein Problem wenn eine kommerzielle Station eine NKL Sendung übernimmt oder?

KlausD: [quote gustje] Guten Tag zusammen, ich lese hier schon seit ein paar Wochen interessiert mit und bin langsam wirklich verwundert. Mal abgesehen davon, werter Herr Hemer, dass Sie mit Ihrer letzten Aussage erneut Ihr Unwissen bestätigt haben, …[/quote] In Ordnung, aber wenn diese Aussage falsch war, wie läuft es dann wirklich mit der gleichzeitigen Sendung ab? Wäre schon einmal interessant zu wissen. Danke.

Wiesbadener: @KlausD: gar nicht drauf eingehen. Da hat sich eine Person wieder unter vier Nicks angemeldet und beschimpft sich gegenseitig. Same procedure than ever …
Die Fragestellung ist gar nicht so dumm: Produzieren unsere Sunshine–DJs ihr Programm bei Radio Darmstadt, um es anschließend kommerziell zu verwerten? Und ist das der Grund, weshalb Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan mit finanzieller Förderung der hessischen Landesmedienanstalt eine Soundmaschine anschaffen muß, damit diese DJs einen fetten Sound produzieren können?

Mittwoch, 26. September 2007
Ein Sendeloch, das es nicht geben dürfte


Nach Ende der letzten Dienstagssendung, dem Gipfelstürmer, stürmt das Programm von Radio Darmstadt ins Nichts. Drei Stunden lang, von 0.01 bis 3.03 Uhr, gönnt sich der Sender eine Pause und seinem Auditorium ein Sendeloch. Dann springt die Sendeloch-Erkennung ein, die bis 5.25 Uhr automatisiert Mainstream-Musik abdudelt, bevor seltsamerweise in die letzte Stunde der eigentlich seit Mitternacht zu sendenden Wiederholung eingeblendet wird.

Um 20.00 Uhr sendet die Kulturredaktion keinen Art Underground, statt dessen legt Ralf D. eine jazzige Austauschsendung von Radio Unerhört Marburg ein.

Donnerstag, 27. September 2007
Ein Ex–Vorstand erklärt seinen Austritt


Das ehemalige Vorstandsmitglied Walter Kuhl erklärt nach zehnjähriger Vereinsmitgliedschaft seinen Austritt aus dem Trägerverein von Radio Darmstadt. Die ausführliche Begründung für den Austritt umfaßt Demokratiemängel, geduldete Verstöße gegen das Presserecht und das Werbeverbot, ein haarsträubendes journalistisches Selbstverständnis und eine zunehmende Kommerzialisierung des Senders, verbunden hin zur Entwicklung zu einem Musiksender. In der hier vorliegenden Dokumentation werden diese Vorwürfe sachlich untermauert.

Freitag, 28. September 2007
Hörzeitung aufgehängt


Der 43. Hänger des Sendecomputers seit dem 26. Februar 2007 erwischt die Wiederholung des Nachrichtenteils der Hörzeitung pünktlich um 12.26 Uhr. Vierunddreißig Minuten lang hören wir die stottrigen Technobeats, ehe das Wiederholungsprogramm neu gestartet wird.

Freitag, 28. September 2007
Entfallen


Im Anschluß an seine verkehrspolitische Sendung erklärt um 18.00 Uhr der zuständige Redakteur lapidar: Der KultTourKalender „entfällt aus persönlichen Gründen“. So genießen wir eine weitere Stunde JazzZeit aus Marburg. Dann wird jedoch mittendrin im Jazz sieben Minuten lang Rüdiger G. mit einer Film– und einer Theaterempfehlung eingeblendet.

Fünf Stunden später vermeldet Ralph K. ganz banale Mikrofonprobleme: „Funktioniert das? Auch nicht.“

Samstag, 29. September 2007
Wiederholungsfalle


Seit Anfang des Monats ist die russische Sendung Prima samstags von 9.00 bis 11.00 Uhr zu hören. Anschließend sieht das Programmschema vor, die Wiederholung neu zu starten. Doch anstelle der Wiederholung der gestrigen Sendung zu Verkehrspolitk werden Silke und Koray mit ihren mäßig unterhaltsamen Banalitäten eingespielt. Der Grund: der Sendecomputer wird nicht neu gestartet, sondern nur der zugehörige Regler wieder hochgezogen. Allerdings ist es ohnehin egal, was der Programmflyer vorsieht, denn im Oktober wird es keinen geben.

