Display des Musiktaxis
Verweigerter Zugang, „Ruf abgelehnt“.

Radio Darmstadt

Zugangsoffene Sinnlosartefakte

Dokumentation

Zum Sinn und Zweck dieser Dokumentation.

Zusammenfassung

Wer bei Radio Darmstadt ein Hausverbot hat und daher zur Wahrung seiner medienrechtlichen Ansprüche auf eine eigene Sendung in Darmstadts Lokalradio eine CD einreichen oder von außen eine Sendung einspielen muß, muß mit ungewöhnlichen Klangerlebnissen rechnen. Diese Klangerlebnisse sind seitens der Sendungsproduzentinnen und CD-Einreicher nicht etwa gewollt, sondern werden seitens des Senders diktiert. Die Anspielungen dieser Zusammen­fassung werden im Text erklärt. – Der zuweilen etwas sarkastische Unterton richtet sich nicht gegen bestimmte Personen, sondern Zustände. Für diese Zustände sind zwar bestimmte Personen verantwortlich zu machen, aber im Grunde genommen handelt es sich um ein strukturelles Problem, bei dem die konkreten Personen keine entscheidende Rolle spielen. Diese Seite gibt einen Einblick in das, was Radio Darmstadt unter dem medienrechtlichen Begriff „Zugangsoffenheit“ im Jahr 2010 (und nachfolgend) versteht. Die auf dem Sender verbreiteten Artefakte sind nur nicht ärgerlich, sondern auch sinnlos, entsprechen also dem, was im Sendehaus am Steubenplatz ganz offensichtlich unter Sende„qualität“ verstanden wird.

Am 27. April 2012 entschied die Mitgliederversammlung des Trägervereins von Radio Darmstadt zum 1. Juni 2012 aufzuheben. „Bedingungslos“, wie Vorstand Markus Lang dem „Darmstädter Echo“ gegenüber erklärte. Wenige Tage später beschloß der Vorstand dann doch kleinkarierte Bedingungen und sorgte auch sonst dafür, daß den zuvor mit Hausverbot Belegten der Zugang zum Sender recht schwer gemacht wird.


Zusammenstellung 2010 bis 2012

Es folgt eine Übersicht auf die mir bekannten sinnlosen Artefakte:

