Kapital – Verbrechen

Mumia Abu–Jamal

 

 

SENDEMANUSKRIPT

 
Sendung :
Kapital – Verbrechen
Mumia Abu–Jamal
 
Redaktion und Moderation :
Walter Kuhl
 
gesendet auf :
Radio Darmstadt
 
Redaktion :
Alltag und Geschichte
 
gesendet am :
Montag, 28. Mai 2001, 17.00–18.00 Uhr
 
wiederholt am :
Dienstag, 29. Mai 2001, 00.00–01.00 Uhr
Dienstag, 29. Mai 2001, 08.00–09.00 Uhr
Dienstag, 29. Mai 2001, 14.00–15.00 Uhr
 
 
Besprochene und benutzte Bücher :
 
 
Playlist :
  • Billie Holiday : Strange Fruit
  • Rage Against The Machine : Voice Of The Voiceless
  • Rotes Haus : Move For Mumia
  • Bob Dylan : Hurricane
 
 
URL dieser Seite : https://www.waltpolitik.de/kv/kv_usame.htm
 
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 Mumia Abu Jamal 
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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 : Einleitung
Kapitel 2 : Das US–amerikanische Rechtssystem
Kapitel 3 : Apartheid in den USA
Kapitel 4 : CoIntelPro – Staatsterrorimus
Kapitel 5 : Black Panther Party
Kapitel 6 : Mumia Abu–Jamal
Kapitel 7 : Ruchell Cinque Magee
Kapitel 8 : Schluß
Anmerkungen zum Sendemanuskript

 

Einleitung

Jingle Alltag und Geschichte
Billie Holiday : Strange Fruit

Strange Fruit von Billie Holiday. In ihrer Autobiographie Lady Sings The Blues schreibt sie zu diesem Lied über die rassistische Lynchjustiz in den Südstaaten der USA:

Dieses Lied schaffte es, die Leute, die in Ordnung sind, von den Kretins und Idioten zu sondieren. An einem Abend in Los Angeles stand mitten in dem Club, in dem ich sang, so ein Weib auf und sagte: "Billie, warum singst du nicht dieses scharfe Lied, mit dem du so bekannt geworden bist. Du weißt schon, das mit den nackten Körpern, die in den Bäumen schaukeln." Überflüssig zu erwähnen, daß ich es nicht sang. [1]

Reden wir also heute über diese strange fruit, über die Lynchjustiz und die ganz legale rassistische Todesstrafe in den USA. Am gestrigen Sonntag erhielt der afroamerikanische Journalist Mumia Abu–Jamal in Lübeck den Erich–Mühsam–Preis für sein Eintreten für die Entrechteten und politisch Verfolgten aus der Todeszelle heraus. Da Mumia Abu–Jamal seit 19 Jahren in der Todeszelle sitzt, nahm für ihn stellvertretend Peter Gingold, von den Nazis zum Tode verurteilt, den Preis entgegen.

Anlaß für mich, die rassistisch motivierte Justiz in den USA näher zu beleuchten. Nun gab es in den letzten Monaten auch in Deutschland Artikel und Berichte zu und in der Tendenz auch gegen die Todesstrafe. Der Grund: nachdem zwei deutsche weiße Männer zum Tode verurteilt worden sind, ist die gängige US–Praxis auf einmal ein Fall für die deutschen Medien, denen die Opfer des staatlichen Rassismus – in den USA und in Deutschland – sonst eher egal sind.

Meine Motivation ist eine andere. Mumia Abu–Jamal steht stellvertretend für viele andere, die nicht die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit genießen, die aber trotzdem demselben brutalen und vor allem rassistischen Justizsystem unterworfen sind. Am Mikrofon für die Redaktion Alltag und Geschichte auf Radio Darmstadt begrüßt euch Walter Kuhl.

 

Das US–amerikanische Rechtssystem

Fangen wir zunächst mit den Grundlagen des US–amerikanischen Rechtssystems an. Das US–amerikanische Rechtssystem unterscheidet sich in einigen Punkten erheblich vom deutschen. Während hierzulande auf der Grundlage von Gesetzen und ihrer Interpretation in der Rechtssprechung verhandelt wird, liegt der Schwerpunkt des US–amerikanischen Rechts auf – zum Teil Jahrhunderte alten – Urteilen, den sogenannten Präzedenzfällen.

In der Bundesrepublik Deutschland können und sollen Richterinnen und Richter von sich aus nach der Wahrheit suchen, während die Aufgabe der Richterinnen und Richter in den USA eher darin besteht, sich auf die Durchführung des Verfahrens selbst zurückzuziehen. Auch der Staatsanwaltschaft kommt in den USA nicht die Aufgabe zu, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ihre Aufgabe ist die Verfolgung von Straftaten.

