Israel als Besatzungsmacht

Flugblatt, Tübingen 1985

- DOKUMENTATION -

 

 
Am 4. November 1985 referierte die israelische Rechtsanwältin Felicia Langer in Tübingen über »Menschenrechtsverletzungen Israels in den besetzten Gebieten«. Zum Besuch dieser Veranstaltung rief unter anderem die Fachschaftsräte–VV der Ernst–Bloch–Universität Tübingen auf. Auf dieser Seite wird der Aufruf wiedergegeben, wie er auf dem Fachschaftsräte–VV Info vom 4. November 1985 auf der Titelseite abgedruckt war.
Wiedergabe des Textes nach dem mir vorliegenden Flugblatt. Fehler wurden stillschweigend korrigiert; der Text der Syntax einer HTML–Seite angepaßt.
 
 
URL dieser Seite : https://www.waltpolitik.de/takeover/fsrvv411.htm
 
NAVIGATION
 Startseite Waltpolitik 
 Neues auf meiner Homepage 
 Stichwortsuche 
 Orientierung verloren? 
 Abstract in English 
 Sendungen und Manuskripte 
 Veröffentlichungen 
 Email an Walter Kuhl 
 Rechtlicher Hinweis 
 Zugehöriger Beitrag 
   

 

 

DOKUMENTATION

 

ISRAEL ALS BESATZUNGSMACHT

 
Felicia Langer

Vizepräsidentin der Israeli Human Rights League
Rechtsanwältin, zugelassen beim Obersten Israelischen Militätgericht und bekannt als Verteidigerin zahlreicher inhaftierter Palästinenser

berichtet zum Thema:

»Menschenrechtsverletzungen Israels in den besetzten Gebieten«

am Montag, 4. November 1985 20.00 Uhr im Hörsaal 23 (Kupferbau) der Uni Tübingen

Lange Zeit galt Israel in der Bundesrepublik nicht nur als der Zufluchtsstaat der jüdischen Verfolgten des Faschismus; es wurde auch als ein Hort westlicher Demokratie im Nahen Osten dargestellt.

Erst in jüngerer Zeit ist stärker ins Bewußtsein geraten, daß der 1948 gegründete Staat Israel sich von Anfang an auf die Besetzung der Heimat eines anderen Volkes und auf dessen Vertreibung bzw. Unterdrückung gründete. Bis heute hat es Israel nicht vermocht, die Rechte des anderen, des palästinensischen Volkes wenigstens anzuerkennen und zu respektieren. Nach wie vor versuchen die herrschenden Kreise in Israel mit ihrer, von der U.S.–Nahostpolitik abgestützten Militärmacht, die "Palästinenserfrage" mit Gewalt aus der Welt zu schaffen.

In den letzten Wochen spekulierten unsere Medien ausgiebig über angebliche israelisch–jordanisch–amerikanische Friedensinitiativen einerseits und "palästinensischen Terror" andererseits. Kein Wort findet man dagegen über die tatsächliche Lage der palästinensischen Bevölkerung im Libanon und vor allem in den seit 1967 von Israel zusätzlich besetzten Gebieten, insbesondere dem Gaza–Streifen und der sogenannten "West–Bank".
Tatsächlich ist die Lage dort schlimmer als je zuvor:

Die israelischen Besatzungsbehörden bringen immer weitere Ländereien in ihre Hand, graben den arabischen Dörfern und ihrer Landwirtschaft das Wasser ab und dehnen den "Siedlungsterror" immer weiter aus. Der Druck auf die Bevölkerung wächst. Fast täglich provozieren die schwer bewaffneten Siedler Zusammenstöße, fast täglich gibt es Tote unter der Zivilbevölkerung.
So gut wie jede palästinensische Familie hat zumindest einen Angehörigen, der in den israelischen Gefängnissen um sein Leben kämpft.

Niemand ist besser geeignet, hierüber zu berichten, als Felicia Langer.
Als Jüdin aus Polen vor dem Faschismus geflohen ist sie mit einem früheren KZ–Insassen verheiratet. Seit langem kämpft sie als Mitglied der auch in der Knesset vertretenen "Front für Frieden und Freiheit" für einen gerechten Ausgleich mit dem palästinensischen Volk und der PLO nach außen, und für sozialen Fortschritt im Inneren. Als israelische Anwältin hat sie Tausende palästinensischer Häftlinge verteidigt und sicher vielen das Leben gerettet. Durch ihr furchtloses Eintreten für die Menschenrechte, durch ihre Mitarbeit in internationalen Organisationen, durch ihre verschiedenen Bücher – das wohl bekannteste: "Mit meinen eigenen Augen" –, durch eine Film ist sie auch international zu einem Symbol des Kampfes gegen Faschismus und Unterdrückung und für Frieden und Verständigung geworden.

Wir bitten auf der Veranstaltung um Spenden für das palästinensische Flüchtlingslager Duheisha auf der West–Bank.
 

Es laden ein: amnesty international, DKP Tübingen, Fachgruppe Justiz der ÖTV, Fachschaft Jura der Uni Tübingen, Friedensinitiative Jura, Fachschaftsräte–VV, die GRÜNEN, Palästina–Libanon–Komitee, SPD Tübingen, Vereinigung Demokratischer Juristen Tübingen.

 

 

Diese Seite wurde zuletzt am 23. Februar 2005 aktualisiert.
Links auf andere Websites bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur.
Die Autor/inn/enschaft des Flugblatts ist unbekannt.
©  Walter Kuhl 2001, 2005
 Startseite Waltpolitik 
 Zum Seitenanfang 
 Email an Walter Kuhl