WochentagDatumEreignis
Montag11. Januar 2010In der letzten Viertelstunde der Sendung Ein Richter und die Menschenrechte im Baskenland ist einer der beiden Stereokanäle deutlich schwächer zu vernehmen. Der Pegelabfall ist durch die von den seit Ende 2006 im Sendehaus werkelnden Sendetechniker verursacht.
Freitag15. Januar 2010Nach Ende des „RadioTheaters“ um 21.00 Uhr nichtet erst einmal zweieinhalb Minuten das Nichts. Nach Ende der von Norbert Büchner per ISDN aus einem Außenstudio eingespielten Sendung scheint sich keine Person im Sendehaus aufzuhalten oder verantwortlich zu fühlen, das Sendegeschehen im Sendehaus fortzusetzen. Das Sendeloch wird durch einen Fremdbeitrag zu Großungarn abgelöst, bevor nach etwa einer Viertelstunde die aus Technomusik bestehende Wissenschaftssendung B-Radar vor sich herstampft. Der sendeverantwortlich DJ Spock erklärt gut anderthalb Stunden später treuherzig: „Das war B-Radar für heute. Ich hoffe, ihr schaltet auch das nächste Mal rein. Ich hoffe, daß dann auch die ganze Technik funktioniert.“ Wie wäre es damit, einfach die Sendung mal pünktlich zu beginnen? Es ist ja nicht die erste Sendung, die zu spät beginnt oder gar ausfällt. Am 20. November 2009 beispielsweise mußte der Sendeloch-Dudelapparat neun Stunden lang mit enervierender Mainstreammusik einspringen, weil die Herren Wissenschafts­techno­musiker nicht den Weg ans Mischpult gefunden hatten.
Freitag19. Februar 2010Das „RadioTheater“ ist anfangs nur auf einem Stereokanal zu hören, der zweite hat auch nachfolgend einen deutlichen Hänger. Wenige Tage zuvor erklärte uns ein Jugendredakteur dieses Klangwunder mit den Worten: „Seit letzter Woche sendet Radio Darmstadt noch viel schöner“, nämlich „in extra-brillianter Qualität“. LOL!
Freitag26. Februar 2010Das „RadioTheater“ beginnt mit einem im Sendehaus erzeugten 40-sekündigen Sendeloch. Eine Viertelstunde später meint das Programmrats­mitglied Björn B., es sei angebracht, zwei Minuten lang ziemlich unsinnige Wortfetzen zur Vorproduktion seiner Spielesendung am darauf folgenden Samstag zu Gehör zu bringen. Ist das Dummheit oder Absicht?
Montag8. März 2010Die auf CD eingereichte Sendung Frauen- und Männertage wird von einer besonders qualifizierten Person vier Minuten zu früh beendet. Der Programmrats­sprecher Oliver J. nimmt das hierdurch verursachte Sendeloch zum Anlaß, laut im Programmrat darüber nachzudenken, mir den Sendeplatz zu entziehen, da die eingereichte CD nicht die erforderliche Länge besessen habe. Erst auf hartnäckiges Insistieren eines anderen Programmrats­mitglieds wird die CD begutachtet. Peinlicher­weise stellt sich heraus, daß die CD die erforderliche Länge von 60 Minuten besitzt und die Qualitätsabteilung des Hauses Radar wieder einmal unangenehm zugeschlagen hat. Die Sendung scheint auch dem Vorstandsmit­glied Benjamin Gürkan auf den Magen geschlagen zu sein, wurde doch darin behauptet, es gebe ein noch amtierendes Vorstandsmit­glied, das vor einigen Jahren mehrfach lautstark im Sendehaus herumgegrölt habe, er wolle ficken, und eine junge Frau im Nachbarraum habe ihn jetzt aber auch einmal verdient. Er fordert über seinen Mittelsmann Oliver J., der Programmrat möge beschließen, von mir zwar nicht den Widerruf dieser Behauptung zu verlangen, weil er weiß, daß sie wahr ist, sondern einer anderen Passage dieser Sendung. Den im Protokoll der Programmrats­sitzung vermerkten Text habe ich jedoch nicht geäußert. Ob das dem Programmrat aufgefallen ist, weiß ich nicht. Doch die von Oliver J. eingebrachte Forderung ist selbst dem Programmrat zu dumm und er lehnt sie (für mich) überraschend ab.
Freitag19. März 2010Nach Ende des „RadioTheaters“ um 21.00 Uhr gibt es erst einmal ein 40-sekündiges Sendeloch.
Montag22. März 2010Meine Sendung zu „Kurdistan“ nutzen die technischen Spielkinder im Sendehaus dazu, mit ihren Kabeln herumzu­experimentieren. Mehrfach wird bis zu 35 Sekunden lang nur auf einem Stereokanal gesendet. Ob es einen Zusammenhang mit der auf dem Sender am Tag darauf verbreiteten Meldung gibt, „aus betriebstechnischen Gründen“ werde anstelle einer Magazinsendung einfach nur Musik abgespielt, kann nur vermutet werden. Da die CD am Montagnach­mittag nicht pünktlich gestartet wurde, wird die Sendung mitten in der Abmoderation abgebrochen.
Freitag26. März 2010Das „RadioTheater“ wird kurz vor Ende der Sendung von im Sendestudio eingespielter Musik überlagert, es folgt ein Sendeloch.
Freitag2. April 2010Im Anschluß an das „RadioTheater“ folgt ein 48-sekündiges Sendeloch, ehe zweimal hintereinander dieselbe Konserve der christlichen Musiksendung Gospelrock abgestartet wird.
Samstag3. April 2010Während der Wiederholung des „RadioTheaters“ findet im Sendehaus ein Ausbildungs­seminar für neue Sendende und Vereinsmit­glieder statt. Zu dieser Ausbildungs­einheit scheint deutlich hörbar zu gehören, irgendwelches Popgeplärre auf den Sender zu bringen.
Montag5. April 2010Das Minute 34-Syndrom schlägt wieder zu und läßt eine vorproduzierte Sendung der Redaktion „Gegen das Vergessen“ vorhüpfen.
Freitag9. April 2010Das „RadioTheater“ wird durch einen Jingle und dusselige Popmusik unterbrochen. Im Anschluß ist kein Redakteur von Alltag und Geschichte im Sendehaus anwesend, um einen sich im Urlaub befindlichen Kollegen zu vertreten. Da mehrere Redaktions­mitglieder ein Hausverbot haben oder keine gültige Zugangskarte besitzen, ist es ohnehin schwierig, in einem solchen Fall einzuspringen. Die nach­folgenden zwei Sendestunden werden durch ein im Sendehaus anwesendes Vereinsmit­glied mit Musik überbrückt. Der Programmrat wird drei Tage später endlich einen Grund gefunden haben, der Redaktion einen weiteren Sendeplatz zu entziehen. Wäre eine andere Redaktion nicht erschienen, hätte natürlich kein Hahn danach gekräht (wie mannigfach geschehen, siehe hier).
Freitag16. April 2010Da der „KultTourKalender“ ersatzlos ausfällt, wird um 18.00 Uhr eine Stunde lang Dudelmusik eingelegt. Dies führt dazu, daß sich um 19.00 Uhr keine und niemand dafür verantwortlich fühlt, den Regler für das von einem Außenstudio eingespeiste „RadioTheater“ hochzuziehen. Es dudelt weiter. Erst nach fünf Minuten kann im Sendehaus eine Person erreicht werden, die – „von nichts weiß“. Diese Person sitzt für die Musikredaktion im Programmrat und ist natürlich voll im Bilde. Gell, Björn?
Mittwoch21. April 2010Für das „Alltag und Geschichte Magazin“ hatte ich rechtzeitig zwei Sende-CDs eingeworfen. Die Frau Bücherwurm der vorangegangenen Sendung wußte von nichts, vermutlich, weil ihr auch keine und niemand etwas gesagt hatte, und spielt daher noch ein bißchen Musik [1]. Immerhin werden die CDs nach zehn Minuten gefunden, eingelegt und gestartet. Aus Gründen, über die ich lieber keine Mutmaßungen anstellen mag, gelingt es dem Sender, diese ohnehin zu spät gestartete Sendung zur Situation freier Radios in Deutschland weiter zu verlangsamen. Anstatt mit normaler Geschwindigkeit werden die CDs um etwa 10% entschleunigt, vielleicht, um den Abschalteffekt zu fördern.
Montag26. April 2010Der Mitschnitt eines Vortrags von Willi van Ooyen wird zweimal durch einen angeblich muckenden CD-Spieler gestoppt. Da die nachfolgende Sendung pünktlich um 18.00 Uhr beginnt, wird auch diese (meine) Sendung nicht vollständig abgespielt, sondern vorzeitig abgebrochen.
Freitag30. April 2010Das von seinem privaten Außenstudio eingespielte „RadioTheater“ von Norbert Büchner wird nach etwa 20 Minuten abgedreht. Der Zugang des ISDN-Außenübertragungs­geräts wird verweigert. Vermutlich wurde das Gerät im Sendehaus einfach abgeschaltet. Statt einer Brecht-Vertonung gibt es zunächst ein Sendeloch und dann banalste Mainstream-Musik. Nach weiteren rund 20 Minuten wird die Leitung im Sendehaus wieder freigeschaltet. So etwas muß man wohl Sabotage nennen. [2]
Freitag7. Mai 2010Eine Woche später wird das „RadioTheater“ erneut Opfer der technischen Unzulänglich­keiten im Sendehaus. Diesmal wird die Sendung schon nach einer Viertelstunde gekappt; Norbert Büchner muß sich neu einwählen, um mit seiner Sendung fortfahren zu können. Gegen Ende der zweistündigen Sendung schlägt die schlecht implementierte Sendeloch­erkennung aus der Eigen­fabrikation des Hauses RadaR zweimal zu, weil sie Neue Musik für etwas hält, was unbedingt mit Dudelpop destruiert gehört.
Samstag8. Mai 2010Pünktlich um 13.00 Uhr wird die vorgesehene Wiederholung des „RadioTheaters“ gezielt abgedreht. Statt dessen läuft eine Stunde lang die Wiederholung des Feuilleton­teils der Hörzeitung vom vorange­gangenen Donnerstag, gefolgt von einem putzigen Sendeloch und 59 Minuten Dudelpop pur.
Freitag21. Mai 2010Erneut wird das „RadioTheater“ gezielt aus dem laufenden Programm gekippt. Zunächst gelingt es der Vertretung des KultTourKalenders nicht, die Sendung von Norbert Büchner pünktlich einzublenden. Statt dessen hören wie eine halbe Minute Stille und dann mit vollem Gedröhn die Musik des Sendeloch-Automaten. Immerhin: nur mit 54 Sekunden Verspätung erfolgt die Blende. Doch dabei bleibt es nicht. Um 19.13 Uhr wird die Leitung gekappt und das „RadioTheater“ erst nach 27 Minuten wieder zugeschaltet.
Montag25. Mai 2010Der auf CD eingereichte Mitschnitt einer Veranstaltung zur Gesundheits­reform wird nicht gesendet. Statt dessen dudelt die Wiederholung des Vorabend­programms weiter munter vor sich hin. Immerhin gelingt es einem Verantwortlichen des Trägervereins von Radio Darmstadt, diese CD für die planmäßige dritte Wiederholung am Dienstagnach­mittag aus dem Briefkasten zu kramen und anstelle der Wiederholung des Vorvorabend­programms zu senden. Vielleicht ist ja genau dies damit gemeint, wenn der Rechtsanwalt des Vereins dem Amtsgericht Darmstadt mit Datum vom 27. April 2009 schreibt: „Der Kläger (also ich) erhält Gelegenheit, von ihm vorproduzierte Sendungen auf CD im Sender abzugeben. Diese Beiträge werden sodann auch gesendet. Hierzu ist die Beklagte (also Radar) in der Vergangenheit bereit gewesen und auch in der Zukunft weiterhin bereit.“ Quot esset demonstrandum. Die Fakten sehen jedenfalls anders aus.
Freitag4. Juni 2010Erneut wird das „RadioTheater“ ein Opfer einer absurd eingestellten Sendeloch­erkennung. Zwei Mal, am Samstag darauf in der Wiederholung der Sendung sogar drei Mal, posaunt der Sender das heraus, was er am besten kann: schmeichelnd dumme Mainstream­musik. Die Sendeloch­erkennung mag weder klassische noch „neue“ Musik, weil die Spielkinder, welche die Sendeloch­erkennung implementiert haben, mit derlei ausgefallenem Geschmack nichts anfangen können. Ganz nach dem auf der Startseite des Internetauf­tritts von Radio Darmstadt am 7. Juni verkündeten Vereinsmotto – „Was nicht passt, wird passend gemacht“ – wird ein unangepaßter Inhalt mit Dudelpop „rundgemacht“. Vermutlich so lange, bis Norbert Büchner aufgrund der permanenten Verhunzung seiner Sendungen „freiwillig“ aufgibt und die Spielkinder im Sendehaus mit ihrer Gute-Laune-Selbstbespaßungs-Musik ihren total-konformistischen Vereinsfunk unbehelligt von jeder Öffentlichkeit und Qualität betreiben können. Da können sie aber lange warten … Ganz nebenbei stellt sich ein weiteres Mal heraus, daß die Musikredaktion ihren nach­folgenden Sendeplatz nicht zu füllen in der Lage ist. Das „RadioTheater“ läuft einfach eine Viertelstunde weiter, bis irgendwer im Sendehaus das Dudelpoppro­gramm von der Festplatte startet. Eine qualifizierte Sendung der Musikredaktion lag offenbar nicht vor.
Freitag11. Juni 2010Der Techniker der vorangehenden Sendung KultTourKalender, ein „alter Hase“ und als besonders scharfes Mitglied des Programmrats bekannt, „vergißt“, den richtigen Regler hochzuziehen, so daß das „RadioTheater“ schon eine Minute aus Norbert Büchners Wohnzimmer ins Sendehaus übertragen wird, bevor es auch als Sendesignal ausgestrahlt wird und nach außen dringt. Bis dahin – und das sind die unsinnigen Artefakte – gab es etwa eine halbe Minute wohltuende Stille und eine weitere halbe Minute belanglose Musikplätscherei.
