Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]
Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]
In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Diffamierung einzelner Personen ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]
Auf dieser Seite werden die Vorkommnisse des Monats Februar 2008 dokumentiert.
Früh feiert dieses Jahr ganz Deutschland Fasching (oder Karneval, je nach Region). Dies hindert Darmstadts Lokalsender nicht daran, auch in der Fastenzeit karnevaleske Elemente zu Gehör zu bringen. Anstatt den Sender aufzumöbeln, wird ein sinnloser Edit-War in der Wikipedia gestartet, um zu verhindern, daß die Welt nachlesen kann, was täglich (mit gutem Gehör!) zu vernehmen ist. Das gedruckte Programm für diesen Monat ist von ausgewählter Unleserlichkeit und die Sendeloch-Erkennung lädt zu neuen, einmal sogar mehrstündigen, Kapriolen ein. Mit den Namen unserer Sendenden kennen sich manche langjährige Moderatorinnen und Moderatoren nicht so aus, weshalb die Desinformationsabteilung Nachschub erhält. Ende Januar hat sich der Sender neue Sendekriterien gegeben. Der Verfasser derselben ist einer der ersten, die massiv dagegen verstoßen. Auch die Hausmeisterfraktion meldet sich wieder zu Wort. Lizenzpolitisch betrachtet bekräftigt der Verein seine Haltung, nur noch bis zum Jahresende senden zu wollen. Zu diesem Ergebnis haben einige auch protokollarisch erfaßte Intriganten ihren Beitrag geleistet. Am letzten Tag des Monats, einem Schalttag, ist die Brummschleife des Senders immer noch deutlich zu vernehmen. Mal sehen, wann Radio Darmstadt dieses nun wirklich einmalige Feature noch als besonders nichtkommerziell verkauft.
Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio für Darmstadt und die nähere Umgebung. Hinter dem Lokalradio steht der 1994 gegründete Trägerverein RadaR e.V..
Geschichte [Bearbeiten]
Radio Darmstadt erhielt 1996 als erstes hessisches, nichtkommerzielles und bürgernahes Lokalradio eine Sendelizenz und ging am 1. Februar 1997 in Darmstadt auf Dauersendung.
Es gehört dem Bundesverband Freier Radios (BFR) an und ist ein eingetragener Verein. Zuvor wurde mehrmals ein einwöchiges "Veranstaltungsradio" zum Heinerfest gesendet.
Zunächst war das Studio in einem ehemaligen Gebäude der Stadtgärtnerei in der Bismarckstraße untergebracht, wenige Monate nach Sendestart gab es ein zweites Studio in der Hindenburgstraße. Im November 1999 wurde schließlich das derzeitige Sendestudio am Steubenplatz eingeweiht; seit dem 1. Februar 2000 wird von hier gesendet. Rund 220 Menschen haben sich bislang als freie Mitarbeiter an dem Projekt beteiligt.
Das Programm wird von z. Z. 16 Redaktionen gestaltet. Dabei ist auch die Auslandsredaktion, hier sind viele Nichtdeutschstämmige, die Programme in ihrer Sprache produzieren.
Terrestrisch sendet Radio Darmstadt auf der Frequenz 103,4 MHz. Im Kabelnetz Darmstadt ist der Sender auf 99,85 MHz zu empfangen. Auch im Internet ist das Radar-Programm per Live-Stream zu hören. Nach einem technischen Ausbau strahlt der Sender seit Frühjahr 2007 eine bei leisen Passagen oder Sendelöchern vernehmbare Brummschleife aus.
Quelle: Wikipedia, Stand: 3. Februar 2008, 01:55 Uhr. Das Foto mit Andreas Türck, Nina Glaser und Peter Kunz ist Teil des Artikels.
Der Lexikonartikel zu Radio Darmstadt wurde am 30. Dezember 2005 erstellt und enthielt in der Ursprungsfassung ganze vier Sätze, deren Inhalt vollkommen korrekt gewesen ist. Im Oktober und Dezember 2006 hat Auslandsredaktionssprecher Ralf D. einige Informationen beigesteuert, wobei er seine Redaktion hervorhob. Die verlinkten Unterstreichungen entsprechen dem Originaltext. Der seit dem 23. Januar 2008 auf der Seite tätige Wandale treibt dort anonym sein Wesen. Derzeit enthält der Artikel etwa fünf sachliche Fehler; also etwa ein Fehler auf drei Sätze. Dieser Artikel gehört damit zur Kategorie sinnloser Informationen. Das paßt insofern, als der Sender bekannt für seine Desinformationen ist. Als damaliges Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit habe ich eine Vorgängerversion im Jahr 2004 wieder gelöscht, weil sie wortwörtlich Text der damaligen Webseite von Radio Darmstadt enthielt. Der Inhalt war zwar fehlerfrei, doch eine Doppelung desselben Inhalts ist im Internet relativ witzlos.
Am 7. Februar schreibt ein RadaR-Verantwortlicher:
Zum Wikipedia-Eintrag: Es ist höchst überflüssig, wenn dort technische Mängel wie die Brummschleife vermerkt sind. Wichtiger wäre es, wenn etwas mehr über unsere Inhalte drinstünde.
Er scheint die Wikipedia mit einem Image-Hochglanzprodukt von Radio Darmstadt zu verwechseln. In einem Lexikon stehen halt signifikante Inhalte zu einem gegebenen Stichwort. Eine Brummschleife, die in der bundesdeutschen Hörfunklandschaft sicherlich als Alleinstellungsmerkmal gelten kann, gehört gewiß dazu. Bei Radio Darmstadt scheint man und frau der Meinung zu sein, es reiche aus, kritische Inhalte zu tilgen und schon passe sich die Realität an. Doch ganz so esoterisch funktioniert diese Welt nun einmal nicht. Deshalb wäre es angebracht, zunächst die Brummschleife zu entfernen und anschließend den Eintrag in der Wikipedia dieser erfreulichen neuen Wirklichkeit anzupassen.
Sonntag, 3. Februar 2008
Die Werbung ist wichtiger als der Inhalt
Bezeichnend für die Einfältigkeit dieses Druckwerks ist die Aufforderung an die Außenwelt, auf diesem Flyer eine Werbeanzeige zu schalten. Dagegen spricht im Prinzip nichts, denn so funktioniert diese Welt nun einmal. Aber freiwillig zuzugeben, daß einer und einem die Werbung wichtiger ist als der Programminhalt, verrät viel über die Gedankenwelt der neuen jungen Wilden, die den Sender übernommen haben.
