Büroöffnungszeiten Ende Juni 2007
Büroöffnungszeiten

Radio Darmstadt

Öffnungszeiten

Dokumentation

 

Radio Darmstadt ist ein nichtkommerzielles Lokalradio. Sein Trägerverein wurde 1994 gegründet, um eine Alternative und Ergänzung zu den bestehenden öffentlich-rechtlichen und privaten kommerziellen Hörfunksendern aufzubauen. Menschen und Nachrichten, die im ansonsten durchformatierten Sendebetrieb keine Chance auf Öffentlichkeit besaßen, sollten hier ihren Platz finden. Dies galt für politische Fragen, lokale Themen und musikalische Nischen. Ende 1996 erhielt der Verein für ein derartiges Programm die Sendelizenz. Zehn Jahre später läßt sich die Tendenz beschreiben, daß (lokal)politische Themen immer weniger Platz im Darmstädter Lokalradio finden, während die Musikberieselung zunimmt. Zu diesem Wandel gehört, daß Fragen der Außendarstellung ein wesentlich größeres Gewicht erhalten als das Verbreiten journalistisch abgesicherter Tatsachen. Wer diese neue journalistische Ethik nicht mitträgt, wird aus dem Verein und dem Radio hinausgedrängt. [mehr]

Diese Dokumentation geht auf die Vorgänge seit April 2006 ein. Hierbei werden nicht nur die Qualität des Programms thematisiert, sondern auch die Hintergründe und Abläufe des Wandels vom alternativen Massenmedium zum imageorientierten Berieselungsprogramm dargestellt. Der Autor dieser Dokumentation hat von Juni 1997 bis Januar 2007 bei Radio Darmstadt gesendet, bis ihn ein aus dieser Umbruchssituation zu verstehendes binnenpolitisch motiviertes Sendeverbot ereilte. Als Schatzmeister [1999 bis 2001], Vorstand für Studio und Technik [2002 bis 2004] und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit [2004 bis 2006] kennt er die Interna wie kaum ein anderer. [mehr]

In der Dokumentation werden die Namen handelnder Personen aufgeführt. Damit werden Argumentationsstränge leichter nachvollziehbarer gemacht und Verantwortliche benannt. Zur Klarstellung: Eine Diffamierung einzelner Personen ist hiermit nicht beabsichtigt. [mehr]

 


 

Zusammenfassung

Auch ein nichtkommerzielles Lokalradio sollte ein Mindestmaß an Erreichbarkeit garantieren können. Deshalb ist es unabdingbar und von der zuständigen Landesmedienanstalt auch erwünscht, daß die Erreichbarkeit des Senders tagsüber gewährleistet wird. Dies war bis Januar 2007 auch weitgehend möglich. Seither mehren sich die Klagen darüber, daß bei Radio Darmstadt tagsüber tote Hose ist. Warum das so ist, wird auf dieser Seite dokumentiert.

 


 

Die ersten zehn Jahre

Zum Jahresende 1997 wurde mit Ende des ersten Sendejahres vermehrt deutlich, daß die Verwaltung eines nichtkommerziellen Lokalradios mitsamt den damals rund 500 Vereinsmitgliedern des Trägervereins auf rein ehrenamtlicher Grundlage nicht durchführbar ist. Deshalb wurde eine Halbtagsstelle geschaffen. Von 1998 bis 2002 war eine freundliche ältere Dame die kompetente Person im Büro. Ihre Arbeitszeit lag montags bis freitags zwischen 13.45 und 17.45 Uhr. Damit war gewährleistet, daß der Sender zumindest am Nachmittag erreichbar war. Ende 2002 trat sie ihren wohlverdienten Ruhestand an.

