Titelfoto Oktober 2007
Auf dem Weg zum Kommerzsender.

Radio Darmstadt

Die Lizenz ist gefährdet

Oktober 2007
Dokumentation

 

Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]

Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]

In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Diffamierung einzelner Personen ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]

 


 

Zusammenfassung

Auf dieser Seite werden die Vorkommnisse des Monats Oktober 2007 dokumentiert.

Die seltsamen Kapriolen des Darmstädter Lokalradios und seines Trägervereins finden eine für den Verein unerfreuliche Resonanz. Die Landesmedienanstalt teilt den Verantwortlichen mit, daß es Probleme mit der Verlängerung der erteilten Sendelizenz gebe. Ein wichtiger Grund hierfür sind die in dieser Dokumentation mannigfach vorzufindenden Probleme im Umgang mit Presserecht, Zugangsoffenheit und technischer Kompetenz. Die interne Diskussion im Lokalradio versucht, die Verantwortung für das Vorgehen der LPR Hessen dem Ende September 2007 aus dem Trägerverein ausgetretenen ehemaligen Vorstandsmitglied Walter Kuhl anzulasten. Dabei hätte der Verein doch gar nichts zu befürchten, wenn alles in bester Ordnung wäre. Doch genau dies ist nicht der Fall. Gerade Walter Kuhl hatte den Verantwortlichen im Verlauf der letzten Monate immer wieder in internen Schreiben und Diskussionen vor Augen geführt, daß die Sendelizenz auf dem Spiel stehe, wenn weiterhin derart verantwortungslos vorgegangen wird. Das für den 6. Oktober anberaumte Strategieseminar des Vereins kommt somit genau zur rechten Zeit. Der Verein wird beweisen müssen, ob er über die notwendige Reife verfügt, aus der von ihm selbst verschuldeten Krise herauszufinden.

Im Gegensatz zu den voran gegangenen Monaten kann diese Dokumentation nur noch begrenzt auf die Darstellung interner Vorgänge zurückgreifen. Dennoch wird auch weiterhin nicht spekuliert, sondern jede einzelne Darstellung ist – notfalls auch vor Gericht – belegbar. Der Autor dieser Dokumentation verfügt zudem seit einigen Monaten über eine eigene komplette Aufzeichung des von Radio Darmstadt gesendeten Programms. Die in der Dokumentation auszugsweise zitierten Programmstrecken können daher ausreichend belegt werden.

 


 

Schaltdiagramm der Sendeloch-ErkennungMontag, 1. Oktober 2007
Neue technische Scherze


Das gestrige Sendeloch um 23.02 Uhr ruft nach einer Minute Stille die Sendeloch-Erkennung auf den Plan. Irgendwer oder irgendeine muß dies bemerkt haben, denn um 23.17 Uhr wird dann doch noch die vorgesehene Wiederholung gestartet, jedoch nicht vermittels der Stereofiles des Sendecomputers, sondern mit den Monofiles der Dokumentation über das Abspieltool Winamp. Es scheint jedoch so, als habe Winamp nicht richtig verstanden, was zu tun ist, denn nach anderthalb Stunden wird um 0.47 Uhr dem Sportredakteur Bernd S. abrupt das Wort entzogen. Die Wiederholung der Abendsendungen wird wieder von vorne gestartet. Wiederum anderthalb Stunden später dasselbe Spiel. Die dritte Wiederholung endet um 3.46 Uhr, doch nun werden wir mit Stille beglückt. Das kann die Sendeloch-Erkennung nicht auf sich beruhen lassen, weshalb Radio Darmstadt sich als erstklassiger Dudelsender outet. Die einprogrammierte Playlist scheint jedoch nicht auf stundenlang zu überbrückende Sendelöcher eingestellt zu sein, denn um 8.02 Uhr endet die Dudelei mit einem erneuten Sendeloch. Die Sendeloch-Erkennung erkennt nach einer Minute das von ihr selbst ausgelöste Sendeloch und startet das Dudeln mit einer neuen Playlist. Um 10.46 Uhr wird erstaunlicherweise wiederum Winamp mit der Fortsetzung des um 3.46 Uhr unterbrochenen Programms gefüttert.

Brummschleifen im Vergleich
Oben: Brummschleife am 30. September 2007, 23.02 Uhr. Erkennbar ist das (vernachlässigbare) Rauschen auf dem linken Kanal und das Brummen mit 50 Hertz auf dem rechten. Unten: Brummschleife am 4. Oktober 2007, 00.00 Uhr. Das Brummen ist nun auch auf dem linken Kanal zu erkennen; der Pegel des linken Kanals ist deutlich geringer als der des rechten. Das Schaltdiagramm erklärt diesen Unterschied.

Diesen Winamp-Neustart nutzt unsere Technikbastelcrew, um den von ihr im Februar und März angerichteten Schaden zu vervollkommnen. Beim Einbau der Sendeloch-Erkennung wurde nämlich nicht nur ein Stereokanal angezapft, der seither deshalb nur mit halber Lautstärke zu hören ist, sondern es wurde zusätzlich das innovative Feature einer Brummschleife auf diesem Kanal zugeschaltet. Heute nun paßt ein Techniker die Kanalbelegung der Vorgabe des Schaltplans an, so daß nun nicht mehr der rechte, sondern der linke Kanal der schwächere ist. Zugleich wird die Brummschleife auch dem anderen Stereokanal zur Verfügung gestellt. Und, als wenn dies noch nicht genügend Unfug wäre, wird auch noch der digitale Ausgang aufgedreht, so daß ein übersteuertes Signal zur Sendeantenne auf dem Dach der Hochschule Darmstadt geführt wird. Der Sender klingt deshalb wunderlich verzerrt, so als wolle man auch noch die letzten wohlwollenden Hörerinnen und Hörer vergraulen.

Dienstag, 2. Oktober 2007
Vom richtigen Gebrauch der Präpositionen


Radiowecker-Redakteur Christian K. erklärt uns im Brustton der Überzeugung:
Auch weltweit kann man uns hören. Auf dem Internet in der Seite www.radiodarmstadt, und dort auf den Livestream klicken.
Auch heute outet sich dieser Redakteur durch das mehr oder weniger gekonnte Verlesen des Kalenderblatts der Deutschen Welle zu Paul von Hindenburg und einem Lexikonartikel der Wikipedia. Die zum Ende des Radioweckers obligatorische Programmvorschau entfällt. Der Grund: es liegt kein Programmflyer vor, weil – wie Andy U. am vorgestrigen Sonntag in seiner Unterhaltungssendung erklärt hatte – keine und niemand mehr Lust hatte, ihn zu machen.

Dienstag, 2. Oktober 2007
Kurzzeitgedächtnis


Lokalredakteur Markus Lang startet seinen Knackpunkt mit der Ansage: "Am Mikrofon, hatte ich glaub ich schon gesagt, nochmal: Markus Lang." Hat er aber nicht. Sein Wortbeitrag begann gerade einmal zehn Sekunden zuvor. Schlechte Vorbereitung rächt sich durch Konzentrationsmängel.

Screenshot des Sonntagswetters von wetter.comMittwoch, 3. Oktober 2007
Heiß gekocht


Unser vierköpfiges Radioweckerteam glänzt mit gequält humoristischen Einlagen. Der ehemalige Bundespräsident heißt Weizenäcker. Das erste Veranstaltungsradio von RadaR fand 1997 statt (es war 1995, aber woher soll Susanne Schuckmann das auch wissen, auch wenn sie selbst damals dabei war). Peter Fritscher verkündet das Wetter am Sonntag mit 64 Grad. In zwei Stunden Radiowecker wird uns nur zwei Mal eine aktuelle Uhrzeit genannt und zum Ausgleich erhalten wir deshalb keinen Programmhinweis:
Peter F.: Nach uns kommt natürlich die Wiederholung von gestern. Was dann abends kommt, wissen wir nicht, es gibt leider kein Programm.

Koray E.: Im Zweifel den ganzen Tag dranbleiben bei RadaR.
Bei diesem Unwissenheitsgeblubber frage ich mich, weshalb das Thema überhaupt angeschnitten wird. Für ein internes Ausbildungsseminar hatte Peter F. – oder war es sein Kollege Christoph A.? – an die Tafel geschrieben:
Deutlich reden. Logischer Satzbau. Klare Struktur. Roter Faden. Spannung aufbauen. Information bündeln.
Was wollen uns unsere Komiker nun sagen? Es gibt kein Programm. Interessant. Ist das die Ankündigung eines längeren Sendelochs? Die Wiederholung von gestern kommt. Und was wird nun wiederholt? Wir werden mit Informationsbröckchen gefüttert, die nur Eingeweihten einen Sinn vermitteln. Die Aussage lautet korrekt: Wir Komiker wissen nicht, was heute gesendet wird, weil a) zwei von uns im Vorstand sitzen und von Nichts Ahnung haben und weil b) keine und niemand im Verein Lust gehabt hat, das Monatsprogramm für Oktober zusammenzustellen und als Flyer herauszugeben. Selbstredend findet sich auch kein Programm auf der sendereigenen Webseite. Hier ist das aktuelle Programm immer noch das vom September.