Also, wenn ihr – in konsequenter Fortführung der diesmonatigen Flyerproduktion – wollt, daß im März keine oder niemand mehr in dieses Markenprodukt schaut, dann empfehle ich euch die Schriftgröße 3pt und eine Farbgebung hellschwarz auf dunkelschwarz. Die Werbung sollte hingegen aufdringlich plärren. Oder ihr druckt noch mehr derart idyllischer Bildchen ab, welche wohl die nicht vorhandenen Idyllen im täglichen Sendeablauf kompensieren sollen. Apropos – wieso seid ihr nicht in der Lage, tagsüber den korrekten Verlauf der zu wiederholenden Sendungen anzugeben? Überfordert diese nun wirklich nicht schwierige Gedankenübung Menschen mit Abitur? Oder habt ihr Angst, daß eure Basteltechnik wieder einmal versagt und dann das Programm sowieso nicht mehr stimmt? Die zusätzlich vorhandenen sachlichen Fehler und linguistischen Neuschöpfungen im Programm übergehen wir diesmal mit Schweigen. [2]
Dienstag, 5. Februar 2008
Rauschendes Sendeloch
In der heutigen Wiederholung der gestrigen Ausgabe von Local Heroes tritt ein Sendeloch von glücklicherweise nur viereinhalb Minuten auf. Eigentlich kann es solch ein langes Sendeloch nicht geben, denn die von unserer Heimwerkertruppe verkabelte Sendeloch-Automation sollte ein auftretendes Sendeloch zuverlässig nach einer Minute erkennen – und Dudelfunkmusik einspielen. In der gestrigen Livesendung wurde das Sendeloch auch tatsächlich aufgefangen, und zwar ohne daß Marc W. am Mischpult dies überhaupt bemerkte. Er sendete solange ins Nichts, weil die Herren Vorstände Gürkan und Egerlandt die Air-Rückleitung zunächst versehentlich rausgerupft hatten und nachträglich nicht mehr wußten, wie sie dieses nützliche Feature wieder sauber verkabeln sollten. Mittels dieser Rückleitung konnte den Sendenden in beiden Studios signalisiert werden, ob sie tatsächlich on air sind. Am heutigen Mittwochnachmittag hingegen war keine und niemand im Sendehaus um einzugreifen. Aus strukturellen Gründen, die dem Verfasser dieser Dokumentation, aber offensichtlich nicht der Bastelcombo bekannt sind, hat die Sendeloch-Erkennung in der Wiederholung versagt. Dieser innovative Murks begleitet das Programm von Radio Darmstadt seit der Installation dieses im Grunde nützlichen Sendeloch-Features vor ziemlich genau einem Jahr, ohne daß sich unsere Heimwerker einmal daran gemacht hätten, eine Lösung für dieses ihnen unverständliche Phänomen zu suchen.
Mittwoch, 6. Februar 2008
Namen
Kulturredakteurin Anne B. verabschiedet sich zu Ende ihrer Sendung Shakespeare & Co. von ihrem Techniker Peter Fischer. In gewisser Weise typisch für die allgemeine Stimmung im Sendehaus ist es, daß die Vorstandsmitglieder offensichtlich nicht namentlich bekannt sind. Dies verwundert wenig, wenn beispielsweise der Einladung zur Mitgliederversammlung am 21. Februar erneut keine der früher üblichen Infos aus dem Funkhaus beigelegen haben. Susanne Schuckmann und Markus Lang scheinen auf dem Standpunkt zu stehen, daß eine interne Öffentlichkeitsarbeit unnötig ist. Es reicht ja, wenn die Mitglieder über eine zielgerichtet gestreute Gerüchteküche desinformiert werden. Anne B. sei hier noch eine Goldene Regel aus meinem Fundus an radiofonen Weisheiten mit auf den Weg gegeben: "Eigennamen sind der schlimmste Feind der Moderatorin und des Moderators!" Sie bedürfen daher einer besonderen Aufmerksamkeit.
Manche Namen sind zudem Schall und Rauch. Auf der Webseite des Senders findet sich die von Kulturredakteur Rüdiger G. händewaschend hofierte Compagnie Schattenvögel als eine Company wieder. Daß die dort angeführte Mareijke eigentlich ist eine Marijke ist, wollen wir einmal übersehen. Buchstabenknäuel sind halt schwer zu entwirren. Die Webseiten öffentlich-rechtlicher und privater Sender sind da kein Deut besser. Und die dortigen Redakteurinnen und Redakteure werden für ihre Wortneuschöpfungen auch noch bezahlt …
Mittwoch, 6. Februar 2008
Leer
Mittwochs ist das Sekretariat von Radio Darmstadt von 15.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. In der letzten Öffnungsstunde bemüht sich ein Vereinsmitglied vergebens, Kontakt aufzunehmen. Ob es einen Zusammenhang mit der laufenden Kultursendung gibt, ist nur zu vermuten. Besagter Peter Fischer, der eigentlich Fritscher heißt, beginnt die Sendung mit einem halbminütigen Sendeloch, ehe Anne B. mehr schlecht als gar nicht zu hören ist. Ihre Anmoderation wird daher auch mitten im Wort von Musik überblendet. Im Verlauf der Sendung bespricht eine gewisse Silke W. ein Buch. Dies wäre nichts Ungewöhnliches, wenn nicht womöglich hierdurch das Sekretariat des Senders verwaist wäre.
Freitag, 8. Februar 2008
Tabori
Heute abend ist es soweit. Marijke und Peter Jährling haben ihren von Rüdiger G. gefeatureten großen Auftritt im hergerichteten Sendesaal von Radio Darmstadt mit einer Lesung über George Tabori. Anfangs, als die ersten Sendegäste hereintröpfeln, schlägt Rüdiger G. selbstironisch das vor, "was immer die Radios machen, wenn sie nicht weiter wissen. Bitte ein bißchen Musik." Die Lesung dauert etwa anderthalb Stunden, gefolgt von einem Interview. Der im Radio zu hörende Beifall läßt nicht auf ein zahlreich erschienenes Publikum schließen. Allerdings ist hier zu berücksichtigen, daß ein öffentliches Event im Sendehaus von Radio Darmstadt einer gewissen Öffentlichkeitsarbeit und Mundpropaganda bedarf, um die Menschen davon zu überzeugen, daß der Sender noch lebt.
Sonntag, 10. Februar 2008
Aktuell und flexibel
Der Sonntagnachmittag bei Radio Darmstadt erweist sich zuweilen als ein Quell voller Überraschungen. Nachdem Jürgen R. um 15.00 Uhr seine Sendung Hallo Darmstadt beendet hatte, startet er die Wiederholung der gestrigen Ausgabe des Jugendmagazins YoungPOWER. Weshalb er hierfür auf die Audiodateien der Dokumentation zurückgreift, anstatt die seit Ende Dezember funktionierende neue Wiederholungsprogrammierung zu benutzen, sollte vielleicht einmal der Kommunikationsexperte des Senders klären. Offensichtlich ist diese Neuregelung bei diesem Unterhaltungsredakteur noch nicht angekommen. Dieses Kommunikationsdefizit zeitigt fatale Auswirkungen. Denn um 17.00 Uhr ist keine und niemand im Sender, um das laut Programmflyer vorgesehene Raumfahrtjournal einzulegen [3]. Wir hören deshalb zunächst eine Minute lang gar nichts und anschließend eine neue Folge der beliebten Sendereihe Dudelfunkmusik.
Um 18.00 Uhr wartet Sportredakteur Bernd S. mit einer Variante zum Thema wie verkaufe ich einen Sendeausfall auf. Er begrüßt zunächst seine Hörerinnen und Hörer, um ihnen dann mitzuteilen, daß die im Programmflyer vorgesehene Faschingsnachlese mit dem CVO entfallen muß. Aber "aktuell und flexibel, wie die Sportredaktion ist", wird anschließend die Februarausgabe des Magazins Auf den Hund gekommen wiederholt. Es scheint, als habe der CVO den aktuellen Darmstädter Narrensender im Stich gelassen. Das Hundemagazin ist ohnehin schon seit Monaten ein gern gesehener Lückenfüller für die Unzulänglichkeiten des aktuellen Sendebetriebs.