Während die deutschen Staatsanwaltschaften be– und entlastende Beweise von sich aus erforschen müssen, ist die Staatsanwaltschaft in den USA auf die einseitige Verfolgung möglicher oder angeblicher Straftaten spezialisiert. In Deutschland gibt es wenigstens die in der Strafprozeßordnung verankerte Fiktion der Waffengleichheit; in den USA gibt es nicht einmal das. Was dazu führen kann, daß entlastende Beweise unterschlagen und Entlastungszeuginnen einfach nicht ermittelt oder befragt werden.

Darum ist eine effektive und kompetente Verteidigung in den USA umso wichtiger. Die Verteidigung muß von sich aus – ohne Unterstützung – Zeuginnen und Zeugen durch Detekteien suchen lassen, denn ein Meldewesen wie hierzulande existiert dort nicht. Ballistische oder genetische Gutachten, die eine Mandantin oder einen Mandanten entlasten könnten, muß die Verteidigung selbst erstellen lassen. So etwas kostet Geld, viel Geld.

Und so ist es kein Wunder, daß im US–amerikanischen Rechtssystem diejenigen, die sich teure Anwälte leisten können, relativ gut dastehen, während diejenigen, die kein Geld haben, nur eine Pflichtverteidigung zugewiesen bekommen. Dieser Pflichtverteidigung werden – je nach Stadt oder Bundesstaat – Beträge von einigen Hundert Dollar gezahlt; und damit sind Anwaltskosten, die Suche nach Zeuginnen und Zeugen, das Erstellen von Gutachten oder die Befragung von Expertinnen und Experten eingeschlossen.

Woraus folgt: wer kein Geld hat, ist aufgeschmissen. Und da die nichtweiße Bevölkerung in den USA im Durchschnitt unterhalb der Armutsgrenze lebt, ist es kein Wunder, wenn Afroamerikaner, Native Americans, Hispanics und andere Minderheiten überproportional in Gefängnissen und Todeszellen sitzen. Auf dieser Grundlage gedeiht natürlich der rassistische Aspekt eines solchen Justizsystems aufs Beste. Denn obwohl die Verfassung vorschreibt, das Verfahren vor einer Jury stattfinden müssen, deren Mitglieder aus denselben Verhältnissen stammen wie die Angeklagten, sitzen bis heute weiße Jurys über Afroamericans zu Gericht. In den Todeszellen sitzen daher mehrheitlich Nicht–Weiße, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung etwa 15 Prozent beträgt. Afroamerikaner werden beispielsweise für dieselben Taten zum Tode verurteilt, für die weiße Männer allenfalls langjährige Haftstrafen erhalten.

Von Mumia Abu–Jamals ehemaligem Anwalt Len Weinglass ist 1997 ein Buch erschienen, in dem die justiziellen Aspekte des Strafverfahrens gegen Mumia beleuchtet werden. Insbesondere wird darin deutlich, mit wie vielen Verfahrensmängeln dieser Prozeß behaftet war; und der Mangel liegt schon im Justizsystem begründet, ist also nicht Ausfluß willkürlicher Auslegung von Recht und Gesetz.

Volker Ratzmann macht hierauf in seinem einleitenden Beitrag zu diesem Buch noch einmal besonders aufmerksam. Dieser Beitrag verdeutlicht auch die Unterschiede zwischen deutschem und US–amerikanischem Recht; und dieser Beitrag ist auch für juristische Laien verständlich und nachvollziehbar.

Das Buch von Leonard Weinglass heißt Freiheit für Mumia! und ist 1997 im Bremer Atlantik–Verlag erschienen, in dem auch weitere Bücher zur USA, dem institutionalisierten Rassismus und politischen Gefangenen erhältlich sind. Freiheit für Mumia! zeigt die Hintergründe des Fehlurteils gegen Mumia Abu–Jamal und hinterläßt den beabsichtigt schalen Beigeschmack, daß hier ein politischer Justizmord vorbereitet wurde. Das Buch kostet 20 Mark.

 

Apartheid in den USA

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind auch nach 225 Jahren ihres Bestehens eine rassistische Gesellschaft. Zwar wurde durch die Bürgerrechtsbewegung der 60er Jahre einiges erreicht und durch spezielle gesetzliche Regelungen – der sogenannten affirmative action – werden nichtweiße Minderheiten, aber auch Frauen im öffentlichen Leben bevorzugt. Aber seit den 90er Jahren gibt es hier ein klares und eindeutiges roll–back. Weiße Männer schätzen es eben nicht, ihre Macht und Privilegien zu verlieren.

War schon der US–amerikanische Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 kein Krieg zur Abschaffung der Sklaverei, sondern ein Machtkampf zweier unterschiedlicher Kapitalfraktionen, so zeigte sich dies besonders deutlich in der Rekonstruktionsperiode in den Jahrzehnten danach. Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner wurden – insbesondere in den alten Südstaaten – systematisch diskriminiert und vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Diese Form der Apartheid wurde Segregation genannt.