Vorstandsfrau Susanne Schuckmann war vor gut einem Jahr daran beteiligt, die zuverlässige Programmflyerherausgeberin Katharina Mann in einem Schauverfahren aus dem Verein auszuschließen. Dann hatte sie den Job an der Backe. Im Frühjahr 2007 fiel ihr auf, daß die Zusammenstellung eines Monatsprogramms Arbeit ist, und so drückte sie den Job an ihren frisch nachgewählten Vorstandskollegen Peter Fritscher ab. Der hatte aber auch keine Lust, und deshalb blicken unsere zwei Vorstandsmitglieder bei der heutigen Programmvorschau auch nicht durch. Beide sind Teamer und Teamerin der internen Ausbildung. Lernt frau, lernt man dort nicht die Grundlagen der Recherche kennen? Es ist nämlich gar nicht so schwer, das aktuelle Tagesprogramm zusammenzustellen, wenn frau und man weiß, wie das geht.

Stand der LPR Hessen auf dem Hessentag 2005Donnerstag, 4. Oktober 2007
Lizenz gefährdet


Ein oder mehrere Vertreter der LPR Hessen sind heute beim Trägerverein von Radio Darmstadt vorstellig geworden. Dem Vernehmen nach ging es um die Verlängerung der Sendelizenz von Darmstadts Lokalradio. Im Gegensatz zu fünf anderen hessischen nichtkommerziellen Lokalradios hatte RadaR e.V. kein Schreiben mit der Aufforderung erhalten, die Verlängerung der bis zum 31. Dezember 2006 geltenden Zulassung zu beantragen [1]. Demnach hat die Versammlung der Landesmedienanstalt auf ihrer letzten Sitzung Ende September befunden, die ihr vorliegenden und in dieser Dokumentation belegten Vorwürfe zunächst zu prüfen. Zudem liege ein alternativer Lizenzantrag der Dissent – Medienwerkstatt Darmstadt vor. Dem Trägerverein von Radio Darmstadt wird Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Die Versammlung werde, so heißt es, auf ihrer Sitzung Ende Oktober darüber entscheiden, ob die ausgelaufene Lizenz verlängert wird oder neu ausgeschrieben werden muß. [2]

Funkhaus des Deutschlandradios in BerlinFreitag, 5. Oktober 2007
Deutschlandfunk sendet auf 103,4 MHz


Angesichts dessen, daß die LPR Hessen gestern ein ernsthaftes Wort mit den Verantwortlichen von Radio Darmstadt gesprochen hat, ist das heute gesendete Programm die Krönung desolater Verhältnisse. Als verantwortliches Vorstandsmitglied hätte ich umgehend dafür gesorgt, daß es keine weiteren Vorfälle mehr gibt, welche die Verlängerung der Sendelizenz gefährden könnten. Doch was geschieht auf Darmstadts Lokalfrequenz?

Nachts um 2.00 Uhr endet die dreistündige eigenwillige, dafür jedoch wichtige und informative Oktoberausgabe von C–Radar. Im Anschluß daran übernimmt der Deutschlandfunk den Sender. Neun Stunden und elf Minuten lang wird anstelle der Wiederholung des gestrigen Abendprogramms das Programm des Deutschlandfunks übernommen.

Um 8.27 Uhr schreibt mir das Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan, er lese mit Freuden meine Dokumentation. Vielleicht hätte er statt dessen das Radio einschalten sollen, um den Deutschlandfunk auf der Frequenz von Radio Darmstadt zu empfangen. Der Livestream war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon abgeschaltet und so konnte Benny das Programm in Weiterstadt wohl schlecht empfangen. Anders ist es nicht zu erklären, daß er sich an der hier vorliegenden Dokumentation ergötzt, anstatt schleunigst zum Sender zu fahren und den Deutschlandfunk zu stoppen.

Um 11.11 Uhr gibt es ein einminütiges Sendeloch, ehe die Sendeloch-Erkennung auftragsgemäß Dudelmusik einspeist. Warum nicht spätestens jetzt die Wiederholung des gestrigen Abendprogramms gestartet wird, würde mich schon interessieren. Jedenfalls gibt es anschließend zweieinhalb Stunden Musik, die wir auch auf jedem anderen Sender hören könnten, bevor sich der Sendecomputer mal wieder aufhängt. Da seit der Zerschlagung der Radiowecker-Redaktion im Herbst 2006 sich tagsüber kaum noch eine oder jemand im Sender aufhält, können weder Katharina Mann noch Norbert Büchner den Sender vor sich selbst retten, wie sie dies bis zu ihrem rechtswidrigen Vereinsausschluß im September 2006 immer wieder getan hatten. Also hören wir nun siebzig Minuten lang eine alternative Ausgabe eines Computerhängers [mp3], bis um 14.56 Uhr vier Minuten zu früh die griechische Musiksendung Radio Akroama gestartet wird.

Doch es gibt auch zwei positive Entwicklungen zu vermelden. Erstens: der übersteuerte Sound des Senders wurde auf ein erträgliches Niveau zurückgefahren. Zweitens: die fette Brummschleife an der Sendeloch-Erkennung scheint beseitigt worden zu sein. Nach über sieben Monaten wird auf Druck der LPR endlich gehandelt!

Bio Bäckerei Kaiser in der ElisabethenstraßeSamstag, 6. Oktober 2007
Rauschen, backen und mit dem Zug fahren


Nach dem Ende der Friday Night Radioparty versandet um 3.02 Uhr das Programm im Nichts. Vielleicht waren die DJs ja schon nach Hause gegangen und haben den Sender mit einigen einprogrammierten Tracks sich selbst überlassen. Jedenfalls hören wir zwei Stunden und dreiundfünfzig Minuten lang ein untergründiges Rauschen, das schlechterdings nicht als Sendesignal durchgeht. Bemerkenswert ist, daß die Sendeloch-Erkennung zum wiederholten Mal nicht anschlägt. Ab 5.55 Uhr läuft dann Mainstream-Musik über den Sender, bis um 7.00 Uhr eine Samstagsausgabe des Radioweckers zu hören ist.

Nach mehr als fünf Jahren ist Thomas T. wieder bei Radio Darmstadt zu hören. Er hat auch gleich einen Bekannten aus seiner Gießener Nachbarschaft mitgebracht, der uns etwas über die (Zitat) "üblen Machenschaften von GEZ-Mitarbeitern" berichtet, eine Geschichte übrigens aus dem Vorjahr. Später erfahren wir, daß die Kaiser Bio Bäckerei am Donnerstag eine neue Filiale in der Elisabethenstraße eröffnet hat. Christian K. spielt hierzu als O–Ton die Laudatio von Stadtrat Dierk Molter ein. Ob es sich bei diesem Beitrag um Verbraucherinformation oder um Schleichwerbung handelt, ist vielleicht Geschmackssache. Nicht zu Ende gedacht ist jedoch die Behauptung, daß der auch als Schuldezernent zuständige Stadtrat "dafür sorgt, daß die Jugendlichen in Sachen Ernährung auch entsprechend geschult werden." Denn einem so geschulten Kind aus einer Hartz IV-Familie wird eine solche Bildungsmaßnahme nichts nutzen, kann es sich doch vom Regelsatz nicht einmal mit Junkfood ausreichend und schon gar nicht ausgewogen ernähren.

Noch nicht ganz im Samstag scheint sein Co–Moderator Thomas T. angekommen zu sein. Dieser erzählt uns am Morgen nach dem bislang letzten Lokführerstreik:
Jetzt noch 'ne Info für alle Bahnreisenden. Da wird ja momentan gestreikt. Aber hier, wir haben das hier auf unserem Computerbild, da ist momentan alles frei. Also, die Züge sind im Moment noch auf dem Darmstädter Bahnhof bei den Abfahrten pünktlich.
Bekommt die Desinformationsabteilung Verstärkung? Denn am heutigen Samstag wird nicht gestreikt.
BrummschleifeSamstag auf Sonntag, 6./7. Oktober 2007
Ausfallerscheinungen


Zunächst eine schlechte Nachricht: die Brummschleife ist wieder da! Sie scheint am Samstagmittag wieder eingebaut worden zu sein. Ich frage mich, wozu das gut sein soll.

Die RadioShow am Samstagabend ab 19.00 Uhr scheint eine uralte Konserve gewesen zu sein. Moderator BJ örn verweist auf einen wöchentlichen Wechsel mit dem RadaR Playground, der seit Jahren nicht mehr zu hören ist. Außerdem kündigt er für 23.00 Uhr keine DJ–Zone, sondern eine Radioparty an, die es samstags ebenfalls schon länger nicht mehr gibt. Die nicht angekündigte DJ–Zone geht nur für zwei anstatt für zehn Stunden auf Sendung, so daß ab 1.00 Uhr das Samstagabendprogramm wiederholt wird. Wahrscheinlich steckte den ansonsten so sendefreudigen DJs das Strategieseminar vom Samstag in den Knochen. Am Sonntagmorgen ist wohl deshalb auch Hacer Y. nicht zu ihrer türkischen Sendung Radara Yakalananlar erschienen, die Wiederholung des Samstagabendprogramms wird einfach fortgesetzt. Wenigstens Fiore P. erscheint um 11.00 Uhr zu seiner Una Domenica Italiana. Doch schon um 13.00 Uhr geht es wieder drunter und drüber. Zwei kleinere und ein elfminütiges Sendeloch leiten über zu einer undefinierbaren Sendung ohne An– und Abmoderation.