Freitag18. Juni 2010Derselbe Techniker wie eine Woche zuvor befand, er dürfe den KultTourKalender eigenmächtig überziehen und startete deshalb das diesmal auf CD eingereichte „RadioTheater“ um fast eine Minute zu spät. Eine Minute, die zum Schluß selbstverständ­lich fehlte. Um 20.38 Uhr trötete die Sender-Vuvuzela, auch Sendeloch-Erkennung genannt, wieder einmal mit unschick­licher Dudelmusik in das laufende Programm und störte eine Minute lang die gerade zu hörende „Neue Musik“.
Freitag2. Juli 2010Der Redakteur des „RadioTheaters“ macht Urlaub und weist den Vorstand des Trägervereins von Darmstadts Vereinsfunk rechtzeitig darauf hin. Dies scheint den Vereinsfunk zunächst zu überfordern, denn nach dem KultTourKalender, also der vorangehenden Sendung, verfällt Radio Darmstadt dreimal ins Sendelochkoma, bevor nach einer Viertelstunde eine Programmschiene zusammenge­bastelt werden kann, die für knapp vier Stunden genügend Stoff bis zu den vom Deutschlandfunk übernommenen Nachrichten um 23.00 Uhr vorrätig hält. Denn schon um 19.00 Uhr ist vorauszusehen, daß auch die dem „RadioTheater“ nachfolgende Sendung der Musikredaktion wieder einmal ausfällt. Wie gut, daß der umtriebige Vorstand Markus Lang in seinem politischen Morgenmagazin unzählige Konserven der Sendereihe Dynamo Effect angesammelt hat, von denen nun sechs, unterbrochen von ein bißchen Dudelmusik, hintereinanderge­schaltet werden.
Montag12. Juli 2010Der für sinnloses Herumpfuschen am Sendesignal zuständigen Bastel­abteilung im Sendehaus fällt ein, es sei einmal wieder an der Zeit, ein Stereosignal mit halber Bandbreite zu versenden. Nachdem die Techniker zwei Stunden zuvor noch groß on air getönt hatten, wie toll ihre neuen Studioräume im Hinterhof werden sollen und was für eine tolle Technik sich darin austobt, gelingt es ihnen wieder einmal nicht, so etwas schlichtes wie ein zuverlässig übertragenes Stereosignal unters Volk zu bringen. Ich gebe zu, es ist wirklich zuviel verlangt, die basics zu beherrschen, wenn man sich lieber den Höhenflügen eines Studioneu­aufbaus hingibt. Jedenfalls, der Murks begann um 17.14 Uhr und endete erst weit nach Mitternacht so gegen 1.37 Uhr. Hört ihr eigentlich euer Programm oder weshalb bemerkt keine und niemand diesen Pfusch?
Dienstag13. Juli 2010Die Kabelspielerei unserer Bastler scheint einen unangenehmen Nebeneffekt gehabt zu haben: Die Sendungen von Montagnach­mittag und Montagabend wurden – so war am folgenden Dienstagmorgen zu hören – nicht aufgezeichnet und konnten daher auch nicht wiederholt werden. In weiser Voraussicht, derlei Unheil (besser: Unfug) ahnend, hatte ich auch keinen großen Aufwand bei der Zusammen­stellung dieser Sendung betrieben. Ich wurde nicht enttäuscht.
Freitag16. Juli 2010Das „RadioTheater“ kann aufgrund der Umzugsaktivitäten im Sendehaus nicht eingespeist werden. Dieser Umstand fällt dem Vorstand schon zwei Tage zuvor auf, als feststeht, daß der Verein seinen Umzugstermin nicht einhalten kann. Norbert Büchner wird aufgefordert, seine Sendung auf CD vorproduziert abzuliefern. Da dies nicht dem mit dem Verein abgeschlossenen Vergleich entspricht, erklärt Norbert Büchner, er werde – wie vereinbart – um 19.00 Uhr seine Sendung per ISDN einspeisen. Als der Einwahlversuch erwartungs­gemäß scheitert, ruft er im Sendehaus an und verlangt die Erfüllung des geltenden Vertrags. Die Bürokraft erwidert, sie habe gerade anrufen und ihm die neue Einwahlnummer mitteilen wollen – also die Standardausrede jeglicher Bürokommuni­kation. Er erhält also eine Nummer, mit der die Einwahl – wer hätte etwas anderes erwartet? – auch nicht funktioniert. Erneuter Anruf, neue Auskunft: es gebe technische Probleme, das klappe leider heute nicht. Da wurde wohl fieberhaft schnell etwas zusammenge­schustert, nur eben ohne Erfolg. Statt dessen strahlt Radio Darmstadt eine frühere Sendung des „RadioTheaters“ aus.
Mittwoch21. Juli 2010Das „Alltag und Geschichte Magazin“ fällt aufgrund einer kurzfristigen Verhinderung des zuständigen Redakteurs aus. Ebenso kurzfristig kann ich als Sprecher der Redaktion Alltag und Geschichte keine entsprechende zweistündige Sendung vorproduzieren und einreichen. Aurel Jahn legt statt dessen eine zweistündige Sendung eines „Dr. Indoktrinator“ vom freien Radio Querfunk in Karlsruhe ein. Bei den Zungenbrechern Indoktrinator und Freerk Huisken (dessen Vortrag in dieser Sendung gespielt wurde) verhaspelt er sich total. Diese Sendung wurde schon einmal, nämlich am 9. Juli 2010, als Notsendung eingelegt. – Dem Sender entstand demnach kein Schaden, dennoch wird die Redaktion vom Programmrat am 9. August 2010 abgemahnt. Das nächste „Alltag und Geschichte Magazin“ im August wird rechtzeitig auf CD eingereicht, aber aufgrund technischer Mängel im Sendehaus nicht vollständig abgespielt. Eine diesbezügliche Abmahnung des Programmrats in eigener Sache wird es natürlich nicht geben.
Freitag23. Juli 2010Eine Woche später eine weitere Folge der beliebten Sendereihe „Wie bekomme ich das RadioTheater nicht auf Sendung“. Zunächst einmal passierte eine Woche lang nichts, erst kurz vor knapp klingelte das Handy mit einer neuen Einwahlnummer. Nachdem das Einwählen sogar geklappt hatte, ertönte pünktlich um 19.00 Uhr … naja … das übliche Popgedudel von Radio Darmstadt. Obwohl der Technikchef Benjamin Gürkan selbst vor Ort war, dudelte es und dudelte es, bis nach sieben Minuten das richtige Kabel die richtige Leitung auf dem richtigen Mischpult­zug gefunden hatte. Wissen die Jungs etwa nicht, was sie verkabelt haben?
Dienstag27. Juli 2010Zu Ende der Wiederholung meiner Montags­sendung ertönt ein Echo, das in der Original-Ausstrahlung nicht vorhanden war. Die letzten Worte wurden offebar doppelt aufgezeichnet. Ist dieser Nachhall ein neues technisches Artefakt aus dem Bastelhause Radio Darmstadt? Da andere Sendungen in undefinier­baren Musik­teppichen enden, ist es schwierig, eine derart ungewollte Sequenz herauszufiltern.
Montag2. August 2010Aufgrund der Sommerferien beschließt die Redaktion „Gegen das Vergessen“, ihre ohnehin auf CD vorliegende Sendung vom April 2010 erneut ausstrahlen zu lassen. Damals war die Sendung durch das Minute 34-Syndrom gestört worden. Wie es der Zufall will, schlägt die bestens gewartete Sendetechnik von Radio Darmstadt wiederum gnadenlos zu. Diesmal hüpft die CD an einer anderen Stelle unmotiviert eine Viertelminute vor. Die Hörerinnen und Hörer von Darmstadts Lieblings­sender können sich nun aus zwei destruierten Fassungen der Sendung eine eigene, vollständige Version selbst zusammen­basteln, etwas, wozu der Sender ohrenschein­lich nicht in der Lage ist.
Freitag13. August 2010Nachdem Kulturredakteur Rüdiger G. mitsamt seinem Techniker Ralf D. mühselig und zum Teil ahnungslos eine Art Not-KultTourKalender improvisiert hatten, kamen sie in die Verlegenheit, die letzten Minuten irgendwie auszufüllen. In ihrer offensicht­lichen Hilflosigkeit starteten sie die von Norbert Büchner vorproduziert eingereichte Sendungs-CD mit dem „RadioTheater“ um etwa 70 Sekunden zu früh. Seine Anmoderation wurde nach 20 Sekunden abgebrochen, es folgten 25 Sekunden Stille, ehe die Moderation (vorgespult) an einer anderen Stelle fortgesetzt wurde. Faktisch fehlten hier eine Minute und 40 Sekunden, die einfach im Techniknirvana von Radio Darmstadt versackten. Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, daß die Herren Sendetechniker auch mit ihren ultraneuen Multicore-Kabeln immer noch nicht in der Lage sind, einen linken Stereokanal auch links (und nicht rechts) auszustrahlen. Entweder wurde der CD-Spieler falsch angeschlossen oder der senderinterne Signalweg umgepolt. Mann, Mann, Mann, nicht einmal im neuen Hinterhof­studio ist die Technik sauber verkabelt!
Mittwoch18. August 2010Vom auf zwei CDs vorproduziert eingereichten „Alltag und Geschichte Magazin“ wird nur die erste Sendestunde gespielt. Die CDs waren im Büro eingesperrt, ihr Inhalt wurde als Audiodatei auf einem Rechner abgelegt. Die zweite Sendestunde ließ sich aufgrund einer korrupten Audiodatei nicht abspielen. Statt dessen hörten wir aufgrund des beherzten Eingreifens eines Kulturredakteurs eine Stunde Bluesmusik – anstelle eines vom Vorstand zu verantwortenden Sendelochs.
Montag23. August 2010Das sendereigene Feature des Minute 34-Syndroms schlägt ein weiteres Mal zu und läßt den CD-Spieler in der 39. Sendeminute um 12 Sekunden zurückspringen. Solcherlei Unfug soll wahrschein­lich die Aufmerksam­keit des Publikums schärfen.
Freitag27. August 2010Die Einwahl in die Telefonan­lage des Senders zur Ausstrahlung des „RadioTheaters“ vom heimischen Wohnzimmer­studio ist zunächst nicht möglich. Das für die Übertragung per ISDN-Leitung verwendete Musiktaxi meldet „Belegt.“ Erst nach sieben Minuten ist es möglich, einen Pegelton zu übertragen, und um 19.08 Uhr geht auch das „RadioTheater“ glücklich on air. Ob Unfähigkeit oder bewußte Sabotage – so jedenfalls sieht die „Zugangsoffen­heit“ in Darmstadts partizipativem Vereinsfunk aus.
Freitag24. September 2010Das „RadioTheater“ wird mitten in der zweiten Sendestunde durch eine unmotiviert trötende Sendeloch-Vuvuzela gestört, die meinte, die ihr fremde Neue Musik durch Dudelpop ergänzen zu müssen. Selbst wenn es sich nur um eine Viertelminute gehandelt hat: würdet ihr in ein Brahms-Konzert gehen wollen, das mittendrin durch Shakira-Klänge verunstaltet wird? Oder in ein Shakira-Konzert, in dem die wummernden Bühnenlauts­precher auf einmal Bluesmusik von sich geben? Eben. Aber Radio Darmstadt macht's möglich.
Mittwoch29. September 2010Wer genau hingehört hat, hat es bemerkt: ein Spielkind hat mit den Mischpult­zügen herum­experimentiert und dabei das eine Minute zuvor angelaufene „Alltag und Geschichte Magazin“ kurz abgewürgt. So etwas wäre bei realer (anstelle der im Vereinssprech imaginierten) Zugangsoffen­heit natürlich nicht passiert. Da das zweistündige Magazin einige Sekunden zu spät gestartet worden war, wurde es auch verkürzt gesendet. Wolfgang R. als nachfolgender Redakteur kennt da mir gegenüber keinerlei Gnade. Nun frage ich mich und ihn, weshalb er das Kulturjingle Sekunden vor Ende des Magazins unbedingt abstarten mußte, wenn er direkt im Anschluß daran nicht in der Lage war, seine Anmoderation durch das Betätigen des richtigen Mischpult­faders zu Gehör zu bringen. Nichts gegen 22 Sekunden Sendeloch, aber dann hätte er ruhig auch das Ende des verspätet gestarteten Magazins abwarten können. Irgendwann stellt er im Verlauf seiner Sendung Birdland fest, daß da wohl der Wurm drin sei; ich sage nur: Nachschulung. Wegen derart klarer und – wie sich zeigt – auch notwendiger Aussagen bin ich bei ihm besonders verhaßt.
Freitag1. Oktober 2010Die Ausstrahlung des „RadioTheaters“ wird zu Beginn einer Moderation um 20.10 Uhr abgebrochen. Nach 20 Sekunden Sendeloch spielt die sendereigene Vuvuzela die übliche Dumpfbacken­mucke ein. 20 Minuten später, es ist jetzt 20.30 Uhr wird als Duftmarke gezielt ein Radar-Jingle abgestartet, bevor das auf CD eingereicht vorproduzierte „RadioTheater“ wieder eingeblendet wird. Zu Beginn seiner Sendung hatte Norbert Büchner seine Gedanken zu einem Schriftverkehr zwischen dem Verein und der hessischen Landesmedien­anstalt vorgetragen, um den zuhörenden Vereinsmit­gliedern Gelegen­heit zu geben, sich beim Vorstand gezielt sachkundig zu machen, wie es um die Sendelizenz bestellt ist. Diesen Text wollte Norbert Büchner in der 2. Sendestunde erneut vorlesen. Doch dazu kam es nicht. Nach den Worten: „Sie hören das ‚RadioTheater‘ – eine Sendung mit …“ wurde die Ausstrahlung gezielt unterdrückt.

