Verwaister Infostand.
Infostand des Senders in der Darmstädter Innenstadt, verwaist.

Radio Darmstadt

Goldene Regeln im Nichtkommerziellen Lokalradio

Eine Anleitung

Zum Sinn und Zweck dieser Dokumentation.

Zusammenfassung

„Radio Darmstadt“ ging am 1. Februar 1997 dauerhaft auf Sendung. Seit nunmehr anderthalb Jahrzehnten bemühen sich dort Moderatorinnen und Techniker (und umgekehrt: Moderatoren und Technikerinnen) darum, inhaltlich, technisch und moderativ anspruchsvolle Sendungen zu produzieren. Bei so manchen dieser Menschen bleibt es beim Bemühen. Zudem kommen immer wieder neue Menschen zu „Radio Darmstadt“, so daß selbstver­ständliches Wissen immer wieder neu vermittelt werden muß. Zwar sind die nachfolgenden Regeln als allgemeingültige gedacht, spiegeln jedoch die Spezifika eines ganz bestimmten Radiosenders wider. Sendende, Hörerinnen und Hörer anderer nichtkommerzieller und freier Radios werden sicherlich diese Regeln für ihr Radio anzupassen wissen.

In einem von mir 2006 erstellten Qualitäts-Logbuch waren die guten und die schlechten Seiten dieses Radio­experimentes festgehalten worden. Auf dieser Seite sollen einige Schlußfolgerungen gezogen werden, sozusagen die „Goldenen Regeln“ für ein gutes Programm im nicht­kommerziellen Lokalradio. Zum Verständnis und zur Begründung dieser „Goldenen Regeln“ ist ein Blick in das Logbuch hilfreich.

Der nachfolgende Text wurde 2006 erstellt und 2012 layoutmäßig leicht überarbeitet. Die Aussagen als solche blieben unverändert.


Teil 1: Eigene Verantwortung 

  1. Ein nichtkommerzielles Lokalradio (oder freies Radio) arbeitet nach dem Prinzip der Selbstorganisation. Das bedeutet zum einen: es gibt, zumindest auf der formalen Ebene, keine oder kaum Hierarchien. Je nach interner Leitlinie des Radios wird die ehrenamtliche Arbeit der Sendenden mehr oder weniger stark reglementiert. Überall gibt es Regeln, aber der Grad der Durchsetzung hängt davon ab, wie bewußt das Radio mit diesen Regeln verfährt. Da Chefs meist fehlen, fehlen oftmals auch klare Direktiven und Weisungen. Das bedeutet deshalb zum zweiten: es hängt von dir selbst ab, ob, wie und wohin sich das Radio entwickelt. Der Betrieb eines nichtkommerziellen Lokalradios setzt daher ein hohes Maß an eigener Motivation und ein nicht minder hohes Maß an Verantwortungsbewußtsein voraus. Ein solches Radio ist dennoch keines, bei dem Arbeiten und Aufgaben schlampig oder schlecht ausgeführt werden sollten. Der Spruch "wir machen das alles doch ehrenamtlich" führt nicht zur logischen Konsequenz, daß ehrenamtliche Arbeit von minderer Qualität ist. Das Ehrenamt ist keine Ausrede für Faulheit, Ignoranz und Schlamperei, und erst recht nicht für schlechte oder schlecht vorbereitete Sendungen.
  2. Ein nichtkommerzielles Radio funktioniert deshalb nur so gut, wie sich die Sendenden an der Organisation des gesamten Betriebsablaufs beteiligen. Klappt etwas nicht, dann liegt es meist daran, daß die »üblichen Verdächtigen« nicht zur Stelle waren. Bevor du darüber lamentierst, solltest du dich fragen, was du dazu beigetragen hast, daß hier etwas nicht geklappt hat, wovon du jedoch gerne hättest, daß es klappen möge.