Screenshot der Startseite von Radio Aktiv FMSamstag, 29. September 2007
Neue DJ–Connection


Auf der (seit einiger Zeit abgeschalteten) Newsseite von Radio Aktiv FM in München können (konnten) wir lesen:
Thilo Markwort (Ex Sunshine-Live Moderator und Redakteur), auch bekannt als „DJ Warmduscher“ wird neuer Programmchef von Radio Aktiv–FM. Er löst damit ab Dezember den bisherigen Programmchef Markus Kessel ab. Thilo Markwort gilt als einer der Spezialisten in der elektronischen Musikszene und will den Sender weiter etablieren.
Inzwischen sind auch mehrere andere Ex–Sunshiner auf dem Umweg über Radio Darmstadt beim Münchner Satelliten– und Kabelkanal­sender gelandet. Leider haben sie vergessen, die Combo der DJ–Zone mitzunehmen.

Screenshot der Webseite von Radio DarmstadtSonntag, 30. September 2007
Playlist: Keine Informationen verfügbar


Seit etwa Mitte März können Hörerinnen und Hörer, sofern sie das Feature auf der Webseite des Senders überhaupt finden, einzelne gehörte Songs gezielt nachschlagen. Radio Darmstadt stellt hierfür mittels einer Playlist [11] eine Auflistung gespielter Songs zur Verfügung. Zwei grundsätzliche Probleme begleiten dieses innovative Feature: erstens wurde es nur für das Liveprogramm programmiert, obwohl durch einen ausgeklügelten Algorithmus auch das Wiederholungsprogramm abgefragt werden könnte. Allerdings kann auch der klügste Algorithmus nicht raten, wann der Radiowecker ausfällt oder der Sendecomputer ins Stottern gerät. Und zweitens: die meisten Sendenden geben keinen Song für diese Playlist ein. Deshalb sind von Januar (Testphase) bis September von gerade einmal 54 Sendungen Titel eingegeben worden. Im selben Zeitraum gab es knapp 2.000 Livesendungen. Der Anteil beträgt folglich 2 bis 3 Prozent. Im September wurde nicht ein einziger Titel eingegeben. Das Spielzeug scheint selbst seinen Erfindern lästig geworden zu sein.

SendungJanFebMrzAprMaiJuniJuliAugSepSumme
Bigos0002300005
BOROs RockShow0001000102
DJ Zone1113110008
Hallo Darmstadt0002222109
Hörzeitung (Kultur)0001221006
Impuls für X0001420007
Late Talk0000000202
Let's Fezz 2 Night0010000001
Musikus0010101003
RadioShow0001011003
Young POWER0002212007
64283 Electronic Beats0000000101
Summe1131315975054
Alle Sendungen2202002202152202152202202151945

Tabelle 2: Derselbe Redakteur hat die Daten für Hallo Darmstadt und Musikus eingegeben. Die Gesamtstundenzahl geht von einem Durchschnitt von 50 Livesendungen pro Woche aus.

Sonntag, 30. September 2007
Kein Flyer


Andy U. verkündet gegen Ende seiner Unterhaltungs­sendung eine bittere Wahrheit des Senders. Es werde für den Oktober keinen Programmflyer geben, denn: „Wir haben keine Lust mehr, den zu machen.“ So weit, so wahr, aber …

Sonntag, 30. September 2007
Zum Monatsabschluß erst eine Lüge, dann ein Sendeloch


Andy U. und Thomas T. rätseln zu Ende ihrer angeblichen Best of-Sendung über die richtige Aussprache der nachfolgenden türkischen Sendung. Das kann nur schief gehen, weil der Programmflyer aufgrund fehlender ausgedruckter Çedillen nicht sehr hilfreich ist. Die Sendung heißt übrigens Seyhanla Şiir Akşamı und sollte um 21.00 Uhr beginnen. Thomas T. ist um das schlechte Image von Radio Darmstadt besorgt und lügt öffentlich über den Sender: Es folge jetzt eine Livesendung der Auslandsredaktion. Tatsächlich jedoch liegt laut späterer mündlicher Auskunft von Andy U. eine Arbeitsanweisung vor: Schalte den Studiorechner vor 21.00 Uhr an und lege eine CD in das Laufwerk. Dann starte um 21.00 Uhr die darauf befindliche MP3–Datei. Mit wenigen Minuten Verspätung wird auch so verfahren. Die Folge: ein Sendeloch um 23.02 Uhr. Der Grund: Die türkische Sendung ist die letzte Sendung im Programm vor Beginn der Wiederholung, die natürlich irgendwie gestartet werden muß. Deshalb nimmt um 23.02 Uhr ein Unheil seinen Lauf, das sich bis weit den morgigen Montag hinein erstrecken wird.