Montag, 8. Oktober 2007
Auf den Hund gekommen?


Nach der Kulturredaktionssendung nickelodeon folgt laut (inzwischen virtuellem) Programmschema der Party Monday. Der Redakteur dieser Sendung hat den Verein jedoch vor etwa einem halben Jahr im Streit verlassen, so daß die Unterhaltungsredaktion in der Pflicht ist, diesen Sendeplatz vielleicht doch einmal mit qualitätsvollem Inhalt zu füllen. Allein, es erscheint keine und niemand. Also bleibt dem Techniker der Kultursendung nichts anderes übrig, als eine Konserve einzulegen. Die Sendung Auf den Hund gekommen scheint sich als Notfallreserve einer gewissen Beliebtheit zu erfreuen, so daß wir nun die Wiederholung der Augustausgabe hören dürfen. Doch auch um 20.00 Uhr erscheint keine und niemand zum Crazy Monday. Ob das jetzt daran liegt, daß der Moderator länger arbeiten muß, oder daran, daß ohne Programmflyer und ohne Programmübersicht auf der sendereigenen Webseite so langsam keine und niemand mehr durchblickt, ist schwer zu sagen. Jedenfalls wird auch diese Stunde mit dem Hundemagazin, diesmal (vermutlich) mit der Maiausgabe, überbrückt, bevor Marc W. einen neuen DJ einführt, der uns zwei Stunden lang minimal techno zu Gehör bringt. Wenn das so weiter geht, wird rund um die Uhr nur noch elektronische Musik gesendet.

Screenshot der Kalenderblatt-WebseiteDienstag, 9. Oktober 2007
Kalenderblatt, Kalenderblatt


Heute erschallt im Radiowecker die neueste Ausgabe des beliebten Spiels Wie trage ich ein urheberrechtlich geschütztes Kalenderblatt so vor, daß es keine und niemand merkt. Ganz einfach: man versuche, während des Lesens den Text etwas zu raffen. Dabei stolpert man halt über einige Klippen. Heute ist das Kalenderblatt zu John Lennon dran. So wird John Lennon am 18. Dezember 1980 erschossen, weil der Moderator das Kreuz vor der 8 als eine 1 liest. Dann gründete Lennon 1985 die Beatles, ein Zahlendreher. Probleme bereiten auch grammatisch korrekte Sätze, wenn diese Sätze gerafft werden. So sagt er:
Neunzehn fünfundachtzig gründete er die Beatles, die in den 60er Jahren weltbekannt wurde.
Der Originaltext lautet:
1958 gründete Lennon mit Paul McCartney die Musikgruppe "The Beatles", die in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts weltbekannt wurde.
Unschwer ist zu erkennen, daß das heutige Kalenderblatt zu John Lennon in etwas geraffter Form wiedergegeben wurde. Es ist eine Sache und vor allem menschlich, sich zu versprechen, aber eine andere, zum wiederholten Male die vorgetragene Vorlage zu verschlimmbessern.

Heute gibt es wieder eine Vorschau auf das Nachmittag– und Abendprogramm, aber:
Es funktioniert leider bei uns im Sendehaus einiges nicht. Deshalb gibt es auch einige Unzulänglichkeiten. Und auch das Wiederholungsprogramm ist nicht sichergestellt. Gleich im Anschluß folgt jedenfalls die Sendung, die um 17.00 Uhr gestern lief: Hiergeblieben – Jugend ohne Grenzen. Aber die weitere Wiederholungsschiene ist noch nicht sicher.
Screenshot Impressum Frankfurter RundschauDienstag, 9. Oktober 2007
Radio Darmstadt bangt um Lizenz


Frank Schuster schreibt in der Frankfurter Rundschau zu den neuesten Entwicklungen bei Radio Darmstadt, unter anderem:
Radar-Vorstand Markus Lang räumt auf Anfrage ein, dass es "eine reelle Bedrohung" gebe. Allerdings sei der Verein im elften Sendejahr etabliert und erfülle alle Voraussetzungen für eine Lizenzverlängerung. Radar erwäge, Strafanzeige wegen Urheberrechtsverletzungen gegen ehemalige Verantwortliche zu stellen, weil sie Sendeinhalte oder Vereinsinterna öffentlich machten, indem sie sie ins Internet stellten oder der Presse zuspielten, so Vorstand Benjamin Gürkan. "Es gibt Leute, die den Verein kaputt machen wollen."
Ja, die gibt es. Die sitzen am Steubenplatz und demolieren das jahrelang Aufgebaute. Auf die Strafanzeige bin ich schon jetzt gespannt. Wir werden vor Gericht eine unterhaltsame Auseinandersetzung über die Grenzen und Möglichkeiten des Presserechts führen. Aber schon süß: Gesendete Inhalte dürfen nicht zitiert und kommentiert werden. Das ist ja wohl Zensur hoch drei. Die Beispiele sind ja auch wirklich peinlich. Vielleicht wären sie besser nicht gesendet worden. Doch zuvor sollte RadaR sein Plagiatsunwesen einstellen. Es kommt vor Gericht nicht gut, selbst im Glashaus zu sitzen. Leider geht Frank Schuster auf dieses Unwesen nicht ein.

Nachtrag, Mitte Dezember 2007: Der Artikel von Frank Schuster ist auf der Webseite der Frankfurter Rundschau nicht mehr zu finden. Deshalb wird der Artikel nachfolgend dokumentiert.

Radio Darmstadt bangt um Lizenz

Frühere Verantwortliche legen Programmbeschwerde ein und gründen Konkurrenz-Verein

In einer E-Mail an seine Vereinsmitglieder hat der Vorstand des Lokalradios Radio Darmstadt (Radar) mitgeteilt, dass die Verlängerung der Sendelizenz gefährdet ist. Grund sei, dass bei der Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR) eine Beschwerde über Radar eingegangen ist, und dass sich ein zweiter Verein namens "Dissent – Medienwerkstatt" gegründet hat, der eine Lizenzierung für Darmstadt anstrebt. Hinter beidem stecken ehemalige Radar-Verantwortliche.

Die LPR hat den Radar-Vorstand dazu aufgefordert, bis kommenden Dienstag, 16. Oktober, Stellung zu den Vorwürfen zu nehmen. Am 29. Oktober wird die Landesanstalt in einer Versammlung darüber befinden, ob die Sendelizenz in Darmstadt neu ausgeschrieben wird oder ob Radar einen Verlängerungsantrag stellen darf. Der Vorstand ruft die Mitglieder auf, Unterstützungsschreiben von kooperierenden Institutionen zu sammeln und hat bereits ein Strategieseminar abgehalten.

Radar-Vorstand Markus Lang räumt auf Anfrage ein, dass es "eine reelle Bedrohung" gebe. Allerdings sei der Verein im elften Sendejahr etabliert und erfülle alle Voraussetzungen für eine Lizenzverlängerung. Radar erwäge, Strafanzeige wegen Urheberrechtsverletzungen gegen ehemalige Verantwortliche zu stellen, weil sie Sendeinhalte oder Vereinsinterna öffentlich machten, indem sie sie ins Internet stellten oder der Presse zuspielten, so Vorstand Benjamin Gürkan. "Es gibt Leute, die den Verein kaputt machen wollen."

Urheber der Beschwerde ist der ehemalige Vereinsvorstand Walter Kuhl, der im vergangenen Jahr abgewählt wurde, dagegen geklagt hatte, und inzwischen ausgetreten ist. Kuhl macht auch auf seiner Internetseite Waltpolitik.de gegen den Verein mit derzeit rund 600 Mitgliedern mobil.

Vorwurf der Kommerzialisierung

Er schreibt, dass der Sender bestimmte Kriterien eines nichtkommerziellen Lokalradios nicht mehr erfülle. Als Beispiele nennt er, dass politische Themen immer weniger Platz fänden und die Sendungen zu einem "mainstreamigen Musikberieselungsprogramm" geworden seien. Detailliert listet er technische Pannen auf und hält Versprecher von Moderatoren fest – unter Nennung von Namen. Im Gegenzug lobt er seine eigene Arbeit: Vorkommnisse wie diese seien "in der Amtszeit des Autors dieser Dokumentation nicht vorgekommen".

Kuhl nennt zudem die Namen von vier früheren Programmverantwortlichen, die gegen die Tendenz gestanden hätten, im "Radio eine Abdudelmaschine eigener Musik" zu sehen. Zwei der Genannten sitzen im dreiköpfigen Vorstand des neuen Vereins, der die Lizenzierung anstrebt und sich bereits im Internet präsentiert.