  3. Von den Sendenden in einem nichtkommerziellen Lokalradio wird die Durchführung gewisser Aufgaben erwartet. Die Teilnahme an einer grundlegenden Einführung und Ausbildung ist ohnehin selbstverständlich. Je nach Radio können weitere Aufgaben hinzukommen: Putzdienste, organisatorische Tätigkeiten oder die Mitarbeit in verantwortlichen Funktionen. Wer plant, sich an der Arbeit eines solchen Radios zu beteiligen, sollte ein gewisses Zeitbudget genauso mitbringen wie eine klare Prioritätensetzung. Radio zu machen ist nichts, was man und frau einfach so nebenher handhaben kann. Mache dir das vorher klar.
  4. Strukturen in nichtkommerziellen Lokalradios sind nicht immer transparent. Frage dich also, was du dafür getan hast, dahinter zu steigen, um zu erfahren, was du wissen willst, oder um zu begreifen, wie dein Lokalradio funktioniert. Meistens ist mangelnde Transparenz nicht irgendeinem Herrschaftswissen geschuldet.
  5. Dein Lokalradio ist kein Dienstleistungsunternehmen. Fordere also nur das von deinem Lokalradio ein, was du auch selbst bereit bist beizutragen. Das bedeutet jedoch nicht im umgekehrten Fall: weil ich von anderen nichts einfordere, muß ich auch selbst nichts einbringen. Hier kommen die Prinzipien der Freiwilligkeit und das der Eigenverantwortung kombiniert zum Tragen. Du wirst doch nicht wollen, daß dein Radio schlecht klingt, nur weil du von anderen genauso wenig einforderst wie von dir selbst, oder? Hier geht es jedoch nicht um entfremdete Leistung, wie in unserer allseits mobilisierten Dienstleistungsgesellschaft; hier geht es um ein gemeinsames Projekt, das nur so gut ist wie es der gemeinsame Wille ausdrückt, gut zu sein. Schlechte Radios gibt es ohnehin schon viel zu viele.
  6. Die Stimmung in einem selbstorganisiertem Projekt, wie es ein nichtkommerzielles Lokalradio ist, hängt nicht unwesentlich davon ab, wie du denjenigen begegnest, die durch ihre meist unbezahlte Arbeit dafür sorgen, daß du senden kannst. Wenn du denkst, du wirst von diesen für dich Arbeitenden unwirsch, ungerecht oder ignorant behandelt, dann bedenke, daß du vielleicht der zweihundertsiebenundachtzigste warst, der dieselbe Frage gestellt hat, der dasselbe Problem hatte oder der diese Arbeitenden aus ihren eigenen Projekten herausgerissen hat.
  7. Wenn du im Radio respektiert werden willst, behandle andere auch mit Respekt. Wenn du ernst genommen werden willst, höre genau hin, was man oder frau dir sagt. Meistens stecken hinter Ratschlägen oder Kritik jahrelange Erfahrungen, deren Vermittlung sich nicht unmittelbar erschließt.
  8. Frage dich immer, wem du es verdankst, daß es ein solches Radio überhaupt gibt. Frage dich das vor allem dann, wenn du wenig bis gar nichts dazu beiträgst. Übrigens: wenn du meinst, deinen Beitrag mit guten Sendungen doch schon geleistet zu haben, dann bedenke, daß die Produktion, Recherche und Moderation guter Sendungen eine Selbstverständlichkeit ist. Wenn du immer noch meinst, dein Beitrag in dieser Hinsicht sei außergewöhnlich, dann schaue dir Teil 2 dieser Goldenen Regeln genauer an.