Über die Nachfolge für diesen Bürojob wurde im Herbst 2002 im Vorstand diskutiert. Die Stelle wurde im Darmstädter Echo ausgeschrieben; es gab hierauf etwa 140 Bewerbungen, davon eine interne durch ein damaliges Vorstandsmitglied. Als Problem stellte sich heraus, daß der oder die neue Angestellte eingearbeitet werden mußte. Die einzige Person, die dies kompetent hätte durchführen können, war ausgerechnet der interne Bewerber. Da es nun absurd wäre, ihm eine externe Person vorzuziehen, die dann durch den unterlegenen Bewerber hätte eingearbeitet werden müssen, entschied sich der Vorstand zu der Lösung, wie sie bis Januar 2007 zur allgemeinen Zufriedenheit funktionierte. Das Vorstandsmitglied Walter Kuhl wurde als Kaufmännischer Angestellter eingestellt. Die Arbeitszeit wurde so festgelegt, daß der Sender sowohl tagsüber als auch für die berufstätigen Vereinsmitglieder abends erreichbar war. Bis Mitte 2004 lagen die Arbeitszeiten daher montags, mittwochs und freitags von 11.00 bis 15.00 Uhr, sowie dienstags und donnerstags von 15.00 bis 19.00 Uhr. Dieser Kippschaukelrhythmus wurde 2004 so verändert, daß an den ersten drei Wochentagen der Sender von 11.00 bis 15.00 Uhr erreichbar war, an den anderen beiden Arbeitstagen von 15.00 bis 19.00 Uhr.

Arbeitsplatz Dezember 2006
Durch den Vorstand vollgemüllter Arbeitsplatz des noch zu entlassenden Angestellten, Dezember 2006

Teile des am 28. April 2006 gewählten Vorstandes gingen ihr Amt von vornherein mit der Maßgabe an, dieses von ihnen ungeliebte Vorstandsmitglied nicht nur aus seinem Amt zu vertreiben, sondern auch aus seinem Job zu feuern. Nachdem sich Susanne Schuckmann und Markus Lang durch beharrliche Lobbyarbeit die diesbezügliche Unterstützung von Benjamin Gürkan und Stefan Egerlandt gesichert hatten, ging es nur noch darum, einen passenden Grund für eine Kündigung zu konstruieren. Ein erster Versuch für eine durch erlogene Zeugenaussagen herbeigeführte fristlose Kündigung scheiterte am Verhalten von Stefan Egerlandt, der – wie er selbst ausführt [pdf] – hierfür anschließend von seiner eigenen Clique hart angegangen worden ist. Der Vorstand beschloß deshalb mehrheitlich unter Verwendung eines von Benjamin Gürkan erstellten Personalkonzepts eine einfache Kündigung zum 1. Februar 2007 ohne jegliche Begründung! Hiermit dokumentiert der Verein, daß es keinen Grund zur Klage gab, man und frau aber eine kompetente Person unbedingt loswerden wollte. Das aufgeweichte Kündigungsschutzgesetz gibt den Rahmen für derartige Handlungen ab, so daß im Arbeitsgerichtsverfahren ein Vergleich mit einer geringen Abfindungssumme geschlossen wurde. Das seither vorherrschende Chaos bei der Verwaltung der diversen Kassen und Unterlagen gelangte sogar in die Lokalseite des Darmstädter Echo.

Neu gestylter Arbeitsplatz in neuem Ambiente, Februar 2007
Neu gestylter Arbeitsplatz ab Februar 2007

Das Personalkonzept sah vor, daß zukünftig statt an 20 Wochenstunden das Büro doppelt so lange besetzt sein sollte. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten statt einer festangestellten Bürokraft und einer Minijobbkraft nun drei bis vier Minijobkräfte zu deutlich verringertem Arbeitslohn die Geschäfte des Vereins führen. Damit diese Lohnreduzierung nicht allzu übel auffällt, wurde im Dezember 2006 der großzügig bemessene Büroraum an den Eingang zur Sendeetage gelegt. Der Raum ist zwar viel kleiner und wurde deshalb wesentlich kompakter zugestellt, zum Ausgleich hierfür jedoch farblich aufgepeppt. Das mit dem Personalkonzept verbundene Versprechen sah also so aus, daß der Sender an mindestens fünf Tagen insgesamt 40 Stunden lang erreichbar sein sollte. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht völlig anders aus. Tatsächlich ist der Sender aufgrund seiner Öffnungszeiten Ende Juni 2007 sogar zwei Stunden weniger erreichbar als noch Ende 2006, als dieses Konzept beschlossen wurde! Deutlicher läßt sich nicht nachweisen, daß das ganze Brimborium um eine bessere Erreichbarkeit des Senders von vornherein eine fiktive Blase gewesen ist.