Quelle: Frankfurter Rundschau, 9. Oktober 2007, Ausgabe R3S, Seite 21

Zwischenbemerkung

Beschimpfungen vermeiden, oder diese (wenn unbedingt notwendig) deutlich als "Kommentar" kennzeichnen [aus den Sendekriterien von Radio Darmstadt, verabschiedet am 11. September 2006]
K O M M E N T A R  Anfang

Die Drohung mit Strafanzeige und Urheberrecht verdeckt, worum es wirklich geht: die Vorstandsmitglieder Markus Lang und Benjamin Gürkan haben ein Interesse daran, Kritik mundtot zu machen. Gerade in der derzeitigen Lizenzierungsphase ist jede kritische Äußerung zu den Verhältnissen bei RadaR e.V. und Radio Darmstadt ein Minuspunkt. Die in dieser Dokumentation benannten Inhalte werden gar nicht erst in Frage gestellt. Statt dessen sucht man sich ein Instrument, wie man Kritik genauso abbügeln kann, wie vereinsintern mit Repression (Vereinsausschluß, Hausverbot, Kündigung, Sendeverbot) gehandelt wurde. Nur ist die Spielzeugwelt von Radio Darmstadt nicht mit der wirklichen Welt da draußen zu vergleichen. Die Regeln der albernen Sendekriterien gelten eben nicht im außerhalb des Senders gültigen Presserecht. Im wirklichen Leben gibt es eben einen wirklichen Journalismus neben dem aufgeblasenen Imagejournalismus der Sendekriterien.

Besonders widerlich finde ich, daß Benjamin Gürkan auch Dritte mit hineinzieht. Er bedroht ein Vereinsmitglied mit rechtlichen Schritten, weil dieses den Webspace für diese Dokumentation zur Verfügung stellt. Derartige Drohungen waren für denselben Benjamin Gürkan im September 2006 der Vorwand, Katharina Mann und Norbert Büchner aus dem Verein rauszuschmeißen. Aber es ist eben ein Unterschied, ob man eine Unterlassungsklage angedroht bekommt oder ob man selbst eine aussprechen kann. Wenn man eine angedroht bekommt, reagiert man mit Härte, wenn man selbst eine ausspricht, ist das auf einmal vollkommen in Ordnung. Leg dich bitte mit mir an und nicht mit denen, die du glaubst weichkochen zu können. Alles andere wäre doch wohl feige.

K O M M E N T A R  Ende

Natürlich ist diese Zwischenbemerkung keine Beschimpfung. Aber wer weiß, wie andere das sehen …

Screenshot der Local Heroes WebseiteDienstag, 9. Oktober 2007
Sendeinhalte öffentlich machen


Ich möchte für diesen Eintrag die in der Rundschau versprochene Strafanzeige erhalten: Gestern Nacht gegen 23.10 Uhr gab es nach den obligatorischen Deutschlandfunk-Nachrichten keine Wiederholung des Abendprogramms. Statt dessen hören wir sieben Stunden Local Heroes. Nach dem Radiowecker am Morgen [siehe weiter oben: Kalenderblatt, Kalenderblatt] geht es um 8.00 Uhr mit der Wiederholung der gestrigen Sendung der Redaktion Alltag und Geschichte weiter. Diese wird von Christian K. von der vorproduzierten und schon gestern Nachmittag genutzten CD abgespielt. Um 9.00 Uhr meldet sich dieser Redakteur zu Wort und erklärt uns das ganze Elend:
Mit der Wiederholung haben wir technische Probleme. Die Wiederholung des gestrigen Abendprogramms ist uns heute leider nicht möglich. Statt dessen hören wir einige Sendungen, die ich in den vergangenen Wochen gemacht habe. Zunächst meine Sendung Heinerkult vom 10. September. Dann den Bericht aus der Stadtverordnetenversammlung vom 13. September und vom 4. Oktober, sowie drei Sendungen zur Verkehrspolitik. Ich hoffe, daß wir am morgigen Vormittag wieder das heutige Abendprogramm hören können.
Lobenswert ist, daß aus Verzweiflung nicht schon wieder Musik abgedudelt wird, sondern lokale Inhalte zu hören sind. Weniger lobenswert ist, daß statt des angekündigten Heinerkults erst einmal das Migrationsmagazin Darmstadt interkulturell gestartet wird. Obwohl Christian K. sechs Sendungen ankündigt, die wohl als Computerfiles gestartet werden, hören wir um 14.03 Uhr nach der fünften dieser Sendungen ein einminütiges Sendeloch, bevor die Automation dann doch noch Musik einspielt. Die dritte angekündigte verkehrspolitische Sendung wird dann erst um 15.25 Uhr gestartet. Frage an Markus Lang und Benjamin Gürkan: was ist an diesem Eintrag strafrechtlich zu beanstanden?

Der Cola-Automat in der KücheDienstag, 9. Oktober 2007
Virtueller Rundgang


Auf dem Strategieseminar am vergangenen Samstag scheint sich eine Arbeitsgruppe gebildet zu haben, welche die vom zuständigen Vorstandsmitglied Markus Lang vernachlässigte Öffentlichkeitsarbeit voranbringen möchte. Dieser überaus löbliche Vorsatz findet Eingang auf die sendereigene Webseite. Im zehnten Monats ihres Bestehens finden wir darauf endlich einmal die Kontaktadressen der vierzehn Redaktionen und einen Mitgliedsantrag für den Trägerverein. Sogar ein virtueller Rundgang durch einzelne Senderäume wird angeboten. Nun soll das Engagement nicht kleingeredet werden. Aber wäre es vielleicht nicht doch besser, erst die Essentials auf die Reihe zu kriegen und anschließend Werbung für Coca Cola zu machen? Bekommt der Verein wenigstens Geld für diese Onlinewerbung? Und wann wird endlich das Oktoberprogramm online gestellt?

Atempause

Geschrieben am 10. Oktober 2007

Von heute an werden (vorläufig) keine weiteren Tagesberichte im Internet veröffentlicht. Dies hat nichts mit den angedrohten rechtlichen Schritten zu tun. Vielmehr soll der Sender selbst eine Atempause erhalten, eine Woche lang zu zeigen, daß es auch anders geht. Denn laut gestrigem Artikel in der Frankfurter Rundschau soll der Trägerverein bis zum 16. Oktober eine Stellungnahme gegenüber der LPR Hessen abgeben. Und da sollten alle Kräfte angespannt werden, eine wirklich stichhaltige Begründung dafür abgeben zu können, warum die Zugangsoffenheit verwehrt wurde, Plagiate nicht unterbunden werden, oder das laufende Programm die seltsamsten Kapriolen nimmt.

Nachtrag, Mitte Oktober 2007

1.  Der Programmrat hat am Montag auf Druck der LPR Hessen die Aufhebung der Sendeverbote gegen Katharina Mann, Norbert Büchner und Walter Kuhl beschlossen. Hätte der Programmrat früher Einsicht gezeigt, wäre dem Verein vielleicht so manches erspart geblieben. Aber Einsicht ist ohnehin nicht die Stärke des Trägervereins. Um zu verhindern, daß ich die von der LPR Hessen eingeforderte Zugangsoffenheit auch wahrnehmen kann, wurde mir gegenüber am 15. Oktober 2007 ein Hausverbot ausgesprochen.

2.  Im heutigen Darmstädter Echo [10. Oktober] schreibt mawi: Kann Radio Darmstadt weitersenden?

3.  In der heutigen Rhein-Main-Ausgabe der FAZ [10. Oktober] schreibt rsch.: Dudelfunk oder Wortbeiträge. Radio Darmstadt bangt um die Sendelizenz.

Nachtrag, November 2007

Die folgenden Einträge wurden Mitte November 2007 erstellt, nachdem die Grundsatzentscheidung der LPR Hessen, RadaR e.V. die Verlängerung der Zulassung zu ermöglichen, getroffen worden war.

Screenshot der Webseite von Thilo M.Mittwoch, 10. Oktober 2007
Eine subtile hohle Drohung


Unterhaltungsredakteur Thilo M. schreibt dem Autor dieser Dokumentation:
Sehr geehrter Herr Kuhl,

ich weiß nicht was Sie für ein falsches Spiel treiben und es ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich egal, so lange ich davon nicht betroffen bin.
Da ich dies nun aber bin, darf ich Sie höflichst daraufhin weisen, dass ich mir Ihre Verleumdungen und Unterstellungen nicht gefallen lasse.
Es sind einige Personen mit hohen Ämtern sehr an ihren Spielchen und Treiben interessiert. Alles weitere wird folgen
Ich hoffe mich klar und deutlich ausgedrückt zu haben.
Es ist doch schön zu wissen, daß man die Aufmerksamkeit allerhöchster Kreise genießt.

Die Musikdudelmaschine des SendersMittwoch, 10. Oktober 2007
Das Musikradio


Für die sich derzeit häufenden Fälle, in denen Sendungen des Themenradios ausfallen, sollte eine zeitlose Ersatzsendung vorliegen. Diese in den Anfangsjahren des Senders gepflegte Tugend ist längst durch das Einlegen beliebiger Musik–CDs oder das Starten belangloser Mainstreamtitel per PC ersetzt worden. Da Radio Darmstadt ein Spaßradio ist, ist es vollkommen folgerichtig, daß es keinen Spaß bereitet, eine Ersatzsendung für alle Fälle vorzuproduzieren. Es ist eben spaßiger, für die Hörerinnen und Hörer, die einen thematischen Inhalt erwarten, einfach nur Musik bereitzustellen. Das schont die Gehirnzellen auf beiden Seiten des Äthers.