Selbstverständlich wird der Programmrat keine Abmahnung gegen die Verantwortliche der Sendung, Hacer Y., aussprechen wegen einer mißbräuchlichen Nutzung der Sendeloch-Erkennung. Denn das Nichterscheinen zur Sendung ist gewiß ein Notfall. Wäre Hacer jedoch Mitglied der Redaktion Alltag und Geschichte, dann würde sich garantiert ein Mitglied des Programmrats finden, das eine Abmahnung der Redaktion beantragt.

 

ANMERKUNGEN

 

»» [1]   Um möglichen Mißverständnissen vorzubeugen: der Begriff des Stotterns ist nicht diskriminierend gemeint. Er beschreibt jedoch exakt das Hörerlebnis, wenn sich der Sendecomputer aufhängt. Es wäre hingegen nichts dagegen einzuwenden, wenn Menschen mit Sprach­schwierigkeiten ein nichtkommerzielles Lokalradio dazu nutzen, sich zu artikulieren.

»» [2]   Christian Anders ist gewiß kein Sänger, der in einem laut Satzung des Trägervereins angeblich emanzipatorisch orientierten Lokalradio zu hören sein sollte. Siehe den Eintrag in der Enzyklopädie des gesammelten manchmal nur Halbwissens. Ein Blick auf die Webseite von Christian Anders verrät, daß sich hier ein ziemlich kruder Esoteriker austobt. Günter Mergel, übernehmen Sie! [Das ehemalige Vorstandsmitglied des Trägervereins von Radio Darmstadt Günter Mergel wünschte sich einmal, zum Sektenbeauftragten des Vereins ernannt zu werden.]

»» [2a]   Der Artikel war im August 2009 nicht mehr online aufzurufen. Die alte Fundstelle lautete: http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=507133.

»» [3]   Quelle: 6.9.1953: Adenauers Politik bestätigt.

»» [4]   Die Schreibweise des Originals wurde beibehalten.

»» [4a]   Der Artikel war im August 2009 nicht mehr online aufzurufen. Die alte Fundstelle lautete: http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=509490.

»» [5]   Siehe Anmerkung 1.

»» [5a]   Der Artikel war im August 2009 nicht mehr online aufzurufen. Die alte Fundstelle lautete: http://www.radiobremen.de/bremenvier/musik/halloffame/santana.php.

»» [6]   Weshalb in die Wiederholung mit der 2. Stunde von Musikus eingestiegen worden ist, wissen wohl nur die Manipulateure.

»» [7]   Die Schreibweise des Originals wurde beibehalten.

»» [8]   Der Artikel war im August 2009 nicht mehr online aufzurufen. Die alte Fundstelle lautete: http://www.darmstadtnews.de/index.php?shownews=10226.

»» [9]   Fundierte Aussagen zum Verein Results e.V. lassen sich kaum herbeischaffen. Auf der eigenen Webseite werden die Hintergrund­informationen „gerade überarbeitet“. Dies scheint ein langwieriger Prozeß zu sein. Ingo Heinemann benennt den Gründer von Results in den USA, Sam Daley-Harris, als Mitarbeiter im Hunger Project und bei EST. EST steht für Erhard Seminar Training. Werner Erhard war Gründer zahlreicher Psychomarkt-Anbieter.

»» [10]   Der Artikel war im August 2009 nicht mehr online aufzurufen. Die alte Fundstelle lautete: http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=514942 .

»» [11]   Dieses vollkommen nutzlose und daher von den Sendenden bei Radio Darmstadt wie vom anvisierten Hörerinnen- und Hörerkreis weitgehend ignorierte Feature wurde bei der Errichtung der im Sommer 2009 vorhandenen Webseite vorsichtshalber entsorgt.


Diese Seite wurde zuletzt am 13. Mai 2011 aktualisiert. Links auf andere Websites bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur. Deshalb distanziere ich mich ausdrücklich von der von mir zu Informationszwecken verlinkten Webseite von Christian Anders. ©  Walter Kuhl 2001, 2007, 2011. Die Wiedergabe, auch auszugsweise, ist nur mit dem Einverständnis des Verfassers gestattet.

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Die externen Links wurden im August 2009 überprüft und gegebenenfalls angepaßt. Leider meinen manche Webseiten­betreiber, sie müßten in kurzen Intervallen ihre Webseiten „relaunchen“, wie das auf Neudeutsch heißt. Dabei gehen nicht nur Links, sondern auch viele interessante Inhalte verloren. Radio Darmstadt ist hierbei keine Ausnahme. Anders verfuhr beispielsweise der BUND Darmstadt, als er 2009 seine Inhalte in das neugestaltete Webangebot der Gesamt­organisation integrierte. Alte Artikel und Inhalte wurden auf die neugestalteten CMS-Seiten umgeleitet und sind somit weiterhin aufzurufen. Sehr lobenswert und zur Nachahmung empfohlen!

 
 
 
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