Sonntag, 10. Februar 2008
Okkupation
Für den sich hieran anschließenden Sendungsausfall ist der Vorstand des Trägervereins verantwortlich. An jedem zweiten Sonntag eines Monats ist dies der Sendeplatz der RadaR Medialine mit Norbert Büchner. Diesem wurde im September 2006 ein bis heute nicht näher begründetes Hausverbot ausgesprochen. Den Lizenzauflagen, die im Dezember 2007 gegenüber dem Trägerverein durch die hessische Landesmedienanstalt ausgesprochen wurden, ist zu entnehmen, daß die LPR Hessen selbiges Hausverbot als einen schwerwiegenden Eingriff in die gesetzlich vorgeschriebene Zugangsoffenheit zum Sender betrachtet. Dem Verein ist daher bis zum November 2008 aufgegeben, dieses Zugangshindernis zu beseitigen.
Um diesen Vorgang zu beschleunigen, hatte Norbert Büchner den Vorstand des Trägervereins aufgefordert, das Hausverbot aufzuheben und ihm den Zugang zum Sender und damit auch das Live-Fahren seiner heutigen Sendung zu ermöglichen. Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan lehnt dies mit einer fadenscheinigen Argumentation ab und okkupiert den Sendeplatz für ein eigenes Medienmagazin, ohne die hiervon betroffene Redaktion Alltag und Geschichte vorab zu konsultieren. Dies ist nicht das erste Mal, daß Gürkan einen Sendeplatz dieser Redaktion für sich beansprucht, im vergangenen Dezember war es der Montagssendeplatz. Ihm stehe solch ein Sendeplatz in der Prime Time zu, denn er bringe frischen Wind in verkrustete Strukturen, so seine Argumentation. Nun ist gegen ein von Benjamin Gürkan moderiertes Medienmagazin gewiß nichts zu sagen. Doch die Methode, mit der sich den dafür benötigten Sendeplatz verschafft, sind eines kleinen Vereinsdiktators würdig [4]. Aber schon bezeichnend: Zugangsoffenheit herstellen, indem der Sendeplatz okkupiert wird. Der Begriff der Zugangsoffenheit scheint am Steubenplatz eine neue Bedeutung erhalten zu haben. Angesichts derartiger Zustände darf man und frau gespannt sein, ob die LPR Hessen im November die Lichter in Darmstadt ausdrehen muß.
Benjamin Gürkan referiert auf dem von ihm okkupierten Sendeplatz zwei Stunden lang über Digital Audio Broadcasting, kurz DAB. Er stellt hierzu seine "bezaubernde Partnerin Annina S." vor, deren Rolle sich im Verlauf der Sendung als Stichwortgeberin für die langatmigen Monologe des technisch verliebten Moderators herausstellt. Warum beide diese Sendung mehrfach als eine Sondersendung bezeichnen, wissen wohl nur sie alleine. Allerdings handelt es sich hierbei um ein Phänomen, das auf diesem Sender auch an anderer Stelle anzutreffen ist. Eine Sondersendung ist demnach das, was eine andere Sendung ersetzt, vorausgesetzt es handelt sich nicht um ein Sendeloch. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird unter einer Sondersendung jedoch eine Sendung oder ein Sendeformat betrachtet, das aus dem üblichen Senderahmen herausfällt. So könnten wir die Liveübertragung aus der Centralstation am Wahlabend der Landtagswahl durchaus als eine solche bezeichnen. Doch in der Regel entpuppen sich die angeblichen Sondersendungen bei Radio Darmstadt als aufgeplustertes Nichts. Ein Mehrwert an Sonder wird hier nicht geboten.
Interessant sind auch die floskelhaften Einsprengsel unseres Moderators. Beispielsweise fragt er seine bezaubernde Partnerin, ob das, was er soeben monologisiert hat, auch verständlich gewesen sei. Die einzige Möglichkeit, dies inhaltlich zu überprüfen, bestünde darin, sie in ihren eigenen Worten den Monolog wiedergeben zu lassen. Doch Herr Gürkan weiß genau, daß seine ureigenste Aufgabe als Moderator darin besteht, einen Sachverhalt verständlich auszudrücken. Die Frage läßt darauf schließen, daß er dieser Aufgabe nicht gewachsen ist. Auch die mehrfach eingestreuten Bemerkungen vor dem Anspielen eines Musiktitels, man und frau hätten sich etwas bei der Musikauswahl gedacht, läßt aufhorchen. Warum müssen beide diesen im Grunde banalen Sachverhalt so ausdrücklich betonen? Lautet doch der Umkehrschluß, daß auf diesem Sender in der Regel nichts gedacht wird. So weit würde ich zwar nicht gehen, aber cum grano salis ist da schon etwas dran. Deshalb, so wird uns erzählt, machen wir als nächstes weiter mit Musik. Ob die Hörerinnen und Hörer sich das nicht selbst denken können?
Hier verstößt Herr Gürkan gleich reihenweise gegen seine eigenen Sendekriterien, die er erst kürzlich dem Programmrat vorgesetzt hat. Darin heißt es unter Punkt 2.2 unmißverständlich:
Verlegenheitslaute & Füllwörter vermeiden
Sinnlose Füllwörter und Verlegenheitslaute sind im Sendebetrieb zu vermeiden. Eine kleine Auflistung von Füllwörtern & Verlegenheitslauten:
ähm, öhm, so, ja (usw.)
an und für sich, eben, gewissermaßen, irgendwie, quasi, sozusagen, praktisch,
ich würde (sagen, glauben, meinen etc.)
weiter geht es mit Musik
Warum wendet er seine schlauen Gedanken nicht bei sich selbst an? Das Durchhören der kompletten zwei Sendestunden ergibt allein für das Füllwort "ja" mindestens 128 Nennungen. Mindestens einmal pro Minute stolpert der Moderator im Durchschnitt über sich selbst. Dabei kann dieses "ja" durchaus verschiedene Funktionen übernehmen. Beliebt ist ein semantisch sinnloses, aber sich selbst vergewisserndes "ja" mitten im Satz. Noch beliebter ist die Moderationsscheußlichkeit, eine gequirlte und manirierte Moderation mit einem fragenden "ja" abzuschließen, so als wolle man oder frau sagen: Habt ihr Deppen da draußen es jetzt auch geschnallt?
Aus der Verlegenheit, nach einem Musiktitel nicht zu wissen, wie man oder frau jetzt in der Moderation fortfahren soll, entsteht auch gerne ein "ja" zu Anfang jeglichen Satzes. Dabei hätte man oder frau während der laufenden Musik doch genügend Gelegenheit gehabt, sich über die Fortsetzung des Wortbeitrages ausgiebig Gedanken zu machen. Wenn man und frau sich allerdings Gedanken über die Musik macht, bleibt das Wort auf der Strecke. Ein schönes, geradezu herzhaftes "ja" dieser Sorte lieferte uns die "bezaubernde Partnerin" um 20.38 Uhr.
Zu den ebenfalls beliebten Füllfloskeln schlecht vorbereiteter Moderationen gehört die Phrase "wie gesagt". Nun ist es im Hörfunk die Aufgabe des Moderators oder der Moderatorin, das aufzuholen, was früher womöglich schon gesagt worden ist. Nicht jeder Moderator beherrscht diese Technik. Gürkans Vorstandskollege Markus Lang ist dermaßen verliebt in diese Phrase, daß er sie sogar dann verwendet, wenn er noch gar nichts gesagt hat.