Heute haben wir in der Kernzeit von 17.00 bis 23.00 Uhr Musikradio pur. Zur italienischen Magazinsendung Tiramisú kann der Moderator berufsbedingt nicht persönlich erscheinen, also wird italienische Mainstream-Musik eingelegt. Die nachfolgende Sendung JazzScene des Fördervereins Jazz ist naturgemäß musiklastig, was in diesem Fall auch keinen Kritikpunkt darstellt, sondern dazugehört. Es folgt um 19.00 Uhr eine Stunde Jazz aus Marburg. Für 20.00 Uhr ist die schwul-lesbische Sendung Andersrum vorgesehen. Diese hat sich in den letzten Monaten zu einem Gemisch aus abgelesenen Internetmeldungen und viel Musik entwickelt. Als Ersatz packt Vorstandsmitglied und Redaktionssprecher Markus Lang seine Trance-Sammlung aus. Das für 21.00 Uhr angekündigte zweistündige Special der Auslandsredaktion entpuppt sich als eine Stunde Black Music, gefolgt von einer Stunde angeblich "pfiffiger Musik" (so CD–Verwalter Ralf D.) aus den 1990er Jahren. Immerhin plappert er uns nicht nur die Super-Hits aus den 90er Jahren um die Ohren.

Graffiti Bismarckstraße 3Um den 10. Oktober 2007 herum
Ein Sender verfaßt Unterstützungsschreiben


Nachdem der erste Schock überwunden ist, führt das Erscheinen eines Vertreters und einer Vertreterin der LPR Hessen im Sendehaus zu hektischen Aktivitäten. Anstatt jedoch die angesprochenen Probleme schleunigst zu beseitigen, wird weiterhin am verlogenen Image gearbeitet. Insbesondere die Jugendredaktion YoungPOWER ist rührend um die Formulierung von Unterstützungsschreiben bemüht. Andere Mitglieder des Trägervereins treten an Kulturgruppen, politische und städtische Institutionen heran. Sie verraten selbstverständlich nichts darüber, wie es bei Radio Darmstadt wirklich zugeht. Einige angesprochene Unterstützer waren daher bestürzt, als sie Informationen über die wahren Zustände erhielten. Als Beispiel für ein im Sender entworfenes Unterstützungsschreiben mag folgender Text gelten, der dem Autor dieser Dokumentation anonym zugänglich gemacht wurde.

Das Anschreiben vom 10. Oktober 2007

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,

Radio Darmstadt sendet seit mehr als 10 Jahren das Programm von Bürgern für Bürger der Stadt Darmstadt. Der Sender leistet dabei einen wichtigen Beitrag für die lokale Kommunikation und Information. Die Meinungsvielfalt ist eine der Leitideen des Trägervereins RadaR e.V., welcher dieser u.a. mit der Jugendredaktion "YoungPOWER" Rechnung trägt. Mit Bestürzung hat RadaR deshalb erfahren, dass die zuständige Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR) die Sendelizenz vorerst nicht verlängern will.

Wir bitten Sie deshalb, den Antrag von RadaR e.V. auf Lizenzverlängerung bei der LPR mit einem kurzen Schreiben zu unterstützen.

Wenn Sie uns helfen möchten, faxen Sie uns das Unterstützungsschreiben wenn möglich mit Stempel und Unterschrift bitte wieder an die Faxnummer: 06151 87 00 102 zurück. Bitte möglichst bis Freitag, 12.10.07 zurückschicken, da die LPR ihre Entscheidung bald fällen wird. Oder per Post an uns zurück.

Mit freundlichen Grüßen und Herzlichen Dank
YoungPOWER – die POWER für dein Radio

 

Das Unterstützungsschreiben

LPR Hessen
Wilhelmshöher Allee 262
34131 Kassel

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit sprechen wir uns für die Lizenzverlängerung von Radio Darmstadt aus. Radio Darmstadt existiert seit mehr als 10 Jahren. Mit Bestürzung haben wir erfahren, dass die Sendelizenz des Trägervereins RadaR e.V. vorerst in Gefahr zu sein scheint.

Radio Darmstadt bietet Jugendlichen eine Möglichkeit sich in die Gesellschaft mit ein zu integrieren und erste Erfahrungen in dem Bereich Journalismus zu sammeln. Das ehrenamtliche Engagement steht hierbei im Vordergrund. Außerdem erwerben die jungen Leute soziale Kompetenz. Auf der Ausbildungsmesse Darmstadt haben wir auch schon mit der Jugendgruppe kooperiert.

Durch seine zahlreichen Redaktionen ist der Sender in der Lage, die unterschiedlichsten Gruppen zu repräsentieren und lokalnahe Themen wiederzugeben. Des Weiteren ist Radio Darmstadt eine sehr gute Alternative zu digitalen Printmedien in der Umgebung.

Wir empfinden Radio Darmstadt unter anderem mit seiner Jugendredaktion YoungPOWER als einen wichtigen Verein für die Wissenschaftsstadt Darmstadt. Ein Verlust dieses Radios wäre für die Stadt Darmstadt nicht tragbar.

Mit freundlichen Grüßen

Einspielen von Musik per ComputerDonnerstag, 11. Oktober 2007
Der Computer spinnt


Wenn sich schon das Mittwochabendprogramm in einer den Geist des Senders erhellenden Beliebigkeit präsentiert, so wird in der Nacht mit der noch beliebigeren Wiederholung irgendeines Programms fortgefahren. Der Grund scheint der (wiederholte) Ausfall des Sendecomputers zu sein, mit dem normalerweise die Wiederholungssendungen gefahren werden. Deshalb werden zunächst die ersten drei Stunden des Dienstagabendprogramms gestartet. Immerhin wird somit den Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmern ein inhaltlich gefülltes Themenradio angeboten. Ab 2.00 Uhr erschallt dann der Musikteppich vom Mittwochabend.

Am Donnerstagmorgen zeigt sich der Radiowecker-Moderator als Rechenkünstler. Sein heutiges Kalenderblatt dreht sich um Uwe Barschels Tod in der Badewanne: "Genau zehn Jahre ist es heute her."

Da der Sendecomputer immer noch herumspinnt, organisiert sich Christian K. die Dateien aus der Dokumentation. Bei Radio Darmstadt werden nämlich alle Sendungen zu Dokumentationszwecken aufgezeichnet; diese Aufzeichung geschieht unabhängig von der Aufzeichnung der zu wiederholenden Sendungen. Die Dokumentationsdateien sind von geringerer Qualität und werden monaural auf einem allgemein zugänglichen Server abgelegt. Deshalb ertönt Radio Darmstadt heute in der von Vorstand Benjamin Gürkan mitzuverantwortenden brillianten Qualität [anspielung].

Ausschnitt aus dem ProgrammblattDonnerstag, 11. Oktober 2007
Fehlerhafte Einladung


Auf dem Strategieseminar am 6. Oktober hat sich eine Arbeitsgruppe zur Öffentlichkeitsarbeit zusammengefunden. Diese plant für den 3. November eine grooooße RadaR-Party in der Bessunger Knabenschule. Als Ersatz für den nicht erstellten Programmflyer gibt es hierzu wenigstens ein Programmblatt mit der Programmvorschau vom 8. Oktober bis zum 4. November. Eine grobe Übersicht enthüllt einige bemerkenswerte Unzulänglichkeiten. Demnach beabsichtigt der Sender an zehn Stunden, überhaupt kein Programm auszustrahlen, bei weiteren zwölf Stunden wird das Programmschema falsch wiedergegeben. Das Layout wurde schnell zusammengeschustert und deshalb werden beispielsweise an vierzehn Stellen die Trennstriche zwischen zwei Sendungen fehlerhaft oder gar nicht gesetzt. Wie wenig bei der Erstellung dieses Programmblatts gedacht wurde, enthüllt sich jedoch bei der fehlerhaften Angabe zur Übernahme der Nachrichten des Deutschlandfunks. Seit einem halben Jahrzehnt sind diese morgens im Radiowecker um 6.30 und 7.30 Uhr zu hören, an Feiertagen und am Wochenende eine Stunde später. Dies scheint sich noch nicht zu unserem neuen Kompetenzteam herumgesprochen zu haben, weshalb das Programmblatt diese Zeiten durchgehend mit 7.30 und 8.30 Uhr angibt. So sieht also die Öffentlichkeitsarbeit des Senders in kompetenten Händen aus …

Keine und niemand anwesend bei RadaRFreitag, 12. Oktober 2007
Abzocke, um nicht zu sagen: Wucher


Das ehemalige Vorstandsmitglied Niko Martin führt im Rahmen zweier von der LPR Hessen gefördeter Medienkompetenzprojekte einwöchige sogenannte Übungsredaktionen mit jugendlichen Migrantinnen und Migranten im Sendehaus durch. Für eine derartige Woche im Sommer dieses Jahres stellt ihm der Trägerverein von Radio Darmstadt eine Rechnung in Höhe von € 1.250,– für die Nutzung der Räumlichkeiten aus. Diese Rechnung geht Niko Martin heute zu. Skandalös hieran ist nicht nur, daß Medienkompetenz bei Radio Darmstadt ganz offensichtlich unerwünscht ist und deshalb durch hohe finanzielle Belastungen verleidet werden soll. Hinzu kommt, daß die Mietkosten für die Senderäume im Prinzip durch Fördermittel selbiger LPR Hessen schon abgedeckt worden sind. Der Verein RadaR e.V. möchte also gleich doppelt abkassieren. Und das nicht zu knapp.

