Das auf dieser Seite dokumentierte Seminarmanuskript eines internen Ausbildungsseminars der Sportredaktion von Radio Darmstadt führt in konzentrierter Form in die programmlichen und moderativen Eigenheiten eines nichtkommerziellen Lokalradios ein. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Interview
Zum Qualitäts
Zu den Goldenen Regeln im Nichtkommerziellen Lokalradio
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Warum hat diese Logbuch
Mit den lokalen, nicht
Tatsächlich hat der Hörfunk in den letzten Jahren einen einschneidenden Funktionswandel durchgemacht: Das Radio ist mehr und mehr zum Begleitmedium geworden.
Hierzu ein paar Fakten:
Dies hat nun zur Folge, daß die Programmplaner der "großen" Sendeanstalten ihre Programmüberlegungen nach diesen geänderten Hörsituationen ableiten es sei hier nur auf den berühmt
Heißt dies nun etwa auch für uns, daß auch wir in der (Sport)
Natürlich nicht!!! Vielmehr ist vor solch einer Schlußfolgerung nur zu warnen, denn der "1½Minuten
Und genau hier liegt ja infolge der ansprechenden Themengestaltung eine große Chance unseres nicht
"Qualität", "Wiedererkennbarkeit" und "Einheitlichkeit" sind nach zwei Jahren Dauersendebetrieb also unlängst feste Bestandteile der "Sportplatz"
Durch unseren Lokalfunk hat vor allem die führende Darmstädter LokaIzeitung eine publizistische Konkurrenz bekommen, (ebenso haben dies natürlich die südhessischen Büros [der] Sender HR und FFH).
Gegenüber der hiesigen LokaIzeitung haben wir durch das Medium Radio natürlich einen entscheidenden Vorteil unsere Aktualität! Denn wir können als lokales Medium zuerst vermelden, wie beispielsweise der Gewinner des Heinerfesttriathlons heißt oder wer Sportler/in des Jahres in Darmstadt geworden ist.
Auf der anderen Seite darf natürlich diese Aktualität nicht auf Kosten einer guten Recherche gehen. Aber: Durch den prinzipieIl dialogischen Charakter unseres Mediums und durch die direkte Kommunikation mit den Beteiligten haben wir auch hier entscheidende Vorteile gegenüber der Zeitung: Wir können Gespräche, Diskussionsrunden, Foren usw. organisieren in einer Art und Weise, wie sie eine (Lokal)
Und noch mehr: Durch unsere medienspezifischen Eigenschaften werden zusätzliche Veränderungen ausgelöst, denn nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ hat sich die lokale öffentlichkeit im Darmstädter Raum verändert. Durch Radar / Radio Darmstadt tauchen (nicht nur) in der regionalen Sportwelt seit einiger Zeit mehr Journalisten auf insbesondere bei den kleineren Sportvereinen ist diese publizistische Konkurrenz zu spüren. Waren bis vor einiger Zeit bei Pressegesprächen nur Abgesandte der hiesigen lokalen Zeitung dabei wenn überhaupt , sind mittlerweile durch unsere Anwesenheit mit den portabien Aufuahmegeräten Art und Weise der Statements geändert worden, denn bisher war man ja auf die schreibende Zunft fixiert. Hörfunkreporter/innen sind aber nun einmal immer auf der Jagd nach "OTönen" für ihre Sendungen.
Überhaupt bieten wir als nicht
Und neben dem Einbau von Elementen wie Musikwünsche oder Grüße können wir Interesse und Bindung fiir unsere Sendungen schaffen durch die Präsentation von Meinungen, Menschen und Statements eben der "Menschen von nebenan" ("Das ist ja mein Verein!").
Es gibt aber noch weitere wichtige Unterschiede zwischen dem Medium "Zeitung" und dem Medium "Hörfunk", die es von uns Radiomacher/innen zu bedenken gilt.
Im Unterschied zum Schreiben, wie wir es einmal in der Schulzeit gelernt haben nämlich für das Lesen , muß derjenige, der für das Hören schreiben will, ein paar wichtige Spielregeln beachten, denn es gilt: Der Hörer hat es stets schwerer als der Leser!!!