Offensicht­lich dürfen die Vereinsmit­glieder ebenso­wenig wie die zuhörende Öffentlich­keit erfahren, was auf der kommenden Mitgliederver­sammlung tunlichst sinnvoll zu entscheiden sein wird, um die Sendelizenz nicht weiter zu gefährden. So etwas kann dann nicht mehr anders als als Zensur bezeichnet werden. Wer auch immer von wem auch immer autorisiert den Regler herunterge­zogen hat, hat die Wiederholung der Ansprache aus der ersten Sendestunde um 1.06 Uhr und um 7.06 Uhr am nachfol­genden Samstag­morgen vergessen; aber da schläft der Sender wohl genauso wie seine Mitgliedschaft, weshalb die Ausstrahlung wohl als ungefährlich angesehen wurde.

Angeblich, so versichert es jedenfalls ein Unterhaltungsredakteur, sei der CD-Spieler nur abgestürzt. Nicht ganz auszuschließen, denn:

Für die zweite Sendestunde wurde die zweite Sendungs-CD ausgerechnet in das Abspielgerät gesteckt, von dem seit längerem bekannt ist, daß es die runden Scheiben etwa zur 34. Sendeminute willkür­lich um bis zu einer Minute nach vorne oder zurück hüpfen läßt. Diesmal wurden 45 Sekunden des „RadioTheaters“ in einer sinnfreien Erstauffüh­rung der ausgestrahlten Neuen Musik doppelt hinter­einander zu Gehör gebracht.
Freitag15. Oktober 2010Und wieder schlug sie zu, die Sendeloch-Vuvuzela Marke Eigenbau. Weil Neue Musik nicht den rhythmischen Erfordernissen mitzuwippender Rockmusik entspricht, sondern diskontinuier­lich angelegt ist, sah die Sendeloch-Erkennung in dieser rhythmischen Unwucht kurz vor Ende des „RadioTheaters“ nicht etwa eine dramaturgische Einlage, sondern ein böses, böses Sendeloch. Und flugs erdreistete sie sich, dümmliche Massenware einzuspielen.
Montag18. Oktober 2010Die Musikeinlage des Podcasts „Hinter den Spiegeln“ wurde – überaus pünktlich zur Minute 34! – Opfer des von mir nach selbiger Minute benannten Radar-Syndroms. Die zu hörenden Blechbläser gerieten aus dem Takt, weil sie eine im Notenblatt nicht vorgesehene Extraschleife von, naja, ausnahms­weise nur 2 Sekunden einlegen mußten. Andere Frage: wie bekommen die Herren der Basteltechnik das eigentlich hin, eine sauber ausgepegelt auf CD eingereichte Sendung auf einem Kanal mit einem Signalabfall von 2 bis 5 db(A) zu produzieren? Ich habe da so einen Verdacht … – Basteltechnik eben. Zugute gehalten werden muß der Bastelabteilung, daß dieser Signalabfall auch in einer Reihe anderer Sendungen deutlich zu vernehmen ist. Wenn schon Unfug, dann auch konsequent.
Freitag5. November 2010 Auch im herbstlichen November wird das „RadioTheater“ von den Tücken der „Zugangsoffen­heit“ in Darmstadts kuscheligen Lokalradio getroffen. Mittendrin, es ist 20.02 Uhr, verabschiedet sich das Empfangsgerät im Sendehaus und hinterläßt ein Sendeloch. 28 Minuten lang dürfen wir anstelle avant­gardistischer „Neuer Musik“ langweiligem Popgedudel lauschen, weil das ISDN-Gerät im Sendehaus wegge­schlossen wurde und daher nicht per Knopfdruck neu gestartet werden kann. Mehrfache Versuche Norbert Büchners, seine Sendung per Einwahl von außen wieder zum Laufen zu bringen, scheiterten an den „zugangsoffenen“ Restriktionen bei Radio Darmstadt.
Montag8. November 2010Eine sauber gepegelte auf CD eingereichte Sendung wird mit starken Kompressions­effekten ausgestrahlt. Auffällig ist, daß dieser Effekt sofort aussetzt, wenn der Sprecher eine kurze Pause einlegt. Ein Sendepegel von 0 dB darf nicht zu derartigen Artefakten führen.
Freitag19. November 2010Nach Ende des „RadioTheaters“ um 21.00 Uhr tritt Stille ein. Zum wiederholten Male fällt die Sendung „B-Radar“ aus. Man und frau fragt sich unwillkürlich beim Zuhören, ob die nach zwanzig Sekunden der entspannenden Ruhe stundenlang ertönende Sendeloch-Überbrückungs­musik (Mainstream vom abgedroschen Feinsten, denn Radio Darmstadt ist vielfältig!) den stampfenden Technobeats von „B-Radar“ wirklich vorzuziehen ist. Erst um halb eins in der Nacht wird wieder reguläres Programm zugeschaltet.
Montag22. November 2010Und wieder hüpfte der CD-Spieler pünktlich zur 34. Sendeminute. Diesmal wiederholte das Gerät eine Sequenz von rund neun Sekunden Länge.
Freitag26. November 2010Zu Beginn des „RadioTheaters“ schmuggelt sich kurz (als Vorproduktion? aus Vergnügen?) angespielte Musik über einen nicht geschlossenen Regler des Mischpults ein. Etwa zu Beginn der zweiten Sendestunde gibt es minutenlang einen erheblichen Pegelabfall, der auf der original eingereichten CD nicht vorhanden gewesen ist.
Montag29. November 2010Diesmal startet die Sendung mit halbminütiger Verspätung. Dies stellt sich jedoch als nicht ganz so tragisch heraus, weil die nachfolgende Sendung nach einem Durchhangeln zwischen eingespielten Jingles, Sendelöchern und einer Sendeloch-Überbrückungs­musik ohnehin zu spät einstartet. Bemerkenswert an dieser Performance ist hier einerseits der zu vernehmende Jingle „es hören uns mehr als man denkt“, was sich angesichts der überflüssigen Sendelöcher ganz schnell als falsch herausstellen könnte. Hervorzuhenem ist auch, daß gewisse Sendende offenkundig ein Anrecht darauf haben, als Technikerin die für andere Zwecke vom Verein bezahlte Bürokraft gestellt zu erhalten. Andere Redaktionen werden hingegen dafür angemacht, daß bzw. wenn hier kein Redaktionsmit­glied einspringt. Warum wird die Kulturredaktion hier gegenüber anderen Redaktionen bevorzugt, weshalb liegt die redaktionelle Zusammen­arbeit in dieser Redaktion derart danieder?
Montag13. Dezember 2010Diesmal packt das Minute 34-Syndrom vier Sekunden des gesprochenen Textes in eine Wiederholungs­schleife. Nicht viel vielleicht, aber absolut überflüssig.
Montag20. Dezember 2010Die Sendung „Hinter den Spiegeln“ wird syndrom­konform um 21 Sekunden verlängert. Selbstverständ­lich werden die am Ende fehlenden 21 Sekunden mit Beginn der folgenden Sendestunde einfach abgedreht.
Freitag24. Dezember 2010Es weihnachtet. Und weil der Sender still und einsam verlassen vor sich hinschneit, hatte auch keine und niemand Lust, am Freitagabend live vor Ort zu sein. Also wurde Norbert Büchner gebeten, seine Sendung „RadioTheater“ vorzuprodu­zieren. Um sicher zu gehen, daß er garantiert nicht live senden würde, wurde das ihm zum Zwecke der Livesendung ausgeliehene Musiktaxi mit der Begründung zurückgefordert, man benötige es dringend für eine Außenüber­tragung. Der Versuch war durchsichtig, denn der Verein verfügt über ein zweites derartiges Gerät, mit dem er problemlos seine unbekannte Außenüber­tragung hätte durchführen können. (Und tatsächlich holte er sein angeblich dringend benötigtes Gerät auch nicht ab oder startete einen zweiten Versuch zur Terminab­sprache.) Somit mußte der Verein kurzfristig eine Person organisieren, die um 19.00 Uhr den Regler am Mischpult für das Einspielen des „RadioTheaters“ hochziehen konnte.

Doch auch das von außerhalb des Sendehauses eingespielte „RadioTheater“ kam nicht ungeschoren davon. Zwar gab es nicht, wie bei den eingereichten CDs inzwischen üblich, einen Sprung in der Platte. Statt dessen meldete sich um 20.24 Uhr die Sendeloch-Erkennung für moderate 23 Sekunden zu Wort, weil sie wieder einmal der Meinung war, neue zeitgenössische Musik sei ein Unding und müsse mit einer die Sinne verkleisternder Mainstream­verdummungs­dudelei aufgepeppt werden.
Mittwoch29. Dezember 2010Zum Jahresende erleben wir ein weiteres Mal Ignoranz und Inkompetenz im Hause Radar. Nachdem um 18.00 Uhr die Kulturredaktion ihre Sendung einfach hat ausfallen lassen und statt dessen der Automat dudelte, nahm sich die Redaktion Alltag und Geschichte dieses schlechte Beispiel nicht zum Vorbild, sondern reichte zwei CDs ein, in der Hoffnung, daß selbige auch in der richtigen Reihenfolge nacheinander abgespielt werden. Bei der ersten Sendestunde ab 19.00 Uhr klappte das ja auch, aber um 20.00 Uhr endete die erste silberne Scheibe und dann ertönte das Beste von Radio Darmstadt: NICHTS. Anschließend schlug die Sendeloch-Erkennung zu und ersetzte ein eingereichtes anti­rassistisches Programm durch systemkonforme, spießige Dudelmusik. Immerhin: nach schon zwei Minuten hat es eine oder jemand im Sendehaus bemerkt und die zweite CD abgestartet! Natürlich haben die Redakteure der nachfolgenden Sendung aus der Kultur­redaktion die zwei geklauten Minuten nicht ausgespielt, obwohl in ihrer Sendung ohnehin nur Musik lief. Ich weiß, ich bin ein Banause, und ziehe einen guten Text jeder Jazzmusik vor.
Freitag28. Januar 2011Der Techniker der vorange­gangenen Sendung, der nach eigenem Belieben mehrere Redaktionen im Programmrat vertretende Redakteur Ralf D., ist offenkundig nicht in der Lage, einen Pegelton wahrzunehmen, weshalb er das von außerhalb eingespielte „RadioTheater“ ignoriert. Den Pegelton überträgt verabredungs­gemäß Norbert Büchner, um dem Techniker zu signalisieren, daß er bereit ist, seine Sendung zu starten. Derselbe Ralf D. sitzt im Programmrat, um die Qualität des Senders zu heben; wie ihm dies angesichts eigener (und in meiner Dokumentation mehrfach aufgezeigter) Unfähigkeit gelingen soll, würde mich ja schon einmal interessieren. Erst nach Norbert Büchners hartnäckiger telefonischer Kontaktauf­nahme ist Ralf D. bereit, anstelle seiner eigenen dudeligen Oldiemusik das laut Programmflyer zu sendende Programm zu ermöglichen.
Freitag4. Februar 2011Dasselbe wie am 29. Dezember 2010, nur trifft es diesmal das „RadioTheater“. Das nachfolgende „Special Feature“ zu Lou Reed begann pünktlich um 21.00 Uhr, so daß zwei Minuten „RadioTheater“ ungehört blieben.
Montag21. Februar 2011Nach dem Eröffnungsjingle der Redaktion „Alltag und Geschichte“ meldet sich ein „Stimme aus dem Off“, die ganz aufgeregt Behauptungen in die Welt streut, die im eingereichten Podcast „Hinter den Spiegeln“ nicht vorhanden waren. Nachdem der Sender nun weiß, daß die hessische Landesmedien­anstalt ihr eine ernsthafte Verletzung der gültigen Sendezulassung durchgehen läßt und er nichts zu befürchten hat, wenn er Andersdenkende mit Haus- und Sendeverboten traktiert, probiert er die neu gewonnene Freiheit gleich einmal aus. Weder erfahren wir, wer sich hinter dieser Stimme verbirgt, noch, was dieses Affentheater bedeuten soll. Aber so ist Radio Darmstadt eben – ein Sender voll sinnloser Sendeartefakte.
Freitag4. März 2011Zweimal meldet sich in der zweiten Sendestunde des „RadioTheaters“ die Quäke zu Wort, die ihr dusseliges Mainstreamge­säusel einfließen läßt, wenn sie fälschlich glaubt, ein Sendeloch sei entstanden.
Freitag11. März 2011Obwohl mit Aurel Jahn einer der Technikfuzzis des Senders am Mischpult sitzt, gelingt es ihm nicht, das „RadioTheater“ pünktlich um 19.00 Uhr einzublenden. Zweieinhalb Minuten warten und warten wir darauf zu erfahren, ob die Sendung stattfinden wird oder ob das Übertragungsgerät mal wieder nicht in die Sendetechnik eingebunden ist.
Montag21. März 2011Der Programmrat hatte die Sendung zwar für drei Monate abgesetzt, aber aus höherer Warte gab es wohl Widerspruch. Jedenfalls: Katharina Manns Podcast „Hinter den Spiegeln“ wurde kurz hintereinander zwei Mal gestartet und wartete pünktlich zur Minute 34 mit einem Rücksprung um sieben Sekunden auf. Hibt es bei Radio Darmstadt eigentlich keine CD-Spieler, die auch funktionieren? Also – zu meiner Vorstandszeit gab es das und folglich auch Sendungen, die nicht aus dem Takt gerieten.
Montag18. April 2011Zensur bei Radio Darmstadt! Bei der Sendung „Hinter den Spiegeln“ von Katharina Mann wurde in einem Akt präventiver Zensur der von ihr gesprochene Anmoderations­text auf Anweisung des Vorstandsmit­glieds Benjamin Gürkan herausge­schnitten und damit weggelassen. Wobei: herausgeschnitten wurde da nichts, statt dessen die eingereichte CD bis zum Ende der Anmoderation von Katharina Mann vorgespult. – Allerdings blieb auch die zensierte Fassung des Podcasts nicht unbeschädigt. Diesmal gegen 17.32 Uhr schlug das Minute 34-Syndrom zu und ließ die eingelegte CD mit dem vorproduzierten Podcast um 35 Sekunden zurückhüpfen.
Freitag13. Mai 2011Das auf CD eingereichte RadioTheater wird mit dreieinhalb­minütiger Verspätung gestartet. Schaut beim Sender keine und niemand mehr rechtzeitig in den Briefkasten?
Montag16. Mai 2011Die Zensur bei Radio Darmstadt wird fortgesetzt. Erneut wird eine als Podcast eingereichte CD nicht abgespielt. Statt dessen dumpfbacken Michael G. Geisser und Thomas Tonka auf dem Sendeplatz der Redaktion „Alltag und Geschichte“ unsäglich vor sich hin.
Montag30. Mai 2011Der Vortrag von Moshe Zuckermann über „Das andere Israel“ wird pünktlich zur 34. Sendeminute um 57 Sekunden zurückgesetzt, um eine dem CD-Spieler besonders gefällige Passage noch einmal zu Gehör zu bringen. Selbstredend wird Kulturredakteur Wolfagng Rinner pünktlich um 18.00 Uhr den Regler herunterziehen und die 57 überschüssigen Sekunden des Vortrags eliminieren. Die Wiederholung gegen Mitternacht entfällt zugunsten allerfeinster vom Sendecomputer zusammenge­stellter Dudelmusik. Begründung: dem Programmrat war es nicht gelungen, den Sendeplatz ab 21.00 Uhr mit qualitativem Liveprogramm zu füllen, so daß schnell eine Konserve eingelegt wurde. Der Moderator dieser Konserve, der für das nachfolgende Malheur nichts kann, er heißt Rolf Birster, kündigt an diesem Montagabend seine Sendung als eine an, die „wie an jedem 4. Mittwoch im Monat“ zu hören sei. Dummerweise kann eine Konserve die Wiederholung des Abend­programms nicht selbst abstarten, so daß um 23.00 Uhr nach einer kurzen Pause des Schweigens der Sender mit Sendeloch-Überbrückungs­musik vor sich hindudelte. Am nächsten Vormittag um 10.45 Uhr erbarmte sich eine Seele, die sich ins Sendehaus verirrt hatte, des Musikgejodels und startete die Wiederholung des Vorabend­programms, beginnend mit dem Vortrag von Moshe Zuckermann. Doch oje! Das Sendesignal brach kurz darauf in sich zusammen. Mehr als sechs Stunden lang wurden die Hörerinnen und Hörer von Radio Darmstadt mit Flüster­musik, Rauschen und Brummen gequält. Was haben die Technikspiel­kinder denn beim Wiederaufbau ihres zweiten Sendestudios jetzt schon wieder für einen Murks verschaltet? Für eine derartige Performance spendiert die hessische Landesmedien­anstalt mehr als 70.000 Euro pro Jahr und hofft dann wohl, daß diesen Murks nach Möglichkeit keine und niemand hört. Ich empfehle hierzu passwort­geschütztes Internetradio. Da können sich diese Spielkinder an ihrer Monstertechnik nach Herzenslust austoben, ohne daß es auffällt.
Montag13. Juni 2011Wieder und wieder schlägt es zu: das Minute 34-Syndrom. Diesmal trifft es meine als Podcast auf CD eingereichte Sendung, und zwar richtig pünktlich in der 34. Sendeminute. An dieser Stelle springt der Abtaststrahl des Lasers 51 Sekunden zurück und läßt eine entsprechend lange Passage noch einmal laufen. Der Redakteur der nachfolgenden Sendung, Helmuth Müller, besitzt im Gegensatz zu manchem Kollegen den Anstand, meine aufgrund eines maroden Abspielgeräts verlängerte Sendung bis zum Ende abzuspielen.
Dienstag14. Juni 2011Die automatisiert eingespielte Wiederholung des Vorabendpro­gramms bereitet – zum wiederholten Male – Probleme. Dies ist sogar Thema im ansonsten verschlafenen Programmrat. Weil mein Montags­podcast die erste zu wiederholende Sendung darstellt, ist auch er das Opfer der endemischen technischen Inkompetenz im Haus Radar. Seit fünf Jahren bastelt sich eine peer group angehender Zauberlehr­linge eine Computerlösung für dieses Problem [3], ohne daß diese Lösung befriedigend funktioniert. Diesmal fehlen am Anfang der Wiederholung 37 Sekunden, so daß der Anmoderation meiner Sendung die ersten Sätze fehlen. In der 8.00 Uhr-Wiederholung fällt es dieser Technik (oder einem im Sendehaus anwesenden Spielkind ?) zudem ein, eine halbe Minute nach halbwegs mißglücktem Start noch einmal zwanzig Sekunden sinnfreie Dudelmusik einzuspielen, die im originalen Podcast nicht vorhanden war. Dafür hören wir dann um 14.00 Uhr den Beginn der ebenfalls am Abend zuvor aufgezeichneten Nachrichten des Deutschlandfunks: „23 Uhr.“.
Montag20. Juni 2011Katharina Mann parliert in ihrem Podcast „Hinter den Spiegeln“ über eine radarinterne Kritik an einer von ihr eingereichten Sendung, die angeblich einen Schnittfehler beinhaltet haben soll. Tatsächlich lag (und liegt) die „Schnitt­schwierigkeit“ in der Studiotechnik des ausstrahlenden Senders begründet. Wie nicht anders zu erwarten, schlug kurz nach Erwähnen des richtig gestellten Sachverhalts selbiges Minute 34-Syndrom erneut zu, wiederholte pünktlich mitten im Podcast 46 Sendesekunden und demonstrierte dem Programmrat, daß seine internen „Qualität“schecks das Papier nicht wert sind, auf dem sie niederge­schrieben werden. Wer keine Ahnung davon hat, was sie oder er kritisiert, ist natürlich in diesem Gremium ausgesuchten „Sachverstands“ bestens aufgehoben. – Zudem wurde in der heute verunstalteten Sendung die senderinterne Kompression ein weiteres Mal als unsachgemäß eingestellt vorgeführt. Nach einer von selbiger Kompression gedeckelten Musikein­blendung sackte die sauber gepegelte Stimme der Redakteurin komplett ab, um erst langsam wieder an das Normalniveau herangeführt zu werden.