Der Verein zahlt für die rund 240 Quadratmeter an Mieten und Nebenkosten rund 2.300 Euro pro Monat. Die Übungsredaktion fand an fünf Tagen zu jeweils acht Stunden auf etwa zwei Dritteln der nutzbaren Fläche statt. Rechnen wir das also einmal durch: 2300 Euro mal 2/3 der Fläche mal 40 von 720 Stunden eines durchschnittlichen Monats ergeben einen Betrag von gerade einmal 85 Euro. Dieser Betrag könnte allenfalls dann in Rechnung gestellt werden, wenn eine Fremdnutzung vorliegt. Dies ist jedoch nicht der Fall, denn die Ergebnisse dieser Übungsredaktion sind in eine Sendung bei Radio Darmstadt eingeflossen. Ganz abgesehen davon hat sich bei der Durchführung der Übungsredaktionen herausgestellt, daß ein Sendestudio aufgrund eines von der Bastelgruppe verursachten Schadens am Mischpult selbiges nicht nutzbar war, im anderen regelmäßig Kopfhörer, CD–Player oder Mikrofone defekt waren, so daß von einer sinnvollen Nutzung nur sehr eingeschränkt die Rede sein kann. Sprich: die Nutzungskosten werden für etwas in Rechnung gestellt, das nicht oder nur eingeschränkt funktioniert. Insofern wären selbst die 85 Euro noch zu hoch veranschlagt.

Halten wir also fest: Selbst wenn die Rechnungsstellung für die Benutzung der Vereinsräume rechtmäßig wäre, hätte der Verein hierfür mehr als den 14–fachen Mietpreis herauszuschinden versucht. Nun ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein daran gehalten, keine auf Gewinn orientierten Geschäfte zu tätigen. Hier jedoch liegt eindeutig der Versuch vor, einen exorbitanten Gewinn aus der Projekttätigkeit Dritter zu ziehen, mehr noch: gleich doppelt abzukassieren. Ich denke, dieser Fall könnte das Finanzamt interessieren, zumal wenige Tage später eine zweite derartige Rechnung in gleicher Höhe ausgestellt worden ist.

CD-Ständer in Sendestudio 1Samstag und Sonntag, 13./14. Oktober 2007
Musik, Musik, fettes Sendeloch, Musik!


Am Samstag entpuppt sich die angekündigte zweistündige Sendung Let's Fezz 2 Night in der ersten Stunde als bloßes Mainstreamgedudel und in der zweiten als eine Jazzsendung aus Marburg. Auch die DJ–Zone hat nachts um 1.00 Uhr keine Lust mehr und startet statt dessen die Wiederholung des Samstagabendprogramms. Am Sonntag erhalten wir deswegen ein einhundertminütiges Sendeloch von 7.07 bis 8.47 Uhr. Das kommt davon, wenn der Sendecomputer streikt und die per Hand gestarteten Audiodateien nicht ausreichen. Um 17.00 Uhr wird am Sonntag wieder einmal nicht das Raumfahrtjournal eingelegt, sondern noch einmal das Musikgedudel vom gestrigen Samstag, 19.00 Uhr. Deutlicher kann der Sender seine Egal-Haltung nicht ausdrücken. Und dafür will er eine Verlängerung der Sendelizenz haben? Für subventionierte Ignoranz?

Ausschnitt aus dem ProgrammblattDienstag, 16. Oktober 2007
Durch die Blume gedroht


Wohl wissend, daß die meisten der sendenden Vereinsmitglieder sich angesichts der im Sender vorherrschenden Zustände in die innere Emigration verabschiedet haben, wird für die Jubiläumsparty am 3. November Druck ausgeübt. Es steht nämlich zu befürchten, daß die Organisation und Durchführung dieser Selbstbeweihräucherungsparty an wenigen Personen hängen bleibt. So ist das eben, wenn vereinsinterne Aktivitäten nicht aus der Mitte der Mitgliedschaft kommen, sondern von oben aufgesetzt werden. Mitorganisator Christian F. droht daher Konsequenzen an:
Als erstes News vom Vorstand: Aktivitäten vor und während der Party werden auf die das als CvD-Ersatz zu leistende "Stundenkonto" angerechnet! Zur Erinnerung: Die vorletzte MV hatte beschlosssen, das jedes sendende Mitglied anstelle des entfallenden CvD-Dienstes vier Arbeitsstunden in Form von Mitarbeit in Arbeitskrisen [sic!] oder Infoständen u.ä. absolvieren muß. Das ist laut Vorstand bislang "SO GUT WIE NICHT" passiert. Also eine gute (wenn nicht letzte) Chance …
Dieses naßforsche Vorgehen scheint bei nicht wenigen Vereinsmitgliedern zu einigen Irritationen geführt zu haben. Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan wird daher vier Tage vor der Party versuchen, die Wogen zu glätten:
Liebe Mitglieder, lieber Programmrat,

es gab zu keiner Zeit eine offizielle Mitteilung des Vorstandes, dass die Mitglieder, welche nicht bei der Party helfen können 40 Euro zahlen müssen.
Es gibt einen MV-Beschluss der besagt, dass anstatt des CvD-Dienstes, Vereinsdienste (4h/Jahr) geleistet werden müssen. Andernfalls bestünde die Möglichkeit sich "freizukaufen für 40 Euro". Intention dieser Umstellung war die Auflösung des sowieso nicht richtig durchgeführten CvDs, sowieso die Möglichkeit Mitglieder in unterschiedlichen Bereichen einzubinden.

Wie wir darüber im Detail verfahren werden wir demnächst entscheiden. Fakt ist aber, dass wir als Vorstand von Euch keine 40 Euro verlangen können, wenn wir nicht genügend AGs angeboten haben. Das ist uns auch klar. Also locker machen und das nächste Mal einfach beim Vorstand ne Anfrage stellen, hätte viel Aufruhr und viele Emails über viele Redaktionsverteiler erspart …
Hat Christian F. die News vom Vorstand nun erfunden oder mußte der Vorstand angesichts des Aufruhrs schleunigst zurückrudern?

Screenshot der Webseite der International Church Rhein Main in eigenem FensterDonnerstag, 18. Oktober 2007
Interne Gründe


Auch am Donnerstagabend ersetzt ein Musikteppich das im Programm vorgesehene Themenradio. Hier erklärt uns Ralf D. als stellvertretender Sprecher der Auslandsredaktion, daß José M. und sein Team "heute aus internen Gründen nicht selber senden" können. Ausbildungs-Vorstand Benjamin Gürkan hatte aufgrund angeblicher technischer Mängel ein Sendeverbot verhängt. Wären die in der Sendung El amor a la vida aufgetretenen technischen Mängel tatsächlich ein Grund für ein Sendeverbot, dann müßten noch ganz andere Sendungen suspendiert werden, am besten gleich der gesamte Technikvorstand, weil die meisten technischen Mängel auf dessen Untätigkeit zurückzuführen sind. Der wahre Grund ist vielleicht eher ein anderer: Bei der Vorsprache der LPR Hessen am 4. Oktober könnte durchaus auch die Missionstätigkeit der Gruppe um M. eine Rolle gespielt haben.

Kabelgewirr und Telefonhybride in Studio 1Freitag, 19. Oktober 2007
Immense technische Probleme


Die mangelnde Pflege der Studiotechnik durch die drei Technikvorstände und die ihnen zuarbeitende Bastelcrew nimmt dramatische Formen an. Der Radiowecker-Moderator versucht vergebens, einen Musiktitel abzustarten und erklärt daraufhin entschuldigend:
Da scheint irgendwas wieder nicht zu funktionieren. – Na gut, dann werde ich schauen müssen …
Auch Vorstandsmitglied Markus Lang hat mit seiner Einspielung eines Podcasts aus Groß-Umstadt seine liebe Not:
Ich hoffe mal, es funktioniert. Wir haben nämlich hier keine Rückmeldung.
Im KultTourKalender mit Petra S. häufen sich die Probleme mit Mikrofon und Telefonzuschaltung:
Wir haben hier wirklich immense technische Probleme heute.
All diese Probleme sind nicht von den Technikern im Studio zu verantworten. Diese versuchen, das Beste aus der ihnen zugemuteten Situation herauszuholen. Verantwortlich sind diejenigen, die ein kompetentes Team aus dem Verein herausgeschmissen haben, um es durch eine Ansammlung von Bastelfreaks zu ersetzen, denen jeglicher Sinn für einen verantwortungsbewußten Umgang mit der vorhandenen Studiotechnik abgeht. Statt dessen basteln sie lieber an Sendecomputern, die sich aufhängen, die brummen oder gleich gar nicht laufen, oder an Kompressoren, welche die Stimmen auf dem Sender bis zur Unkenntlichkeit verzerren. Doch die meisten Sendenden haben keine Veranlassung, sich hierüber zu beschweren. Dadurch, daß sie den Repressionskurs ihres Vorstandes gegen einzelne unliebsame Menschen aktiv mitgestaltet haben, bekommen sie nun die Quittung serviert.