Gefängnisse wurden als privatwirtschaftliche Unternehmen betrieben – ein Trend übrigens, der seit 10 Jahren erneut zu beobachten ist und zu einer sogenannten Gefängnisindustrie geführt hat. Logisch, daß ein solches Unternehmen auf eine ausreichende Anzahl nützlicher Arbeiter und Arbeiterinnen angewiesen ist. Also muß die Justiz die benötigte Anzahl unfreiwillig Arbeitender bereitstellen. Wie perfide dieses System funktioniert, schildert Mark Thiel in seinem Buch über den lebenslang eingeknasten politischen Gefangenen Ruchell Cinque Magee.

Das Zentralgefängnis von Baton Rouge bildete damals den Schwerpunkt des staatlichen Strafvollzuges in Louisiana, aber die Verpachtung von Strafgefangenen an Privatunternehmen war allgemein üblich und zeitweilig sogar gesetzlich ausdrücklich erlaubt. […]
Insgesamt war diese Menschenverpachtung wirklich ein ideales System: Die Großgrundbesitzer konnten ihre einträglichen Betriebe aufrechterhalten, weil die Struktur letztlich genau identisch war mit der Struktur, die vor der Befreiung der Sklaven geherrscht hatte. Die ungebildeten, wirtschaftlich aller Möglichkeiten beraubten ehemaligen Sklaven waren in die Gesellschaft entlassen worden mit der Erwartung, aber auch mit der Absicht, sie würden das bleiben, was sie vorher schon gewesen waren, und [würden] nun, so seltsam das klingen mag, ihre Freiheit dazu nutzen, kleine Eigentumsdelikte zu begehen. Genau das gab der herrschenden Klasse der Weißen die Möglichkeit, den Schwarzen ihre alte, gewohnte Funktion wieder aufzuzwingen. Das bedeutet: harte Arbeit von der Morgendämmerung bis zum späten Abend unter geradezu brutalen Bedingungen. Und die Nacht durften sie dann eingepfercht in ihren Gefängnissen verbringen unter Haftbedingungen, die viel schlimmer waren als vor dem Bürgerkrieg, der zur Abschaffung der Sklaverei geführt hatte. […]
So wurde die Sklaverei modifiziert und den wirtschaftlichen Erfordernissen angepaßt (ausdrücklich anerkannt und erlaubt durch [den 13. Ergänzungszusatz] der Verfassung der Vereinigten Staaten.[…]
Es war klar, welches Ziel der Staat damals verfolgte, wenn er so viele der kleinen Missetäter auf diese schrecklichen Gefängnisfarmen schickte. Für die banalsten Übertretungen waren nämlich gleich Freiheitsstrafen von drei, vier oder sechs Monaten vorgesehen, und zwar nicht, um die Gesellschaft vor Kleinkriminellen zu schützen, sondern um der Agrarwirtschaft billige Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen; und darüber hinaus aus dem niedrigen und gemeinen Motiv, diese Menschen schwarzer Hautfarbe ihrer Bürgerrechte zu berauben. [2]

Julie Browne benennt diese banalen Übertretungen: es wurden spezielle Black Codes (also Gesetze für Schwarze) erfunden, die beispielsweise das Stehen in bestimmten Stadtteilen oder das Spazierengehen in der Nacht zu kriminellen Handlungen des Herumlungerns oder des Übertretens der Sperrstunde erklärten, für die dann Afromarikanerinnen und Afroamerikaner inhaftiert wurden. Also eine Gefahrenabwehrverordnung zugunsten des american way of life.

Und – eine Zahl, um eine Vorstellung zu gewinnen: In Georgia wurden 1878 auf diese Weise 1239 Gefangene verliehen, von denen 1124 Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner waren, also 90% align=center. Die Arbeitsbedingungen zeichneten sich durch Prügelstrafen, Auspeitschen und andere Grausamkeiten aus – für Männer und für Frauen. [3]

Rage Against The Machine : Voice of the Voiceless

 

CoIntelPro – Staatsterrorismus

Nun soll man und frau nicht meinen, daß diese Zeiten vorbei sind. Sklavenarbeit ist – im Knast – immer noch legal und im Knast landen bevorzugt Männer, deren Hautfarbe nicht weiß ist. Und es gab – bis mindestens in die 70er Jahre – ein besonderes staatliches Programm gegen all diejenigen, die organisiert den american way of life in Frage stellten oder bekämpften – das Counterintelligence Program CoIntelPro.

In den 50er und 60er Jahren begannen Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner, bewußt aus ihrer Rolle im rassistischen Segregations–System auszubrechen. Namen wie Martin Luther King, Malcolm X und die Black Panther Party gehören hierhin. Schon früh kümmerte sich das FBI um diese legalen Bewegungen – auf seine Art. Für das weiße Establishment handelte es sich nämlich um Aufruhr, um eine unzulässige schwarze Grenzüberschreitung, um das Infragestellen des Systems selbst. John Edgar Hoover, von 1924 bis zu seinem Tod 1972 Direktor des FBI, gab die Zielrichtung aus. Der Antikommunismus der 50er Jahre wurde vom Kampf gegen das erwachende schwarze Selbstbewußtsein abgelöst.