Die Nachtwiederholung des Podcasts entfiel, weil der letzte Redakteur im Studio mit dem Einspielen derselben wohl überfordert war. Statt dessen plätscherte ab Mitternacht neun Stunden lang die Sendeloch-Überbrückung easy listening pur vor sich hin. „Hinter den Spiegeln“ wurde, wohl aufgrund Erscheinens der morgendlichen Bürokraft, ab ca. 9.12 Uhr (und somit nicht, wie im Programmflyer angekündigt, ab 8.00 Uhr) wiederholt und um 10.00 Uhr abgebrochen, um der wichtigen „Stormy Monday“-Musikberieselung des Michael Schardt Platz zu machen. (Immerhin konsequent, denn diese Wiederholung war tatsächlich für 10.00 Uhr angesetzt.)
Freitag24. Juni 2011Die Freundinnen und Freunde neuer und zeitgenössischer Musik kamen in Bezug auf sinnlose Artefakte seitens Darmstadts Loaklradio wieder einmal auf ihre Kosten. Die vorangegangene Sendung, eine Konserve mit Zusammenschnitten des Heinerfestradios 1995, endete vor Ablauf der vollen Stunde. Die Person im Sendehaus, die pünktlich um 19.00 Uhr Norbert Büchners „RadioTheater“ zu starten hatte, stand daher nicht rechtzeitig bereit, um das folgende Sendeloch mit anschließender Musikberieselung vom Computer­automaten zu verhindern. Das „RadioTheater“ enthielt diesmal einen großen Dynamikumfang, bei dem die Einstellungen des sendereigenen Kompressor/Limiters offenkundig überfordert war. Jedenfalls wurde der Sound des „RadioTheaters“ auf eine massen­kompatible Bandbreite zusammenge­quetscht. Und dennoch: es gab derart leise Passagen, daß die automatisierte Sendeloch-Erkennung hierin ein Sendeloch vermutete und deshalb zweimal munter in die Sendung hineinplärrte.
Montag11. Juli 2011Ein gezwungenermaßen als CD eingereichter Podcast wird, obwohl die CD sauber ausgepegelt ist, verzerrt gesendet. Die Störgeräusche, die mittels der hochtechnisierten Sendemimik von Radio Darmstadt hinzugefügt werden, sind nicht nur überflüssig; sie zeigen zudem zum wiederholten Mal, daß der Verein, der dieses Lokalradio betreibt, entweder nicht willens oder nicht fähig ist, vermutlich sogar beides, für Programm­qualität zu sorgen. Die imaginierten Feinde des Senders haben immer wieder mit derartigen Schikanen zu rechnen. Daher durfte der Sender eine Woche später üben und denselben Podcast noch einmal abspielen. Klang genauso scheußlich. Ich werde den Sender demnach so lange üben lassen, bis er es kann. Die Überprüfung der eingereichten CD ergab, daß es nicht an der Aufnahme, dem Brennen oder der Material­beschaffenheit der CD gelegen haben kann. Die Verantwortlichen für die Störgeräusche sind eindeutig in der technischen Bastelabteilung bei Radio Darmstadt zu suchen und zu finden – und nirgends sonst.
Freitag15. Juli 2011Obwohl zwischen der Konserve der vorangegangenen Sendung und dem pünktlichen Start des „RadioTheaters“ keine Luft mehr war, meinte der Techniker des Senders, in die nicht vorhandene Lücke noch einen hausgemachten Jingle hineinquetschen zu müssen. Damit zerstörte er das Intro der nun folgenden Sendung – oder war es das Intro, das den überflüssigen Jingle eines Jinglekindes zerdepperte? Die als Notprogramm eingelegte Konserve, die schon am Mittwoch zu hören war, war ja wohl auch zu wichtig, um sie nicht zehn Sekunden vor Ende der Sendestunde auszublenden. Offenbar war der Techniker mit dieser komplizierten Übung vollkommen überfordert.

Und dann brannte die Sicherung durch. Ausnahms­weise passierte dies einmal nicht im Sendehaus, sondern im heimischen Studio von Norbert Büchner, der seine Sendungen ja nicht in den maßgeblich aus Rundfunk­gebühren finanzierten Studioräumen von Radio Darmstadt senden darf. Das hierdurch verursachte Sendeloch wurde durch Konservenmusik abgelöst, bis die Stromver­sorgung wiederher­gestellt war.