Weshalb uns Herr Gürkan mit Seitenangaben aus einem PDF oder mit komplizierten Webseitenangaben quält, weiß wohl nur er allein. Einen Sinn ergibt das nicht. Oder glaubt er, daß seine Hörerinnen und Hörer mit vor Erwartung zitternden Fingern an der Tastatur ihres Rechners hängen, um synchron zum Redeschwall die URL einzutippen?
Zu den Mißgeschicken einer Verlegenheitsmoderation gehört es auch, nach einem Musiktitel zu erwähnen, man oder frau sei immer noch oder schon wieder da (und wir wollen lieber nicht so genau wissen, was die Moderatorin oder der Moderator in der Zwischenzeit irgendwo anders getan haben), ganz zu schweigen von einem unvermittelten "Guten Morgen" oder "Guten Abend". Hier liegt der Verdacht nahe, daß der Moderator oder die Moderatorin am Ende ihres Lateins angelangt sind. Befremdlich wird es, wenn darauf hingewiesen wird, wir seien immer noch bei Radio Darmstadt. Ich hatte gehofft, die Zeiten sind vorbei, in denen auf der 103,4 auf einmal stundenlang der Deutschlandfunk vor sich hinquakt. So ist es wenig verwunderlich, wenn Benjamin Gürkan gegen Ende der Sendung auch in den Conditionalis verfällt: "Ich würd' sagen …".
Die eigene Recherche ist kein Moderationsthema. Daß recherchiert wird, kann das Publikum als selbstverständlich erwarten, obwohl bei Radio Darmstadt gerne auch einfach plagiiert wird. Warum schränkt es die mediale Vielfalt ein, wenn der SWR nicht mehr in Hessen zu hören wäre? Macht gemultiplexter Dudelfunk Vielfalt aus – oder Einfalt? Die von Gürkan vorgetragene Angabe, daß Radio Darmstadt im Schnitt 100.000 Euro von der LPR Hessen im Jahr erhält, halte ich für übertrieben.
Die folgende Aussage ist einfach sprachlicher Unsinn: "Durch diesen Komprimierungsalgorithmus kann die Datenmenge auf das Siebenfache reduziert werden."
Bei aller (notwendigen) Kritik an dieser Sendung möchte ich zwei positive Bemerkungen anfügen. Erstens: Gürkan hat in seiner Anmoderation smart jede Spitze gegen die Redaktion Alltag und Geschichte vermieden. Zweitens: Er hat tatsächlich den Eindruck vermitteln können, daß er weiß, worüber er spricht, wenn er über DAB referiert. So bleibt, in seinen eigenen Worten, zu "hoffen, daß ihr wirklich alles verstanden habt".
Montag auf Dienstag, 11./12. Februar 2008
Falscher Montags Mix
Nach den Deutschlandfunk-Nachrichten um 23.00 Uhr hören wir zunächst eine Minute lang das Nichts nichten, bevor die Wiederholung des Montagabendprogramms gestartet wird. Aus unerfindlichen Gründen werden nicht die Sendungen von 17.00 bis 23.00 Uhr eingelegt. Das Nachtprogramm beginnt statt dessen mit dem Abspielen der 16.00 Uhr-Sendung Bunter Montags Mix, was insofern problematisch ist, weil in dieser Sendung die um 16.30 Uhr eingespielten Nachrichten des Deutschlandfunks zu hören waren. Der Kooperationsvertrag mit dem Deutschlandradio schreibt jedoch eindeutig vor, daß gesendete Nachrichten nicht an einem anderen Sendeplatz noch einmal gesendet werden dürfen.
Mittwoch und Donnerstag, 13. Februar 2008
Ein- und Ausfälle
Obwohl sich das Problem auf dem Sender zu hörender Plagiate ausgiebig herumgesprochen haben dürfte, können wir am Mittwochabend in der Sendung Ganz schön queer einen Auszug aus der Wikipedia über Heath Ledger und eine nahe am Text bleibende Paraphrase aus einem lesbischen Lexikon vernehmen. Ich verstehe nicht, weshalb die Vorleserin den Begriff Separatismus nicht mit ihren eigenen Worten erklären kann.
Die Nachtsendung Late Talk entfällt ersatzlos, wie schon am Mittwoch der vergangenen Woche. Damals gab es deswegen ein vierstündiges Sendeloch, diesmal wurde statt dessen die Wiederholung des Abendprogramms gestartet.
Am Donnerstagnachmittag entfällt der ins Radio versetzte Podcast Impuls für X.
Dienstag, 19. Februar 2008
Kein Duft Tunesiens
Redakteurin und Moderatorin Sonya R. kann ihre Sendung nicht wahrnehmen, weil ihr Sohn schwer erkrankt ist. Selbstverständlich hätten andere Redaktionsmitglieder einspringen können, doch sie werden durch ein Hausverbot daran gehindert. Deshalb wird die Januarsendung wiederholt. Der anfangs der Sendung geäußerte Bezug zur bevorstehenden Landtagswahl in Hessen macht diese geniale Entscheidung des Vorstands weltweit hörbar.
Der Vorstand des Trägervereins von Radio Darmstadt, hier vertreten durch Peter Fritscher und Susanne Schuckmann, begründete selbiges Hausverbot gegen den Autor dieser Dokumentation mit Datum vom 15. Oktober 2007 folgendermaßen:
[A]uf der Vorstandssitzung am 10. Oktober 2007 beschloss der Vorstand mit geschlossener Mehrheit,
Die Reihen fest geschlossen! Man und frau bedarf der ostentativen Selbstvergewisserung. Doch eine Frage: wo eine Mehrheit, gibt es auch eine Minderheit. War die etwa nicht mit eingeschlossen?
dass Sie ab sofort ein Hausverbot bei RadaR e.V. haben.
Das sofort war nicht wirklich ernst gemeint und die geschlossene Mehrheit beschloß etwas, ohne es auszuführen. Schlamperei oder symptomatisch – wer vermag dies bei diesem Vorstand wirklich zu entscheiden? Denn am 15. Oktober betrat der des Hauses Verbotene ahnungslos das Sendehaus und wurde nicht am Betreten des Sendestudios gehindert. Während er für eine Redaktionskollegin einsprang, saßen Susanne Schuckmann und Günter Mergel [7] in der benachbarten Küche und schauten leicht konsterniert durch das Studiofenster. Nachdem sie ausreichend miteinander und mit den ebenfalls anwesenden Vorstandsmitgliedern Peter Fritscher und Benjamin Gürkan beratschlagt hatten, entwickelte sich eine hektische Betriebsamkeit. Schnell wurde der Schriftsatz mit dem Hausverbot aufgesetzt und nicht etwa dem Betroffenen ausgehändigt. Nein – ein Vorstandsmitglied fuhr eigens zum Hausbriefkasten des Betroffenen und warf das Schreiben ein. Dieser Vorstand ist nicht einmal in der Lage, den Leuten direkt ins Gesicht zu schauen, die von ihm gemaßregelt und verfolgt werden.
Auf Grund der aktuellen Vorkommnisse und des Verbreitens von Internas haben wir uns für dieses Hausverbot entschieden.