Stellenanzeige im Darmstädter Echo am 13. Januar 2007
Stellenanzeige am 13. Januar 2007

 

Phase 1: Ausschreibung

Nachdem die Kündigung arbeitgeberfreundlich wenige Tage vor dem Weihnachtsfest ausgesprochen worden war, dauerte es noch einige Wochen, bis es dem Vorstand gelang, eine Stellenanzeige im Darmstädter Echo zu plazieren. Die externe Ausschreibung war erforderlich, da für diesen Job kein Vereinsmitglied mehr vorgesehen war. Von der ursprünglichen Idee, den Sender auch tagsüber erweitert erreichbar sein zu lassen, blieb nicht mehr viel übrig. Die vorgesehene Arbeitszeit der neu einzustellenden Bürokräfte sollte um 15.00 Uhr beginnen. Bei dieser Stellenanzeige handelte es sich nicht um eine Kleinanzeige im Format 9x3 cm, wie sie bei der Ausschreibung im Oktober 2002 recht preiswert vorgenommen wurde. Vielmehr ging Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan etwas blauäugig zu Darmstadts Lokalzeitung und gab eine zweispaltige 66 mm–Anzeige für das gesamte Verbreitungsgebiet in Auftrag. Kostenpunkt: € 763,41. Der Kostenrahmen für diese Stellenanzeige war auf einer Vorstandssitzung zuvor jedoch auf etwa 250 € festgesetzt worden. Doch Geld, das nicht das eigene ist, wird mitunter bedenkenlos verteilt.

Aushang mit den Öffnungszeiten ab März 2007
Fiktive Öffnungszeiten ab März 2007

 

Phase 2: Februar 2007

Im Februar 2007 war der Sender fast durchgängig überhaupt nicht erreichbar. Aus den eingegangenen Bewerbungen wurden nach einer von Benjamin Gürkan entworfenen Stellenmatrix fünf Frauen in die engere Wahl einbezogen, von denen zuletzt eine übrig blieb. Sie wurde eingestellt, mußte jedoch kurz darauf aus gesundheitlichen Gründen wieder aufhören. Somit arbeitete im März allein die aus dem Vorjahr übernommene Bürohilfskraft wenige Stunden pro Woche weiter. Der Ende Februar an der Bürotür vorzufindende Aushang war demnach rein fiktiv. Anfang März wurde der Bürotür sogar ein neues Schild spendiert. Wir ersehen hieraus folgende neue Öffnungszeiten:

Montag und Dienstag von 15.00 bis 19.00 Uhr
Mittwoch und Donnerstag von 11.00 bis 16.00 Uhr
Freitag von 15.00 bis 19.00 Uhr
Samstag von 15.00 bis 17.00 Uhr

Dies wären 24 Stunden gewesen, wenn denn das Sekretariat des Senders tatsächlich auch zu diesen Zeiten geöffnet gewesen wäre. Die zwei Stunden am Samstag (nach Vereinbarung) waren ohnehin Fiktion.

Aushang mit den Öffnungszeiten ab März 2007
Fiktive Öffnungszeiten ab März 2007

 

Phase 3: März bis Mai 2007

Machen wir die Probe aufs Exempel und schauen, ob denn tatsächlich zu den angegebenen Bürozeiten eine Person anwesend ist. Am Mittwoch, den 21. März 2007, entstand die folgende Fotoserie – wie die Uhr rechts im Bild zeigt – um halb vier. Die Tür zum Büro ist geschlossen, der Rolladen des Bürofensters heruntergelassen. Der Briefkasten des Senders quillt über. Der Sender ist also nicht erreichbar gewesen. Dies ist kein Einzelfall, sondern symptomatisch für den Monat März.

Geschlossene Bürotür
Geschlossene Bürotür am 21. März 2007.
Auch der Rolladen ist unten
Auch der Rolladen des Bürofensters ist unten..
Der Briefkasten quiollt über
Länger nicht geleert.

Die seltsamen Öffnungszeiten wurden den Sendenden allein durch den Aushang an der Bürotüre zur Kenntnis gegeben. Die meisten Sendenden verbringen mehr als 99% ihrer Zeit jedoch außerhalb des Sendehauses. Hier wäre die Möglichkeit der Nachfrage oder Eigenrecherche gewiß sinnvoll gewesen. An dieser Stelle stellt es sich als gravierendes Erreichbarkeitsproblem heraus, wenn der Sender tagsüber menschenleer ist, das Telefon nicht abgenommen wird, die virtuelle Mailbox des Sekretariats seit Anfang Februar nicht abgehört worden ist und auch auf der von einzelnen Sendenden hochgelobten neugestylten pastellfarbigen Webseite kein Hinweis zu finden ist. Dies ist umso bemerkenswerter, als all diese Informationsmöglichkeiten bis zum Beschluß, die alte Bürokraft einfach rauszuwerfen, nicht nur vorhanden waren, sondern auch fleißig genutzt wurden.