Den – im wahrsten Sinne des Wortes – Vogel des Abends schoß dann allerdings doch der Sender am Steubenplatz ab. Nach Beendigung des „RadioTheaters“ lauschten wir andächtig der Stille aus dem Sendehaus, bis erneut der Dudelautomat als Sendelochüber­brückung tätig wurde. Der Programmflyer benennt als vorgeplante Notsendung der Musikredaktion: „Die Nachteule“. Allein, die Nachteule fand ihr Nest nicht im kuscheligen Wohlfühl­studio von Radio Darmstadt. Vermutlich wurde sie mit dem im Sendehaus nicht selten erklingenden barschen Ton abgewiesen. Folgerichtig dudelte und dudelte das Programm – musikalisch eintönige Langweile verbreitend – vierzehneinhalb Stunden vor sich hin, bis am nächsten Vormittag um 11.35 Uhr eine vielleicht weniger barsche Seele die Wiederholung des Vorabendpro­gramms startete.
Montag25. Juli 2011Wer glaubt, der Sender sei in der Lage, eine Stimme so zu Gehör zu bringen, wie sie üblichweise klingt, irrt. Die vielen Technikspiel­zeuge, die sich der Vorstand angeschafft hat, erzeugen eine Karikatur der natürlichen Stimme. Diesmal gibt es zwar keine Störgeräusche, aber dafür schlägt in der 34. Sendeminute das hinreichend bekannte und nach selbiger Sendeminute benannte Syndrom erneut zu. Am heutigen Montag werden mitten im Podcast 63 Sekunden doppelt abgespielt. Immerhin schafft es die Konserven­abteilung des Hauses, eine Uraltsendung der Kulturredaktion im Anschluß an den Podcast erst dann einzuspielen, nachdem mein durch die technische Brillianz des Sendehauses sinnlos verlängerter Podcast beendet war. Doch der Anfang! Weshalb nur wurde der Podcast nach der ersten halben Minute abgewürgt und nach einer Anstandspause erneut gestartet? Seid ihr eigentlich unwillig oder unfähig oder – was ich stark annehme – beides, a) eure Studio- und Sendetechnik vernünftig einzustellen und b) eine eingereichte CD zu starten und dann ungestört laufen zu lassen? (Die im Büro des Vereins Beschäftigte scheint die einzige Person im gesamten Verein zu sein, die sich hierzu Gedanken macht, um das Schlimmste zu verhindern. Chapeau! Aber da sie demnächst gehen wird, nimmt das Elend seinen vom Vorstand bestimmten Lauf.)
Samstag6. August 2011Die morgendliche Wiederholung des freitäglichen „RadioTheaters“ zeichnet sich durch einkanalige Verzerrung des Sendesignals aus, bei dem der zweite Stereokanal ab und ein hineinspratzelt, wobei hiermit der erste Stereokanal erst recht übersteuert reagiert. Die technikverliebte Basteltruppe des Vereins hat erneut ein absurdes Artefakt vernetzt.
Montag8. August 2011Gegen 17.50 Uhr wird innerhalb des Podcastes zu Frauen als einem nützlichen Geschlecht der eingespielte Vortrag der Ökonomin und Politikwissen­schaftlerin Gabriele Michalitsch über die Neoliberalisierung der Geschlechter­politik durch die Vorhöre einer Fremdproduktion über eine Katzenschutz­verordnung überlagert. Verantwortlich für diese unnütze Intervention ist die Redakteurin Selin Erisken der Redaktion Blickpunkt vor Ort. Bei der nachfolgenden Einspielung der soeben vorgehörten Sendung, die anstelle eigener Nichtinhalte von Radio St(h)örfunk aus Schwäbisch Hall übernommen wurde, hätte es im übrigen nicht geschadet, die Senderkennung mit allen nur dort geltenden Frequenzen herauszu­schneiden. Aber in dieser hiesigen Redaktion scheint die Beherrschung simpelster redaktioneller basics (Vorhöre, Schnitt) ein Fremdkörper zu sein.
Dienstag9. August 2011Nicht nur die Originalaus­strahlung meiner Podcasts unterliegt der Verhunzung durch den Sender, sondern auch die Wiederholung tags darauf. Die aus unerfindlichen Gründen gegen 13.10 Uhr startende Wiederholung – der Programmflyer sieht hier den Beginn exakt um 14.00 Uhr vor – wird schon nach elf Minuten durch einen Sprung in der Platte behelligt. Ob ein Spielkind gegen das Abspielgerät gestoßen ist oder selbiges Gerät das Minute 34-Syndrom um rund zwanzig Minuten vorverlegt hat, läßt sich von außen nicht feststellen. Jedenfalls hüpft das Gerät rund 20 Sekunden zurück und verwirrt die Hörerinnen und Hörer mit einer doppelt eingespielten Passage. Vielleicht war es doch ein Spielkind. Denn nur wenige Minuten später, während meine Stimme genau derartige technischen Kapriolen auf dem Sender anspricht, wird lautstark Pfeifmusik eingeblendet. Ein (erneuter) Akt der Zensur oder einfach nur die übliche Inkompetenz im Hause Radar?
Freitag12. August 2011Das heutige – auf zwei handelsüblichen CDs eingereichte – „RadioTheater“ wird, weil es den Spielkindern im Sendehaus wohl zu langweilig war, um 8% verlangsamt abgespielt. Einen tieferen Sinn in dieser irrsinnigen Einstellung des Abspielgeräts erkennen zu wollen, wäre so aberwitzig wie so vieles, was auf diesem Sender geschieht und daher auf dieser Seite dokumentiert wird. Bemerkenswert ist allenfalls, daß es dem Sender dann doch noch gelungen ist, die CD für die zweite Sendestunde ohne Tempo­verschleppung abzuspielen.
Freitag26. August 2011Mitten in der ersten Sendestunde des „RadioTheaters“ übernimmt die Dumpfbacken­tröte des Senders für eine halbe Minute das Kommando und spielt besonders einschmeichelnde Musik ein, weil ihr die technofixierten Programmierer der Sendeloch-Erkennung immer noch nicht verraten haben, daß eine dynamische Sendung mit lauten Bässen und leisen Passagen kein Sendeloch darstellt, sondern so gewollt ist.
Montag10. Oktober 2011Nachdem der von mir auf CD eingereichte Podcast pünktlich um 17.00 Uhr gestartet worden ist, konnten es die beiden Spielkinder im Sendestudio wohl nicht abwarten, selbigem schleunigst zu entfliehen. Dabei stießen sie in ihrer Unacht­samkeit gegen das Abspielgerät, weshalb die CD um 45 Sekunden zurücksprang und sinn- und verstandlos eine bereits gehörte Passage nochmals abspielte.

Der Programmflyer für Oktober gibt aufgrund schlampiger Zusammen­stellung für die nachfolgende Sendung weder einen Inhalt noch eine verantwortliche Redaktion an, obwohl der Programmrat diesen Sendeplatz vergeben haben sollte. Folgerichtig fühlte sich auch keine und niemand verantwortlich, weshalb aus den Untiefen irgendeiner sendereigenen Festplatte eine hierauf kopierte Sendung gestartet wurde, die schon einmal am 29. September 2010 zu hören war. Auch diese damals auf CD eingereichte Sendung stammte von mir, erschwerend kommt hinzu, daß es sich um eine zweistündige Sendung gehandelt hat. Selbst­verständlich haben die beiden Spielkinder im Sendestudio, die schon für das Malheur kurz nach 17.00 Uhr verantwortlich warern, nur die erste der beiden Sendestunden abgenudelt, um alsdann eine ernste Diskussion über Frauenunter­drückung und Patriarchat durch pseudospaßig-männlichen Unterhaltungs­unfug abzulösen. Das nochmalige Abspielen dieser intendiert abgebrochenen Sendung war selbstredend von mir nicht autorisiert worden.