Ich habe lange darüber gerätselt, was Frau Schuckmann und Herr Fritscher mit den aktuellen Vorkommnissen gemeint haben können. Eine Suchmaschine half mir hier nur begrenzt weiter. Sie vermeldet:
Auch im lokalen Darmstädter Nahbereich ist in diesem Zeitraum nichts geschehen, das mir einen Hinweis auf die aktuellen Vorkommnisse geben könnte. Die Republikaner wehren sich gegen ein Kundgebungsverbot in Rüsselsheim [artikel], die Deutsche Bahn sperrt die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Eberstadt [artikel], in Roßdorf fährt ein 51-jähriger ohne Führerschein [artikel] und in Ober-Ramstadt warnt ein Hinweis vor einem kaputten Radweg [artikel].
Selbst bei Radio Darmstadt ging alles seinen gewohnten Gang. Im Radiowecker wird beispielsweise ein Kalenderblatt-Plagiat vorgetragen und der Vorstand erklärt gegenüber der Frankfurter Rundschau, daß er für das Verbreiten von Sendeinhalten eine Strafanzeige wegen Urheberrechtsverletzung erwäge. Hier kommen wir der Sache wohl schon näher. Bei diesen Vereinsinterna handelt es sich insbesondere um die kommentierte Wiedergabe bereits gesendeter Moderationsbeiträge. Einige davon sind so peinlich, daß sie fast schon rufschädigend sind. Und doch stellt sich die Frage, weshalb diese Peinlichkeiten dann nicht unterlassen werden. Haben wir es hier mit dem typischen RadaR-Phänomen zu tun, das unter den Teppich zu kehren, was ohnehin schon öffentlich zu hören war?
Was das Verbreiten von Interna betrifft, lebt der Vorstand in einem bedenklich zerbröselnden Glashaus. Nehmen wir das Vorstandsmitglied Markus Lang. Dieser hatte im Winter 2002/2003 in Opposition zum damaligen Vorstand die sogenannten "Unabhängigen Seiten über Radio Darmstadt" dazu benutzt, um seiner Empörung über Entscheidungen, die ihm nicht paßten, Ausdruck zu verleihen. Zitat: "ist es an der Zeit euch wieder einige Interna zukommen zu lassen." – Seine beiden weltweit nachzulesenden Beiträge sind hier dokumentiert.
Auch das Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan sitzt gefährlich nahe bei diesem Glashaus. Im August 2006 führte er vereinsintern mit ausgesuchten Mitgliedern eine Befragung durch, um die Stimmung im Sender zu erkunden. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit wurden ihm hierbei sehr persönliche Dinge anvertraut. Das in ihn gesetzte Vertrauen mißbrauchte er, um die ihm anvertrauten Aussagen gezielt gegen Norbert Büchner und Katharina Mann im nachfolgenden Ausschlußverfahren einzubringen. Mir sind vier von ihm befragte Personen bekannt, die über diesen Vertrauensbruch empört waren und die zum Teil auch deshalb aus dem Verein ausgetreten sind. Der gezielte Einsatz von "Interna" ist offensichtlich dann legitim, wenn es um "höhere Ziele", zum Beispiel satzungs- und rechtswidrige Ausschlußverfahren, geht. Nebenbei sei angemerkt, daß Gürkan aufgrund seiner "Evaluation" feststellte, wo die stärkeren Bataillone im Verein zu finden sind; er verbündete sich anschließend mit Susanne Schuckmann und Markus Lang, um den Verein in seinem Sinne neu zu gestalten.
In der Einladung zur Mitgliederversammlung am 21. Februar stehen die drei Hausverbote auf der Tagesordnung, genauer: deren Bestätigung. Ob sich der Trägerverein hiermit einen Gefallen tut, wird sich am Ende des Jahres herausstellen. Leider ist der Verein nicht so klug, einmal in sich zu gehen und sich einen vernunftbegabten Vorstand zu wählen, der die soziale Kompetenz besitzt, das Konfliktgeflecht zu entwirren und die aufgescheuchten Mitglieder zu beruhigen. Aber vielleicht entscheidet die Mitgliedschaft am Donnerstagabend klüger als ihr Vorstand. Es könnte ja eine Sendelizenz damit verbunden sein. Allein – ich zweifle.
Mittwoch, 20. Februar 2008
Mal so, mal so
Das Tagesprogramm am Mittwoch enthält ein gepflegtes Überraschungsmoment. Wir wissen nie vorher, ob die Wiederholung des Vorabendprogramms um 8.00 Uhr neu gestartet wird oder nicht. Vom 1. August 2007 bis zum 2. Januar 2008 gab es morgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr einen Radiowecker zu hören, bei dem sich Information und Desinformation die Hand gaben. Seither ist dieser Sendeplatz verwaist. Und seither ist es eine Sache des Zufalls und der vielleicht nicht ganz so zufälligen Anwesenheit im Sendehaus, ob am Mittwochmorgen um 8.00 Uhr das Programm dem Rhythmus der anderen Sendetage angepaßt wird oder ob sie im Sechs-Stunden-Rhythmus um Mitternacht, um 6.00 Uhr morgens und exakt zu High Noon beginnt. Am 9. Januar war der Radiowecker noch offiziell angekündigt worden, aber dann kam keine und niemand mehr zum Scherbengericht. Deshalb lief das Wiederholungsprogramm des Vorabends ungebremst weiter. Am 16. und am 23. Januar wurde um 8.00 Uhr neu gestartet, in den folgenden drei Wochen wieder nicht. Heute hingegen war am Morgen eine Person im Sendehaus, daher konnten wir um 8.00 Uhr erneut das Offene Haus mit Aurel J. und seiner kleinen Studiogästin hören. Fazit: viermal so, dreimal so.
Nachtrag: Selbstverständlich wird es eine Woche später wieder alles ganz anders sein. Am 27. Februar wird die Wiederholung mal wieder nicht um 8.00 Uhr neu gestartet, am 5. und am 12. März hingegen schon. Am 19. und am 26. März war wiederum die Unlust größer als die Verantwortung. Ab April 2008 gibt es wieder einen Radiowecker. Dann doch lieber dieses Chaos …
Mittwoch auf Donnerstag, 20./21. Februar 2008
Sehr spezial
Für 21.00 Uhr kündigt der Programmflyer ein Ungerer Spezial an. Diese Spezialsendung entpuppt sich nach einigen Minuten als Wiederholung der RadaR Deutschstunde vom vergangenen Sonntag. Nach diesem Not-Lückenfüller ist für 23.00 Uhr der Late Talk vorgesehen. Doch die beiden Moderatoren erscheinen ebensowenig wie in den beiden Wochen zuvor. Offensichtlich haben sie sich vom Sendegeschehen verabschiedet, weil das Senden bei Radio Darmstadt keinen Spaß macht. Da dies weder der Moderator der 21.00 Uhr-Sendung noch sein Redaktionssprecher Christian K. wissen, werden die Hörerinnen und Hörer zunächst mit Durchhalteparolen hingehalten – vielleicht kommen die beiden Moderatoren ja noch. Ich rufe daher im Sendehaus an und erkläre dem verdutzten Moderator, daß er ruhig die Wiederholung des Abendprogramms starten könne, da keine und niemand mehr erscheinen werde. Es ist schon grotesk: ich habe den Verein vor knapp einem halben Jahr verlassen und habe dafür ein Hausverbot erhalten, weiß aber besser über den Programmablauf Bescheid als der gesamte Sender zusammen. Zustände sind das! Um 23.38 Uhr hat der Moderator der 21.00 Uhr-Sendung ein Einsehen und er wirft den Wiederholungs-Computer an. Damit jedoch auch die Nachtschiene programmkonform verläuft, wird um Mitternacht die Wiederholung nach 22 Minuten erneut gestartet. Im Radiowecker am Donnerstagmorgen verkündet der schon angesprochene Redaktionssprecher Christian K. in seiner Programmvorschau, ab 12.00 Uhr sei anstelle des im Programmflyers angekündeten Ungerer Spezial die RadaR Deutschstunde zu hören. Genau genommen stimmt das nicht: die wiederholte RadaR Deutschstunde ist das Ungerer Spezial.