Ganz im Sinne klassischer Aufstandsbekämpfungsstrategien wurde das Programm CoIntelPro entwickelt mit dem Ziel, schwarze Gruppen zu infiltrieren, zu unterwandern und ihren Einfluß zurückzudrängen. Hierbei waren alle Mittel erlaubt – politischer Mord eingeschlossen. Staatsfeind Nummer Eins waren die seit Mitte der 60er Jahre einflußreichen Black Panther. Noch in den 60er Jahren wurden auf diese Weise mindestens 38 Panther getötet und Hunderte mit zum Teil abstrus konstruierten Anklagen in den Knast gesteckt. Einige dieser Panther kamen erst nach über 20 Jahren Haft in den 90er Jahren frei, als selbst das weiße System zugeben mußte, daß die Anklagen gefälscht waren. Hier wirkte es sich aus, daß die Staatsanwaltschaften voll mit dem FBI kooperierten.

Drogen in die schwarzen Ghettos zu pumpen – und das heißt auch, den Stoff überhaupt ins Land und in die Städte zu lassen –, auch das gehört zu diesem Aufstandsbekämpfungsprogramm. Junkies sind ungefährlich, aber politisch bewußte Menschen sind eine Gefahr.

Durch das Freedom of Information Act, also das Recht, alle Akten einsehen zu können, ist die Existenz dieses Programms mit all seinen Zielen bekannt geworden. Angeblich wurde es Mitte der 70er Jahre eingestellt. Es ist jedoch davon auszugehen, daß es unter anderem Namen weiterbesteht.

In den 60er Jahren gab es im wesentlichen drei konkurrierende schwarze Organisationen bzw. Bewegungen: die Bürgerrechtsbewegung mit Martin Luther King, der 1968 in Memphis – möglicherweise im Rahmen von CoIntelPro – ermordet wurde. Dann die Nation of Islam mit ihrem Anführer Elijah Muhammed, der seine Anhänger aufforderte, ihre Sklavennamen, also die Namen, die ihnen die Sklavenhalter des 18. und 19. Jahrhunderts gegeben hatten, abzulegen.

Ihr bedeutendster und politisch einflußreichster Redner und Organisator war in den 60er Jahren der 1965 in New York ermordete Malcolm X. Auch die Umstände seines Todes sind ungeklärt; einiges spricht aber dafür, daß ihn die Nation of Islam umbrachte, nachdem er sich von Elijah Muhammed losgesagt hatte.

 

Black Panther Party

Und die dritte Bewegung war die vielleicht politisch radikalste und konsequenteste – die Black Panther Party, gegründet von Bobby Seale und Heuy Newton. Ihr 10–Punkte–Programm wurde zu einer wesentlichen Grundlage schwarzen Selbstbewußtseins. Punkt 1 lautet:

Wir fordern Freiheit. Wir wollen die Macht, über das Schicksal unserer schwarzen Gemeinschaft selbst zu bestimmen. Wir glauben, daß die schwarze Bevölkerung niemals frei sein wird, bis wir selbst über unser Schicksal bestimmen können. [4]

Die Black Panther waren jedoch überhaupt eine Provokation. Sie erklärten öffentlich, daß der Vietcong nicht ihr Feind sei und trugen – nach US–amerikanischem Recht ihre Waffen als Selbstverteidigung demonstrativ zur Schau. 1967 nahmen die Panther ihre Waffen mit ins kalifornische Parlament, um dieses Recht, das eigentlich ein weißes Recht war, zu unterstreichen. Aber die Panther waren keine gewalttätige Organisation. Sie taten das für ihre Brüder und Schwestern, wozu das weiße System unfähig oder unwillig war. Es gab Frühstücksprogramme für die unterernährten Kids, Alphabetisierungsprogramme für Jung und Alt und natürlich Selbstverteidigungskurse. Sie folgten der Polizei von Oakland – das liegt gegenüber von San Francisco – zu ihren Einsätzen, um sie daran zu hindern, Menschen schwarzer Hautfarbe zu verprügeln und zu schikanieren, wie die Polizei dies normalerweise zu tun pflegte. Kurz – die Panther stellten die Ordnung auf den Kopf. Und wurden daher bekämpft. Aufgrund innerer Streitigkeiten, geschürt durch vom FBI gefälschte interne Briefe und Gerüchte, ging die Organisation Anfang der 70er Jahre zugrunde. Heute ist die Black Panther Party ein Mythos und es gibt kein Anzeichen für eine Organisierung, die das von ihnen hinterlassene Vakuum ausfüllen könnte.