Besonders unsinnig ist es dann, wenn zu Beginn der unautorisiert erneut gespielten Sendung auf ein Aufnahme­datum im Mai „dieses Jahres“ verwiesen wird, obwohl der ausgestrahlte Mitschnitt schon anderthalb Jahre alt ist. Der Programmrat von Darmstadts Vereinsfunk führt seit Anfang dieses Jahres [also 2011!] einen sogenannten „Qualicheck“ durch, bei dem es nicht etwa um Sinn und Inhalt geht, sondern darum, ob alle Frequenzen und Zeitangaben richtig sind. In diesem Fall werden die Frequenzen des Freien Sender Kombinats in Hamburg genannt, weshalb ich mir die Bemerkung nicht verkneife, daß dieser Qualicheck offen­sichtlich eine einzigartige Luftnummer darstellt.
Montag24. Oktober 2011Eine einwandfrei gepegelte CD wurde einer wieder einmal sinnlos eingestellten Sendetechnik überantwortet und übersteuert abgespielt. Wie die das immer wieder hinbekommen …
Freitag28. Oktober 2011Norbert Büchner startet pünktlich um 19.00 Uhr sein „RadioTheater“. Doch der Techniker im Sendestudio, immerhin schon anderthalb Jahrzehnte dabei, war wohl durch die von ihm betreute Kultur­redakteurin abgelenkt worden. Immerhin gelang es ihm, in einem zweiten Anlauf rund 40 Sekunden später, den richtigen Regler am Mischpult zu finden, um das absurde Theater (zumindest für diesen Abend) zu beenden.
Dienstag2. November 2011Vergleicht man oder frau die beiden Wiederholungen meines Podcasts über Anarchismus und Gentrifizierung in Québec [Link zum Sendemanuskript] miteinander, die ab 5.15 Uhr am Morgen und ab 12.00 Uhr am Mittag zu hören waren, dann tun sich Welten auf. Während die früh­morgendliche Wiederholung mehr oder weniger sklavisch das wiedergab, was die Kompressions­abteilung des Senders aus meinem Podcast verunstaltet hatte, zeichnete sich die mittägliche Wiederholung durch ziemlich sinnlos verteilte Wellen­bewegungen mal lauterer, mal leisreer Passagen aus. Selbstverständlich war das Original [Link zum Podcast] sauber gepegelt und bedurfte weder der Mißhand­lung durch eine recht merkwürdig eingestellte Kompression, bei der ich immer wieder aufs Neue erstaunt bin, wie scheußlich die Stimmen der bei „Radio Darmstadt“ Sendenden verschlimm­bessert werden können, noch der Schaukel­bewegung derselben Sendetechnik im Mittags­programm. Ich habe es längst aufgegeben, darauf zu hoffen, daß diese Spielkinder ihre bombastische Technik einmal sinnvoll einzusetzen lernen.
Montag12. Dezember 2011Während mein Podcast mit dem Mitschnitt eines Vortrags des Historikers Ulrich Herbert über den Nazitäter Werner Best noch ungestört ausgestrahlt wird, erklingt die wichtig­tuerisch auf das Programmflyer angekündigte Hörbuch Sarah im Netz erst einmal … nicht. Denn für das Einlegen dieser vorproduzierten Edition fühlte sich im Sendehaus offenkundig keine und niemand wirklich zuständig, so daß ab 18.00 Uhr nach einem einführenden Sendeloch die wohlbekannte abtörnende Dudelmusik aus dem Computer zu hören war. Nach einer Viertelstunde muß irgendwem die Peinlichkeit dann doch aufgefallen sein, so daß mit akademischem Viertel Sarah schließlich doch noch auf die Wellen von Darmstadts Vereinsfunk gelangte. An die vollkommen sinnlosen Kapriolen der Sendesignal­steuerung, bei der nach einer knackigen Musik der nachfolgend gesprochene Text erst einmal dahingeflüstert wird, haben sich die Hörerinnen und Hörer dieses Senders ohnehin schon gewöhnt, so daß wir diesen Punkt wohlwollend vernachlässigen wollen.
Montag26. Dezember 2011Der auf CD eingereichte Podcast für das im Programmflyer für 17.00 Uhr avisierte „Alltag und Geschichte Magazin“ wird nicht gesendet und fällt somit ersatzlos aus. Offenkundig ist es den Verantwortlichen nicht möglich, das von ihnen beschlossene Programm auch umzusetzen. Zu Weihnachten kümmert sich halt keine und niemand um das Programm­geschehen. Das muß nicht so sein. Früher war das nämlich anders und besser gelöst. Und es ist nicht einmal so, daß gezielt mein Podcast am Unwillen der Sendenden leiden muß, sich verantwortlich für das von ihnen zu gestaltende Programm zu fühlen. Vorstand und Programmrat waren einfach auf Tauchstation gegangen. Wer möchte sich schon mit dem Einlegen und Starten von CDs die herbei­halluzinierte Weihnachts­stimmung vermiesen? Denn auch das nachfolgend angekündigte Hörbuch Sarah im Netz wurde (erneut) nicht pünktlich um 18.00 Uhr auf die Menschheit losgelassen. Genau genommen: die allererste Folge dieses Hörbuchs wurde ab 18.09 Uhr zum dritten Mal hintereinander eingespielt, damit auch ja kein Fortschritt zu erkennen ist. Daher mein Vorschlag: Macht doch den Sender für die Zeit „zwischen den Jahren“ komplett dicht und dokumentiert damit euer selbst­verschuldetes Elend!
Mittwoch6. Januar 2012Ein Notfall ist eingetreten! Der Programmrat von Radio Darmstadt hat dem Kinoredakteur Peter Fritscher ein zweimonatiges Sendeverbot verpaßt, weil dieser zuweilen seine Sendung verpaßt hat; und jetzt ist vollkommen überraschend ein Sendeplatz freigeworden, für den der auf Sendequalität so sehr bedachte Programmrat keinen Alternativplan vorgesehen hat. Wie gut, daß es die am 26. Dezember nicht eingelegte CD gibt. Selbige, die zwar (damals) tagesaktuell war, nun aber ein wenig veraltet ist, wird nach einer brutalen minutenlangen Mixtur aus Radar-Verlegen­heits-Jinglen und Sendelöchern anstelle der selbst­verschuldeten Sendelücke eingelegt. Wer hätte das gedacht? Walter Kuhl, der Erzfeind des Vereins, der diesen Sender betreibt, muß das Programm retten!
Freitag10. Februar 2012Zu Beginn des „Radio Theaters“ wird diesem kurz der Saft abgedreht; im weiteren Verlauf der Sendung schmuggelt die Sendelochmimik des Senders während einiger leiser Passage mal einen Radar-Jingle, mal mainstreamige Rockpopmusik hinein.
Montag13. Februar 2012Nach Ende meines als CD eingereichten Podcasts schlummerte Darmstadts Vorzeigesender ein wenig vor sich hin, bis ihn nach 20 Sekunden eine Sendeloch-Einschmeichel­musik daran erinnerte, daß sich keine und niemand so recht für Sarah und ihr Netz interessiert. Eine Minute lang plätscherte die Schmeichelei vor sich hin, bis die passende Folge von „Sarah im Netz“ gefunden und eingelegt wurde. Tja, das ist eben das „Offene Haus“ bei Radio Darmstadt – es ist mitunter ziemlich offen, ob die Sendeloch­quäke vor sich hinquäkt oder vielleicht doch noch qualifizierteres Programm kommt.
Freitag9. März 2012Das „Radio Theater“ wird wieder einmal auf zwei sendefähigen CDs von jeweils etwa einer Stunde Länge eingereicht. Und was macht das Kompetenzteam des Senders daraus? Es spielt beide CDs in umgekehrter Reihenfolge ab. Ist ja auch schwierig, die erste von der zweiten Stunde zu unterscheiden, vor allem, wenn die CDs auch noch beschriftet sind.
Montag12. März 2012Die (wohl männlichen) Spielkinder im Sendehaus mußten mal wieder mitten während der Ausstrahlung meines Podcastes ihre Dumpfbacken­musik einblenden. Ist ja auch anstrengend, einem inhaltlichen Text zu einer antifeministischen Männerrechts­bewegung zu folgen. Fühlten sie sich angesprochen?
Freitag16. März 2012Das heutige „Radio Theater“ wird durch je ein Sendeloch eingeleitet und beendet. Während für das Sendeloch zuvor das Vorstands­mitglied Aurel Jahn verantwortlich zeichnet (als Redakteur und Techniker der vorange­gangenen Sendung), das „Radio Theater“ jedoch pünktlich um 19.00 Uhr eingestartet wird, kann es die nachfolgende Sendung „Zulu Nation Radio“ wohl nicht erwarten, endlich on air zu gehen, verheddert sich dabei jedoch mit der Bedienung des Mischpults. Deshalb wird die letzte halbe Minute des „Radio Theaters“ unmotiviert abgewürgt, es ist dann erstmal nichts zu hören, bis die Zulukinder sich mal selbst aufschalten. – Vielleicht hat das zweite Sendeloch auch eine ganz banale Ursache: irgendwie ist es dem Radar-Abpielsystem gelungen, in der ersten Sendestunde dem „Radio Theater“ knapp eine Minute Musik zu klauen, weshalb sie folgerichtig zu früh endete. Das soll angeblich ein Fehler der verwendeten Software sein …
Montag9. April 2012Das war aber wirklich eine Überraschung. Dachte man oder frau im Sendehaus vormals an einem Feiertags­montag nicht daran, daß da um 17.00 Uhr eine CD einzulegen ist, so hat es heute geklappt. Aber – weshalb wurde dann nach einer halben Minute mein Podcast erneut gestartet? Welches Spielkind hat unautorisiert in der 34. Sendeminute den Podcast kurz gestoppt und mit Versatz weiterlaufen lassen? Doch nicht etwa das Minute 34-Syndrom? Ich dachte, das hättet ihr langsam mal im Griff … Aber dafür erschien um 18.00 Uhr dann euer Sonnenschein nicht zu ihrer im Programmflyer ausgedruckten türkischen Sendung, weshalb erst einmal gar nichts, dann abgestandene Musik aus der Konserve und schließlich drei Minuten lang die Konserve der gestrigen Sport­sendung zu hören war. Damit die Verwirrung für die Hörerinnen und Hörer komplett wurde, erschien Frau Sonnenschein dann doch noch – oder auch nur ihre Konserve?
Montag16. April 2012Unterhaltungsredakteur Thomas T. versemmelt im Anschluß an seinen „Bunten Montags Mix“ den Start des auf CD eingereichten vorproduzierten Podcasts. Wir hören im Anschluß an seine Mainstream­mucke ein ausgesprochen wohltuendes Sendeloch, ehe die Vereins­vuvuzela selbiges erkennt und gefälligen Mainstreampop eindudelt. Während dessen muß Katharina Mann im Sendehaus anrufen, um die Schlafmützen aufzuwecken, die es bewußt oder unbewußt verpennt haben, ihren Podcast zu starten. Denn Thomas T. weiß es ganz genau …
Freitag20. April 2012Kollege Ralf D., zwar nicht in der Unterhaltungs­redaktion wie Herr T., dafür Hansdampf in vielerlei Redaktionen, um sein Pöstchen im Programmrat zu sichern, versemmelt im Anschluß an den KultTourKalender zwar nicht den Einstieg in das „Radio Theater“ von Norbert Büchner, doch vergißt er, daß selbige Sendung zwei Stunden dauert und daher heute das Einlegen von zwei CDs erfordert. Alternativ dazu gibt es die Möglich­keit, selbige CDs einem Computer zum Fraß vorzuwerfen, nur muß man diesem Trottel (also dem Computer) dann eben auch mitteilen, daß es sich um zwei eingelesene und abzuspielende CDs handelt, und nicht um eine. Sonst geht das schief, so wie heute. Das weiß der Herr D., und wir können uns fragen, ob hier Absicht oder Methode vorliegt. So berieselte zum gefühlt einmillionsten Mal dieselbe Sendeloch-Erkennungs-Dudelmusik­schleife das davon ziemlich abgetörnte Publikum. Aber das ist dem Programmrats­mitglied, der einem Gremium angehört, das angeblich für Qualität auf dem Sender sorgen will, vollkommen schnuppe.
Montag23. April 2012Unverständlich ist mir, weshalb Michael G. seinen „Bunten Montags Mix“ permanent überzieht, obwohl die senderinterne Regelung so aussieht, daß Sendungen pünktlich zum Stundenwechsel übergeben werden. So startete er meinen Podcast mit einer halbminütigen Verspätung und ich wartete nur darauf, daß die nachfolgende Sendende selbigen Podcast pünktlich um 18.00 Uhr abwürgen würde. Denn mein Podcast hat eine klar definierte Länge von exakt 60 Minuten und 0 Sekunden. Tat sie zwar nicht, aber so jedenfalls ist man den Launen des Senders und den überzogenen Einfällen seiner Redakteure und Moderatorinnen unterworfen.
Freitag4. Mai 2012Am 27. April 2012 hatte sich die Mitglieder­versammlung des Vereins­funkervereins einen neuen Vorstand gewählt und die drei Hausverbote (warum eigentlich erst zum 1. Juni ??) aufgehoben. Die Probleme jedoch bleiben, womöglich werden sie gar unkoordiniert mehr. Als um 19.00 Uhr Norbert Büchners „Radio Theater“ per ISDN-Standleitung eingespielt werden sollte, bekam das Sendegrät in seinem Wohnzimmer keinen Connect mit seinem Gegenüber im Sendehaus. Acht geschlagene Minuten lang bemühten sich ein Techniker und andere Anwesende, die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß ein Anschein von „Zugangsoffenheit“ hergestellt wurde. Mal eine Frage: überprüft ihr eigentlich eure Technik nur auf telefonischen Zuruf oder seid ihr vielleicht eines Tages auch einmal in der Lage, Selbst­verständliches selbst­verständlich ablaufen zu lassen? Vermutlich handelt es sich bei der heutigen Eskapade auch nur um das, was der Programmrat in seiner Einfalt „Sendequalität“ nennt.