 

Teil 2 : Sendeprinzipien und Programmgestaltung

  1. Gestalte hörbare und verständliche Sendungen! Für verschiedene Sendeformate gibt es unterschiedliche Lautstärke– bzw. genauer: Sendepegelvorgaben. Grundsätzlich gilt jedoch: ein Sendepegel von 0dB ist anzustreben. In Sendungen, in denen es auf das Wort ankommt (hauptsächlich Magazin– oder thematische Sendungen), ist die Musik nur Beiwerk und entsprechend niedriger gepegelt auszusteuern. Sprache: 0dB, Musik maximal minus 5dB (sogenannter Magazinpegel). Lautstärke ist nicht gleich Pegel. Setze zur Kontrolle immer Kopfhörer auf!
  2. Halte den Pegel durch die ganze Sendung aufrecht! Deine Hörerinnen und Hörer laufen nicht jedesmal zum Radio, wenn du den Pegel nicht einhalten kannst, um die Lautstärke zu justieren. Das ist deine Aufgabe!
  3. Rede deutlich! Egal in welcher Sprache oder in welchem Dialekt: sprich die Silben vollständig aus. Nuschel nicht. Nimm den Kaugummi aus dem Mund, am besten vor Betreten des Studios, denn die Technikerin oder der Techniker deines Radios mögen keine Kaugummis auf Teppichböden oder unter den Studiotischen. Du willst doch verstanden werden, oder?
  4. Der beste Beitrag wird nicht gehört, wenn er unverständlich daherplätschert. Sorge dich also frühzeitig um eine vernünftige Aufnahmequalität. Mikrofone sind nicht nur empfindlich, sondern sie nehmen dir auch alles übel, was du versäumt hast zu bedenken. Der beste Platz für ein Mikrofon ist immer noch die unmittelbare Nähe zum oder zur sprechenden Person. Raumhall mag ein interessantes Gimmick sein, aber gewiß nicht bei einem Vortrag oder einem Studiogespräch. Sorge schon bei der Aufnahme für einen vernünftigen Aufnahmepegel. Aufnahmen, die nachträglich hochgepegelt werden müssen, klingen meist auch so.
  5. Verwirre deine Hörerinnen und Hörer nicht! Ein Radioprogramm ist kein Ratespiel. Präzise Angaben über nachfolgende Sendungen, Wiederholungen der laufenden Sendung, Veranstaltungstermine und –orte, Verkehrsbehinderungen oder Webseiten sind unabdingbar. Es ist nicht Aufgabe der Hörerinnen und Hörer, die genauen Angaben selbst herauszufinden, sondern Aufgabe der Moderatorin bzw. des Moderators, gut recherchierte, präzise und wahrheitsgemäße Angaben zu machen.
  6. Zeitangaben in wiederholten Sendungen sind zu unterlassen! Deine Hörerinnen und Hörer haben das Programm nicht im Kopf, sie können Originalsendung und Wiederholung nicht unterscheiden. Gehe nicht von dir Selbstverständlichem aus. Zeitangaben stimmen in der Wiederholung einer Sendung nicht. Abgesehen davon: es interessiert in einer politischen Sendung oder im Musik-Special nicht, wie spät es auf die Sekunde genau ist.
  7. Bearbeite zu wiederholende Sendungen und Beiträge! Falls du einen bestimmten Beitrag oder ein Sendung noch einmal senden willst, schneide grundsätzlich alle aktuellen Bezüge heraus. Mache aus dem Beitrag bzw. der Sendung ein zeitloses Dokument.
  8. Keine Rückbezüge! Ein Radio ist kein Buch, in dem man und frau zurückblättern kann. Sofern Bezüge auf bereits Gesagtes für die Moderation unbedingt notwendig sind (und das sind sie nur selten!), ist das bereits Gesagte (in deinen eigenen Worten) zu rekapitulieren. Deine Hörerinnen und Hörer sind keine Gedächtniskünstlerinnen oder Gedächtniskünstler, sondern Menschen, die das Medium Radio oftmals nur flüchtig aufnehmen. Redundanz ist deshalb ein wichtiges Stilmittel im Radio.
  9. Rede keinen Unsinn! Ein Moderator ist genauso wie eine Moderatorin immer gut vorbereitet und hat zumindest Stichworte notiert, um Übergänge zwischen zwei Programmbestandteilen zu gestalten. Einmal pro halbe Stunde die Hörer (und auch die Hörerinnen!) zu begrüßen, ist völlig ausreichend. Jede weitere Begrüßung läßt den Verdacht zu, daß der Moderator bzw. die Moderatorin nichts zu sagen hat. Sollte der Verdacht richtig sein, ist es weiser, zu schweigen. Vermeide sinnlose Floskeln, wie etwa "Ja" zum Moderationsbeginn, oder vage Hinweise wie "ich glaube", etwas sei so oder vielleicht auch anders.
  10. Eigennamen sind der schlimmste Feind der Moderatorin und des Moderators! Vergewissere dich über die korrekte Aussprache nichtdeutscher Eigennamen. Übe Zungenbrecher.
  11. Schreibe fürs Hören! Das geschriebene Wort ist selten radiotauglich. Schreibe Texte so um, daß du sie verstehst und deine Hörerinnen und Hörer sie auch begreifen können. Lies Agentur– oder andere Fremdmeldungen nicht einfach ab, streiche sie auf ihren relevanten Inhalt zusammen, mache daraus deine eigene Meldung. Lies dir am besten den kompletten Moderationstext vor der Sendung laut vor. Vermeide Bandwurmsätze, benutze Verben statt Substantive, schreibe aktiv statt passiv, unterlasse überflüssige Negationen und Abkürzungen. Beiträge dürfen länger als 1:30 sein.
  12. Bringe deine Studiogäste so zu Gehör, wie sie sich selbst gerne hören würden. Behandle sie mit Respekt, hilf ihnen bei Lampenfieber und lasse sie nur dann auflaufen, wenn es der bewußten dramaturgischen Gestaltung dient. Vermeide andererseits Hofberichterstattung. Unterlasse geschlossene Fragen, denn deine Gäste sind keine Antwortmaschine, die nur "Ja" und "Nein" kennt. Anderseits sind deine Gäste auch keine Stichwortgeber, die dir helfen, dich selbst zu profilieren. Du hast Gäste im Studio, weil sie etwas zu sagen haben, also halte du dich mit deiner eigenen Weltsicht zurück.