Hier möchte ich zwei Bücher empfehlen – am Schluß der Sendung weise ich noch auf ein paar weitere hin. Da ist zum einen das Buch Black Power, 1993 in der Edition ID–Archiv erschienen. Hierbei handelt es sich um Interviews mit Gefangenen und Ex–Gefangenen aus dem militanten schwarzen Widerstand in den USA. Und dann das Buch von Oliver Demny mit dem Titel Die Wut des Panthers, 1994 im Unrast Verlag erschienen. Demny gibt hierin eine Einführung in die Geschichte der Black Panther Party.

 

Mumia Abu–Jamal

Mumia Abu–Jamal trat schon als Jugendlicher in die Black Panther Party ein und wurde in Philadelphia ihr Informationsminister. Schon früh wurde er zur Zielscheibe von CoIntelPro, und das änderte sich auch nach der Auflösung der Black Panther nicht. Sein engagierter und parteiischer Journalismus brachte ihm die Bezeichnung The Voice of the Voiceless ein – also das Sprachrohr derer, die sonst keine Chance haben, Gehör zu finden.

1981 beobachtete er, als er Taxi fuhr, wie einer seiner Brüder von Polizisten mißhandelt wurde, und stieg aus, um ihm zu helfen. Bis heute ist der genaue Ablauf der nächsten Minuten unklar. Tatsache ist, daß ein Polizeibeamter tot war und Mumia Abu–Jamal schwerletzt am Straßenrand lag.

Das anschließende Verfahren bestand aus einer Fülle von Zeuginnen– und Zeugenbeeinflussung, Beweismaterialvernichtung, inkompetenter Verteidigung durch einen Pflichtverteidiger und dem Ausschluß von Mumia Abu–Jamal aus dem Prozeßsaal, als er sein verfassungsmäßiges Recht ausüben wollte, sich selbst zu verteidigen. Die Jury, die nicht aus seinesgleichen bestand, befand ihn schuldig; und Richter Sabo, der als Henker von Philadelphia bekannt war, verurteilte ihn zum Tode.

Zweimal wurde zwischenzeitlich ein Hinrichtungstermin anberaumt, und es ist wahrscheinlich der internationalen Mobilisierung zu verdanken, daß sie beide Male ausgesetzt worden ist. Mumia Abu–Jamals neues Anwaltsteam legte Anfang dieses Monats neues Entlastungsmaterial vor, das zeigt, wie tief das FBI in diesen Fall verwickelt ist.

Seit Mai 1999 existiert die eidesstattliche Erklärung des ehemaligen FBI–Informanten und Under Cover Agenten Donald Hersing, welche die Angaben des Berufskillers Beverly untermauert, der zugegeben hat, daß nicht Mumia Abu–Jamal, sondern er den Polizeibeamten Daniel Faulkner erschossen habe. Hersing, der im Zeitraum 1981–82 für das FBI gearbeitet hat, beschreibt präzise eben jene Korruption, die Beverly mit seinem Auftragsmord am 9. Dezember 1981 schützen sollte. An dieser Aussage sind die Verweise auf Ereignisse und Personen interessant, die in Mumia Abu–Jamals Fall eine Rolle spielen. Die Prostituierte Cynthia White war die Hauptbelastungszeugin im Prozeß, die damals aussagte, sie habe gesehen, wie Abu–Jamal auf den Polizisten geschossen habe. Cynthia White arbeitete als Prostituierte in der Gegend, in der Donald Hersing als Agent eingesetzt war, und hatte mehrere Verfahren anhängig. Ihre Kollegin Veronica Jones sagte später aus, sie seien beide von der Polizei mit dem Versprechen auf Straffreiheit dazu genötigt worden, Mumia Abu–Jamal als den Täter zu nennen. Am Ende seiner Einlassung erwähnt Donald Hersing den Polizeibeamten Alphonse Giordano. Sowohl Giordano als auch sein Vorgesetzter George Fencl werden in Terry Bissons Biographie über Mumia Abu–Jamal, die soeben auf deutsch erschienen ist, besonders erwähnt. Fencl, Leiter einer Sondereinheit, hatte Mumia Abu–Jamal schon seit seiner Zeit als junges Mitglied der Black Panther Party verfolgt. Er und Giordano waren unmittelbar nach der Schießerei in der Nacht des 9. Dezember 1981 am Tatort erschienen, was als äußerst ungewöhnlich bezeichnet wird.

In der Vorverfahrens–Anhörung vernahm der gegen Mumia Abu–Jamal ermittelnde Staatsanwalt McGill den Inspektor Giordano. Dieser sagte aus, er habe sich über den Schwerverletzten Mumia Abu–Jamal gebeugt und ihn gefragt, ob er verletzt sei. Er habe dessen Jacke geöffnet, ein leeres Schulterhalfter unter seinem linken Arm gesehen und ihn gefragt, wo die Waffe sei. "Er (Jamal) antwortete: Ich habe sie neben das Auto geworfen, nachdem ich ihn erschossen hatte."