Bleibt nachzutragen, daß der Radiowecker-Moderator am Morgen nicht rechtzeitig ins Sendehaus gekommen ist, weswegen das Morgenmagazin erst um 6.48 Uhr beginnt. Der Moderator von Evrenselin Sesi ist arbeitsbedingt verhindert, weshalb zunächst eine Ersatzsendung und nach einer Stunde die Hörzeitung vom Donnerstag eingelegt wird. Natürlich hätten diese zwei Stunden auch anderes gefüllt werden können, aber drei Redaktionsmitglieder haben ein Hausverbot und können daher nicht für den verhinderten Kollegen einspringen. Die Folge: das qualitative Niveau des Senders sinkt weiter.
Screenshot von web.deSamstag, 20. Oktober 2007
Guten Morgen, gut geklaut


Die Probleme mit dem Telefonhybrid plagen heute morgen den Techniker des Radioweckers, der sich in seiner Not darauf verlegt, sein Handy für ein Telefoninterview zu nutzen. Er stellt es laut und hält es vor das Mikrofon. Was soll er auch sonst machen? Klingt natürlich scheußlich. Um 8.40 Uhr gibt es den Wetterbericht. Moderator Thomas T. und Techniker Christian K., die sich seit Stunden sehen und auch schon beide auf dem Sender zu hören waren, beginnen ihren Wetterbericht mit einer auch im kommerziellen Formatradio anzutreffenden typischen Verlegenheitsmoderation:
Guten Morgen, Christian.
Guten Morgen, Thomas.
Der im Sendehaus weilende Ralf D. weiß noch einen Jahrestag beizusteuern. Sein Beitrag zu Mark King stammt aus der Wikipedia. Das Plagiatentum schreitet bei Radio Darmstadt unerbittlich voran. Auch am Nachmittag bei YoungPOWER können wir einen Beitrag zum Darwin Award hören, dessen vorgetragene Satzbestandteile einem Artikel auf web.de entsprechen.
Screenshot der Webseite der MusikredaktionSamstag, 20. Oktober 2007
Der Scheiß funktioniert nicht


Der Sendecomputer scheint wieder einmal nicht zu funktionieren, weshalb die qualitativ schlechteren Mono-Audiodateien aus der Sendungs-Dokumentation verwendet werden müssen. Die Reihenfolge von 9.00 bis 15.00 Uhr ist allerdings seltsam: Knackpunkt, KultTourKalender, Knackpunkt, KultTourKalender, Evrenselin Sesi, Hörzeitung. Die Dopplung am Anfang ist offenbar dem Ausfall der russischen Sendung Lichtblick geschuldet. Interessant ist die neckische Brummschleife, die mittags auf dem Sender zu hören ist. Anscheinend hat die Technikbastelcrew dieses von ihr im Februar eingebaute Feature immer noch nicht im Griff.

Der Musikredakteur Mike H. plagt sich zu Beginn seiner Abendsendung Rock On! mit einzelnen von der schlecht gewarteten Technik herrührenden Sendelöchern und Mikrofonproblemen herum. Sein Kommentar ist eindeutig:
Hallo hallo hallo. Eins zwei eins zwei. Wieso geht der Scheiß net hier? Hallo hallo hallo. Hallo. Eins zwei eins zwei.
Leider hat sich auch dieser Moderator dem sich bei RadaR einpegelnden Mainstream angepaßt. Anstatt sich zu den von ihm vorgestellten Musikgruppen eine eigene Meinung zu bilden, gibt er Erkenntnisse aus dem Internet wieder. Plagiate, wo immer wir hören!
Studio 2Sonntag, 21. Oktober 2007
Brummen und werben


Songs mit angeschlossener Brummschleife sind sowohl nachts in der Wiederholung des Samstagsprogramms als auch im morgendlichen Liveprogramm zu vernehmen. Immerhin scheint das zweite Sendestudio wieder zu funktionieren. Zwei Aussagen sind zu notieren, die doch etwas ratlos machen. Hacer Y. vertritt ihren Kollegen Fiore P. und wirbt mit eigenen Brummsongs für den Sender:
Werden Sie Mitglied! Mit fünf Euro sind Sie dabei.
Der normale Mitgliedsbeitrag beträgt drei Euro im Monat, nur Fördermitglieder, die es jedoch offiziell nicht gibt, zahlen mehr. – Ralf D. kündigt für 15.00 Uhr den Schlagermarathon an. Diese Sendung ist schon seit einiger Zeit durch die Lifestyle Melange ersetzt worden. Ungenaue Informationen sind offenkundig ein Markenzeichen des beworbenen Senders.

Ein Leserbrief

Als Reaktion auf den Artikel Kann Radio Darmstadt weitersenden? im Darmstädter Echo vom 10. Oktober 2007 druckt das Lokalblatt einen einzigen Leserbrief ab. Wenn wir davon ausgehen, daß dies der Zahl der Einsendungen entspricht, dann kann das Interesse an Darmstadts Lokalsender nicht allzu groß sein, schon gar nicht bei den Betreiberinnen und Betreibern.

Martin Zint, hauptberuflich Journalist, gehört der Gründergeneration des Trägervereins an und war von Oktober 1996 bis Januar 1998 Vorstand für Aus– und Weiterbildung. Seit 1998 ist er nur noch sporadisch mit eigenen Beiträgen für die Redaktion treffpunkt eine welt zu hören gewesen, in der auch die derzeitige Vorstandsfrau Susanne Schuckmann seit Ende 2005 redaktionell verankert ist. Ausgehend von seinen Erfahrungen aus der Anfangszeit und ohne konkrete Kenntnis von der Umbruchsituation seit 2006 versucht er, den derzeitigen eher peinlichen Zustand des Senders in wohlformulierte Worte zu packen. Die Diskrepanz zu dem, was in dieser Dokumentation angeführt wird, springt ins Auge. Er schreibt in einem am 22. Oktober veröffentlichten Leserbrief unter der vermutlich vom Darmstädter Echo gewählten Überschrift Erfolgreiches Lernprojekt:

Zum Artikel "Kann Radio Darmstadt weitersenden? Lokalfunk: Ex–Mitglieder des Trägervereins wollen die 'Radar'-Lizenz für sich – Landesanstalt prüft Beschwerde" vom 10. Oktober im Lokalteil Darmstadt:
Natürlich kann Radio Darmstadt weitersenden. Alles andere wäre ein Skandal. Dem meines Wissens nach mitgliederstärksten Nichtkommerziellen Lokalradio Hessens (NKL) mit etwa 600 Mitgliedern kann doch nicht ernsthaft die Lizenz entzogen werden.
Klar passieren bei der Vielzahl der Beteiligten Fehler. NKL ist eben ein Lernprojekt, ein erfolgreiches übrigens. Bei meinen gelegentlichen Besuchen im Sender treffe ich engagierte, meist junge Menschen, die ein sinnvolles Betätigungsfeld gefunden haben.
Das Spektrum ist ungewöhnlich breit, ich kenne keinen anderen Ort in Darmstadt, an dem so viele unterschiedliche Gruppen zusammenkommen und an einem gemeinsamen Produkt arbeiten. Dafür steht Radar seit über zehn Jahren. Dass einige Enttäuschte jetzt ihren eigenen Laden aufgemacht haben, sollte ein funktionierendes Modell von Bürgerradio nicht gefährden.

Martin Zint argumentiert wie andere RadaR-Mitglieder: Darmstadts Lokalradio sei in Gefahr. Nein – die Existenz eines nichtkommerziellen Lokalradios stand zu keiner Zeit in Frage. Hier geht es vielmehr um die Trägerschaft. Ein Skandal wäre es, wenn die allzu offensichtlichen Lizenzverstöße und vereinsinternen Rechtsbrüche ohne Folgen blieben. Das Spektrum mag einmal breit gewesen sein, aber es wird immer schmaler. Die Frauenredaktion hat sich aufgrund der derzeitigen Zustände verabschiedet, der Kinderredaktion wurde die Arbeit unmöglich gemacht. Nach und nach verabschieden sich Sendungen im Themenradio, ihr Sendeplatz wird durch Musik gefüllt, entweder durch belanglosen Dudelfunk oder durch eine DJ–Gruppe, die sich immer mehr im Sender breit macht. Es geht daher nicht um das Enttäuschtsein; es geht darum, welchen Weg RadaR nimmt. Daß das qualitative Niveau seit anderthalb Jahren deutlich hörbar abnimmt, mag zwar Martin Zint nicht bemerkt haben, Darmstadts zuhörende Bevölkerung jedoch schon.