Screenshot von der TFM-Webseite
Nach vielen Klicks …

Nur einer hat mitgedacht: unser technisch versierter Vertreter des Technical Facility Managements, kurz TFM. Auf seiner Webseite hat er die Öffnungszeiten schon deshalb angegeben, damit die Sendenden, die ihre Zugangsberechtigung verlängern möchten, wissen, wann sie ihren Antrag im Sekretariat abgeben können. Hier deshalb provisorisch die Bedienungsanleitung, bis das Technik-Kompetenzteam des Senders die Webseite einmal mit sinnvollen Gimmicks ergänzt haben möge:

1. Auf der Startseite von Radio Darmstadt auf der linken Seite den Eintrag zu TFM suchen und dort auf link klicken.

2. Auf der nun erscheinenden Seite auf Eingang klicken.

3. Auf der linken Seite den Menüpunkt Gateway anklicken.

4. Den mittleren Text zur Statusabfrage des elektronischen Mitgliedsausweises bis zum Hinweis auf die Bürozeiten durchlesen und auf Bürozeiten klicken.

5. Falls nicht eine Einstellung des Browsers oder eines Popblockers das Aufpoppen eines neuen Fensters verhindert, erscheinen in einem nicht veränderbaren Fenster die Öffnungszeiten des Sekretariats von Radio Darmstadt.

Aushang im April 2007
Öffnungszeiten im April und Mai 2007

Nachdem auch im März keine neue Bürokraft eingestellt worden war, bewarb sich per E–Mail am 14. April ein sendendes Vereinsmitglied. Vorstandsmitglied Markus Lang, der vor kurzem noch heftigster Befürworter einer externen Lösung gewesen war, vergaß seine Prinzipien, die ohnehin nur dann gegolten hatten, wenn sie sich gegen den ohne Angaben von Gründen entlassenen Kaufmännischen Angestellten verwenden ließen. Er gab zu dieser internen Bewerbung folgenden Kommentar ab: "Tja, warum nicht. Was meint ihr?" Was immer sich seine Vorstandskollegin und seine Vorstandskollegen gedacht haben mögen: die interne Bewerberin wurde nicht eingestellt. Das Büro blieb weiterhin notdürftig durch die bisherige Bürohilfskraft besetzt.

Aushang mit den Öffnungszeiten ab Juni 2007
Die Öffnungszeiten ab Juni 2007

 

Phase 4: seit Juni 2007

Auf Kanälen, die sich den Vereinsmitgliedern nicht erschließen, weil Vorstandsprotokolle entweder gar nicht oder nach einer Ewigkeit oder in gekürzter Fassung intern publik gemacht werden, wurde Anfang Juni ohne erneute und damit auch für die Vereinsöffentlichkeit transparente Ausschreibung eine neue Minijob-Beschäftigte eingestellt. Hierdurch ergaben sich wiederum neue Büroöffnungszeiten, die jetzt an fünf Tagen die Woche insgesamt 18 Stunden ergeben, also zwei weniger als vor der Entlassung des Kaufmännischen Angestellten. Hiermit stellt sich das Personalkonzept von November 2006 als ein Schriftstück heraus, das zumindest in diesem Teil das Papier nicht wert ist.

Nun wäre es wünschenswert, wenn den Vereinsmitgliedern ebenso wie externen Ansprechpersonen diese neuen Öffnungszeiten in geeigneter Weise kundgetan würden. Doch die Kommunikationspolitik des Vorstandes geht seltsame Wege. Weder auf der Webseite noch im senderinternen Newsletter vom 5. April wird auf diese Öffnungszeiten hingewiesen. Vereinsmitglieder, die im Sekretariat vorbeischauen wollen oder müssen, sind darauf angewiesen, auf Verdacht vorbeizuschauen oder zu hoffen, daß der Sender tagsüber zufälligerweise telefonisch erreichbar ist. Der einzige Ort, an dem die Büroöffnungszeiten ersichtlich sind, ist die Eingangstür zum Sekretariat; und dort sind sie erst dann sichtbar, wenn man und frau vor eventuell verschlossener Türe steht. Angesichts dessen, daß Vorstandsmitglied Benjamin Gürkan schon im Sommer 2006 schwerste kommunikative Defizite innerhalb des Senders ausgemacht hat, ist die von ihm mit zu verantwortende Informationspolitik geradezu erstaunlich.