Giordanos Behauptung tauchte in der Hauptverhandlung nicht auf. Einen Tag nach Mumia Abu–Jamals Verurteilung wurde auch bekannt, warum: Giordano war unter dem Verdacht schwerer Korruption vom Dienst suspendiert und nach seinem Geständnis, monatlich Summen von über 3000 Dollar entgegengenommen zu haben, aus dem Polizeidienst entlassen worden. Seine frühere Aussage machte aber deutlich, mit welchem Netz von Falschaussagen Mumia Abu–Jamal zum Täter gestempelt werden sollte.

Neben diesen Details macht Donald Hersings Aussage vor allem eines deutlich: Wie in anderen Fällen, in denen unliebsame Black Panthers oder führende Mitglieder des American Indian Movement mit Falschaussagen zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt wurden, so hat auch im Fall von Mumia Abu–Jamal das FBI in seinen Archiven alle Fakten, mit denen die wahren Täter überführt werden könnten.

Ich erwähnte gerade die neue Biographie über Mumia Abu–Jamal. Darin wird nicht nur Mumias Leben vor den tödlichen Schüssen beschrieben, sondern auch die Bedingungen, in den Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner auch in den Großstädten des Nordens leben müssen. Der Autor, Terry Bisson, ist Weißer und Science–Fiction–Autor.

Die Aufgabe eines Science–Fiction–Autors besteht darin, fremde Welten vertraut zu machen, und was könnte heutzutage fremder sein als die sechziger Jahre […], in denen die weiße Vorherrschaft und die Hegemonie der Konzerne nicht nur bedroht, sondern – in Vietnam, Lateinamerika und Afrika – tatsächlich zusammenzubrechen schien? Wie können wir der heutigen Jugend beschreiben, was für ein Gefühl es war, zu wissen, daß die Revolution unmittelbar bevorstand? Daß die Welt sich jeden Tag zum Besseren veränderte? [5]

Mumia gab ihm Tips, wen er über diese Zeit befragen sollte, und stellte nur drei Bedingungen, an die sich Terry Bisson halten sollte. Nämlich – die Privatsphäre aller zu respektieren, die nicht genannt werden wollen, niemanden zu verletzen oder ihn lächerlich zu machen, und als drittes:

Es muß Spaß machen, es zu lesen. [6]

Und das tut es. Die Lebensgeschichte von Mumia Abu–Jamal, geschrieben von Terry Bisson, heißt on a move, ist im Atlantik–Verlag erschienen und kostet 25 Mark.

Mumia Abu–Jamal war als Radiojournalist in Philadelphia mit dem alltäglichen Terror der dortigen Polizei konfrontiert. Der damalige Bürgermeister Frank Rizzo fand seine Berichte überhaupt nicht lustig und drohte ihm 1978 vor laufenden Kameras:

Diese Leute glauben, was Sie schreiben und was Sie sagen, und damit muß endlich Schluß sein. Eines Tages – und ich hoffe, das wird noch im Laufe meiner Karriere sein – wird man Sie für Ihr Treiben verantwortlich machen und zur Rechenschaft ziehen. [7]

Schon 1973 hatte ein US-Bezirksgericht festgestellt, daß polizeiliche Übergriffe in Philadelphia mit solcher Regelmäßigkeit aufträten, daß sie keineswegs mehr als seltene, vereinzelte Vorfälle abgetan werden könnten und daß die Stadt wenig oder nichts unternähme, um solche Übergriffe zu bestrafen.

1978 ergab eine Untersuchung durch das Abgeordnetenhaus von Pennsylvania, daß die polizeilichen Übergriffe in Philadelphia den Grad mörderischer Gewalttätigkeit erreicht hätten. In den Jahren 1970 bis 1974 hatten in Philadelphia 226 Bürger Schußwunden durch die Polizei erlitten – 143 von ihnen waren unbewaffnet, 80 starben dabei. Von 1974 bis 1978 waren 290 weitere Bürger Opfer von Polizeischüssen geworden.

1979 reichte das US–Justizministerium eine Klage gegen Philadelphias Bürgermeister Rizzo wegen Duldung der überhandnehmenden rassistischen Polizeibrutalität ein – ein in der US–Geschichte einmaliger Schritt. Die Untersuchung förderte eine endlose Liste von Gewalttätigkeit, Korruption, Bestechungen, erzwungenen Falschaussagen sowie Nötigung und Erpressung von Zeuginnen und Zeugen durch die Polizei zutage. Die Stadt Philadelphia legte bis zum Obersten Gerichtshof Berufung ein, und die Klage wurde schließlich mit der Begründung abgewiesen, es gäbe keinen Hinweis darauf, daß das Verhalten der Polizei von Philadelphia sich nach Art und Ausmaß von dem, das es auch anderswo gibt, unterscheidet. Was leider der Wahrheit entspricht.