Würde die LPR Hessen heute eine Reichweitenuntersuchung durchführen, dann wäre das Ergebnis alarmierend. Auch wenn Quotendruck im nichtkommerziellen Lokalradio keine Rolle spielen sollte, so muß diese Institution ihre gesellschaftliche Nützlichkeit auch darüber nachweisen, daß sie außerhalb eines selbstreferenziellen Vereinsfunks ihre eigene Öffentlichkeit findet. Deshalb ist das Gerede davon, daß bei der Vielzahl der Beteiligten Fehler passieren, irreführend. Es geht weder in dieser Dokumentation noch in der Kritik an den Zuständen bei Radio Darmstadt um Fehler. Vielmehr geht es um die systematische Verweigerung einer gesellschaftlichen Verantwortung, die auch dadurch gekennzeichnet ist, daß die Fehlerkultur thematisiert und durch eine Diskussion um Inhalte und Qualitätsvorstellungen ersetzt wird. Das Lernprojekt Radio Darmstadt befindet sich nicht mehr in der Experimentierphase eines Veranstaltungsradios oder in den Anfängen eines Dauersendebetriebes, wie vor zehn Jahren. Nach über zehn Jahren kann durchaus erwartet werden, daß ein solches Lokalradio einen selbstkritischen Umgang mit der eigenen Programmleistung pflegt. Im übrigen sind es weniger die neu Hinzugekommenen, die fehlerauffällig sind, sondern diejenigen, die schon etwas länger dabei sind. Dies spricht für Lernresistenz, nicht für Lernerfolg.

Martin Zint als Journalist will doch nicht allen Ernstes die einfältigen Sendekriterien des Programmrats, die sehr gut für das Selbstverständnis von Darmstadts Lokalradio stehen, als Ausdruck eines erfolgreichen Lernprojekts anführen? Gelernt wird nämlich nicht sonderlich viel. Vielmehr wird vereinsintern – auch schriftlich – ein Zurück zu den Zuständen gefordert, wo das Radio Machen noch Spaß gemacht hat. Dies ist ein Plädoyer für ein Spaßradio – und damit ist das Thema des nichtkommerziellen Lokalfunks eindeutig verfehlt.

Mittwoch, 24. Oktober 2007
Neunzehnhundertsiebenundsiebzig


Während das italienische Magazin Tiramisú wieder einmal durch einen Musikteppich ersetzt wird, hat Wolfgang R. für die Ersatzsendung zu Art Underground eine Zeitreise dreißig Jahre zurück in das Jahr des Deutschen Herbstes vorbereitet. Hier wird keine beliebige Musik abgedudelt, sondern versucht, ein musikalisches Lebensgefühl zu vermitteln.
Screenshot der Young Power StarseiteSamstag, 27. Oktober 2007
Anleitung zur Verblödung: Die Bravo für dein Radio!


Der permanente Hype um Stars und Sternchen, die unzähligen Casting-Shows und peinlichen Auftritte Medien aller Art gehen auch nicht an den Kids von heute vorbei, die ihr eigenes Jugendradio bei Radio Darmstadt gestalten. Dabei sein ist alles und deshalb dürfen wir ab heute in einer regelmäßigen Rubrik der Lifestyleshow von YoungPOWER miterleben, wie wir uns am besten dem allgemeinen Trend zu Selbstverarschung und besinnungslosem Mitmachen unterwerfen: "Finde den Star in dir!" Auf der Webseite zur Sendung erhalten wir einen Einblick in das Selbstkonditionierungsprogramm:
Die neue Lifestyle-Serie in YoungPOWER! Wir machen dich zu einem Star und geben dir alle wichtigen Tipps für deinen Weg zum Erfolg.

Du hast dich gefragt, wie Stars es schaffen, so gut auszusehen, so sicher aufzutreten, oder warum sie immer gesund sind? Mit Laura U. erfährst du jetzt jede Woche ein Stücken mehr, um am Ende wie ein richtiger Star auszusehen und dich wie einer zu benehmen.

Du bekommst Pflege– und Stylingtipps, wir bringen dir bei, wie du am Geschicktesten flirtest und wo du deine Flamme am besten datest. Damit du auch körperlich in Topform bist, haben wir uns ein paar übungen überlegt, die leicht sind und die du immer und überall machen kannst.
Und wenn wir alle brav mitgemacht haben, sind wir auch in Zukunft zu jeder Schandtat bereit. Nachdenken ist hingegen verboten. Eine distanzierte, ja kritische Betrachtung dieses Starhypes wird sich bei YoungPOWER sicherlich nicht finden. Warum sehen Stars gut aus? Weil sie sich gut in das sexistische Frauenbild eingepaßt und bis zur Unvernunft verleugnet haben? Bulimie – kein Thema bei Stars und allen, die ihnen nacheifern? Schon mal was vom massenhaften Konsum legaler wie illegaler Drogen gehört, die das Streben nach Ruhm begleiten? Was bedeutet es eigentlich, am geschicktesten zu flirten und am besten zu daten: Aufreißen, konsumieren und anschließend wie einen Einwegartikel wegwerfen? Sagt mal, denkt ihr eigentlich über den Sch*** nach, den ihr da verzapft?
Seitlicher Blick auf das Mischpult in Studio 1Samstag auf Sonntag, 27./28. Oktober 2007
Das hatten wir noch nie


Auch der Moderator der DJ–Zone darf sich mit den Tücken der Studiotechnik in Sendestudio 1 vertraut machen. Als er nach zwölf Sekunden Sendeloch zu Beginn der Sendung das Mikrofon hochzieht, erklärt er:
23 Uhr und 5 Minuten. Hier ist die DJ–Zone auf Radio Darmstadt. Eigentlich sollte hier jetzt auch schon Musik laufen, aber irgendwie spinnt das Mischpult mal wieder.
Sein Studiogast ergänzt:
Wenn schon keine Musik läuft, labern wir halt ein bißchen.
Sein Gastgeber Nils P. beschwichtigt:
Ja, das hatten wir vor allem noch nie. Ich bin jetzt seit drei Jahren bei RadaR. In dieser Zeit hatten wir wirklich noch nie so was, daß das Mischpult nicht mehr ging. Deswegen gucke ich jetzt mal, ob wir irgendwas anderes elektronisches [unverständlich], was wir spielen können.
In der Tat: das hatten wir so noch nie. Geändert hat sich der Zustand der Sendetechnik, nachdem seine Kumpels dafür gesorgt hatten, daß Katharina Mann und Norbert Büchner aus dem Verein herausgeworfen wurden. Damit ging auch das Wissen und die Kompetenz verloren, die Studiotechnik in Schuß zu halten. Das hätte er sich vielleicht besser einmal vorher überlegt. Jetzt muß er eben darunter leiden.
Ein Telefon, das oft vergebens klingeltMontag, 29. Oktober 2007
Ein Hörerwunsch


Der abendliche Party Monday fällt wieder einmal aus, weil der Moderator der Sendung vor einem halben Jahr nach einer Auseinandersetzung mit dem Vorstand gegangen ist. Die zuständige Unterhaltungsredaktion läßt den Sendeplatz verwaisen, so daß regelmäßig ein musikalisches Notprogramm eingelegt werden muß. Das heutige brummt zudem. Eine Stunde später, um 20.00 Uhr, beginnt der Crazy Monday. Nach einer Viertelstunde hören wir den Moderator Andy U. sagen:
Wir haben grad' 'nen Anrufer bekommen.
Dieses Ereignis muß gefeiert werden! Endlich ruft mal einer auf das permanent auf dem Sender fast schon flehentlich zu hörende Bitten nach einem Telefonkontakt hin an. Der Anrufer, so wird uns nun kolportiert, habe die letzte Hörzeitung verpaßt und hätte sie daher gerne zugesandt. Das gehe, so sagt uns der Moderator, jedoch nicht. Statt dessen wird diese Sendung jetzt einfach eingelegt, denn:
Jeder einzelne Hörerwunsch ist uns natürlich sehr viel wert.
Geht Radio Darmstadt imagemäßig schon derart auf Krücken, daß das Programm aufgrund eines einzelnen Anrufs vollkommen umgekrempelt wird? – Ehrlich gesagt: ich halte diese ganze Geschichte für einen Fake.

 

ANMERKUNGEN

 

»» [1]   Die Situation beim siebten hessischen nichtkommerziellen Lokalradio in Wiesbaden ist aufgrund eines noch schwebenden früheren Lizenzierungsverfahrens eine andere.

»» [2]   Auch im nichtkommerziellen Journalismus sollte man und frau die von einem Vorstandsmitglied von RadaR verbreiteten Informationen nachrecherchieren. Dies gilt selbst dann, wenn sie der Lokalpresse (bspw. Darmstädter Echo am 10. Oktober) entnommen werden. Richtig ist, daß sich am 29. Oktober der Programmausschuß mit dieser Frage befaßt und am 5. November die Versammlung der LPR Hessen die Zulassungsvoraussetzung des Trägervereins von Radio Darmstadt grundsätzlich bejaht hat. Voraussichtlich Anfang Dezember wird dann die Lizenz verlängert werden, sobald das durchaus noch bestehende Problem mit der Zugangsoffenheit geklärt worden ist.

 


 

Diese Seite wurde zuletzt am 25. März 2008 aktualisiert. Links auf andere Websites bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur. ©  Walter Kuhl 2001, 2007, 2008, mit Ausnahme des Fotos RD061228.jpg ©  Deutschlandradio – Bettina Straub. Die Wiedergabe, auch auszugsweise, ist nur mit dem Einverständnis des Verfassers gestattet.

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