Bis zum Spätsommer 2006 war Radio Darmstadt tagsüber relativ einfach telefonisch, brieflich, persönlich, per Fax oder E–Mail zu erreichen. Hierfür zeichnete vor allem die Radiowecker-Redaktion verantwortlich, weil diese nicht nur während ihres Morgenmagazins im Sender anwesend war. Diese Redaktion ist jahrelang die einzige gewesen, die regelmäßig, beständig und qualifiziert Praktikantinnen und Praktikanten ausgebildet und beschäftigt hat. Zu dieser redaktionellen Arbeit gehörte die Durchsicht eingehender Pressefaxe genauso wie die Bearbeitung der abgerufenen redaktionellen E–Mails – also genau die redaktionelle Tätigkeit, die seit Ende 2006 im Sender brach liegt. Die im Sommer 2006 losgebrochene Kampagne gegen Katharina Mann und Norbert Büchner war zugleich eine Kampagne gegen eine Redaktion, die sich nicht den kleinkarierten Vorstellungen des Programmrats unterwerfen wollte. Mit dem Vereinsausschluß von Katharina und Nobby gingen der Radiowecker-Redaktion zwei ihrer Bezugspersonen verloren; und dies war von den übrigen Mitgliedern einer Redaktion, die ohnehin nur mit Mühe täglich ein qualitativ hochwertiges Morgenmagazin erstellen konnte, nicht mehr aufzufangen. Ist schon der personelle Aufwand ungeheuer hoch, tagtäglich morgens um 6.00 Uhr zu senden zu beginnen, so gerät der hiermit verbundene Streß ins Übermenschliche, wenn auch noch permanent Mobbing gegen die Redaktion und einzelne ihrer Redaktionsmitglieder betrieben wird. Die Redaktion wurde in einem letzten Akt auf der Mitgliederversammlung im Dezember 2006 gezielt zerschlagen und per Beschluß für aufgelöst erklärt. Damit gingen jedoch auch alle dem Sender zugute kommenden Tätigkeiten der Redaktion ersatzlos verloren. Möglicherweise war genau dies gewollt. Dieser Sender scheint Personen und Redaktionen nicht zu ertragen, die vorführen, welches Potential in einem nichtkommerziellen Lokalradio steckt, sofern man und frau sich auch darum bemüht.

In der Regel kann seit Februar 2007 davon ausgegangen werden, daß der Sender Radio Darmstadt tagsüber de facto nicht existiert. Es ist dem Zufall überlassen, ob Pakete oder andere direkt zuzustellende Postsendungen auch ausgeliefert werden können. Besucherinnen und Besucher erfahren überhaupt nicht, wann sie erwünscht sind, weil die Tafel mit den Öffnungszeiten nicht an der Eingangstür zu den Studioräumen zu finden ist, sondern innerhalb der Räumlichkeiten selbst. Die Klagen und Beschwerden verschiedenster Personen und Organisationen, den Sender nicht erreichen zu können, häufen sich. Wenn dann auch noch, wie an anderer Stelle dokumentiert, per Fax oder E–Mail eingehende Anfragen, Veranstaltungshinweise und Pressemeldungen nicht bearbeitet werden, sondern einfach vor sich hinschlummern, dann stellt sich die Frage nach der Einbindung des Senders in das lokale Ambiente noch einmal vollkommen neu. Es könnte sein, daß Radio Darmstadt mit dieser Politik sehr bald nicht mehr als relevant wahrgenommen wird.

 

 


 

Diese Seite wurde zuletzt am 28. März 2008 aktualisiert. Links auf andere Websites bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur. ©  Walter Kuhl 2001, 2007, 2008. Die Wiedergabe, auch auszugsweise, ist nur mit dem Einverständnis des Verfassers gestattet.

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