So ist im Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von 1998 beim Städtebericht über Chicago zu lesen, daß es 60 aktenkundige Fälle für die Zeit von 1972 bis 1993 gibt, in denen die Polizei des Bezirks 2 Verhaftete systematisch mit Schlägen, Erstickungsversuchen und Elektroschocks gefoltert hat, um Mordgeständnisse zu erzwingen, die in späteren Verfahren zu Todesurteilen führten.

Rotes Haus : Move For Mumia

 

Ruchell Cinque Magee

Wir hier in einer der reichsten Länder dieser Erde leben wohl in einer anderen Welt. Auch wenn Rassismus, Diskriminierung und soziales Elend auch hierzulande anzutreffen sind. Für die USA gibt es Statistiken, die besagen, daß ein Viertel aller dort lebenden Menschen an oder unterhalb der Armutsgrenze leben. Das wird meist verschwiegen, wenn vom Job–Wunder in den USA die Rede ist. Denn genau dieses Elend und das Job–Wunder gehören untrennbar zusammen.

Wenn wir Terry Bissons Biographie über Mumia Abu–Jamal lesen, dann können wir eine Ahnung davon erhalten, wie Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner zumindest bis in die 60er Jahre politisch und sozial diskriminiert worden sind. Für die meisten von ihnen gilt das wohl bis heute. In Mark Thiels Biographie über den afroamerikanischen politischen Gefangenen Ruchell Cinque Magee wird die Ahnung zur Anklage und versetzt die US-amerikanische Gesellschaft auf die Anklagebank. Denn obwohl Mark Thiel eigentlich nur den Werdegang eines ganz normalen Schwarzen aus Louisiana beschreibt, zeigt er, wie eng persönliche Biographie und alltägliche Schikanen zusammen hängen. Wer sich dagegen zur Wehr setzt, landet im Knast. Wie bei Mumia Abu–Jamal ist die Anklage auch bei Ruchell Cinque Magee erfunden oder konstruiert.

Wer in den 50er Jahren als schwarzer Mann eine weiße Frau nur ansah, beging in den Südstaaten fast schon ein Verbrechen. Wer eine Beziehung mit einer weißen Frau hatte, konnte wegen Vergewaltigung vor Gericht kommen. Weiße Zeugen vor einer weißen verurteilungsbereiten Jury zu finden, war nicht schwer. Ruchell Cinque Magee, jemand, der ohnehin aus der festgeschriebenen Reihe tanzte, wurde zu Schwerstarbeit verurteilt. Nach seiner Freilassung ging er nach Kalifornien, aber auch da erging es ihm nicht besser. Eine inkompetente Verteidigung brachte ihn wegen angeblicher Geiselnahme lebenslänglich in den Knast.

Zwischen diesem Verfahren in Kalifornien und Ruchells erstem Gerichtsprozeß sieben Jahre zuvor in Louisiana hatte es nur geringfügige Unterschiede gegeben. Die Sache in Los Angeles hatte immerhin zwei volle Tage gedauert und war nicht an einem Nachmittag erledigt worden wie in Louisiana. Magees Verteidiger hatte immerhin so etwas wie eine Verteidigung versucht, wie lahm und halbherzig auch immer. Und niemand hatte das Wort nigger laut ausgesprochen. Aber es gab [unausgesprochen] eine entscheidende Parallelität, die Ruchells Status als nigger in beiden Verfahren festlegte. In beiden Verfahren war Ruchell befohlen worden, den Mund zu halten und hinzunehmen, daß er überrollt und zermalmt wurde. [8]

War es zunächst nur männlicher Widerstandsgeist gegen die alltäglich zu erfahrene Unterdrückung, so politisierte sich Ruchell Cinque Magee im Knast. Und obwohl er für viele Mitgefangene zum ersten kompetenten Anwalt ihres Lebens wurde, viele seiner schwarzen Brüder aus dem Knast befreien konnte, so hatte er in eigener Sache kein Glück. Vielleicht weil er störrisch darauf beharrte, unschuldig zu sein. Aber ist ihm das vorzuwerfen? Mumia Abu–Jamal beschrieb diesen Mann in einer seiner Kolumnen so:

"Das System praktiziert die Sklavarei unter Aufrechterhaltung des Scheins von Recht und Gesetz. Aber Sklaverei bleibt Sklaverei, heute wie vor 400 Jahren", sagt Ruchell Cinque Magee in einem Radiointerview im August 1995. Unter Anwendung der Prinzipien des natürlichen und internationalen Rechts haben US–Gerichte mehrfach festgestellt, daß Sklaven jedes Recht hatten, Widerstand gegen die Sklaverei zu leisten und für ihre Freiheit zu kämpfen. Leider sah Magees Jury das anders, auch wenn sie zumindest eine Anklage wegen Geiselnahme fallen ließ. Das Gericht nahm auch noch eine Mordanklage zurück, dennoch befindet sich Magee in lebenslänglicher Haft und deshalb im Kampf um seine Freiheit. Daß er immer noch kämpft, zeichnet diesen wirklich bemerkenswerten Mann aus. Er weiß, was Sklaverei bedeutet, und er weiß vor allem, was Freiheit bedeutet. [9]