Donnerstag, 21. Februar 2008
Impuls nach Nix
Als Peter Fritscher um 15.00 Uhr beginnt, seine Sendung Impuls für X anzumoderieren, ist im Radio weiterhin computergenerierter Sound zu hören. Fritscher bricht auf Zuruf von außen seine Moderation ab und erklärt den Menschen an den Radiogeräten, daß er (und andere Anwesende) jetzt erst einmal das technische Problem lösen muß. Zehn Minuten später wird die Musikquelle abgeschaltet und die Sendung beginnt von vorne. Aber wie konnte es dazu kommen?
Peter Fritscher geht davon aus, daß sich der Wiederholungs-Computer nicht abschalten läßt. Doch dies ist nicht der Fall. Irgendein Schlaumeier, vermutlich eine Person, die im Studio vorproduzieren wollte, hat um 14.11 Uhr die Wiederholung des italienischen Magazins Tiramisú abgebrochen. Nach einer Minute Schweigen sprang die Sendeloch-Erkennung korrekt an und spielte Dudelmusik ein. Diese lief auch dann weiter, als Peter Fritscher wieder ein Signal auf den Sender gab. Ganz offensichtlich ist der Computer für die Sendeloch-Erkennungs derart schlampig konfiguriert worden, daß er das Ende eines Sendelochs zuweilen nicht erkennen mag. Daß er zudem ab und zu auch entstehende Sendelöcher nicht abfängt, zeigt, daß die Gürkan-Truppe mit der Sendetechnik auf erheblichem Kriegsfuß steht.
Donnerstag, 21. Februar 2008
Der erste Sargnagel
Die Mitgliederversammlung wird spärlich besucht. 31 Vereinsmitglieder debattieren über die Frage der Zugangsoffenheit und vor allem darüber, wie sie verhindern können, daß ihre drei Todfeinde das Sendehaus jemals wieder betreten können. Dabei schwebt ihnen das Damokles-Schwert eines Lizenzentzuges vor Augen. Nach der Devise Augen zu und durch entscheiden sich 18 Vereinsmitglieder unter der wortgewandten Anleitung von Markus Lang und Benjamin Gürkan dafür, die Hausverbote zu bestätigen. Im Lizenzverlängerungsbescheid der LPR Hessen ist jedoch nachzulesen, daß der Verein besser daran täte, das Zugangshemmnis zu beseitigen. Die wenigen Vernunftorientierten waren selbst in diesem kleinen Haufen klar in der Minderheit.
Andere Mitglieder haben den Verein längst verlassen. Markus Lang gibt in seinem Editorial zum Februar-Programmflyer den Stand des Mitgliederschwunds zur Kenntnis. Hatte der Trägerverein von Radio Darmstadt zu Beginn des Jahres 2006 noch über 600 Mitglieder, so ist diese Zahl – so Lang – auf 550 geschwunden. Hierbei sind die Karteileichen (nicht zahlende oder unbekannt verzogene Vereinsmitglieder) noch gar nicht mitberechnet. Realistisch betrachtet hat der seit über anderthalb Jahren anhaltende Vorstandskurs den Verein fast einhundert Mitglieder gekostet, verbunden mit entsprechenden Einnahmeausfällen.
Sollte der Vorstand mit demonstrativer Unterstützung einiger weniger, überhaupt noch erschienenen Mitglieder an seinem Kurs festhalten, ist nicht auszuschließen, daß sich die LPR Hessen zu Ende des Jahres gezwungen sieht, das Darmstädter Lokalradio abzuschalten. Wie sich die Angelegenheit in Zukunft entwickeln wird, ist derzeit nicht abzusehen. Die LPR Hessen ist um diese Aufgabe nicht zu beneiden. Sollten jedoch zum 31. Dezember 2008 die Lichter am Steubenplatz ausgehen, dann wäre es vielleicht ratsam, die Anwesenheitsliste der heutigen Mitgliederversammlung als historisches Dokument aufzubewahren. Hierin werden wir dann die Namen der achtzehn Vereinsmitglieder nachlesen können, die auf Grundlage ihrer persönlichen Befindlichkeiten das Radio an die Wand gefahren haben. Traurig ist, daß die übrigen 470 Mitglieder nicht eingreifen, um den Schaden vom Verein und vom Medienstandort Darmstadt abzuwenden, indem sie diese kleine radikale Minderheit zur Ordnung rufen.
Einem langjährigen, angesehenen Vereinsmitglied gegenüber hatte ich in den Raum gestellt, mit der Dokumentierung des geballten Unsinns bei Radio Darmstadt auszusetzen, sofern die heutige Mitgliederversammlung ein Signal der Vernunft ausgesandt hätte. Diese Botschaft scheint die versammelten Mitglieder wenig interessiert zu haben. Daraus ist zu folgern, daß sie der Inhalt dieser Dokumentation überhaupt nicht stört. Dem auch deshalb ausgesprochenen und ausgesprochen albernen Hausverbot würde demnach auch diese letzte Grundlage entfallen. Zurück bleibt nichts außer einigen angestauten persönlichen Ressentiments. Da ein Ressentiment kein Grund ist, der für die LPR Hessen auch nur annähernd ausreicht, einer Person den Zugang zu den hauptsächlich durch die hessische Landesmedienanstalt finanzierten Produktionsmitteln zu verweigern, sehe ich für die Zukunft eines von RadaR e.V. getragenen Lokalradios in Darmstadt schwarz.
Die Entscheidung der Betonfraktion im Sender hat jedoch eine gewichtige Folge. Ich werde mich zukünftig nicht mehr beschwatzen lassen, im Interesse einer friedlichen Lösung dieses Konflikts diese Dokumentation zur Disposition zu stellen. Ganz offensichtlich braucht eine kleine Clique im Verein dieses Feedback, um sich im Gefühl der mehrheitlich verabschiedeten Rechthaberei und Arroganz der Macht zu baden. Daß sie damit alles zerstört, was in den zwölf Jahren zuvor mühsam aufgebaut wurde, interessiert sie nicht. Denn sie muß nicht befürchten, für den Schaden, den sie angerichtet hat, jemals zur Verantwortung gezogen zu werden.