Hier nun ein paar der wichtigsten Unterschiede zwischen dem Lesen und Hören:
LESEN | HÖREN |
---|---|
Lesen ist in der Regel Hauptbeschäftigung | Radiohören ist oftmals Nebenbeschäftigung |
Überblick über den Text (durch Gliederung) | selten ist ein Überblick über das Programm möglich |
Hilfsmittel sind vorhanden: Schriftbild, Satzzeichen, usw. | Angewiesensein auf den Sprecher (z.B. durch Betonung, Akzentesetzen) |
Selbstbestimmung der Lesegeschwindigkeit | ein "Langsam hören" oder "zurückhören" ist unmöglich |
Selbstbestimmung der Ort und Zeit des Lesens möglich | Hörer/innen können Programm aussuchen, "müssen dann aber nehmen, was kommt" |
Wir können aber versuchen, es unseren Hörerinnen und Hörern etwas leichter machen, wenn wir folgende sieben Punkte beachten:
Das Wort "Moderator" kam in den 60iger Jahren aus den USA in die deutsche Radiosprache und bedeutet soviel wie "Vermittler" oder "Mittelsmann".
Zur Moderation gehört (bzw. kann gehören):
informieren unterhalten Interviews und Gespräche führen Radiospiele mit Hörer (evtl.) Verlesen von Nachrichten
für Höreransprache sorgen Höranreiz schaffen Hörerbindung gewährleisten
Vermittlung zwischen Programm und Hörer/in Zusammenhalt unterschiedlicher Programminhalte Personifizierung des Radioprogramms
Moderieren heißt also zusammengefaßt, mit der Hörerin bzw. dem Hörer reden!
Und hier ein paar Tips und Hinweise:
Interviews sind als gezielte Befragung eine unverzichtbare Methode der Recherche, können aber auch als journalistische Darstellungsform selbst Produkt sein!
Drei Interview
Hier nun der bei allen Interviews zu beachtende Check:
Eine gute Vorbereitung ist unabdingbar!!! Hierzu gehören u.a.: die Einschätzung und die Eingrenzung des Themas, die Überlegung einer Leitfrage, die Wahl des richtigen Interviewpartners, das Nachdenken über die eigene Haltung zum Thema und die Planung des Interviews vor allem des Anfangs und des Endes!!!
Die Führung eines Vorgespräches ist immer angebracht!!! Hier kann man den Interviewpartner über den Rahmen des Interviews informieren, das Thema einkreisen und ganz wichtig die Reaktionsweisen des Interviewpartners kennenlernen!!!
Immer gelassen bleiben beim Interview!!! D.h. z.B.: immer gut zuhören denn so ergibt sich meist die 'richtige' Anschlußfrage, am Anfang eher offene Fragen stellen und stets kurze Fragen stellen!
Wenn das Interview nicht so läuft wie es soll !!! dann muß man nachfragen bei Unverständlichkeiten, unbeantwortete Fragen wiederholen, sich zurückhalten mit eigenen Kommentaren zu den gegebenen Antworten, den Interviewpartner (z.B. durch Kopfnicken) ermutigen, bei Weitschweifigkeiten unterbrechen und falls der Interviewpartner nicht besonders gesprächig ist, verstärkt offene Fragen steIlen!!!
Ein paar technische Tips fur die Interviewvorproduktion : !!! vor dem Interview die Technik überprüfen (u.a Batterien und Kabelcheck!), bei Tapedecks auf die Bandsorte achten, generell auf eine sorgfältige Aussteuerung (schon vor der Aufnahme per Pausentaste) achten, Mikrofone behutsam bewegen, Vorsicht bei Nebengeräuschen!!!
Neben eigenen Erfahrungswerten habe ich die folgenden beiden empfehlenswerten Bücher für die Ausarbeitung meines Textes benutzt:
Bernd Schmiedeke
RadaR
Sprecher der Sportredaktion
von RadaR / Radio Darmstadt
Darmstadt, 24. Januar 1999
Diese Seite wurde zuletzt am 21. September 2009 aktualisiert. Links auf andere Websites bedeuten keine Zustimmung zu den jeweiligen Inhalten, sondern sind rein informativer Natur.
© Bernd Schmiedeke (Text) 1999/2009
© Walter Kuhl (Internetfassung) 2001, 2009
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