Und so wird auch sein Beiname Ruchell Cinque Magee verständlich - Joseph Cinque war Anführer der Sklaven, die im Jahre 1839 das Sklavenschiff Amistad in ihre Gewalt brachten und die nach fast zweijährigem juristischen Kampf vor Gericht ihre Freiheit erstreiten konnten. How many more years? fragt Mark Thiel in seiner Biographie des politischen Gefangenen Ruchell Cinque Magee. Erschienen letztes Jahr im Atlantik–Verlag, Preis 24 Mark. Und wenn Mumia Abu–Jamal von einem bemerkenswerten Mann spricht, dann muß ich hinzufügen, es handelt sich um ein bemerkenswertes und lesenswertes Buch.

 

Schluß

Für alle diejenigen, die das eine oder andere vielleicht nachlesen wollen, hier eine absolut unvollständige Übersicht über lesenswerte Bücher zum staatlichen Rassismus in den USA mit all ihren Auswirkungen.

Comrade George : Über den Mord am politischen Gefangenen George Jackson in San Quentin 1971 und die blutig unterdrückte Gefangenenrevolte in Attica informiert das Buch Comrade George & Attica mit dem Untertitel Die Zeit des Blues ist vorbei .... Im September 1971 revoltierten die Gefangenen des Gefängnisses in Attica im Bundesstaat New York gegen ihre unmenschlichen Haftbedingungen. Die Antwort des Systems: Gewalt und Mord. Elitesoldaten stürmten den Knast und brachten 43 Menschen um, darunter die gefangen gehaltenen Geiseln. Das Buch ist 1991 bei Agipa–Press erschienen und heute im Atlantik–Verlag erhältlich. Preis: 24 Mark.

Assata : Die Autobiographie der ehemaligen politischen Gefangenen Assata Shakur ist ebenfalls bei Agipa–Press verlegt worden und heute im Atlantik–Verlag zu bekommen. Assata Shakur beschreibt hierin ihren Weg zu einer schwarzen Militanten und in einzelnen Kapiteln auch eindringlich das Gehirnwäscheprogramm, dem sich bis heute Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner unterziehen müssen. Preis: 29 Mark 80.

Malcolm X : Malcolm X ist eine der charismatischsten schwarzen Führungspersönlichkeiten der 60er Jahre gewesen. Seine Biographie, herausgegeben von Alex Haley, ist 1992 bei Agipa–Press erschienen, heute im Atlantik–Verlag erhältlich, und kostet 25 Mark.

Black Panther : Die Wut des Panthers, die Geschichte der Black Panther Party, geschrieben von Oliver Demny, ist 1994 im Unrast Verlag erschienen und kostet 26 Mark 80. Die Interviews mit –– zum Teil Ex– – Gefangenen aus dem militanten schwarzen Widerstand sind 1993 unter dem Titel Black Power in der Edition ID–Archiv erschienen.

Mumia Abu–Jamal : Von und zu Mumia Abu-Jamal sind im Atlantik–Verlag erschienen:

  • ... aus der Todeszelle – Essays von Mumia Abu–Jamal, 1995 herausgegeben, 24 Mark.
  • Ich schreibe, um zu leben. Zeugnisse eines zum Tode Verurteilten, 1997 erschienen, 36 Mark.

Das Buch von Mumias ehemaligen Anwalt Len Weinglass mit allen Fakten zu einem unglaublichen, aber für Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner in den USA durchaus repräsentativen, Prozeß heißt Freiheit für Mumia!, ist ebenfalls 1997 erschienen und kostet 29 Mark 80. Und gerade druckfrisch herausgekommen ist die Biographie von Terry Bisson on a move. Sie kostet 25 Mark.

Und wenn das gerade zuviel auf einmal war, dann könnt ihr entweder bei der Buchhändlerin oder dem Buchhändler eures Vertrauens nachfragen oder mir eine Nachricht auf meine Voice–Mailbox bei Radio Darmstadt aufsprechen; die Telefonnummer lautet (06151) für Darmstadt und dann die 87 00 192.

Jingle Alltag und Geschichte

Am Mikrofon verabschiedet sich für heute Walter Kuhl.

Bob Dylan : Hurricane

 

 

ANMERKUNGEN

 

[1]   Lady sings the Blues. Autobiographie, von Billie Holiday und William Dufty, Edition Nautilus, Hamburg 1999 (5. Auflage), Seite 92. Dank an Niko Martin für den Hinweis.
[2]   Mark Thiel : How many more years? Seite 58–60
[3]   Der US–amerikanische Originaltext der Arbeit von Julie Browne lautet The Labor of Doing Time.
[4]   Terry Bisson : on a move, Seite 63
[5]   Bisson Seite 241
[6]   Bisson Seite 241
[7]   Bisson Seite 192
[8]   Thiel Seite 95
[9]   Thiel Seite 253

 

 

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