Auf seiner Sitzung am 2. April 2012 befand das werte Gremium, Norbert Büchner habe es in einer von den Radioexeperten der Sportredaktion im Februar abgehörten Sendung versäumt, die Grußfrequenzen des Senders zu nennen und er habe damit gegen die Sendekriterien verstoßen. Dieser dösige Formalismus bedarf dringend einer praktischen Bewährung, denn das erlauchte Gremium ist ja nicht einmal in der Lage, den pünktlichen Start und den ungestörten Verlauf des „Radio Theaters“ zu gewährleisten! Ganz abgesehen davon, daß die Sendekriterien nicht Teil der Sendezulassung sind und damit vollkommen unverbindliches Naschwerk für die im Programmrat versammelte Abstraf­abteilung des Vereins. Folgerichtig beschloß der Programmrat an selbigem 2. April, Norbert Büchner dazu aufzufordern, sich doch in Zukunft an die Sendekriterien zu halten, anstatt sich darum zu kümmern, daß der Sender Qualität verbreitet.
Freitag11. Mai 2012Das heutige „Radio Theater“ wird zur Abwechslung mal wieder per eingereichter CDs ausgestrahlt. Um den Hörerinnen und Hörern des Senders die Möglichkeit zu geben, die Performance ihres Radios selbst überprüfen zu können, schaltet Norbert Büchner einen kleinen Test ein. Seine Stimme ist zunächst allein auf dem linken Stereokanal zu hören, alsdann auf dem rechten. Haben die technischen Bastelkinder von Radio Darmstadt alles richtig verkabelt, dann ist der Empfang wie erwartet. Haben sie jedoch ein Studio verkehrt herum verkabelt, dann ist rinks gleich lechz, so wie heute abend. Bemerkenswert – jetzt basteln sie schon fünfeinhalb Jahre an ihren Stereosignalen herum, und können es immer noch nicht.
Freitag1. Juni 2012Da der KultTourKalender, der nach Aussage eines Vorstands­mitglieds auf Darmstadts wahrheit­verbreitenden Wellen immer Freitags zu hören ist, wieder einmal ausfällt, springt ein Redakteur ein, dessen Stimme durch die Sendetechnik derart verfremdet wird, daß man und frau dreimal genau hinhören muß, um dieses Artefakt zu identifizieren. Er legt anstelle der Kultur einen Reggae-Musikteppich ein und hinetrläßt den Sender seinem Schicksal. Prompt dudelt der Reggaedub auch um 19.00 Uhr weiter, weil keine und niemand im Sendehaus daran denkt, daß ein „Radio Theater“ aus dem Wohnzimmer von Norbert Büchner einzuspielen ist. Nach immerhin nur zwei Minuten wird dann der passende Regler hochgezogen, was dazu führt, daß die schon längst eingespeiste, aber vom Sender nicht abgegriffene Sendung völlig verzerrt wiedergegeben wird.
Freitag8. Juni 2012Radio Darmstadt ist ausgeflogen. Geschickt hat der Vorstand die Büro­öffnungszeiten freitags auf den Vormittag gelegt, damit auch ja keine und niemand im Sendehaus ist, um Norbert Büchner den Zugang, egal ob persönlich, ob per eingereichter CD oder durch Einspielung über einen ISDN-Codec, zu ermöglichen. Statt dessen ertönte zwei Stunden lang die Sendeloch-Erkennungströte. Die Sendung um 17.00 Uhr scheint eine Vorproduktion gewesen zu sein, die mit etwas Musik aufgefüttert wurde, der KultTourKalender um 18.00 Uhr fiel wieder einmal ersatzlos aus, und das, was Radio Darmstadt unter „Zugangsoffenheit“ versteht, hörten wir dann ab 19.00 Uhr. Dudelfunkmucke vom Feinsten. Daß selbige Mucke auch noch unterschiedlich schlecht ausgepegelt vom Computer gezogen wurde, fällt bei einem derart blöden Mainstream­geschmack schon gar nicht mehr auf. Auf Facebook ist dann nachzulesen, daß soundsoviel Leuten das „gefällt“, was einmal mehr beweist, wie gut erlesener Mainstream als Gehirnwäsche für Dumpfbacken funktioniert.
Freitag22. Juni 2012Der Techniker der nachfolgenden Sendung scheint den Überblick über das Mischpult verloren zu haben, denn er drehte dem „Radio Theater“ drei Minuten vor Ende der Theatermusik einfach den Saft ab. Die Folge: ein Sendeloch von rund 20 Sekunden mit anschließender Säuselmusik aus dem Automaten.
Freitag29. Juni 2012Die beiden Stereokanäle der eingereichten Sende-CDs für das „Radio Theater“ werden vertauscht. Lechts und rinks sind im Sendehaus von Ladal einelrei. Hinzu kommt, daß die sendereigene Kompressions­maschine den Sound derart verfälscht, daß der im Original vorhandene Dynamikumfang zu einem verein­heitlichenden Matschsound verkommt. Das mag bei Dumpfbacken­musik noch angehen, weil es sowieso keine und niemand bemerkt, bei anspruchsvollerer Musik hingegen fällt derlei Matsch auf.
Freitag20. Juli 2012Das heutige „Radio Theater“ steht anläßlich des 100. Geburtstages des Künstlers ganz im Banne von John Cage. In der Sendung zuvor, dem KultTourKalender, hatte Redakteur und Moderator Fred Scholten im Gespräch mit Hanno Hener seine blanke Ahnungs­losigkeit zum Ausdruck gebracht. Muß man ja auch nicht wissen, wer John Cage war und was er für moderne Musik bedeutet, schon gar nicht in einer Sendung der Kulturredaktion. Zumindest nicht bei Radio Darmstadt. Doch genauso ahnungslos wie der Redakteur der Sendung zuvor erwies sich die sendereigene Sendeloch-Dudelmusik­automation, als sie in eine typisch stille Passage in einer von John Cages Stücken hineinplatzte und herumtrötete. Was nicht mit hundert Beats pro Sekunde und mit ohrenbetäubendem Lärm über den virtuellen Plattenteller des Sendecomputers geht, muß ein derartiger Murks sein, daß er von der technischen Trickeinheit des Senders zu veredeln ist. Anders kann ich mir derartigen Quark nicht vorstellen.
Freitag10. August 2012Und wieder trifft die Willkür das „Radio Theater“. Petra Schlesinger überzieht mit ihrem Techniker Aurel Jahn mutwillig ihre Sendezeit und unterdrückt damit den Beginn der pünktlich über ISDN-Codec von außen eingespielten Sendung. Wenn dies Rückschlüsse auf den beabsichtigten Umgang mit Außen­stehenden nach erfolgter Neu­lizenzierung zuläßt, dann können wir uns auf weitere sechs Jahre willkürliche Handhabung der Zugangs­offenheit in Darmstadts schönstem Schnöselradio einstellen. Passend hierzu scheint das „Radio Theater“ auch gar nicht erst für die Ausstrahlung als Wiederholung am folgenden Samstagmittag aufgezeichnet worden zu sein. Denn es sieht so aus, als sei die Moderatorin der russischen Samstags­sendung nicht erschienen, weshalb zum Ausgleich die Wiederholung des Vorabend­programms hätte weiterlaufen müssen. Anstelle dessen hörten wir ein hübsches zweistündiges Sendeloch, denn die Sendeloch-Über­tünchungs-Quäke war auch abgeschaltet. Lizenzierungswürdig!
Freitag17. August 2012Heute gibt es das „Radio Theater“ wieder einmal auf CD eingereicht. Damit konnte ja keine und niemand rechnen, weshalb pünktlich um 19.00 Uhr erst einmal das große Schweigen ausbrach. Dann gab es ein bißchen Musik. In aller Verzweiflung wird der KultTourKalender der Vorwoche angespielt mit den einleuchtenden Worten: „Heute, am Freitag, den 9. August.“ Nun ist zwar alles schon längst vorbei, was in der Konserve angekündigt wird, aber das macht nix. Sinnfreiheit ist ein durchaus treffendes Motto des Programms von Radio Darmstadt und auf das richtige Datum kommt es dann auch nicht mehr an. Petra, es war schon vorige Woche der 10.! Immerhin mit gut zehnminütiger Verspätung werden die Sendungs-CDs aus dem Briefkasten befreit, eingelegt und abgespielt. Wars das? Aber nein. Irgendwie hatte ich das schon geahnt.

Eine zweistündige Sendung kann nicht auf einer CD vorhanden sein, zumindest nicht auf einer traditionellen Audio-CD. Das sollte sich, so sollte man oder frau meinen, auch im Sendehaus herum­gesprochen haben, weshalb nach etwa einer Stunde die zweite CD gestartet werden muß. Statt dessen hatte Radio Darmstadt wieder einmal nichts zu sagen, was den Redakteur B. im Sendehaus nicht im geringsten störte. Jedenfalls meinte, nach einigen Minuten Sendeloch, selbiger Redakteur im Studio auf meinen telefonischen Vorhalt: „Ja, ich weiß auch nicht, was da los ist.“ Und dieses Kompetenzteam bewirbt sich für eine Sendelizenz …

Fortsetzung folgt. Es kann auch gar nicht anders ein. Wie lernen daraus: Wer aus welchen Gründen auch immer ein Hausverbot bei Radio Darmstadt erhalten hat, darf damit rechnen, daß zukünftig auf CD eingereichte oder von einem Außenstudio eingespielte Sendungen der Willkür eines Programm­ablaufs unterliegen, der weder von außen steuerbar noch offensicht­lich von den Verantwortlichen im Sendehaus in den Griff zu bekommen ist. Hiermit wird jeder ernsthafte Versuch, eine qualitativ ausgereifte inhaltliche Sendung zu Gehör zu bringen, unmöglich gemacht. Seit Monaten quasselt der Programmrat über „Sendequalität“ – und das, was ich hier dokumentiere, kommt dabei heraus.

Der hessischen Landesmedienanstalt, welche seit Jahren duldet, daß lizenzwidrig einzelne Personen gezwungen sind, Podcasts einzureichen, anstatt am Sendege­schehen live vor Ort mitzuwirken, sind diese Kapriolen bekannt. Wer das Pech hat, auf der Abschußliste des Trägervereins von Darmstadts nichtkommer­ziellem Lokalradio zu stehen, muß eben damit rechnen, daß die eigenen Sendungen unberechenbar verhackstückt werden, Dies nennen die Verantwortlichen am Steubenplatz und in Kassel dann „zugangsoffen“. Dabei hoffen sie, daß die Abgeschossenen schnell­stmög­lich das Feld räumen, damit der Darmstädter Vereinsfunk unbehelligt, mit Rundfunkge­bühren gefördert, vor sich hindösen kann. Probleme lösen sich nach dieser Logik am besten, wenn man und frau einfach gegangen wird und „freiwillig“ geht. Umso eher können sich alle anderen Beteiligten auf die Schultern klopfen, wie toll sie sind. [4]

 

ANMERKUNGEN

 

Mittels eines Klicks auf die Nummer der jeweiligen Anmerkung geht es zur Textpassage zurück, von der aus zu den Anmerkungen verlinkt wurde.

 

»» [1]   Informationen aus dem Sendehaus zufolge war Frau Bücherwurm alias Silke W. gar nicht zugegen, sondern ließ eine Konserve abspielen. Angeblich sollten alle drei Sendestunden, also die ihrige und meine zwei Stunden Magazin, per Computer hintereinander abgespielt werden. Das erklärt jedoch nicht, weshalb die Büchersen­dung mit normaler Geschwindig­keit lief, das Magazin hingegen verlangsamt.

»» [2]   Mit dem Umzug des Senders zum Steubenplatz Anfang 2000 wurde die Kommunikations­kapazität des Senders deutlich verbessert. Anstelle eines ständig belegten ISDN-Anschlusses wurden fünf freigeschaltet, um gleichzeitig mehrere Telefongespräche führen und mit zwei ISDN-Außenübertragungs­geräten auch außerhalb des Sendehauses präsent sein zu können. Wenn jedoch dieses Volumen auf nur noch eine ISDN-Leitung zurückgefahren wurde, um Kosten zu sparen, dann blockiert die ISDN-Übertragung des „RadioTheaters“ die Telefonitis im Sendehaus. Was liegt dann näher, als den Störenfried einfach abzustellen? Das wäre zumindest eine Erklärung für das absurde Theater, das im Steubenplatz am Freitagabend vonstatten geht.

»» [3]   Witzigerweise fand ich im Artikel Peergroup in der Wikipedia ein hier überaus passendes Bild dreier spielender Kinder mit der Unterschrift „Gleichgestellte beim Spielen“. Eingesehen am 15. Juni 2011.

»» [4]   So zum wiederholten Male in der Pressemitteilung der LPR Hessen am 12. Dezember 2011: „Abschließend betonte Engel die konstruktive Arbeit innerhalb der Versammlung: ‚Die ehrenamtlich tätigen Versammlungs­mitglieder arbeiten zum Teil seit vielen Jahren zusammen. Die hohe Kontinuität in der Besetzung der Versammlung sorgt für eine gleichermaßen vertrauensvolle wie kenntnisreiche Arbeit.‘ Engel dankte den ehrenamtlich tätigen Versammlungs­mitgliedern und auch den hauptamtlich Beschäftigten mit Prof. Wolfgang Thaenert an der Spitze für die erfolgreiche Arbeit in 2011.“ Ich danke auch – für das vertrauensvolle Weggucken.


Sinn und Zweck dieser Dokumentation 

Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung („das Image“) ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]

Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]

In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Schmähung einzelner Personen oder gar des gesamten Radiosenders ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]

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Diese Seite wurde zuletzt am 17. August 2012 aktualisiert. Links auf andere Webseiten bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur. ©  Walter Kuhl 2001, 2010, 2012. Die Wiedergabe, auch auszugsweise, ist nur mit dem Einverständnis des Verfassers gestattet.

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