Montag, 25. Februar 2008
Schmiedingers Kater
Punkt 1.10 der von Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan erfundenen und vom Programmrat (das Gremium der Redaktionssprecherinnen und Redaktionssprecher) ohne Mandat ihrer Redaktionen verabschiedeten Sendekriterien sieht vor, daß Zeitangaben in Sendungen zu unterlassen sind, die wiederholt werden. Der Grund ist einleuchtend: in der Wiederholung einer Sendung führt eine dann falsche Zeitangabe nur zu überflüssiger Verwirrung. Punkt 1.17 dieser Sendekriterien sieht vor, daß aktuelle Bezüge aus vergangenen Sendungen herauszuschneiden sind. Umso überraschter sind wir um 22.58 Uhr. Als Lückenbüßer für einen ansonsten nicht vergebenen Sendeplatz spielt die Kulturredaktion die Sendung Theaterklatsch vom 20. Januar 2008 ein und hofiert hiermit ein weiteres Mal die von Redaktionssprecher Rüdiger G. gehypte Compagnie Schattenvögel. Das Ende dieser heute abend wiederholten Sendung bildet der Hinweis auf die nachfolgende Sendung der Sportredaktion um 18.00 Uhr, moderiert von einem im gesamten Sender unbekannten Bernhard Schmiedinger. Vielleicht wäre es auch ohne die Sendekriterien angebracht gewesen, vor der erneuten Ausstrahlung diesen Programmhinweis herauszuschneiden. Zudem hätte Schrödingers Katze dann auch nicht Begleitung durch Schmiedingers Kater erhalten. [10]
Mittwoch, 27. Februar 2008
Matschsound
Im Verlauf der Wiederholung des Dienstagabendprogramms wird dem Sound des Senders eine Zugabe verabreicht. Auf einmal senden ab 12.58 Uhr zwei Soundquellen parallel. Die eine ist eindeutig die Wiederholung, aber die andere? Könnte es sich hierbei um den Sendeloch-Erkennungscomputer handeln, der ein Sendeloch erkannt hat, wo keines war? Bei der derzeitigen undurchsichtigen Informationspolitik des Vorstandes ist kaum zu erwarten, daß wir über diese erneute technische Kapriole eine ausreichende Auskunft erhalten werden. Der aus den beiden Soundquellen gespeiste Matschsound des Darmstädter Lokalradios fällt zunächst nur dessen Hörerinnen und Hörern auf. Vermutlich werden sie versucht haben, im Sender anzurufen, damit dieser Unfug abgestellt wird. Wahrscheinlich war mal wieder keine und niemand zugegen. Also hat der Sender ein weiteres Mal sein Publikum vergrault, um das er im Programmflyer und mit allerlei Jingles so hartnäckig buhlt. Mehr als fünf Stunden lang bemerkt im Sender keine einzige Person, was sich auf dem Äther tut, ehe um 18.05 Uhr eine unbekannte Person Mitleid mit der Kulturredaktion hat, deren Augenweide im Matschsound zu versinken droht.
Zu Jahresbeginn hat sich der Sender ohne die in früheren, besseren Zeiten übliche zumindest vereinsinterne Ausschreibung einen bezahlten Techniker geleistet. Bei diesem handelt es sich womöglich um den Installateur der Brummschleife und der Sendeloch-Erkennung vor gut einem Jahr. Die Wahrscheinlichkeit, daß diese Fehlimplementierung noch in diesem Jahr beseitigt wird, sinkt bei dieser Konstellation rapide gen Null. Solange ich im Vorstand des Trägervereins von Radio Darmstadt gewesen bin, war eine derart mauschelige Personalpolitik undenkbar. Doch diese ist nicht der einzige Sündenfall. Im Sekretariat des Senders hilft zuweilen eine Person aus, die ebenfalls durch persönliche Beziehungen und nicht durch eine offene Ausschreibung an diesen Job gekommen ist.
Donnerstag, 28. Februar 2008
Impuls ins Nichts
Anstelle der für 15.00 Uhr geplanten Sendung Impuls für X hören wir die Fortsetzung der Wiederholung des gestrigen Abendprogramms. Erst nach achtzehn Minuten bemerkt der Techniker der Sendung, hinter dem sich womöglich ein Vorstandsmitglied verbirgt, der zudem noch einer der Chef-Teamer des Senders ist, daß er gar nicht on air ist. Er hat es offensichtlich versäumt, an die erste Amtshandlung vor Beginn einer neuen Sendung zu denken. Diese besteht darin, darauf zu achten, daß das Studio, aus dem man oder frau zu senden gedenkt, auch über das Sendesignal verfügt. Diese Panne scheint den Moderator Stefan M. zu überfordern. Um 15.24 Uhr sagt er uns, es sei vier Minuten früher. Wozu eine Zeitangabe, wenn sie ohnehin nicht stimmt?
In der Sendung treffpunkt eine welt hören wir eine Konserve. Es handelt sich hierbei um eine Veranstaltung mit Kiran Nagarkar am 5. Juni vergangenen Jahres. Da der Moderator der Sendung ohne Jahresangabe nur von einem "5. Juni" spricht, wir aber nun den März 2008 schreiben, bleibt für die Zuhörenden an den Radiogeräten der Bezug unklar. Denn bei Radio Darmstadt wird gerne als Notsendung auf Konserven zurückgegriffen, die a) schon unzählige Male abgedudelt wurden und b) entsprechend Patina angesetzt haben.
»» [1] Als „Edit War“ wird in der Wikipedia der Kleinkrieg bezeichnet, in dem von verschiedenster Seite ganze Artikel oder Teile davon oftmals aufgrund rein ideologischer Einstellungen gelöscht oder abgeändert werden. Als „Vandalismus“ wird hier das Vorgehen bezeichnet, unliebsame Einträge gnadenlos zu verändern oder unsinnige Einträge zu erstellen, um hierdurch den Artikel zu entstellen.
»» [2] Bemerkenswert ist die nun seit fast anderthalb Jahren zu beobachtende Unfähigkeit eines mehrfach wechselnden Flyerteams, bei den vergangenen vierzehn Ausgaben auch nur eine einzige Ausgabe hinzubekommen, die in Form und Inhalt auch nur halbwegs an die Vorgänger heranreicht. Die hierfür wechselnd verantwortlichen Vorstandsmitglieder heißen Benjamin Gürkan, Stefan Egerlandt, Susanne Schuckmann, Peter Fritscher und Markus Lang. Siehe für den Zeitraum Oktober 2006 bis April 2007 exemplarisch die ausführliche Dokumentation dieser grassierenden Inkompetenz. Im Grunde genommen handelt es sich bei diesen 14 Ausgaben um herausgeschmissenes Geld. Der lokale Greenpeace-Pressesprecher Markus Lang schweigt zu diesem auch in ökologischer Hinsicht zu konstatierenden Desaster. Ich hätte da eine Frage an selbigen Greenpeaceler: Warum werden deine Flyer nicht auf Umweltschutzpapier gedruckt? Wenn du besonders gut gelaunt bist (Vorsicht, Ironie!), dann haust du doch anderen Mitmenschen ihr mangelndes ökologisches Handeln um die Ohren, beispielsweise wenn du einem anderen Verein vorhältst, er solle aus ökologischen Gründen nicht jedes Vorstandsmitglied einzeln anschreiben. Dabei wurden mittels der sinnlosen Programmflyer halbe Wälder geopfert.
»» [3] Seit gut einem Jahr ist dieser Sendeplatz als Sorgenkind bekannt. Weder der Programmrat noch die zuständige Redaktion betrachten das monatlich drohende Sendeloch als ein Problem.