  13. Redaktionelle Arbeit ist kein Moderationsthema! Deine Hörerinnen und Hörer interessiert es nicht, ob du gerade vom Blatt abliest, welchen Track du ausgewählt hast oder ob du den Regler bedienen mußt. Die redaktionelle Arbeit interessiert nur dich! Improvisiere bei Pannen, aber erzähle nicht, was du gerade tust. Wenn Musik als Trenner zwischen zwei Wortbeiträgen gespielt werden soll, dann mußt du sie nicht ankündigen, schon gar nicht mit den Worten: "Jetzt folgt Musik." Deine Hörerinnen und Hörer sind intelligente Wesen und bemerken den Unterschied zwischen Wort und Musik auch ohne dich. Behandle sie deshalb auch als intelligente Wesen. Wenn kommerzielle Radios sich mit der öffentlichen Darlegung ihrer redaktionellen Arbeit profilieren, beweist dies nur, daß die Moderatorinnen und Moderatoren sonst nichts auf der Pfanne haben, und, daß sie ihre Hörerinnen und Hörer nur als Staffage benutzen.
  14. Jingle nicht herum! Jingles, Teaser und Trailer sind Stilmittel, kein Selbstzweck. Nur wenn du dir sicher bist, daß zur Gestaltung deiner Sendung dieses Stilmittel unbedingt erforderlich ist, setze es ein. Wenn du Zweifel hast, laß es bleiben! Jingles werden von Kommerzradios als Erkennungszeichen zum manipulativen Einschmeicheln gezielt benutzt. Mache dir auch bei diesem Stilmittel den Formatunterschied zwischen kommerziell orientierten und nichtkommerziellen Medien bewußt.
  15. Benutze Unterleger nur, wo sie sinnvoll sind, und wenn, dann so, daß das gesprochene Wort auch hörbar nach außen dringt. Unterleger sind grundsätzlich Instrumentalstücke. Gesprochenes Wort über gesprochenem Wort ist wenig sinnvoll und meist unverständlich. Bedenke bei Unterlegern deine Zielgruppe. Ältere Menschen nehmen auf einem Unterleger gesprochenen Text als nicht zu verstehenden Klangbrei wahr. [Ich danke unserer neuen Redaktion Mohnrot für diesen Hinweis.]
  16. Schimpfe am Mikrofon nicht auf die Technik! In den seltensten Fällen ist eine marode Technik an deinem Problem Schuld. Meistens liegt es daran, daß du unkonzentriert warst oder beim entsprechenden Ausbildungsseminar geschlafen hast. Oder hattest du etwa an keinem teilgenommen? Falls dennoch ein technischer Fehler vorliegt, hinterlasse eine Nachricht für die Technikcrew, aus der hervorgeht, was dir widerfahren ist. Unterlasse dabei Interpretationen.
  17. Sei das Original, keine Kopie! Du kopierst Elemente anderer Sender, wozu? Hast du dich zuvor mit der Funktion und der Bedeutung von Stilelementen und Formaten anderer Sender auseinandergesetzt? Oder weshalb kopierst du werbeorientierte Formate, wo wir doch gar keine Werbung senden?
  18. Werde eine Radiopersönlichkeit! Entwickle deinen eigenen Stil – mit Stil. Du hast die Lizenz zu einer eigenen Meinung, sei daher nicht ausgewogen und pluralistisch. Erarbeite dir Inhalte, setze dich mit der Welt auseinander, rede nicht anderen nach dem Mund, ahme nicht den Mainstream nach. Plappern können alle, aber was willst du deinen Hörerinnen und Hörern vermitteln? Benutze dazu deine Stimme, kopiere nicht den Quetschsound oder die manierierte Moderation von Formatradios.
  19. Break all rules! Aber erst dann, wenn du die vorangegangenen Regeln verstanden und umgesetzt hast. Denn dann weißt du, was du daran verbessern, ändern oder gar bewußt übertreten willst. Nichtkommerzielles Lokalradio besitzt weder öffentlich-rechtliche Ausgewogenheit noch orientiert es sich an den Anforderungen eines kommerziellen Formatradios. Es ist hingegen das, was du daraus machst!

 

Teil 3 : Essentials

Dieser Teil sollte noch erstellt werden und darlegen, daß Hörgewohnheiten zu verändern sind, sogenannte Minderheiten bevorzugt zu Wort kommen sollen, Sprach- und Artikulationsprobleme kein Hindernis darstellen sollten, und Migrantinnen und Migranten gerne gesehen sind. Im Gegensatz zur dummdreisten Mainzer CDU stehe ich auf dem Standpunkt, daß Integration nicht an den Gebrauch der deutschen Sprache gebunden ist, sondern daran, ob die deutsche Parallel­gesellschaft ihren inhärenten Rassismus überwindet.


Sinn und Zweck dieser Dokumentation 

Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung („das Image“) ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]

Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]

In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Schmähung einzelner Personen oder gar des gesamten Radiosenders ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]

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Diese Seite wurde zuletzt am 26. März 2012 aktualisiert. Links auf andere Webseiten bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur. ©  Walter Kuhl 2001, 2006, 2012. Die Wiedergabe, auch auszugsweise, ist nur mit dem Einverständnis des Verfassers gestattet.

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