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Gilgameschs Erben |
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Geschichtsschreibung auf Kurdisch aber mit Pfiff!Jingle Alltag und Geschichte Vor drei Wochen gab das Darmstädter Kurdistan Beratungs- und Informationszentrum eine Pressemitteilung heraus, in der auf den schlechten Gesundheitszustand des ehemaligen Vorsitzenden der kurdischen Arbeiterpartei PKK hingewiesen wurde. Gleichzeitig wurde der Sorge Ausdruck verliehen, daß dieser sich verschlechternde Zustand Abdullah Öcalans womöglich zu einer Radikalisierung der kurdischen Bewegung in Europa und in der Türkei führen könne mit ungewissem Ausgang. [1] Warum aber ist das wichtig? Was kümmert es uns, wenn die Türkei einen Politischen Gefangenen der Isolationshaft aussetzt und gesundheitlich ruiniert? Die kurdische Community sieht das anders. Für sie ist Abdullah Öcalan nicht einfach ein heroischer weiser Mann. Als die PKK in den 80er Jahren den Guerillakampf in den Bergen Kurdistans begann, erfüllte das die Menschen Kurdistans nicht nur mit Stolz, sondern auch mit Hoffnung. Der Hoffnung nämlich, sich aus Armut, Elend und permanenter Unterdrückung selbst befreien zu können. Mit der Entführung Öcalans und seiner Einkerkerung ging dieser militante Prozeß zu Ende. Der Guerillakrieg war nicht zu gewinnen, auch wenn das türkische Militär nur brandschatzen, foltern und morden, aber ebenfalls den Krieg nicht militärisch gewinnen konnte. Diese Einsicht führte Öcalan dazu, eine politische Lösung ins Auge zu fassen. Einmal ganz unabhängig davon, wie realistisch eine solche politische Lösung ohne wirklichen Ansprechpartner ist, zeigt diese Bereitschaft zum Dialog mehr Verantwortungsbewußtsein als die gesamte Europäische Union aufzubringen bereit ist. Abdullah Öcalan hat seine Vorstellungen in einem zweibändigen Werk konkretisiert. Es heißt Gilgameschs Erben und ist im Bremer Atlantik Verlag erschienen. Öcalan zeichnet hier den Weg vom sumerischen Mesopotamien zu den Perspektiven einer nahöstlichen Zivilgesellschaft nach. Die beiden Übersetzer und daher vielleicht besten Kenner dieses Buches,
Oliver Kontny und John Tobisch- Doch nun zum Buch. John Tobisch- Zu der Diskussionsveranstaltung gibt es keine schriftliche Fassung. John Tobisch- Zu der Diskussionsveranstaltung gibt es keine schriftliche Fassung. Oliver Kontny zeigt in einem längeren Statement den philosophischen
Bezugspunkt Abdullah Öcalans auf, bevor John Tobisch- Zu der Diskussionsveranstaltung gibt es keine schriftliche Fassung. Ist so etwas in einer islamischen Umgebung realistisch? John Tobisch- Zu der Diskussionsveranstaltung gibt es keine schriftliche Fassung. Jingle Alltag und Geschichte Zum Schluß der Diskussionsveranstaltung vom 5. Dezember letzten Jahres
gingen die beiden Übersetzer Oliver Kontny und John Tobisch- Band 1 ist der eher historisch orientierte Teil mit der Geschichte Mesopotamiens von Sumer über den Islam zum kolonialen Kapitalismus. Der Band hat 480 Seiten und kostet 24 Euro 80. Band 2 behandelt die sich daraus ergebenden politischen Fragestellungen nicht nur für Kurdistan, sondern für die ganze Region. Dieser Band hat 360 Seiten und kostet 19 Euro 80. Erschienen sind beide Bände im Bremer Atlantik Verlag. Zum Schluß nun noch einmal John Tobisch- Zu der Diskussionsveranstaltung gibt es keine schriftliche Fassung. |
ANMERKUNGEN |
[1] Die Presseerklärung vom 19. Januar 2004 hat folgenden Inhalt:
Seit knapp fünf Jahren nun befindet sich Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali unter schwersten Isolationshaftbedingungen in Einzelhaft. Dorthin wurde der Vorsitzende der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in einer internationalen Geheimdienstaktion nach monatelanger Verfolgungsjagd verschleppt. Diese Haftbedingungen sowie die außerordentlichen klimatischen Bedingungen haben den Gesundheitszustand von Öcalan stark angegriffen. Demnach leidet er unter massiven Atembeschwerden, dem weitgehenden Verlust seines Geruchs- und Geschmackssinne sowie vereinzelten Erstickungsanfällen, weshalb die Anwälte um das Leben ihres Mandanten fürchten. In einem Statement des Istanbuler Rechtsanwaltsbüros, das Abdullah Öcalan betreut, fordern die Anwälte eine sofortige Verbesserung der Haftbedingungen. U.a. werden der Einsatz einer unabhängigen Ärztekommission, die Verlängerung der Besuchszeiten für Familienangehörige (momentan 15 Minuten pro Monat) und die Verlegung an einen anderen Ort gefordert. Darunter verstehen die Anwälte die Überführung ihres Mandanten in den Hausarrest. Die Türkei ist jedoch bis heute weder diesen noch den früheren Aufforderungen des Komitees zur Beobachtung von Folter (CPT) des Europarates sowie amnesty internationals zur Beendigung der Isolationshaftbedingungen und damit zur Verbesserung seines Gesundheitszustandes gefolgt und hält an dieser Praxis fest. Dieser Zustand bereitet uns Kurdinnen und Kurden große Sorge, da Öcalan maßgeblich verantwortlich ist für die Einleitung des Friedensprozesses in der Türkei, der durch die Haltung Öcalans gegenüber stark gefährdet ist. Denn unter seiner Anleitung hat die kurdische Seite vor viereinhalb Jahren den bewaffneten Kampf eingestellt und beschreitet für eine politisch- Abdullah Öcalan ist Garant des gesellschaftlichen Friedens in der Türkei und damit auch im Mittleren Osten. Die Türkei muss endlich die Schlüsselposition Abdullah Öcalans akzeptieren und dementsprechend handeln. Aber auch die europäische Staatengemeinschaft, der die Türkei angehören will, ist aufgefordert, ihren Einfluss geltend zu machen für eine Verbesserung der Haftbedingungen und damit für eine demokratisch- Daher stellen wir Kurdinnen und Kurden die Forderung: Um diese Forderungen Nachdruck zu verleihen werden wir am 23.1., 30.1. und 6.2.04 jeweils von 12 bis 18 Uhr einen Infostand auf dem Luisenplatz aufstellen. weiterhin wird am 31. Januar um 14 Uhr eine Demonstration stattfinden. Kurdistan Beratungs- und Infozentrum |
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