»» [4] Im Dezember 1997 beschloß nach einem gut besuchten Strategieseminar des Trägervereins ein Vorstandsmitglied, die Wiederholungsschiene auf den Nachmittag auszudehnen. Damals war dort eine Sendeschleife mit Stationsansage und Vogelgezwitscher zu hören. In der Sache hat ihm damals kaum eine oder jemand widersprochen. Der Programmrat sah hierin jedoch einen unzulässigen Eingriff in seine Programmhoheit und mahnte dieses Vorstandsmitglied ab. Heute, rund zehn Jahre danach, kann der Programmrat allenfalls als kaum noch zuckendes Anhängsel des Vorstands begriffen werden; Eigeninitiative zur Qualitätsverbesserung von Sendestrukturen und Sendeinhalten ist ihm fremd und muß ihm von Benjamin Gürkan förmlich aufgedrängt werden. Die letzten großen Taten dieses Gremiums bestanden in der Verkündung teilweise absurder Sendekriterien im September 2006 und im Aussprechen von rechtlich haltlosen Sendeverboten im Januar 2007.
»» [5] Das neoliberal vorgegebene Kosten-Nutzen-Kalkül in jeder Lebenslage findet sich auch in Bereichen, die vordergründig keiner ökonomischen Logik gehorchen. Gürkan & Co. sind angetreten, neue technische Innovationen voranzubringen und das Radio zu digitalisieren. Um nicht durch die Verwaltung des Bestehenden behindert zu werden, kümmern sie sich einfach nicht um die Wartung und Pflege bestehender sendetechnischer Strukturen und verwenden die hierdurch frei werdende Zeit und Energie zum Aufbau neuer Strukturen. Einmal abgesehen davon, daß die meisten der bislang implementierten Features nicht, fehlerhaft oder nur unzuverlässig funktionieren, sind die Defizite im nicht gepflegten Bereich während des laufenden Sendebetriebs zuweilen deutlich zu hören. Fehlende oder defekte Kopfhörer, ausfallende CD-Geräte, ein wochenlang unzugängliches Sendestudio oder in ihren Sendungen lauthals fluchende Redakteurinnen und Moderatoren sind seit Herbst 2006 der Standard dieses Senders. In einer betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Rechnung mag dieses Vorgehen noch einen Sinn ergeben. Hier wird zum Erhalt des Bestehenden nur so viel investiert, wie unbedingt nötig ist, ohne daß alles zusammenfällt. Kalkuliert wird haarscharf, ab welchem Punkt es sinnvoll ist, alles zusammenbrechen zu lassen, solange man und frau Neues aufbaut und damit das marode Alte kaschieren kann. Der Schein wird hier wichtiger als das Sein. In einem nichtkommerziellen Lokalradio mit einer weitgehend gesicherten finanziellen Grundlage ist ein solches Corporate Design absurd. Entsprechend peinlich kommt der Sender in seiner Öffentlichkeitswirkung daher, auch deshalb, weil das Publikum eines nichtkommerziellen Lokalradios in der Regel den neoliberalen Unsinn nicht auch noch auf einem sich alternativ gebenden freien Radio wiederfinden möchte. Die Spielkinder des Neoliberalismus haben sich hier offensichtlich in der Baustelle vertan. Die Leidtragenden sind nicht nur die Hörerinnen und Hörer, sondern auch diejenigen, die unter fadenscheinigen Vorwänden herausgeworfen wurden, weil sie diesem „Gas geben“ im Wege standen.
»» [6] Im Januar 2007 nutzten ebenfalls RadaR-Mitglieder die anonyme Deckung eines GMX-Emailkontos, um ein wenig herumzuhetzen. Siehe hierzu aus dem Innenleben von Radio Darmstadt die Seite: Der Mob tobt.
»» [7] Susanne Schuckmann, damals Vorstandsfrau, und Günter Mergel arbeiteten 1997 im Offenen Haus zusammen und entwickelten das Sendekonzept Esoterik zwischen Magie und Aberglaube. Während Günter Mergel eine aktive Rolle im Sender übernahm und von 2002 bis 2004 auch im Vorstand vertreten war, zog sich Susanne Schuckmann für mehrere Jahre aus dem aktiven Sendebetrieb zurück. Wie Phönix aus der Asche trat sie am 28. April 2006 auf der Mitgliederversammlung auf und ließ sich in den Vorstand wählen. Von Anfang an war ihre Arbeit darauf ausgerichtet, bestimmte „Altlasten“ zu entsorgen. Hierbei war sie mit den Redaktionen treffpunkt eine welt und Blickpunkt Gesellschaft verbunden. Eine der treibenden Kräfte im Hintergrund war Günter Mergel, der 2004 die Redaktion Blickpunkt Gesellschaft mit gegründet hatte. Mergel produzierte für Schuckmann belastendes Material gegen das damalige Vorstandsmitglied Walter Kuhl, der zudem als Kaufmännischer Angestellter im Trägervereins beschäftigt war. Da der produzierte Vorwurf nicht einer gewissen Komik entbehrt, ist er auf einer eigene Seite dokumentiert. Die „Qualität“ dieses Vorwurfs spricht für sich. Aber dies ist eben das Niveau der interessegeleiteten Auseinandersetzung seitens der neuen Vorstandsriege und ihres Fußvolks.
»» [8] Ich gehe sicherlich nicht fehl in der Annahme, daß dieses Überwachungskonzept von Benjamin Gürkan ersonnen wurde. Schon auf der Vorstandssitzung am 11. Oktober 2008 hatte er eine Vision einer mit dem Zugangskartensystem verschalteten Mitgliederdatenbank vorgestellt, die sogar seine Verbündete Susanne Schuckmann erblassen ließ. Sie befürchtete darin zurecht das gläserne RadaR-Mitglied. Die Vision lautete: wenn eine oder jemand mit ihrer oder seiner Zugangskarte das Sendehaus betritt, werden die hierbei anfallenden Daten vom Zugangssystem gleich ausgewertet. Das eintretende Vereinsmitglied wird in der Eingangshalle des Sendehauses von einem oder zwei Terminals begrüßt: „Hallo, Kollege Sowieso, du mußt dies oder das machen, dies oder das hast du vergessen, deine nächste Redaktionssitzung ist dann und dort, du mußt dieses Jahr noch ein Seminar besuchen, du hast das letzte Mal vergessen, die Alarmanlage scharf zu schalten“ – am besten mit Sprachausgabe und Flash-Animation. Sein anvisierter Testbetrieb im Jahr 2007 kam dann doch nicht zustande. Wenn wir dann noch berücksichtigen, daß die komplette Mitgliederdatenbank bei Benjamin Gürkan und Susanne Schuckmann zu Hause auf dem Rechner lagern, dann ist der gezielten Datennutzung für eigennützige Zwecke im Prinzip Tür und Tor geöffnet.
»» [9] Am 15. Januar 2008 schrieb mir Benjamin Gürkan mit Kopie an die LPR Hessen: „Ganz einfach ich habe absolut nichts zu verbergen und du laut deiner Doku ja auch nicht.“ Sollte dieses Schreiben also nicht, sagen wir mal, binnen zwei Wochen bei mir eintrudeln, gehe ich davon aus, daß Herr Gürkan entgegen seiner wortgewaltigen Ausführungen doch etwas zu verbergen hat.
»» [10] Die Quantenzustände bei Radio Darmstadt sind zuweilen so beschaffen, daß es Personen, Inhalte oder Dinge gibt, die es gleichzeitig auch nicht gibt. Es ist alles nur eine Frage der Wahrnehmung. Etwas weniger philosophisch angehauchte Menschen sprechen hier jedoch schlicht vom Paralleluniversum am Steubenplatz.
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